Foren-Übersicht



 

 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   BenutzergruppenBenutzergruppen   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

1. Kleiner Hof zu Prag
Gehe zu Seite Zurück  1, 2
 
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.     Foren-Übersicht -> IT - Archiv
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Victor vom Rabenfeld
Lasombra, Ancilla


Anmeldedatum: 02.07.2004
Beiträge: 738
Wohnort: Frankfurt am Main

BeitragVerfasst am: 02.11.2006, 14:22    Titel: 1. Kleiner Hof zu Prag Antworten mit Zitat

Victor wollte sich das Spektakel des Kleinen Hofes natürlich nicht entgehen lassen, er stand schon die ganze Zeit in einer der schattigen Ecken, die sich in dem weitläufigen Thronsaal des Hradschin überall finden ließen und beobachtete in aller Ruhe die Inszenierung des neuen Herrschers.
Er musste zugeben das der Einzug des Regenten einen gewissen Reiz hatte, aber vielmehr faszinierten ihn die vielen neuen Kainiten die jetzt artig vom dem Thron knieten und darum bettelten in der Domäne bleiben zu dürfen.
Innerlich war er mehr als froh, das der alte Prinz die Vorstellung neuer Kainiten nicht so perfekt inszeniert hatte, damals wurde man noch einzeln oder in kleinen Gruppen vor den Herrscher gelassen und durfte ohne viele Zeugen oder gar Schaulustige um Aufnahme in der Domäne betteln.
Als Korenan seine versteckte Kritik am Kleinen Hofrat zum Ausdruck brachte als er kurz das Thema des vom Regenten gewünschten Turniers zur Sprache brachte, legte sich ein schmunzeln auf Victors Lippen.
Der Abend war ja noch nicht vorüber und der gute Braga würde seine Worte nachher vielleicht noch bereuen.
Auch wenn viele den Kleinen Hofrat als unnütz ansahen, hatte Victor zumindest mit den Jagdgebieten eines der Ziele des Rates erreicht und die Ziele des Rates waren schließlich seine Ziele, denn der Ratsherr der Rosen war ja plötzlich spur und wortlos verschwunden.
Dann traten seine Gedanken wieder in den Hintergrund, die neuen Kainiten sollten sich entscheiden ob sie vom Regenten trinken und seine treuen Diener werden wollten.
Der Geruch des alten Blutes zeigte auch bei Victor seine Wirkung, das Aroma der mächtigen Vitae raubte ihm für einen Moment jeden klaren Gedanken und er hatte Mitleid mit jenen die dort vorne vor dem Thron knieten, wie schwer musste es ihnen erst fallen das Blut abzulehnen.
Er nickte wohlwollend als er sah, dass die junge Lasombra dem Drang widerstehen konnte, von dem mächtigen Blut des Regenten zu trinken.
Nachdem der Kelch wieder gut verstaut in seinem Kästchen war, trat Victor langsam auf den Thron des Regenten zu, er vergewisserte sich mit einem Blick auf Braga, das es ihm gestattet wurde das Wort an den Regenten und die Anwesenden Gäste zu richten.
Victor verbeugte sich tief vor dem Regenten und wartete ein Zeichen ab das er sprechen durfte.

„Ich grüße den ehrenwerten Prinzregenten Ladislav Boraczosicz und danke für die Ehre hier sprechen zu dürfen.“

Victor machte eine kurze Pause und hob dann wieder seine dunkle Stimme

„Mein Herr, ihr hattet dem Kleinen Hofrat die Aufgabe gestellt ein Turnier für euch auszurichten und wenn ich die Worte eures werten Hochkastellans richtig gedeutet habe, wartet ihr schon ungeduldig auf dieses Turnier.
Im Namen des Rates bitte ich euch vielmals um Vergebung, dass ihr auf dieses Turnier schon so lange warten musstet, aber euer Warten soll nicht vergebens gewesen sein.
Der Rat, also meine Person, der ich scheinbar als einiger von dem Rat noch übrig geblieben bin, möchte diesen euren wundervollen Kleinen Hof zum Anlass nehmen und euch und euren Untertanen mitteilen, das der Abend des Turniers nun endlich feststeht.“

Victor zog ein edles Stück Pergament aus einer der Taschen seines Mantels und entrollte dieses fast feierlich, mit einem weiteren kurzen Seitenblick zum Hochkastellan stellte er fest, das dieser keine Anstallten machte den Inhalt des Pergaments der Domäne zu verkünden, also machte sich Victor selber daran die Verlautbarung des Rates für alle deutlich hörbar zu verlesen.

"Der Kleine Hofrat der Domäne Prag gibt bekannt:

Dem Wunsch des ehrenwerten Prinzregenten Ladislav Boraczosicz folgend gibt der Kleine Hofrat der Domäne hiermit bekannt, das am Abend des ((…)) ein Turnier der Domäne stattfinden wird.

Hiermit seien alle Kainiten der Domäne aufgerufen sich für dieses Turnier zu melden um sich im ehrenhaften Kampfe zu messen und um dem Prinzregenten der Domäne Prag von der Wehrhaftigkeit seiner Untergebenen zu überzeugen.

Als Ort des Turniers wurde die Burgruine unweit der Stadt ausgewählt. Diese Monumente vergänglicher Macht, sollen an diesem Abend die stummen Zeugen der ehrenwerten Kainiten Prags sein, die sich unter dem Banner des Prinzregenten und der Domäne sammeln um sich im ehrenvollen Kampf zu messen.

Ab heute hat jeder Kainit zwei Wochen zeit sich beim Kleinen Hofrat der Domäne Prag für das Turnier anzumelden. Die genauen Regeln des Turniers werden in den Elysien der Domäne ausgehangen."


_________________
Ich bin die Macht, die im Dunkeln dir deine Träume stiehlt
Ich bin der Wind, der den Schmerz in deine Seele säht
Ich bin die Lust, die im Spiegel mit deinen Tränen spielt
Ich bin dein Schatten, der dir folgt wohin du gehst
© Unheilig

Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Larissa
Gast





BeitragVerfasst am: 03.11.2006, 10:55    Titel: 1. Kleiner Hof zu Prag Antworten mit Zitat

Ihre dunkelgrünen Augen schweiften mit dem ihr eigenen, etwas leer wirkenden Blick über die Szene, die sich ihr darbot. Sie stand im hinteren Teil des Thronsaales im Schatten einer der Säulen. Durch ihre schwarzen Kleider und ihre reglose Art glich sie beinahe einer Statue, einer sehr düster und unheilvoll wirkenden Statue. Ihre Haare hatte sie hochgesteckt und über ihr Kleid aus dunklem, edlen Stoff zogen sich zahllose, äußerst kunstvolle Stickereien aus dunklem Garn, die wie Schatten die Ahnung von Blumen auf ihre Kleidung hauchten. Unbewegt hatte sie die sich entfaltende Szene beobachtet. Erst als der Geruch des Blutes durch den Thronsaal zog und ihre feinen Sinne regelrecht folterte, schien Leben in diese Statue zu kommen - für einen kurzen Augenblick. Sie zuckte kurz zusammen. Ihre Handflächen pressten sich gegen die Falten ihres Kleides, während sie um Selbstbeherrschung rang. Sie spürte, wie ihre Fangzähne hervorglitten, während tief in ihr das Tier das forderte, was es jede Nacht forderte, gnadenlos, kalt und hungrig. Für einen kurzen Moment spürte sie jenen Hunger in sich, der die Macht hatte, alle Sinne zu vernebeln, den Verstand endgültig auszuschalten. Dann verebbte die Welle und die Welt kehrte wie mit einer kalten Ernüchterung in ihr Bewusstsein zurück.

Die Gestalt erstarrte wieder zu ihrem reglosen Dasein, welches einer Mamorstatue Konkurrenz zu machen schien. Ihr Gesicht war eine Maske, von dem nicht abzusehen war, was sie von den Neuankömmlingen in der Domäne hielt. [i]'Eins..... zwei.....'[/i] zählte sie in Gedanken diejenigen mit, die sich dem Prinzregenten verschrieben. Ihre Gedanken glitten zu jener Nacht zurück, als sie in dieser Domäne um Bleiberecht gebeten hatte. Der Prinz - ja, damals hatte es einen Prinzen gegeben und keinen Prinzregenten - war subtiler gewesen, damit wie er jede noch so kleine Blöße ausgenutzt hatte, die er gefunden oder kreiert hatte und sie damit an ihre absoluten Grenzen gebracht hatte. Der Prinz.... Wie lange mochte es wohl noch dauern, bis der Prinzregent endgültig die Macht ergriff und sich zum Prinzen deklarierte? Ob er wohl darauf wartete, dass der Krieg in den der Prinz gezogen war, ganz von alleine sein Problem behob? Immerhin hatte er fast alle Getreuen des Prinzen auf jenen Kriegszug geschickt, von dem Larissa mit Ausnahme von Jullianna danach keinen mehr erblickt hatte. [i]'Julianna'[/i] ihr Blick glitt kurz zu ihr und betrachtete sie nachdenklich mit diesem Blick der bar jeglicher Emotion zu sein schien.

Dann erhob der Lasombra das Wort und Larissa wandte ihm ihre Aufmerksamkeit zu. Zum allerersten Mal schien ein wirkliches Lächeln über ihre Gesichtszüge zu gleiten, als sie seine Ansprache hörte. Das Turnier... es sollte also tatsächlich noch stattfinden. Und vielleicht.... Ein kaltes Funkeln glomm in ihren Augen auf, als sie die Möglichkeiten und Begegnungen, die sich dort ergeben sollten, durchging. Vielleicht gab es ja endlich dort eine Spur von [i]ihm[/i]...

[i]'Es wird Zeit, dem Elysium mal wieder einen Besuch abzustatten in den nächsten Nächten...'[/i]

Nach oben
MeisterGrundel



Anmeldedatum: 14.10.2004
Beiträge: 2464

BeitragVerfasst am: 07.01.2007, 18:23    Titel: 1. Kleiner Hof zu Prag Antworten mit Zitat

Eine lange Periode der Stille folgte, die gewiss im einen oder anderen die Frage aufkeimen ließ, ob man auf etwas oder auf jemanden wartete.
Möglicherweise hatte ja jemand vor, dem Regenten eine Bitte oder ein sonstiges Anliegen vorzutragen, schließlich war jeder Hof zu Prag eine beziehungsweise die einzige Möglichkeit, dies direkt zu tun.
Gewiss würde derjenige dies zuvor mti dem Kastellan besprochen und vorbereitet haben, aber vielleicht hatte ihn jetzt dennoch der Mut verlassen?
Oder waren die Neuigkeiten vom baldigen Turnierbeginn unerwartet gekommen und hatten dem Planen einen Strich durch die Rechnung gemacht?

Entweder hatte niemand ein Anliegen, oder er kam bei einer erneuten Überlegung zu dem Schluss, dass ein Schweigen ihn jetzt weniger Ansehen kosten würde, als das Fortfahren mit seinem plötzlich überalterten oder sonstwie ungünstig gewordenen Plan.
Niemand trat vor, ja, es rührte sich nicht einmal jemand.
Denn wer auch immer jetzt durch eine allzu schnelle Bewegung das Stillleben zerstören würde, würde gewiss die Aufmerksamkeit aller auf sich ziehen, und würde dann zumindest eine leise Entschuldigung von sich geben müssen.

Es war der Kastellan, der schließlich das Schweigen durchbrach mit einem beinahe fröhlichen Ton, der den meisten seltsam unpassend erschien, als hätte der Kastellan die kurzzeitig in der Halle herrschende Stimmung nicht wahrgenommen.
"Ausgezeichnet! Das Turnier wird gewiss nicht nur eine angenehme Unterhaltung, sondern auch einen deutlichen Beweis für die Wehrhaftigkeit der Untertanen der Domäne darstellen."

Er machte eine kurze Pause, in der er die Versammelten noch einmal oberflächlich betrachtete, und fuhr dann fort:

"Abschließend noch eine weitere Information:
Der Ratsherr zu Prag Ladislav Premysl, ist derzeit entsandt, in der Baronie Legavice den Angriff eines nachbarlichen Großgrundes zurückzuschlagen und zu untersuchen, inwiefern dort kainitische Urheber am Werk sein könnten.
Für die Domäne besteht selbstverständlich keinerlei Gefahr, jedoch möchte ich allen raten, jene Gegend zu meiden, solange nicht Näheres bekannt ist."

Er trag zwei Schritte zurück, und einen zur Seite, damit nicht wirklich den Blick auf den Prinzregenten freigebend, den er nie verdeckt hatte, aber dennoch diesen Eindruck erweckend.

"Der Erste Kleine Hof zu Prag ist damit beendet. Möge die Domäne der Goldenen Stadt unter der festen Hand der Drachen gedeihen.
Wir sind die Speerspitze im Kampf gegen die verräterischen Usurpatoren und die intriganten Planer des Westens, die ihre gierigen Augen nicht von unseren Ländern nehmen können.
Aber wir werden sie die Bescheidenheit lehren!"

Die Lippen des Regenten öffneten sich, und durch den winzigen Spalt blitzten Zähne hervor, so weiß wie der Schnee über Vysehrad.

"Und wir werden sie die Angst lehren."

Die letzten Worte waren kaum mehr als ein Flüstern, das aber dennoch die ganze Halle mühelos durchdrang, und einige wenige unangenehm an die Nächte unter dem Winterprinzen erinnerte.
Und kaum war die letzte Silbe verklungen - das geflüsterte Wort "Angst" blieb in den Köpfen der Anwesenden dennoch noch eine Weile seltsam hängen - schienen die Trommler mit einem gewaltigen gemeinsamen Schlag die Halle zu erschüttern, um dann überzugehen in den sehr lautstarken, aber unverwechselbaren Rhythmus den man nunmehr als zum Prinzregenten gehörig kannte.

Hatte man sich von dem überraschenden Kombination erholt - die meisten hatten instinktiv und ein wenig schreckhaft zu den Trommlern an den Seiten geblickt, von denen keine Regung den bevorstehenden Ausbruch angekündigt hatte - und sah wieder bewusst nach vorne, konnte man bereits nur noch den Rücken des Regenten erkennen, wie er durch die Pforte ins Innere des Hradschin die Halle verließ, und den Rücken des Kastellan, wie er ihm folgte, sowie die Pagen des Hofes, die den Kelch der Sieben Winter, und wer weiß was noch für Kleinodien in diversen geschmückten Truhen hinaustrugen.

Die Pforte schloss sich hinter ihnen, und der Kleine Hof war damit beendet.
_________________
I can hear the sound of
violence long before it begins...

Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.     Foren-Übersicht -> IT - Archiv Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite Zurück  1, 2
Seite 2 von 2

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.


Powered by phpBB © 2001, 2002 phpBB Group
Deutsche Übersetzung von phpBB.de