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Die Aufwartung (Wilhelm)

 
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Geneviene
Gast





BeitragVerfasst am: 08.12.2006, 01:50    Titel: Die Aufwartung (Wilhelm) Antworten mit Zitat

Geneviene: Die Zeit hatte es bisher scheinbar nicht zugelassen, dass der Rose und dem König eine längere Zeit des Gespräches gewährt worden war. Und so hatte Geneviene den ersten Schritt gemacht und Wilhelm eine Depesche zukommen lassen, fein geschwungene dunkle Letter hoben sich von gutem hellen Papier ab. Ein Zeitpunkt des Treffens war abgemacht worden und ein wenig hatte Geneviene die Stirn kraus gezogen, als sie den Ort erfuhr..sein Domizil... .... und dieses erreichte sie dann auch, gehüllt in einen dicken Mantel unter dem sie ein kleines Präsent verbarg. Mit festem Schlage traf die zur Faust geballte Hand das Holz der Türe, vor der die Rose um Einlass bat
Wilhelm: Die Häuser standen hier am Rande der Altstadt etwas auseinander. Die meisten hatten einen Innenhof oder angrenzende Stallungen, so das man dem Wort Haus oftmals das Wort Anwesen vorzuziehen hatte, wollte man die Wohnungen der Adligen und reichen Händler in diesem Teil der Stadt passend beschreiben. Hier erhob sich neben anderen prächtigen Gebäuden auch die Zuflucht des Ritters der Könige. Eher uns
Wilhelm: cheinbar wirkte das zweistöckige Haus mit seinen angrenzenden Stallungen, an welches Geneviene nun klopfte. Das Geräusch durchfuhr die Stille der Nacht, danach senkte sich wieder die nächtliche Stille über die Straße.
Wilhelm: Nach einigen Moment erklangen Geräusche aus dem inneren und einen Augenblick später öffnete ein hübsches, junges Mädchen, um die zwanzig Jahre alt die Türe. Sie blickte Geneviene aus freundlichen, warmen Augen an und fragte, während sie im Rahmen der Türe stehen bliebt: "Gute Abend, werte Dame. Ihr wünscht?"
Geneviene: Einen Augenblick liegen die unergründlich tiefblauen Augen auf der Dienerin...das Antliz der Frau wirkt im Schein des Mondes samtig...ein wenig als wäre ihre Schönheit nicht von hier. Sie lächelt nicht und doch ist ihre Stimme warm und sanft "Seid gegrüsst. Mein Name ist Geneviene de Maupassant und ich hoffe der ehrenwerte Herr von Falkenstein erwartet meine Ankunft" Danach schwieg sie und wartete geduldig ab
]Zypho: Die Dienerin nickte. "Sehr wohl, mein Herr erwartet euch bereits. Tretet bitte ein." Sie trat einen Schritt zu Seite und macht eine leichte Geste, die Geneviene gebat einzutreten. Wollte die Rose ihren Mantel ablegen, so stand die Dienerin bereit ihn ihr abzunehmen, nachdem sie die Haustüre geschlossen hatte. "Herr von Falkenstein sitzt in der Stube." gestikulierte sie dann in Richtung der Türe zur Linken des Flures an dessen Ende eine Treppe in den zweiten Stock führte. Der Flur war von sanftem Kerzenlicht erfüllt. Je zwei Kerzen an den Seitenwänden warfen ihr Licht auf die kleine Kommode in der Mitte des Flurs, darüber hing an der Wand ein Gemälde in einem schweren Rahmen.
Wilhelm: Auf dem Bild konnte Geneviene eine Jagdszene erkennen. In einem dichten Wald hetzte ein kleiner Trupp Reiter durch das Dickicht. In hartem Galopp sprengten die Pferde vorwärts, die Waffen der Reiter waren kampfbereit, das Wild vor ihnen niederzustrecken.
Geneviene: Vorsichtig legte Geneviene ihren schweren Mantel ab und gab ihn der jungen Dienerin in die Hände, sich dessen sicher, dass sie ihn mit dern nötigen Sorgfalt behandeln würde. Ohne ihren schützenden Überwurf offenbarte sich der Dienerin zuerst das edle Kleid das sie in dieser Nacht trug, doch auch der König würde es dann sehen. Es weiß und trug einen Blauschimmer, so dass es wirkte, als hätte es die
Geneviene: Farbe von Eis. Ihre Haare waren unter einem halbdurchsichtigen Schleier vorborgen und mit Sorgfalt zu einer komplizierten Frisur emporgesteckt worden. Sie würde der Dienerin folgen und sich dann noch einmal kurz das Bild betrachten. Die Kunst im Hauses gab oft Auskunft über das Wesen seines Herrn
Wilhelm: Die Dienerin warf nur einen kurzen Neugierigen Blick auf die Kleidung des Gastes, wandte sich dann aber umgehend herum und schritt zur Türe, nachdem sie vorsichtig den Geneviene über den Arm gelegt hatte. Sie klopfte kurz und leise und öffnete dann die Türe zur Stube einen Spalt. "Herr, Geneviene de Maupassant ist anwesend." Nach einer kurzen Pause erklang Wilhelms STimme aus dem Inneren. "Wunderv
Wilhelm: oll, sie möge eintreten." Auf diese Worte hin tat die Dienerin die Türe komplett auf und trat zur Seite, so dass Geneviene eintreten mochte.
Wilhelm: Hinter der Türe war eine gemütliche Stube vorzufinden. Auf dunklem, schwerer Parkettboden stand mittig ein größerer Tisch, umrahmt von sechs Stühlen. An der Stirnseite des Raums glommen die letzten Reste eines Feuers in einem steineren Kamin. Davor standen zwei klobige Sessel, in einem dieser saß Wilhelm.
Wilhelm: Ein hölzerner Schrank drückte sich in eine Ecke des Raums, daneben an der Innenwand des Hauses konnte der Besucher ein weiteres Gemälde betrachten, eingerahmt von zwei Kerzen. Diesmal eine grüne Hügellandschaft im Frühling. Sanfte Weiden zogen sich in schwungvollen Bögen bis hinauf zu einer mächtigen Burg, die das Bild beherrschte und über der Landschaft thronte. Ein Greifvogel der seine Schwingen im Blauen Frühlingshimmel entfaltet hatte rundete das Bild ab.
Geneviene: Nur einen kurzen schweifenden Blick ließ sie über die Einrichtung gleiten und während sie einen galanten Hofknicks vor Wilhelm machte, sog sie kurz den Geruch des schwelenden Holzes ein. Mit einer Stimme, die ebenso weich war, wie ihr nachtschwarzes Haar sein mußte, wandt sie das Wort an Wilhelm. "Ich, Geneviene de Maupassant, Neugeborene der Rosen möchte mich herzlich für Eure Einladung bedanken. Weiterhin bitte ich Euch nach den Gesetzen unseres dunklen Vaters um das Gastrecht" Sie richtige sich wieder auf und ihre Haltung war gespannt...wie eine Bogensehne...weniger weil sie Gefahr fürchtete, sondern mehr, weil sie Selbstdiziplin besaß.
[07 Dec 06 21:45] Wilhelm: Der Ventrue erhob sich aus seinem Sessel, als die Rose den Raum betrat und nickte ihr zu, nachdem sie ihr Sprüchleich aufgesagt hatte. "Einen guten Abend Geneviene. Es ist mir eine Freude, euch in meiner bescheidenen Zuflucht begrüßen zu dürfen. Seid herzlich willkommen. So setzt euch bitte und macht es euch bequem." gestikulierte er auf den zweiten Sessel.
Geneviene: Die Ausstrahlung der Rose war auch heute wieder kühl und distanziert, dennoch war sie höflich....ihre Stimme war raumfüllend, warm und klar. Ihre Art wirkte weniger gestelzt als mehr selbstbewußt. Sie nickte dem Gastgeber freundlich zu "Ich bedanke mich für Eure Freundlichkeit." Danach ging sie zu dem Sessel und blieb vorerst stehen. In ihrer Hand hielt sie ein kleines Kästlein, dass sie nun dem Ventrue darbot. "Ein kleines Gastgeschenk...ein Brauch aus meiner Heimat" fügte sie an und in der Sprache schwang ihr fränkischer Akzent leicht mit. Das Kästlein war aus Holz. Mehr lang als breit, es war möglich darin einen Dolch aufzubewahren..oder vielleicht eine edle Feder. Auffällig an dem rotbraunen Holz war, dass die Oberfläche eben war...keine Fuge oder Astloch war zu erkennen. An den Seiten waren Schnitzereien eingefügt, die mit roter Pflanzenfarbe hervorgehoben wurden.
Wilhelm: "Ihr ehrt mich über Gebühr, werte Geneviene. Das wäre doch nicht nötig gewesen. Vielen Dank." entgegnete Wilhelm mit einem anerkennenden Nicken. Er betrachtete das Kästchen aufmerksam und wog es in seinen Händen leicht hin und her, ließ seinen Blick langsam über das Holz gleiten. Dann öffnete er es langsam.
Geneviene: Das Kästchen besaß kein Schanier und ließ sich leicht öffnen. Im Inneren war es mit dunklem Samt ausgeschlagen, hatte aber sonst keinen Inhalt....vielleicht hatte er das auch gar nicht erwartet. "Nun, ich hoffte es würde Euch gefallen" antwortete sie charmant mit der Stimme, die wie ihre Gestalt nach dem Raum zu greifen schien. " Es bekommt erst durch den Gegenstand den Ihr hineinlegt seinen wahren Wert...es soll Euch ein Hüter eines liebgewonnenen Stücks sein" dann strich sie sich ihr Kleid glatt und ließ sich auf den ausladenden Sessel nieder...ihren Gegenüber dabei stetig im wachsamen Blick
Wilhelm: Einen langen Moment betrachtete er das samtige Innere, die geraden Kanten und die makellosen Deckel. Dann schloß er das Kästchen wieder und legte es vorsichtig auf dem Tisch ab. "Und das wird es auch werden. Eine wirklich kunstvolle Arbeit." Er trat mit einem kleinen Schritt wieder an seinen Sessel heran und ließ sich niedersinken, sein Blick schweifte für einen Moment über die Glut im Kamin, dann sah er wieder zu Geneviene auf. "Es kommt nicht oft vor, dass Kainiten so eine vorzügliche Etikette an den Tag legen, aber dies scheint in eurem Blut zu liegen. Ladislav Premysl suchte mich vor langer Zeit ebenfalls zum Zwecke einer Vorstellung auf. Und ihr tut es ihm gleich. Es ist eine wahre Wohltat solch ehrbares Verhalten hier in Prag aufzufinden."
Geneviene: Geneviene faltete ihre Hände bedächtig im Schoße und sah ihm aufmerksam aus ihrer geraden aufrechten Haltung entgegen. Sie blinzelte einmal...eine menschliche Geste, die ihm vielleicht auffallen könnte. "Nun, wir waren uns schon öfter begegnet und da empfand ich es als unhöflich Euch nicht die Aufwartung zu machen, wie es sich für Leute unseres Schlages gebührt." Sie hatten solcherlei Sätze schon oft gehört und gesagt...sicher, sie war eine Adlige...und keine Frau die verschlagen ihre Wege in den Gassen suchte..ihre Vortragsweise war nuanciert...es wirkte nicht als würde sie Lektionen aufsagen...es war vielmehr eine eigene Dynamik in dem was sie sagte und wie sie es sagte. " Ich darf Euch dennoch auch ein Kompliment aussprechen, Eure Einrichtung weiß zu gefallen, vermittelt sie doch eine heimelige Atmosphäre"
Wilhelm: "Es freut mich, dass es euch gefällt. Ich habe mir ein kleines Stück Heimat geschaffen, wenn man so will. Natürlich ist es nicht der Palas einer Burg" lächelte er die Rose mit einem Zwinkern in den Augen an, "aber es genügt dem Zwecke einer gemütliches Stube mit, wie ihr ganz zurecht sagt, heimeliger Atmosphäre." Seine Worten waren warm und frei heraus gesprochen, ohne ein kurzes Zögern, welches ein größeres Nachdenken oder abwägen vermuten ließ. Er legte seinen rechten Unterarm locker auf den Lehne seines Sessels und lehnte sich dann entspannt zurück. "Doch ich bin mir sicher, dass auch ihr es in eurer Zuflucht recht angenehm habt." Wilhelm hob seine Stimme leicht zum Ende des Satzes, was andeuten mochte, dass in den Worten eine Fragen mitklang.
Geneviene: Ihr mitternachtsschwarzes Haar glänzte im Schein der Kerzen und Wilhelm konnte erkennen, dass ihre Gedanken während seiner Schilderung ihren eigenen Weg suchten....in eine Richtung sich verzweigten, die in Zusammenhang mit ihrem Domizil stand. Vielleicht hatte sie gerade daran gedacht? Das wußte wohl nur die Rose, deren Aufmerksamkeit auch in dieser Haltung großt genug war um jedes seiner Worte zu verstehen. " Nun, Ihr könnt Euch davon selber ein Bild machen, Herr von Falkenstein, denn so wie ich Eure Gastfreundschaft genießen darf, so soll diese Euch auch in meinem Hause erwarten. Doch es mag Euch noch recht karg erscheinen, ist noch nicht alles ganz zu meiner Zufriedenheit, ließ ich doch viel zurück in der Heimat. In meinem Salon könnt ihr einige Stücke erschauen...wie ich hoffe ganz zum Gefall meiner Gäste" Gastfreundschaft war ein wichtiges Gut, eine alte Regel und ein Schutz gleichermassen. Es war deshalb nicht verwunderlich, dass sie darauf wohl viel Wert legte. Die tadellose Etikette des Ventrue schmeichelte ihr...doch weder in ihrem Blick, noch auf ihren zarten Lippen fand sich ein Lächeln. Einzige ihre Stimme mochte wohl davon zeugen, wie es ihr in ihrem Inneren erging...mußte es doch so erscheinen, dass sie darin ebenso geübt war wie ein Kämpfer im Umgang mit seinem Schwert
Wilhelm: "Euer Angebot nehme ich gerne an. Auch wenn eure Zuflucht noch etwas karg ist. Ich selbst weiß noch, wie es hier vor einem Jahr aussah. Alles braucht seine Zeit, auch eine geschmackvolle Einrichtung." Kurz pausierte er und es schien als dachte er für einen Moment über Genevienes Worte nach. "Stücke sagt ihr? Was darf man sich darunter vorstellen? Gemälde?" fragte er mit einiger Neugier in der Stimme nach.
Geneviene: Sie schüttelte sacht den Kopf und einen Deut senkten sich ihre Lider. "Nein, den Weg hätten sich wohl nicht unbeschadet überstanden, war die Reise doch mühselig. Aber ein Gobelin, ein Wandbehang, und einige Möbelstücke die die Handwerkskunst meines Landes wiederspiegeln. In der Kunst trägt wohl jeder seine eigene Handschrift, auch geprägt durch die Region die er entstammt." endete sie nun ihren kurzen sachlichen Vortrag und ließ ihren Blick noch einmal durch seinen Raum streifen...ihn im Detail erfassen....ihre Gnade und ihr Fluch zugleich. " Nun, wehrter König ich habe Euren Namen einige Male vernommen, habt Ihr doch nun die ehrenvolle und zugleich schwierige Aufgabe eines Mündels." meinte sie mit echter Anerkennung in ihre Stimme, die dennoch ein schwer zu deutenden Unterton besaß
Wilhelm: "Interessant, ich bin gespannt, auf diese Stück bei Gelegenheit einen Blick zu werfen." Intensiv sah er dann Geneviene an, als sie von seinem Mündel sprach. Geschickt verband sie das Thema seines Mündels mit dem Kompliment, seinen Namen schon oft gehört zu haben. Aber war das eigenltich noch ein Kompliment? Seit Anastacia in seinem Unleben herumwirbelte war das wahrscheinlich gar kein Wunder mehr,dass jeder den einzigen König Prags kannte. Er nickte Geneviene zu. "Und wie mir erzählt wurde, habt ihr Anastacia schon kennengelernt, nicht wahr?"
Geneviene: Geneviene schien ihn einen Augenblick regelrecht zu fixieren und löste dann Finger um Finger die Haltung der gefalteten Hände...ehe sie sie sanft auf den Lehnen ablegte. Sie nickte. " Ja, aber gewiß doch, und es war mir auch bewußt das es Euch nicht entgehen würde" Bei dem Kleid, dass sie Anastacia geschenkt hatte, auch schwer möglich. " Auch aus diesem Grunde gebietet es die Höflichkeit bei ihrem Mentor vorstellig zu werden" ließ sie damit vorerst ihre Worte ausklingen...und gab ihm in diesem offenen Gespräch Möglichkeiten an vielen Punkten anzusetzen
Wilhelm: "Das Kleid steht Anastacia sehr gut." konstatierte Wilhelm schlicht. "Ebenso wie dies bei eurem Kleid der Fall ist." deutet er mit einer kleinen Geste auf Genevienes Gewandung. "Was brachte euch dazu, ihr das Kleid zu schenken?" fragte er dann weiter.
Geneviene: Geneviene registrierte dies, sie hatte es ihm also gezeigt...sie hatte nichts anderes erwartet, deshalb erstaunte es sie nicht. " Meine Ansicht, dass es für eine Dame, vor allem eine aus einem adligen Geschlecht, unschicklich ist, in Knabenkleidung herumzulaufen." war die knappe Antwort, in der es nicht möglich war herauszulesen, ob die Rose von seinem Mündel nun angetan war, oder dies eine Rüge war. Ihr Ton war neutral...dazu verwandt ihre Ansicht wiederzuspiegeln. "Doch ich bin sicher, Ihr werdet diesem Umstand ein Ende bereitet haben." Dann strich sie sich das Kleid kurz glatt und nickte bedächtig "Ich danke Euch für das Kompliment. Es ist schlicht...aber ich mag seinen Schnitt. Das Äußere ist das augescheinlichste aber nicht immer das Wichtigste" Wohl keiner wußte so gut wie Kainiten,dass die Hülle doch nicht nur eine Hülle war.
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Wilhelm
Gast





BeitragVerfasst am: 08.12.2006, 20:02    Titel: Die Aufwartung (Wilhelm) Antworten mit Zitat

"Adliges Geschlecht?" hob Wilhelm die Augenbrauen. "Das mag sie im Leben gewesen sein. Nun ist sie eine Verborge, ein Kind, mein Mündel." In der Aufzählung dieser Trinität war unverkennbar zu hören, wie Wilhelm die Worte steigernd betonte. "Auch Anastacia muss lernen ihren Platz in der Gesellschaft zu finden, gerade als niederes Blut. Die Konsequenzen dessen und die gesellschaftlichen Implikationen scheinen dem Kind oftmals noch nicht präsent zu sein." Geneviene konnte nicht klar erkennen, ob in den Worten nun Wilhelms Tadel mitschwang, dass es Anastacia sehr wohl nur zustand, einfache Kleidung zu tragen. "Aber daher bin ich ja auch ihr Vormund. Unter meiner Führung wird sie all das lernen, was ihr Clan nicht fähig war, ihr zu vermitteln und was ihr noch fehlt, um in die Gesellschaft als gleichwertiges Mitglied aufgenommen zu werden. In letzter Zeit macht sie sogar gute Fortschritte." schloß der Ventrue knapp.

Seine Erzählung über Anastacia hatte etwas überaus deskriptives. Kaum Emotionen waren in Wilhelms Zügen zu erkennen. War sie in seinen Augen kaum mehr als ein Gegenstand, oder beherrschte sich der König gerade enorm, um exakt dieses Bild zu vermitteln?

"Wie hat sie sich denn euch gegenüber verhalten? Mir wurden schon die verschiedensten Geschichten zugetragen, sei es von anderen Kainiten oder von meinem Mündel selbst, teils über Erfreuliches, teils über Ärgerliches. Aber das lässt sich ja bei Kindern nicht vermeiden. Ich hoffe, ihr könnt mir nur gutes über ihr Auftreten berichten? Es wäre mir sehr unangenehem, gerade bei eurem Blute einen schlechten Eindruck zu hinterlassen." fragte Wilhelm dann, mit seinen klaren Blick aus graublauen Augen Geneviene fixierend, gespannt auf die Antwort.

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Geneviene
Gast





BeitragVerfasst am: 10.12.2006, 21:14    Titel: Die Aufwartung (Wilhelm) Antworten mit Zitat

Die Rose presste die beiden Handflächen fest aneinander und für einen Augenblick konnte Wilhelm sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die galante Frau in ihren Bewegungen ungelenk wirkte...etwas was dem vorherigen Bild absolut wiedersprach. Ein Blick in ihr samtenes Antlitz versicherte ihm, dass dort noch immer die Frau saß, die er eingeladen hatte.

"Warum nur..." begann sie dann doch noch zu antworten und jedes ihrer Worte kam ihr wohl mit größter innerer Anstrengung über die Lippen. "...ja, warum nur stellt Ihr mir Fragen, auf die Ihr die Antwort schon wisst? Warum ist meine Meinung Euch wichtig?" fragte sie nach und je länger sie sprach, desto sicherer wurde ihr Sprachfluß...und dann war es wieder da...das Bild der selbstsicheren Rose, die scheinbar keine Mühe hatte die rechten Worte zu finden, um ihre Gedanken auch nach Außen hin begreiflich zu machen.

"Entweder Ihr seht in ihr das Mündel, das vor den Augen anderer Kainiten nicht mehr wert ist als ein Ding...dann behandelt Ihr sie so, und dann bedeutet sie Euch wenig. Ihr habt mich auch nicht gefragt, ob Euer Gemälde mich beleidigt...was beschäftigt Euch dann ein Wesen, dessen Existenz unbedeutend ist? Leidet Euer Ruf unter dem ungelehrigen und undankbaren Etwas, dann werdet Ihr es vernichten...auch ich trenne mich von Einrichtung die nicht recht zu mir passen mag." erklang es hart und unnachgiebig aus den Worten der Rose.

"Oder aber, Ihr seht einen Funken in ihr, den noch keiner vorher erblickt hat, weil niemand Euren Blick hat. Etwas was es wert ist zu erhalten und aus der Schicht von Mauern ans Licht zu bringen. Dann seid Ihr ihr Mentor und nehmt sie als eine Ziehtochter an. Sicherlich machen ihre Fehler Euch Sorgen, weil Ihr sie als geformtes und selbstsicheres Wesen in die Welt entlassen wollt. Dann wisst Ihr aber auch warum Ihr es tut und dieser Grund wiedersteht jeder Kritik von Außen, weil Ihr WISST, dass sie es schaffen wird. Und dann frage ich Euch, welche Worte haben schon Macht im Vergleich zu Eurer Entschlossenheit...die dann wie eine Festung erscheint. Die Familie hält zusammen...Anastacia findet Geborgenheit in Eurer Stärke, die Ihr durch Eure feste Überzeugung erlangt. Alles braucht Zeit ehe es gelingt...und davon haben wir genug"

Während sie gesprochen hatte, hatte sie ihre Hände wieder gefaltet...leicht hatte die Rose die Lider gesenkt und liebevoll war der Klang ihrer Stimme gewesen, als sie von dieser zweiten Möglichkeit kündete. Geneviene de Maupassant war wie der liebliche Sommer, so sanft und warm und dann wieder so kühl und unnachgiebig wie ein harter Winter. Und irgendwo dazwischen gab es eine große Kluft die nicht zuließ, das beide Seiten einander je berührten.

Die Augenlider senkten sich nun ganz...sie, die Adlige der Nacht, erkannte ihren eigenen Konflikt in diesen Augenblicken sehr deutlich...Schein und Sein, Außen und Innen...eine Unvereinbarkeit.

"Ihr allein werdet wissen, welcher Weg auf Euch und sie wartet."

Danach hoben sich die Augenlider wieder und Geneviene sah ihn aus ihrer stetigen kühlen Distanziertheit aufmerksam entgegen. Mehr gab es für den Augenblick für die Rose wohl nicht zu sagen.

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Wilhelm
Gast





BeitragVerfasst am: 11.12.2006, 15:03    Titel: Die Aufwartung (Wilhelm) Antworten mit Zitat

Wilhelm konnte sich das amüsierte Lächeln nicht verkneifen. Soviel Kälte, soviel Wärme, so viele gegensätzliche Emotionen zugleich. Er konnte sich den Eindruck nicht verwehren, dass Geneviene wohl auch gerne ein Mündel hätte, welches sie erziehen, formen, lehren und schließlich als ein vollkommenes Kunstwerk der Welt präsentieren konnte. War das Neid in ihrer Stimme, oder ein vorsichtiges Flehen, dass der Ventrue nicht zu hart zu dem Kind der Verborgenen sein sollte? Hatte die Rose etwa irgendwelche Hoffnungen in Anastacia gesteckt?

„Warum mir eure Meinung wichtig ist? Nun weil ihr, genauso wie ich, Wert auf Etikette legt. Und ihr seht sie wohl nicht nur als Gegenstand an, wo ihr Anastacia schon aus freien Stücken ein Kleid habt schneidern lassen. Mein Gemälde“ wies er mit einer Geste hinter sich an die Wand, „mag euch beleidigen, aber dies wäre mir egal. Beleidigte euch jedoch mein Mündel… Nun ihr wisst, was das heißt. Und ebenso wisst ihr, dass ich darauf keine Lust hätte. Keine Lust auf Entschuldigungen hier und mahnende Worte, gar Tadel dort.“

Während der Redepause wanderte Wilhelms Blick erneut in die schwache Glut im Kamin, dann sprach er weiter und drehte erst nach einigen Worten den Kopf wieder Geneviene zu. „Natürlich kann man sich umgehend von einem Tisch trennen, wenn er etwas wackelt. Aber kann man sich dies leisten? Muss man einen Tisch zu Brennholz verarbeiten, nur weil ein Bein etwas schief geraten ist? Ein fähiger Tischler bräuchte nur wenige Minuten und schon stünde der einst wacklige Tisch fest und stabil.“ Wilhelms Rechte strich sich einmal über das Kinn, so als sei er in einer langen Erzählung vom Hauptgeschehen zu lange abgewichen und müsse sich nun erst wieder entsinnen, an welchem Punkte die eigentliche Geschichte gerade angelangt war.

„Ja ihr habt sehr recht mit dem was ihr sagtet. Der Tischler nimmt den Tisch und der Mentor nimmt sein Mündel, beiden ist eine Aufgabe auferlegt worden und nun liegt es an ihrer Handwerksfähigkeit, ob es ein Meisterstück wird. Dieser Vergleich ist gar nicht so übel“ kehrte Wilhelm nun aus seiner erzählenden Haltung in eine locker plaudernde zurück und lächelte Geneviene an. „Sogar ein Tisch mag sich an manchen Stellen stur zeigen und man mag fast daran verzweifeln, weil einem die Astlöcher so sehr zu schaffen machen“ spann er seinen Vergleich weiter.

„Alles braucht Zeit ehe es gelingt“ wiederholte er dann die Worte der Rose. „Da sprecht ihr wahre Worte.“ Nur kurz hielt Wilhelm inne und ließ Geneviene keine Gelegenheit zu Wort zu kommen, wollte sie hier etwas einwenden. „Jedoch, was nur noch wenig Zeit hat, um zu gelingen ist der nächste große Hof.“ Wechselte der Ventrue dann spontan das Thema. „Habt ihr euch schon Gedanken darüber gemacht, wie dieser „gelingen“ soll?“

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Geneviene
Gast





BeitragVerfasst am: 12.12.2006, 00:18    Titel: Die Aufwartung (Wilhelm) Antworten mit Zitat

Geneviene hatte ihre Beine symetrisch nebeneinander gestellt, so dass die Knie sich fast berührten. Die Hände weiterhin ruhig vor dem Bauch gefaltet, schlug sie nun das rechte Bein über das Linke und lehnte sich leicht zurück. Für einen König empfand sie den Herren von Falkenstein sehr zugänglich und aus ihrer ganz eigenen Sicht sogar ein wenig überfordert...gar verzweifelt im Angesicht der Verantwortung. Doch vielleicht mochte sie sich auch täuschen. Sie würde sich überraschen lassen.

An den Höfen der Liebe hatten die Männer immerzu geschnattert und hofiert. In gewisser Weise mochte sie dieses Land, dass oftmals von einer ganz eigenen charmanten Stille geprägt war, wenn der Schnee allen Lärm zu verschlucken schien. Der Ventrue redete viel und etwas in ihr wünschte sich, dass seine Ausführungen kürzer und prägnanter würden. Seine Metaphern über den Tisch waren bemüht, doch sie trafen den Kern nicht.

"Ich ließ ihr ein Kleid anfertigen, weil ich es als Beleidigung empfand, einer Kainitin in Hosen angesichtig zu sein. Unschicklich für die Dame...ebenso wie ihr stets offenes Haar und die Tatsache, dass sie ohne Begleitung durch die Straßen flaniert zu später Stunde...kaum auszudenken fänden die Büttel sie.

Ein Tisch, der es wert ist erhalten zu werden, verliert diesen nicht durch ein wackeliges Bein oder ein paar Schrammen oder Astlöcher. Doch wenn dieser nicht in meine Einrichtung passt, nicht meinem Wunsch entspricht ist es hinfällig retten zu wollen, was niemals auch nur einen Wert besessen hatte. So meinte ich das."

kommentierte sie dann ihre Ausführungen noch einmal in sachlicher und doch recht kühler Art und Weise. Scheinbar mißfiel der Rose der Plauderton, der sich langsam einstellte.

" Der große Hof. Nun sie ist Euer Mündel, meine Kenntnisse nicht ausreichend um zu wissen ob ihr Erscheinen gefordert ist. Ist ihr Können unzureichend und Euch die Entscheidung überlassen ob sie auf der Versammlung unserer Art erscheint, so lasst sie daheim und bittet vor dem Hochkastelan darum sie in einem kleinen Rahmen freisprechen zu lassen."

Ein wissender Blick traf den Ventrue, der aus der Tiefe der Rose selbst zu stammen schien und der die Wichtigkeit der folgenden Worte nur noch unterstrich.

"Ich müßte es Euch nicht sagen, doch mein Tadel oder Lob ist nicht das Wichtigste im Zusammenhang mit Eurer Schutzbefohlenen. Ich habe mich im Frankenreich mit unserer Gesellschaft auseinandergesetzt und mein Wissen ist weitreichend genug um mit Sicherheit sagen zu können, dass das Blut der Verborgenen durch einen Makel gezeichnet ist. Doch Anastacia ist von solcher Schönheit, dass niemand sich dem entziehen kann. Dies wirft viele Fragen auf. Fragen, die Euch den Kopf kosten könnten, sollte sich herausstellen, dass Euer Mündel die Vasallen des Herrschers und auch ihn die ganze Zeit belogen hat. Das Heft liegt offen und muß nur von den Wachsamen ergriffen werden, damit die Klinge auf Euren Hals zeigt."

Sie war selbst in solchen Angelegenheiten sachlich, so sachlich, dass es schon fast schmerzte wie emotionslos sie das alles betrachtete. Nachdem sie geendet hatte, strich sie vorsichtig mit ihren Händen über die Lehnen der Stühle um mit den Spitzen ihrer Finger die Beschaffenheit der Oberfläche zu prüfen.

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Wilhelm
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BeitragVerfasst am: 13.12.2006, 17:04    Titel: Die Aufwartung (Wilhelm) Antworten mit Zitat

Selbst wenn es für den Moment den Anschein hatte, dass Wilhelm sich in seinem kleinen Beispiel des Tischlers etwas verlaufen hatte, so hatte sein etwas lockerer Plauderton nichts von einem „Schnattern“. Dass der Ventrue nicht nur steife, streng die Etikette wahrende Floskeln von sich gab, sondern eben auch dem lockeren Gespräch zugetan war wurde jedem Gesprächspartner Wilhelms recht schnell offensichtlich.

Wilhelms Lächeln erstarb, als Geneviene über den Großen Hof und Anastacias Erscheinen sprach. War sie so auf Anastacia fixiert, dass sie nur noch an diese denken konnte? Würde er nun das Turnier ansprechen, wäre dann Genevienes erster Gedanke, ob Anastacia teilnähme? Und welche Schande! Eine Frau mit dem Bogen! Er sollte es fast darauf ankommen lassen, nur um ihren Gesichtsausdruck zu sehen.

Ja, er war ihr wirklich dankbar für diesen Ratschlag zum Hochkastellan zu gehen. Selbst wäre er wohl nie darauf gekommen spottete er kurz in Gedanken.
„Mich interessiert vielmehr, wie ihr gedenkt euch beim Großen Hof zu verhalten. Wird sich euer Clansgefährte Ladislav Premysl wieder zur Wahl stellen?“ Betonte er dann.

„Um Anastacia werde ich mich sorgen, macht euch nur keine Gedanken.“ Fügte er beschwichtigend hinzu, so als hätte es in der Tat irgendeine Bedeutung, wenn die Rose sich sorgte.
„Weder beim Thema des Großen Hofes sollte ihr euch sorgen, noch beim Thema ihres Makels. Ich nehme nicht an, dass ihr Anastacia vollständig entkleidet habt, um ihr das Kleid anzupassen?“ schloss er mit einer rhetorischen Frage und fuhr in kühlem Ton fort: „Überaus zuvorkommend, dass ihr mich darauf hinweist, zu welchen Konsequenzen mich mein Mündel führen kann. Allerdings weiß ich dies sehr wohl selbst, sonst hätte ich kaum solch eine Bürde auf mich genommen.“

Wilhelms Züge blieben diesmal vollkommen ernst als er Geneviene anblickte und ihre Antwort erwartete.

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Geneviene
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BeitragVerfasst am: 13.12.2006, 19:24    Titel: Die Aufwartung (Wilhelm) Antworten mit Zitat

Sie nickte sacht auf seine Aufführungen hin und sass ihm noch immer so reglos wie eine Statue gegenüber.

"Ja, wehrter Herr von Falkenstein. Ich bin mir sehr sicher, dass Ihr wißt, was Ihr tut und welche Konsequenzen Eurer harren." beendete sie nun die Richtung des Gespräches, war sie nicht darauf erpicht eine Auseinandersetzung daraus zu formen.

Ihr konnte es eigentlich egal sein, was mit diesem Ventrue und seinem Mündel passierte. Sie hatte lediglich offensichtliche Dinge angesprochen um seine Meinung dazu zu hören. Seine Reaktion beantwortete ihr die Hauptfrage, die sie jedoch nie gestellt hatte.

" Wie ich mich verhalten werde? Nun ich hoffe doch der Etikette entsprechend. Wohl keiner in dieser Domäne ist erpicht darauf den Herrscher der goldenen Stadt zu beleidigen. Und was mein Clansbruder gedenkt zu tun und was nicht, hat er nicht vor mir offenbart. Vielleicht ist das ein Grund warum ich mich schon auf den großen Hof freue, er wird wohl viele Überraschungen beinhalten. Das große und weitläufige Planen überlasse ich den Politikern und Schattenspielern unter den Kainiten. Ich werde dann Entscheidungen treffen, wenn es nötig ist sie sie fällen." meinte sie mit zuvorkommender Höflichkeit in der Stimme.

"Doch wenn wir schon bei dieser Thematik sind, so ist es wohl naheliegend, dass Ihr einen Sitz im Rat beanspruchen werdet, in der Hoffnung man wird ihn Euch auch gewähren."

Sie war nicht sonderlich gut in Politik und Intrigen, aber wenn der Ventrue sie schon befragte ob ihr Clansbruder sich zur Wahl stellte, so war die Gegenfrage offensichtlich, wenn auch leicht durchschaubar...etwas was in diesem Zusammenhang ein echter Fluch war.

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Wilhelm
Gast





BeitragVerfasst am: 14.12.2006, 17:15    Titel: Die Aufwartung (Wilhelm) Antworten mit Zitat

„Natürlich werdet ihr euch der Etikette entsprechend verhalten. Doch darum ging es in meiner Frage doch gar nicht.“ entgegnete Wilhelm.

„Ich dachte nur, dass euer Blut, das so präsent ist in Prag sich vielleicht bei dem nächsten Hofe innerlich etwas organisiert.“ eine kleine Geste unterstrich diesen Satz. „Oder wollt ihr erneut zwei Rosen vortreten lassen? Ich weiß nicht wie ihr das seht, aber für mich ist ein großer Hof kein Spiel oder eine buntes Geschenk, welches man erst in letzter Minute aufpackt, um zu sehen welch wunderbare Überraschungen es enthält. Natürlich könnt ihr euch einfach davon überraschen lassen, wer vortreten wird, um sich zur Ratswahl zu stellen, aber meint ihr das ist klug? Wollt ihr dann spontan entscheiden, wem ihr eure Stimme gebt? Spontan entscheiden, wer in den Rat kommt und wer nicht?“ kurz pausierte der Ventrue, um dann die letzte, wohl gewichtigste Frage in dieser Aufreihung zu stellen: „Und wer demnächst über die Zuteilung der Jagdgebiete entscheiden wird?“ aufmerksam und fragend sah er nun Geneviene an.

„Ob es nahe liegend ist, dass ich einen Sitz beanspruche? Es könnte nahe liegend sein, dass ich mich zur Wahl stelle. Aber dies wohl auch nur dann, sollte ich mir gewiss sein, einige Stimmen hinter mir zu versammeln. Wenn es euch Freude bereitet, könnt ihr euch von meiner Entscheidung überraschen lassen. Wenn ihr nicht alles dem Zufall überlassen wollt, so könnte man sich…“ warf er unschuldig den Blick zur Seite „…durchaus vorbereiten und sich einige, vielleicht sehr unangenehme Überraschungen ersparen.“

Ein leichtes Lächeln kehrte nun auf seine Züge zurück.

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Geneviene
Gast





BeitragVerfasst am: 20.12.2006, 17:06    Titel: Die Aufwartung (Wilhelm) Antworten mit Zitat

Die Kühle war noch immer nicht aus dem Antlitz der Rose gewichen und so war das Lächeln, dass sich nun auf ihre Züge stahl auch nicht von Wärme durchdrungen. Das Kräuseln ihrer Lippen war schwer zu deuten. Vielleicht wusste sie mehr als sie zugab, oder aber sie war mit dem Segen der Unwissenheit beschenkt und bot somit auch vor dem Ventrue keinerlei Angriffsfläche.

"Ich vertraue dem Urteil des jetzigen wie des zukünftigen Rates und beuge mich seinen Anweisungen. Sicherlich mag es einige Vasallen geben, die sich durch Sympathie zu den Amtsträgern bessere Jagdgebiete erhoffen. Doch ich schätze stets nur das, was ich mir durch eigene Taten erworben habe und nicht durch schöne Worte und schmeichelnde Geschenke." erklärte sie mit einer Haltung und Stimme, die von Stolz durchzogen war. Beinahe könnte man meinen, dass die Rose sich durch Angebote zu solcherlei Bündnissen beleidigt fühlte...beinahe, denn die Gewissheit blieb ihrem Gegenüber verwehrt. Ihr Sprachfluß ließ nur eine Ahnung dieses Gefühls zu, denn alles andere war durchdrungen von der Kühle und der Sachlichkeit ihres Wesens.

Geneviene betrachtete ihren Gegenüber aus stechend wachsamen Augen, während sie die Beine wieder nebeneinanderstellte und beinahe spielerisch das Andere überschlug. Diese Handlung war, wie so viele andere, durchzogen von Leichtigkeit und Eleganz. Der Winkel des Beines glich exakt dem, den sie vorher mit dem anderen eingenommen hatte. Ein Zeichen von körperlicher Beherrschtheit und innerer Disziplin, verborgen unter einem zierlich wirkendem Frauenkörper, den das niemals das Alter berührt hatte und wohl auf immer verschonen würde. Eine Facette der Unendlichkeit.

"Allianzen werden auf weit stärkeren Fundamenten erbaut als Sympathie" erklärte sie hiernach weiter und entließ Wilhelm nicht aus Griff ihrer dunklen Seelenspiegel. Sie scheute sich nicht direkt in seinen Augen zu blicken und doch wirkte sie hierbei nicht provozierend, es war vielmehr ein Hauch von Anerkennung darin zu erkennen.

"Nun vielleicht möchtet Ihr Eure letzten Worte ja etwas genauer aufführen, so es Euch nicht nichts ausmacht. Damit ich sie etwas besser zu deuten weiß, als zum gegenwärtigen Zeitpunkt." dabei machte sie mit der rechten Hand eine kurze einladende Geste in Wilhelms Richtung.

"Ich für meinen Teil sehe die Möglichkeiten, die dieses Gespräch bietet, als noch nicht ausgeschöpft, weder für Euch noch für mich" beendete sie ihre Ausführungen mit fester warmer Stimme und aufgeschlossener Haltung.

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Wilhelm
Gast





BeitragVerfasst am: 20.12.2006, 17:42    Titel: Die Aufwartung (Wilhelm) Antworten mit Zitat

Emotionslos lauschte Wilhelm den Worten der Rose und erwiderte ihren kühlen Blick. Nur für einen Augenblick zuckten die Pupillen und er sah hinab auf ihre Beine, als sie diese erneut übereinander schlug. Was Geneviene an Leichtigkeit und Eleganz an sich hatte, das hatte Wilhelm an Standhaftigkeit und Ruhe. Man gewann den Eindruck, dass selbst hundert stechende Blicke den Ventrue nicht aus der Ruhe bringen mochten.

"Nun, ist es nicht legitim, sich durch Sympathie zum Hofrat Vorteile zu erschaffen? Es müssen ja nicht nur schmeichelnde Worte oder Geschenke sein. Vielmehr ein Verhältnis, das auf Gegenseitigkeit beruht: Eine Hand wäscht die andere. Außerdem erwerbt ihr euch eure Jagdgebiete doch in gewisser Weise durch eigene Taten. Nämlich dadurch, dass ihr jemanden in den Rat wählt… oder selbst vortretet, gewählt zu werden. Warum ihr das eine oder das andere tut ist eure Entscheidung, Sympathie? Eine Allianz? Gleichgültigkeit? Oder um selbst einen Gefallen zu erlangen?"

Auch Wilhelm rückte sich nun in seinem Sessel etwas zurecht. Kantig im Vergleich zu Genevienes Eleganz rückte er ein Stück nach hinten und richtete den Oberkörper auf, wobei sich seine breiten Schultern anspannten und in den rückwärtigen Stoff des Sessels drückten.

"Der Rat hat zuviel Macht, als dass man die Wahl auf die leichte Schulter nehmen sollte und gar unvorbereitet am Tag des Hofrates den Hradschin ersteigt." fuhr Wilhelm mit sachlicher Ruhe fort. "Ich selbst versuche mich auf den Tag der Wahl vorzubereiten und im Voraus Informationen einzuholen, auf dass ich eine bestmögliche Entscheidung treffen kann und meine Taten nicht leichtfertig sind." Nochmals kurz hielt er inne und faltete die Hände mit gestreckten Fingern leicht auf den Knien zusammen.

"Werdet ihr euch zur Wahl stellen? Und wenn nicht, wie seht ihr die Chancen, einem Ventrue eure Stimme zu geben?" Der Satz endete abermals mit einem ernsten und fragenden Blick, der sich kühl und direkt auf Genevienes Antlitz legte.

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Geneviene
Gast





BeitragVerfasst am: 20.12.2006, 23:44    Titel: Die Aufwartung (Wilhelm) Antworten mit Zitat

Geneviene saß ohne Regung in dem Sessel, doch entging ihr nicht der Positionwechsel des Ventrue, weder auf die eine, noch auf die andere Art und Weise. Die schöne Rose führte ihre beiden Hände nun zueinander, während die Ellenbogen noch auf den Lehnen ruhten, und verankerte sie Finger für Finger miteinander, bis sie gefaltet auf ihrem Schoß lagen.

"Nein" entgegnete sie mit klarer reiner Stimme "Ich werde nicht so eifrig sein und mich am Tage meiner Aufnahme gleichzeitig um das Amt einer Ratsherrin bemühen. Das ist ein wenig zu ehrgeizig und ich gehe soweit es schon anmaßend zu nennen." gleich daraufhin beendete sie ihr kurze Ausführung jedoch mit sehr viel milderem Ton "Dies ist jedoch nur meine Meinung und beruht auf meinen Erfahrungen"

"Nun, es spräche nichts dagegen Euch meine Stimme zu geben. Ich weiß, dass das hohe Blut den Schutz der Minderen übernähme und gleichzeitig auch die Interessen der Hohen nicht vergisst. Dennoch muss ich Euch leider mitteilen, dass meine Fürsprache bereits jemand anderem versprochen ist. Aus Gründen des Wettbewerbs werde ich Euch diesen Namen auch nicht nennen, bis ihr ihn am Tage des großen Hofes dann selber erfahrt."

Geneviene kannte solcherlei Spiele von den Höfen der Liebe nur zur Genüge. Mit der Nennung des Namens würden Anstrengungen vollbracht werden, den Kandidaten zu stoppen, oder ihm Stimmen abspenstig zu machen. Sie war keine Kainitin die den Konflikt suchte und so ging sie diesem so weit es ging, aus dem Weg.

Sie schenkte hiernach dem Ventrue ein aufmunterndes Lächeln "Dennoch bin ich mir sicher, dass es Euch mit Eurer Erscheinung und Eurer Gabe der Führung nicht schwer fallen wird, Stimmen für Euch zu gewinnen"

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Wilhelm
Gast





BeitragVerfasst am: 05.01.2007, 01:18    Titel: Die Aufwartung (Wilhelm) Antworten mit Zitat

"Nun, natürlich verschweigt ihr mir, wem ihr eure Stimme gebt. Ich würde selbiges tun und erwarte auch gar nicht, dass ihr mir eure Karten so offen ausbreitet." gab der Ventrue zurück. "Immerhin bin ich euch schon dankbar genug, dass ihr überhaupt so frei seid, mich von eurem Vorgehen und euren, ja durchaus vorhandenen, Plänen in Kenntnis zu setzen. Wir werden dann in der Nacht des großen Hofes sehen, wie sich die Ereignisse entwickeln." schloss Wilhelm ab und er tat dies in einer Art, die unmißverständlich klar machte, dass für ihn damit das Thema beendet war.

"Doch auch wenn ihr mir nicht eure und ich euch nicht meine Stimme am Tag des Hofes geben werde, so hoffe ich doch, dass wir die positive Beziehung, die sich zwischen unseren beiden Clans anbahnt, aufrecht erhalten oder sogar erweitern können. Mit eurem Clansbruder Ladislav hatte ich vor einiger Zeit ein ganz hervorragendes Gespräch geführt und ihm schien ebenfalls daran gelegen, dass unsere beiden Blutlinien nicht in gegensätzliche Richtungen segeln."

Mit einem sanften Nicken kommentierte Wilhelm seine Worte. Er hatte sich bei seinem letzten Satz in seinem Sessel wieder aufgerichtet und machte den Eindruck, als wollte er aufstehen. Allerdings machte er keine deutliche Geste, die darauf abzielte, Geneviene zu verabschieden, vielmehr ließ es der Ventrue offen, ob Geneviene diesem Gespräch noch etwas hinzuzufügen hatte.

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Geneviene
Gast





BeitragVerfasst am: 08.01.2007, 16:01    Titel: Die Aufwartung (Wilhelm) Antworten mit Zitat

Geneviene war einer sehr aufmerksame Zuhörerin, die Hände lagen noch immer gefaltet in ihrem Schoße. " Nun ich denke doch, dass dem nichts im Wege steht...zum jetzigen Zeitpunkt." präzisierte sie ihre Ausführungen sachlich.

"Ich bin dennoch hoch erfreut, dass Ihr anregende Gespräche mit einem Clansbruder von mir hattet, der mir leider persönlich noch nicht bekannt ist. Doch da ich hörte, dass der Rose wohl das Handwerk in der Schwertkunst liegt, mag es mich auch nicht erstaunen" erläuterte sie mit einem leichten Schmunzeln.

"Über das Kriegshandwerk vermag ich nur wenig zu künden und wäre Euch hier eine schlechte Gesellschaft. Doch vielleicht werden wir uns zu anderen Stunden ein wenig über musische Künste austauschen. Die Zeit wird es zeigen." Sie strich ihren Rock glatt und hatte die Bewegung Wilhelms wohl vernommen.

"So möchte ich Euch auch nicht länger von Euren nächtlichen Pflichten abhalten, die in Eurem Fall wohl höher wiegen, als bei manch anderem Neugeborenen...wartet doch ein Mündel darauf noch den rechten Schliff zu erhalten. Dabei wünsche ich Euch gutes Gelingen und danke Euch für Eure Zeit und Einladung."

Sie würde sich dann nach Wilhelm erheben und sich standesgemäß mit einem Knicks verabschieden, so wie es die Etikette verlangte. Der Worte gab es scheinbar nicht mehr viele zu wechseln.

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Wilhelm
Gast





BeitragVerfasst am: 08.01.2007, 16:42    Titel: Die Aufwartung (Wilhelm) Antworten mit Zitat

"Gerne wieder. Es freute mich, dass ihr hier wart und gerne können wir uns bei Gelegenheit etwas über die Künste unterhalten... sofern ich in dieser Thematik mit euch mithalten kann." lächelte Wilhelm die Rose an und erhob sich.

"Eine gute Nacht euch, Geneviene." verabschiedete er dann die Rose mit einem Nicken.

[SIZE=small](( abgeschlossen ))[/SIZE]

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