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Klopfet an, so wird euch geöffnet

 
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Cosmin Lei
Gast





BeitragVerfasst am: 21.12.2006, 00:11    Titel: Klopfet an, so wird euch geöffnet Antworten mit Zitat

Stetig erhob sich die gewaltige Stadt vor seinen Augen. Die Nacht umhüllte sie, gleichsam wie mit einem leichten Mantel, um sie vor der bitteren Kälte zu schützen, die in dieser Nacht jeden bedrängte, der nicht in einer warmen Stube saß. Der Schnee leuchtete in einem dunklen Blau und ließ winzige Lichter über seine Oberfläche tänzeln, die niemals still zu stehen schienen. Man mochte meinen, alles müsse von ihrem Glitzern erhellt werden, doch das Gegenteil war der Fall. Ihr Glitzern traf höchstens das Auge. Prags Stadtmauern hingegen schienen jegliches Licht zu absorbieren.

Dieser dunklen Festung näherte sich der Dominikaner mit gemächlichen Schritten, die den Schnee unter sich einsam knirschen ließen, denn außer ihm war niemand hier heraußen, zumindest war das zu hoffen. Der pechschwarze Mantel war eng um seinen Körper geschlungen, sodass kaum ein Fetzen weißen Stoffs hervorschien, und seine Kapuze zog er sich tief ins Gesicht. Schritt für Schritt kam er der Stadt näher, von der man sich so viel erzählt. Schritt für Schritt sollte er einer neuen Heimat entgegenschreiten, so Gott will.

'Herr, gewähre Deinem Diener Eintritt in die goldenen Stadt, lass mich nicht wandern hier im finstren Tal...' Das kaum hörbare Gemurmel des Mönchs begleitete seine Wanderung scheinbar unentwegt, doch konnte man nicht sagen, ob es sinnloses Gemurmel oder ein Gebet war. Was es auch war, er war sehr vertieft darin, sodass er eine Untiefe genau vor seinen Augen übersah. Das gewählte Stadttor war nicht mehr weit, als Cosmin Lei stolperte und nach vorne in den weichen Schnee fiel, er überschlug sich einmal und mochte wohl wie ein ungeschickter Schatten im Schnee gewirkt haben. Der Mantel öffnete sich, wirbelte Schnee auf und zeigte den weißen Stoff darunter. Als der Körper zur Ruhe kam, richtete sich der Mönch fast ebenso schnell wieder auf, wie er zu Fall gekommen war. Ein fixierender Blick schoss in Richtung Stadttor, ein prüfender auf sein Gewand, das er schnell und notdürftig abklopfte. Und während er das tat wurde nun sein Atem sichtbar. Feine, fast völlig durchsichtige weiße Atemwolken atmete er aus. Einmal meinte er sie seien wie Engel. Wenn man sie sieht, dann nur einen Moment, und ehe man sein Haupt vor ihnen neigen konnte, waren sie auch schon wieder verschwunden.

Die letzten Schritte waren getan. Cosmin Lei erreichte ein Tor, das ihn in nach Prag einlassen sollte. Der Dominikaner ordnete seine Kleidung, die noch hier und da mit Schnee bedeckt war, ehe er fest an das Tor klopfte. Sein Atem stieg vor ihm empor und sein weißes Untergewand blitzte zwischen den schwarzen Mantelsäumen hervor. Ein weitgereister Mann des Glaubens stand vor den Toren Prags. Ein frommer Mönch erbat Einlass in dieser dunklen und kalten Nacht, die sowohl vor, als auch hinter den Toren der Stadt stumm wütete und es immer tun würde. 'Was schert es euch also einen kleinen Schatten in die Finsternis zu lassen...'

In dieser Nacht wurde eine Pforte für den frommen Toreador geöffnet,
und er trat ein.

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Jirka
Gast





BeitragVerfasst am: 22.12.2006, 18:08    Titel: Klopfet an, so wird euch geöffnet Antworten mit Zitat

Das Geräusch seiner Schritte war nicht das einzige, das die Stille der bitterkalten Winternacht zu stören schien. Aus der Dunkelheit einer der Gassen ein Stück weiter vor ihm entlang der Strasse, durch die er schritt, erklang das Knirschen des neuen Schnees unter schnellen Schritten. Dann bogen zwei Gestalten im schwachen Schein einer Kerze um eine Ecke, um in die gleiche Richtung zu gehen wie er. Die Kerze wurde von der rechten der beiden Gestalten getragen, . Ihr schwacher Schein reichte in dieser finsteren, beinahe mondlosen Nacht, um die dunklen Umrisse von langen Umhängen und Kapuzen sichtbar zu machen. Der, der die Kerze trug, schien unter dem Umhang dick gegen die Kälte eingehüllt zu sein, und ging dennoch wie jemand, der friert, während er wohl mit einer Hand die kleine Flamme davor bewahren wollte, ausgepustet zu werden. Der andere neben ihm ging in der Dunkelheit, in der er fast zu verschwinden schien, da der flackernde Schein der Kerze ihn nur zum Teil traf. Genug aber um zu enthüllen, dass er nicht so aussah, als berühre ihn die Kälte. Weder zog er die Schultern hoch, noch den Kopf ein, oder was die Menschen sonst alles taten, um der beißenden Kälte so wenig Angriffsmöglichkeit wie möglich zu geben.

Plötzlich hielt halb in der Dunkelheit verborgene Gestalt wie eingefroren inne und hob dann die rechte Hand in Richtung des anderen. Auch er blieb stehen und wandte den Kopf, während sein Begleiter den Kopf schieflegte, als lausche er auf etwas. Einen kurzen Augenblick nur, dann wies er nach vorne, worauf die Gestalt mit der Kerze weiterging, die andere Gestalt jedoch sich umdrehte. Nicht ungewöhnlich groß und eher schmal war sie, das konnte man in dem kurzen Moment, bevor das Licht sich entfernte vielleicht noch sehen, dann legte sich wieder der Mantel der Dunkelheit über ihn.

Dann war nur noch das Knirschen des Schnees zu hören, leise unter Schritten die sich entfernten und etwas deutlicher unter solchen, die sich näherten.

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Cosmin Lei
Gast





BeitragVerfasst am: 22.12.2006, 18:44    Titel: Klopfet an, so wird euch geöffnet Antworten mit Zitat

Der Dominikaner war in Gedanken versunken, als er die nächtlichen Straßen der Stadt entlangschritt, nur seine Schritte waren zu hören, wie sie den Schnee unter seinem Gewicht zusammenpressten. Cosmin sah auf den Boden vor ihm, in das blaue Schimmern des Schnees. Ab und zu hob er seinen Kopf, um sich gewahr zu werden, wo er war, in dieser neuen Stadt, die ihm praktisch völlig unbekannt war. Beeindruckt von ihrer Größe konnte er, sich nun sicherer fühlend, durch die Straßen gehen. Die neue Umgebung, vielmehr der erste Reiz dieser neuen Umgebung wollte wahrgenommen werden.

Bis er die beiden Gestalten wahrnahm, die sich aus den Schatten auf seinen Weg gesellten.

Er verfolgte aufmerksam die beiden Gestalten vor ihm,
wie sie scheinbar stumm miteinander verständigten,
wie die Kerze sie in kaum wahrnehmbares Licht tauchte.
Die einzigen Geräusche die er vernahm, waren die Schritte im Schnee. Seine eigenen,
und die der beiden Gestalten vor ihm.

Cosmins behielt sein Tempo bei und seine Mantelsäume hatte er wieder um seinen Körper gewickelt, die Kapuze hing ihm ins Gesicht. Bei manchen Schritten blitze bläulich das Weiß seiner Tunika hervor; vielleicht auch unterhalb des Saums, doch konnte man praktisch nicht erkennen, ob es nun Schnee oder Stoff war.

Seine dunklen Augen, waren unter der Kapuze nicht auszumachen, und dennoch fixierten sie die Gestalt, die in seine Richtung kam. Immer wieder flüchtete sich eine Atemwolke unter seiner Kapuze hervor, um sich dann sogleich wieder in der Luft aufzulösen. 'Wer streift denn zu dieser gottverlassenen Zeit auf den Straßen umher...' Stumm, ging der normalgewachsene Mönch weiter.

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Jirka
Gast





BeitragVerfasst am: 22.12.2006, 19:27    Titel: Klopfet an, so wird euch geöffnet Antworten mit Zitat

Unter seinem Blick schien sich die Silhouette der Gestalt gegen die Nacht abzuheben, zumindest dort, wo sie nicht vom Schatten der Häuser geschluckt wurde. In einigen Schritten Entfernung hielt sie plötzlich an und hob eine Hand, wie zum Gruß. Von nichts umwickelt, nicht geschützt gegen die Kälte. Die Kapuze war ebenso tief in das Gesicht seines Gegenübers gezogen, wie die des Mönchs, und für einen Moment der Stille fühlte sich jener sehr beobachtet. Keine flüchtigen Wolken gefrohrenen Atems lösten sich aus der Kapuze, und schienen nicht einmal seine Worte zu begleiten.

„Seid gegrüßt…was treibt Euch hinaus in die Kälte zu dieser nächtlichen Stunde?“

Die leise Stimme aus dem Dunkel klang wie die eines jungen Mannes, auch wenn sie einen etwas kalten Unterton hatte. Auf jeden Fall klang er so, als sei er auf die Antwort sehr gespannt.

[size=small][geändert von Jirka am [TIME]1166809304[/TIME]][/size]

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Cosmin Lei
Gast





BeitragVerfasst am: 22.12.2006, 23:52    Titel: Klopfet an, so wird euch geöffnet Antworten mit Zitat

Cosmin näherte sich stetig seinem Gegenüber, auch wenn er ihn nicht direkt ansteuerte, doch die Richtung war vorgegeben. Langsamer wurden seine Schritte, als die Gestalt stehenblieb und seine Hand erhob zum Gruß; der Schnee wurde langsamer niedergedrückt, begleitet von dem beinahe einzigen Geräusch, das heute Nacht auf dieser Straße zu existieren schien.
Der Mönch hob langsam seinen Kopf und sein Gesicht wurde von der Nacht um eine leichte Nuance aus den Schatten hervorgehoben. Die tiefen dunklen Augen musterten einen kleinen Moment sein Gegenüber. Luft wurde ausgeatmet. Engel verschwanden.

Cosmin nickte leicht, sachte und rund mit dem Kopf, als Zeichen seiner Begrüßung. Die Hände blieben im Überwurf verborgen. Nachdem er den Kopf wieder leicht hob, sprach er mit einer sehr angenehmen Stimme, die von der Kälte der Nacht zu seinem Gegenüber getragen wurde. Die Stimme selbst: warm. Sie hatte einen guten und feinen Klang:

"Ich grüße Euch im Namen des Herrn...,
Ich bin soeben von einer langen Reise hier angekommen."

Das war die erklärende Antwort des Mönchs, der mittlerweile seinen Kopf ganz gehoben hatte. Vielleicht konnte man einen leichten Vollbart erkennen, der sich dunkel von dem blassen Gesicht abhob. Cosmin wartete nun, was von dieser nächtlichen Gestalt wohl kommen möge.

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Jirka
Gast





BeitragVerfasst am: 23.12.2006, 00:29    Titel: Klopfet an, so wird euch geöffnet Antworten mit Zitat

Der Fremde legte wieder den Kopf schief, als der Mönch den Gruß im Namen des Herrn erwiderte. Mit einem Fuss trat er noch vor, wieder ein leichtes Knirschen und noch stärker, das langsam unangenehm werdende Gefühl, aus der Dunkelheit unter der Kapuze angestarrt zu werden.
Doch bevor sich der Moment, die Stille zu lange ziehen konnte, nickte der Fremde.

„Oh, ein Reisender. So habt ihr ein bestimmtes Ziel, das ihr anstrebt?“

Es lag wohl Neugier in seiner Stimme, aber verbarg sich darunter nicht ein dunklerer, lauernder Ton? Es war nicht so leicht zu sagen..andererseits trieb sich dieser Fremde offenbar des Nachts in den Strassen herum, was möglicherweise kein Grund sein sollte, ihm zu vertrauen.

So konnte man vielleicht auch anzweifeln, ob er seine nächste Frage allein aus Nächstenliebe stellte, denn es lag etwas in irgendeiner Weise doppeldeutiges in der Art und Weise, in der er mit einem Augenblick Verzögerung eine weitere Frage stellte fügte:

„Oder braucht Ihr noch einen sicheren Ort, an dem Ihr die Nacht verbringen könnt? Ich könnte Euch einen zeigen.“

Nun hob der Fremde abermals langsam die Hand, um die Kapuze etwas zurückzuschieben, und das wenige, dass die Schatten von seinem Gesicht preisgaben, war auf jeden Fall sehr blass, so wie die Hand an der Kapuze.

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Cosmin Lei
Gast





BeitragVerfasst am: 23.12.2006, 00:43    Titel: Klopfet an, so wird euch geöffnet Antworten mit Zitat

Unverändert blieb Cosmin stehen, nichts an seiner Erscheinung veränderte sich. Seine dunklen Augen blitzten unter der Kapuze hervor und zwei Atemstöße verschwanden im Nichts der Nacht. Langsam folgten seine Augen den Bewegungen seines Gegenübers und schienen jede Begebenheit präzise aufzunehmen.

Kurz und schnell zog er dann Luft durch seine Nase und öffnete den Mund um folgendes zu dem jungen Mann vor ihm zu sagen:

"Habt Dank, mein Herr,
aber mein Ziel ist bereits bestimmt für heute Nacht.
Möge der Herr Euch Eure guten Absichten vergelten."

Damit nickte der Mönch vor ihm wieder, als Zeichen des Dankes und wohl auch des Abschiedes. Die Antwort klang freundlich, und seine letzten Worte waren wohl geziert von einem freundlichen Gesicht. Trotzallem, noch blieb der Blick Cosmins fixiert auf den jungen Mann vor sich, abwartend.
Lauernd?

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Jirka
Gast





BeitragVerfasst am: 26.12.2006, 15:04    Titel: Klopfet an, so wird euch geöffnet Antworten mit Zitat

Auch der Fremde rührte sich nicht, auch wenn der Mönch fast körperlich spüren konnte, dass er gemustert wurde.
[SIZE=small](Auspex 1 und Wahrnehmung+Aufmerksamkeit gg.9 ein Erfolg, Cosmin hat gewürfelt ^^)[/SIZE]

Schließlich hob er wieder die Hand, um die Kapuze wieder tiefer in sein Gesicht zu ziehen, so dass das wenige, was man davon hatte sehen können wieder im Schatten verschwand. Aus dieser Dunkelheit hörte Cosmin ein leises Lachen.

"Nun, wenn Ihr so sicher Eures Weges seid, dann möget Ihr auch sicher dort ankommen, wohin er Euch führt.", hörte er wieder die leise Stimme, die mit etwas Verzögerung hinzufügte, "Und zündet eine Kerze an."
Das leise Knirschen des Schnees unter war wieder zu hören, als der Fremde einen Schritt zurück machte, wohl immer noch ohne den Mönch aus den Augen zu lassen. Noch einen Schritt zurück machte er und wollte sich wohl schon umdrehen, als er noch einmal innehielt, und den Kopf zurückwandte.

„Oh, bevor ich es vergesse: Willkommen in Prag."

[size=small][geändert von Jirka am [TIME]1167138469[/TIME]][/size]

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Cosmin Lei
Gast





BeitragVerfasst am: 26.12.2006, 16:37    Titel: Klopfet an, so wird euch geöffnet Antworten mit Zitat

Ganz leicht neigte der Mönch seinen Kopf zur Seite und rührte sich keinen Millimeter, musterte ebenso die Bewegungen seines Gegenübers und neigte dann nocheinmal das Haupt:

"Habt Dank, ich vertraue auf eine sichere Ankunft." Er klang überzeugt, wenn auch nicht hochnäsig...

Auf seinen Willkommensgruß nickte der Mönch nocheinmal kurz: "Danke" und damit begann er einen Schritt vor den anderen zu machen, um sich von dieser nächtlichen Gestalt zu entfernen.

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