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Die Anreise zum Hradschin

 
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Anonymous
Gast





BeitragVerfasst am: 10.01.2007, 13:19    Titel: Die Anreise zum Hradschin Antworten mit Zitat

Julianna war immernoch in den letzten Zügen Ihrer Arbeit versunken, ehe sie sich anziehen konnte. Marina half Ihr dabei, entfernte die letzten Nähte an Ihrem Band welches sie um die Hüfte trug, und half Ihr in Ihren Umhang hinein.

"Danke dir, alleine hätte ich sicher nackt gehen müssen" und lächelte Ihre Dienerin freundlich an. Ihr festliches Kleid, verschwand alsbald unter einem dunklen Umhang aus grünem Wollstoff. Er war so dunkelgrün, das es in der Nacht sicher kein Zweifel daran gab, das sie einen schwarzen Umhang trug, doch wagte sie es endlich wieder etwas Farbe zu tragen, so wie in den Zeiten als das Theater noch in der Stadt stand, und mehr war als eine abgebrannte Ruine.

Ihren so innig geliebten Lederbeutel tauschte sie diese Nacht ebenfalls gegen einen grünen Wollbeutel aus, denn alles in allem mußte ja stimmig sein, wenn sie mit den Hochgeborenen Damen denn mithalten wollte. Wollte sie dies? Leicht schüttelte sie den Kopf. Wie kurz das Tunier doch war, und wie wenig sich daran beteiligten, vieleicht aus Angst Ihre Händen könnten verschmutzt werden. Sie dachte an ältere Zeiten zurück, als es in dieser Stadt nicht um den Stolz ging, sondern darum das man etwas gemeinsam erreichen wollte, würde diese Zeit nocheinmal zurück kehren?

Sie wußte es nicht, aber glaubte auch nicht daran. Sie nahm ein paar Dinge, und stopfte sie in Ihren Beutel, und wollte das Haus verlassen, als Marina ihr etwas hinterher rief. "Wartet Julianna, Euer Band, ich muss doch noch das Band stecken." Julianna lächelte und kehrte zurück, wenn sie Marina nicht gehabt hätte, wer weiß wie sie dann ausgesehen hätte. Marina trat zur Tür hervor, und Julianna beugte den Kopf, und schob ihre Kapuze zurück. Marina nahm nun das Band und steckte es zwischen Juliannas Zöpfe, und steckte diese mit ein paar Kämmen hoch. "So nun gehabt Euch wohl, und das er Segen und das Glück auf euch liegen mag!"

Als sie das Haus verlies dachte sie noch über Marina nach, eine bemerkenswerte Frau, immer freundlich und höfflich, und das trotz all Ihrer Schicksalsschläge in Ihrem kurzen Menschenleben.
Dann machte sie sich zu Fuss auf zum Elysium zu gehen, zog die Kapuze vorsichtig wieder über Ihre gesteckten Haare, und verlies ihr Heim.

Für einen kurzen Moment überlegte sie zu reiten, doch sie verwarf den Gedanken dann schnell. Wer wußte schon wo sie Ihr Pferd lassen konnte, und ehe dadurch eine unangenehme Situation entstehen konnte entschied sie sich für einen abendlichen Spaziergang, den sie ja bald nicht mehr alleine gehen musste.

Kurze Zeit später trat sie in die Strasse zum Elysium Die Grotte ein, und konnte Ihren Begleiter dort schon stehen sehen. Sie setzte ein freundliches Lächeln auf, und vertrieb die miesepetrigen Gedanken die sich auf Ihrer Stirn einen festen Platz suchten. Sie freute sich das er da war, und das sie nicht alleine gehen musste. Was war der schönste Abend wenn man keine gute Begleitung hatte. "Guten Abend, werter Jirka, schön das Ihr gekommen seit." sie nickte Ihm freundlich zu,und trat direkt neben Ihn. "Wollen wir dann?"

Jirka war vieleicht etwas verwundert, sie sah so verändert aus, oder lag das an Ihren Haaren, die an diesem Abend nicht so wiederspenstig durch Ihr Gesicht wehten, oder war es vieleicht Ihr Kleid, welches unter Ihrem Umhang hervorlinste. Es schien diesesmal von Farbe zu sein, wo sie doch sonst nur schwarz oder dunkles braun trug.

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Simona
Gast





BeitragVerfasst am: 10.01.2007, 14:05    Titel: Die Anreise zum Hradschin Antworten mit Zitat

Simona war in der Tat ein wenig aufgeregt. Nichts sollte schief gehen, alles sollte perfekt sein. Schon Tage zuvor hatte sie ihre Dienerin Veruschka ausgesandt, vernünftigen Stoff zu finden. Dieser dürfte das schließlich bei Tage leichter fallen als ihrer Herrin. Mittlerweile hatte sie ein wenig verdienen können und dementsprechend einen feinen Stoff kaufen können. Und in der Tat, Veruschka hatte ein fein gewebtes Leinen erstehen können. Gefärbt war es in blau, einem tiefen dunklen Blau. Für diese Nacht würde es reichen, jedoch war es abzusehen, dass der Stoff bald auswaschen würde. Aber in dieser Nacht würde er strahlen....
Nachdem die passenden Bänder besorgt worden waren, machte sich die Dienerin ans Nähen.....Wenn sie auch ein dummes Bauernkind war, so hatte sie Geschick in der Handarbeit.....Tagelang hatte Veruschka genäht und schließlich am Abend des Hofes ihre Herrin angekleidet....
Sie sprang um Simona herum, alles perfekt zu richten, denn sie wußte wie leicht ihre Herrin in Zorn fallen konnte und welche Konsequenzen dies zur Folge hätte.
Indeß zeigte Simona keinerlei Regung. Veruschka hatte nur einmal den Fehler gemacht, ihrer Herrin eine Scherbe zu reichen um sich zu betrachten...
Abschließend besah Veruschka ihr Werk und schien entzückt, was Simona als Spiegel ausreichte.

Simona stand da, in ausnahmsweise feinstes Leinen gehüllt. Der Stoff umschmeichelte ihren schlanken Körper und betonte ihre natürliche Schönheit. Gewandet war sie in eine hellblaue Kotte, über welchem der dunkelblau leuchtende Surcot lag, wie es der Mode entsprach. Sie erinnerte ein wenig an diese wundervoll gearbeiteten Säulen dieser modernen Kirchen. Allein die großen Höllenfenster, locker geschnürt mit dunkelblauen Seidenbändern, an ihrer Kleidung zeigten Mut zur Mode. Gegürtet war sie mit einem Y-Gürtel aus Seide (welcher ganz schön teuer gewesen war), auf ihre Taasche mußte sie leider verzichten. Dafür trug sie über dieser schönen Gewandung einen feinen Wollumhang in Schwarz, mit großer Kapuze. Ihre langen braunen Haare waren hochgesteckt, eine Haube würde sie unter gar keinen Umständen anziehen, auch wenn Veruschka diesen Vorschlag gemacht hatte. Stattdessen waren in die Haare passende blaue Seidenbänder eingeflochten, was einer natürlichen Haube nahe kam und dennoch Simnas intensive Augen und ihr hübsches Gesicht zur Geltung brachte.
Als finales Accesoir hatte Simona, nach eineigem Überlegen, ihren wunderbaren einzigen Ring übergestreift, eine Erinnerung an andere Zeiten und ein wichtiges Kleinod für sie. Der Ring war aus feinem Silber gemacht mit wunderbaren floralen Gravuren und einem mittlegroßen Stein, ganz blau. Es paßte gut in das Gesamtbild...
Simoa war erst ein wenig unwohl in solch einem Aufzug gewesen, vbevorzugte sie doch ihre schlichte schwarze Kleidung. Vor allem vermißte sie ihre Umhängetasche mit den ihr so wichtigen Utensilien. Wäre sie sterblich gewesen, hätte sie geseufzt. Nunja, für diesen Abend mußte man sich eben wie die Rosen geben, jedenfalls wäre es spannend, wie diese auf ihre Erscheinung reagieren würden...

So strich sie noch einmal ihre Kleidung glatt, vergewißerte sich, welchen Eindruck sie auf ihren Knecht Vladim machte (welcher die Augen nicht von seiner Herrin lassen konnte, in solch einer Aufmachung, sollte es auch Strafe wegen Ungebührlichkeit bedeuten) und machte sich dann langsam und halbwegs zufrieden auf in Richtung Hof.....

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Jirka
Gast





BeitragVerfasst am: 10.01.2007, 15:22    Titel: Die Anreise zum Hradschin Antworten mit Zitat

Das Gefühl mit dem er in dieser Nacht erwachte war Ungewissheit…Nervosität und Angespanntheit. Wieder eine große Versammlung von zu vielen Vampiren in einem Raum, einem Raum voller obskurer Etikette-Rituale, die er nicht kannte, und an denen er trotzdem teilnehmen musste…irgendwie. Er hasste die Vorstellung jetzt schon und stand mit widerwilligem Kopfschütteln auf. Andererseits gäbe es auch genug Gelegenheit, die anderen zu beobachten. Und diese Wahlen...er war gespannt, auf diese Wahlen…wie das wohl ausgehen mochte.

Er griff in der Dunkelheit zu dem Bündel, mit dem er in diese Stadt gekommen war und zog die Kleidung heraus, die darin war und strich mit einem plötzlichen, schmerzlichen Anfall von Heimweh über den weichen Wollstoff, der immer noch mehr nach dem Ort roch, an dem er ihn zuletzt getragen hatte. Allzu deutlich hatte er vor Augen, wie man ihm diese Kleidung gebracht hatte…..Über die schwarzen, an den Waden geschnürten Beinlingen zog er zwei längere Hemden. Das untere, von immer noch schwarzer Farbe reichte bis etwas über die Knie und hatte lange, schmale Ärmel. Das obere, aus etwas feiner gewobener schwarzer Wolle, war etwas kürzer und die Ärmel reichten nur bis etwas über die Ellebogen. Die Ränder und der Halsausschnitt, ebenso wie der Gürtel waren von einer bestickten Borte geschmückt, auf der sich ein dunklerer Faden zu ineinander verschlungenen finsteren Fabeltieren formte. Bei genauerem Hinsehen war das sicher nicht die Stickerei einer adeligen Dame, sondern wohl eher von der Art, mit der die Bauern ihre Festtagskleidung verzierten – aber dafür war sie wohl recht außergewöhnlich.
Er hatte es noch nicht oft angehabt, aber heute war wohl ein angemessener Anlass, auch wenn er sich eigentlich nicht um solche Dinge, wie seine äußere Erscheinung kümmerte. Zumindest nicht um so etwas wie Kleidung.

Nachdem er sich umgezogen hatte, den wildledernen Beutel an dem Gürtel befestigt hatte, versuchte er angestrengt, mit einem hölzernen Kamm durch seine Haare zu kommen, was sich aber als ziemlich schwierig erwies, da er das seit einiger Zeit nicht mehr getan hatte. Schließlich schaffte er es dann aber doch, flocht sie erneut und band sie mit einer ledernen Schnur zusammen. Dann warf er sich eilig den Umhang über, den er die ganze Zeit über getragen hatte und kletterte dann die Leiter aus dem Keller hinauf, lauschte aufmerksam, ob gerade jemand in dem Raum darüber war, und hob dann die hölzerne Luke an, um schnellen Schrittes lautlos in dem schmalen Gang zur Hintertür verschwinden und in die Nacht hinaus zu treten. Draußen zog er sich die Kapuze über den Kopf und machte sich auf den Weg über den festgetretenen Schnee zur Grotte. Was für ein Glück, dass er zu diesem großen Hof nicht alleine gehen musste!

Er war offenbar vor ihr dort, und lehnte sich eine Weile an die Wand des Hauses und blickte in den schwarzen Nachthimmel, vor dem dunkle Wolkenberge das Licht der Sterne schluckten und nur ab und zu das silberne Mondlicht hindurch fallen ließen.

Die Schritte schließlich rissen ihn aus seinen Gedanken, und er blickte mit einem leichten Lächeln zu Julianna: „Die Nacht zum Gruße, werte Julianna. Ich freue mich, dass wir zusammen zum Hradschin gehen, also wüsste ich nicht, warum ich nicht hierher hätte kommen sollen.“ Er schob die Kapuze ein Stück zurück, und sie konnte sehen, dass auch seine Haare bis jetzt zumindest noch nicht vom Wind zerzaust waren. Auf den Saum etwas des dunklen Hemdes, das dabei zum Vorschein kam war etwas gestickt, etwas wie ineinander verschlungene Fabeltiere.

„Ja, lasst uns gehen.“ Er zögerte einen Moment, aber dann hielt er ihr seinen Arm hin, denn so schien es ja üblich zu sein und dann machten sie sich auf den Weg auf die andere Seite der Weisen Alten, die sich mit dickem Eis zugedeckt hatte, und die Strasse hinauf zu der Burg, die sich finster gegen den Nachthimmel abzeichnete, während dessen sie sich über einige dieser Etikette-Rituale unterhielten, die sie zum Glück besser zu kennen schien als er.

Obwohl er sich offenbar über ihre Gesellschaft freute, nahm seine Anspannung immer mehr zu, je näher sie dem Hradschin kamen und sobald sie in den Schatten des Burg traten, konnte sie ihn leise fragen hören, wie zu sich selbst: “Wo er wohl gerade ist? Was mag er wohl tun…und wird er heute dabei sein?“ Er schüttelte den Kopf, und riss den Blick von den Mauern los und blickte zu Julianna, so als wolle er sagen, dass sie das ja auch nicht wissen konnte.

Nachdem er vorgetreten war, um den Wachen ihre Namen zu nennen, ließen diese sie passieren, dass sie durch die dunklen Gänge zur Halle gehen konnten.

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Wilhelm
Gast





BeitragVerfasst am: 10.01.2007, 18:03    Titel: Die Anreise zum Hradschin Antworten mit Zitat

Ein letzes mal strich er über den festen Stoff, dann schloß er die Schranktüre wieder. Deutsche Handarbeit war einfach besser. Der Waffenrock seiner Heimat war leicht, aber gleichzeitg fest. Edel, aber gleichzeitig robust. Außerdem gefiel im blau und orange viel besser als das triste Schwarz. Auch wenn das Symbol des Ordens des goldenen Zwielichtes mitten auf seinem neuen Wappenrock thronte und so für einen willkommenen Farbkleks sorgte, so ganz konnte er sich mit der Farbwahl nicht anfreunden.

Die Schranktüre rastete ein und etwas verächtlich sah er an sich herab. Schwarz, soviel schwarz. Ich bin doch kein Magister! fluchte er in sich hinein. Mit einem Ruck zog er den ledernen Gürtel fest und wandte sich herum. Für einen Moment zögerte er vor seinem Schreibtisch, wo er sein feines Prunkschwert bereit gelegt hatte. Langsam ließ er seine Finger über die silbern-verzierte Scheide fahren, entlang des Musters einer Ranke, welche sich von oben herab zur Spitze schlängelte. Es war keine Waffe, es war Schmuck, Zierde. Die Frauen hatten Ringe, Ketten, Schals, Hauben, Tücher, Bänder, Juwelen und Rosenwässerchen - er hatte sein Schwert. Und das man damit im Zweifel doch einen Mann fällen konnte musste ja niemand wissen. Er gürtete die Schwertscheide und ließ das Schwert dann langsam hineingleiten, bis nur noch der schlanke, mit einem grünen Edelstein verzierte Knauf zu sehen war.

Als letztes griff sich der Ritter noch das weißgraue Wolfsfell und warf sich dieses über die Schultern. Er zupfte es zurecht, so dass es gut seinen Rücken hinabfiel und betrachtete sich dann kurz im Spiegel. Es passte alles. Karolina hatte ganze Arbeit geleistet, sowohl beim Richten des Waffenrockes, der beim Turnier einige Kratzer abbekommen hatte - man konnte die Schnitte eigentlich nur noch erahnen, wenn man exakt wusste, wo Wilhelm getroffen worden war - als auch bei seinen Haaren. Sie hatte ihm die Haare gewaschen, gekämmt und zu einem glatten Pferdeschwanz nach hinten gebunden. Ein kleines braunes Lederband hielt sie dort zusammen.

Er fand, dass seine dunklen Haare einen guten Kontrast zu dem hellen Wolfsfell bildeten und dieses seinerseits wieder zum Waffenrock in Schwarz. Die silbrige Schwertscheide schwächte immerhin die goldene Farbe des Symbols etwas ab, so, dass er nicht ganz so hochgestochen wirkte.

So gekleidet verließ er seine Zuflucht - von bewundernen Blicken seiner Dienerin verfolgt - und machte sich auf den Weg zum Hradschin.

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Geneviene
Gast





BeitragVerfasst am: 10.01.2007, 18:28    Titel: Die Anreise zum Hradschin Antworten mit Zitat

Es war lange her...und doch erinnerte sie sich noch gut. Solche Nächte waren selbst für sie noch sehr anstrengend. Wachsamkeit und stetige Vorsicht nicht über die Fußangeln der Etikette zu stolpern oder sich gar auf tödliche Weise darin zu verfangen.

Geneviene sah mit zwiespältigen Gefühlen auf ihr Festgewand, dessen dunkelviolettes Leuchten sie nun ganz in ihren Bann gezogen hatte, während Rosalie das helle Untergewand richtete.

"Ich entsinne mich noch anderer Zeiten. Da kleidete man Dich in edle Gewänder und Du liefst zum Gesinde und ranntest durch die Dienerschaft, als wären sie Holzstecken und wagtest Dich so nah ans Feuer, auf dem der Festschmaus schmorte, das man Angst hatte der gute teure Stoff würde mit Dir in Flammen aufgehen."
erfüllte Leons tiefe Stimme den Raum. Er hatte sich jetzt zu seiner Herrin gesellt...da sie nun das hochgeschlossene Untergewand schon am Körper trug. Er hatten einen Krug voll mit Gerstensaft in der Hand und sah mit schelmischem Blick und verschmitzten Lächeln dem Treiben zu. Er lehnte amüsiert im Türrahmen und wunderte sich abermals über den Wandel den die junge Frau vor ihm durchlebt hatte.

Das einzige was der Ritter von der Rose als Antwort bekam war ein Verziehen der Mundwinkel, was man schon als Schmollen bezeichnen könnte.

"Ich habe mit Jaques Wetten abgeschlossen. Ich sagte ihm bei einem guten Krug, dass es wohl weder der Comte noch die Comtesse noch ein Mann es jemals schaffen würden ihre junge wilde Tochter zu zähmen. Und nun schau nicht so...ich kenne Dich seit Deiner Geburt. Du hattest immer schon Deinen eigenen Kopf. Und etwas in mir hat diesen Wesenzug stets geschätzt...dieses Kämpferische..." und er hätte wohl noch weitergesprochen doch plötzlich wandelte sich der Ausdruck im Gesicht der jungen Toreador und Panik stieg in ihr hoch.

"Leon, mein erster und einziger Beschützer. Ich will da nicht hin...sie werden mich auffressen mit Blicken und Worten. Die Zeiten haben sich geändert mein Lieber. Wo mein Herr Vater mir früher nur Senge hat zukommen lassen für ungebührliches Verhalten, könnte es jetzt eine Gliedmaße sein oder mein Darsein, was ich verliere. Ich bin gezähmt...Leon....ich fühle mich kalt, leer und ausgebrannt. "

Dann schwieg sie und ließ die weiter Prozedur des Ankleidens über sich ergehen. Das Untergewand war hochgeschlossen und von weißer Farbe. Hiernach zierte die junge Rose ein schillerndes Kleid aus dunkelviolettem schweren Samt. Das einzige Kleid, dass sie von solcher Prächtigkeit besaß. Ein Stoff der mit Seide hergestellt wurde und von feinen Silberfäden durchzogen war. Der Ausschnitt war nach fränkischer Art recht tief und die Ärmel fielen ihr lang am Bein herab um dort spitz zu zulaufen. Ihr Erzeuger hatte dieses Festgewand zu ihrer Freisprechung anfertigen lassen und sie hatte es seitdem nur noch selten getragen. Der prächtige schillernde Stoff, dessen Schwere Geneviene sich nun wieder bewusst wurde bedurfte keiner weiteren Zierde...weder Stickerei noch Borte. Sie strich versonnen über diesen wunderbar weichen Stoff, während Rosalie begann das Haar zu richten. Zwei silberne Kämme schmückten schließlich am Hinterkopf das seidige Haar und hielten dort gleichzeitig den leichten hellen Schleier. Unzählige kleine Nadeln waren vor neugierigen Augen verborgen in der Frisur. An weiterer Zierde trug sie eine silberne Kette sowie einen Ring aus gleichem Material, auf dem sich kleine Zieselierungen fanden. Ein Schapel aus Silber in Form eines Blumengebindes vollendete die Vorbereitungen für das Fest.

Leon reichte mit ergebener Geste und voller Stolz seiner Herrin den Umhang aus Barchent und so gingen sie gemeinsam hinaus in die Nacht. Genevienes Gedanken drehten sich eine ganz Weile darum, ob sie den Bluteid leisten sollte oder doch lieber ihre Freiheit behalten. Doch vielleicht war es auch Zeit Zeichen zu setzen...ihr Clan hatte hier viele Prestigeeinbußen hinnehmen müssen.

Als das erste Ziel ihrer doch recht langen Wanderung in Sicht kam lächelte sie wieder unbeschwert und sie gedachte es auch dabei zu lassen. Sie würde nicht aufgeben...ja Leon hatte es erkannt...das Kämpferische wohnte ihr noch immer inne...auch wenn ihre effizienteste Waffe Wörter und Informationen waren. Es erstaunte sie ein wenig, wie mühelos sie sich die alten Handgriffe wieder ins Gedächtnis rufen konnte, damit der edle Samt nicht auf dem Straßen zu Schaden kam...der Schnee war nicht an allen Stellen so reinweiß wie die Unschuld.

Die Dienerin mit dem aschblonden Haar öffnete den beiden dann die Türe und bat sie einzutreten...dabei vergaß sie nicht die Demutbekundungen vor den beiden hohen Herrschaften. Geneviene und Leon warten also im Inneren des schönen Domizils von Larissa, während in Geneviene die Neugier aufkam wie ihre Schwester in dieser Nacht wohl anzuschauen wäre.

Sie war sehr froh über die Gesellschaft ihrer Schwester im Blute, so war sie nicht gänzlich allein in dieser Nacht, die hohe Bedeutsamkeit für sie wie auch den Clan hatte. Die Hoffnung auf eine "nette" Nacht war eine Farce. Jeder würde heute die Schwächen anderer gnadenlos für sich ausnutzen. Letztlich war jeder in der Dunkelheit allein.

Doch die trüben Gedanken endeten als sie der raumerfüllenden Präsenz ihrer Schwester gewahr wurde, wie sie durch den Raum schritt, elegant und doch so voller Leichtigkeit. Geneviene begrüßte sie mit einem herzlichen und warmen Lächeln und einem tiefen Knicks. Es fehlten ihr die Worte und sie war sicher, dass die Ausstrahlung dieser Frau nicht nur sie zum Schweigen bringen würde vor Hochachtung.

[size=small][geändert von Geneviene am [TIME]1168446678[/TIME]][/size]

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Larissa
Gast





BeitragVerfasst am: 10.01.2007, 19:05    Titel: Die Anreise zum Hradschin Antworten mit Zitat

Wie lange sie nun schon vor dem Tisch saß, auf dem zwei Ringe im Dunkel des Raumes, welcher nur durch das Flackern einer einzelnen Kerze erhellt wurde, lagen, vermochte sie nicht zu sagen. Eine Weile hatte sie dort sicherlich gesessen, während sie auf das Eintreffen Genevienes gewartet hatte. Die Haut fühlte sich immer noch rau, durch das kalte Wasser und das Abreiben mit Seife, so dass sie so sauber war, wie es heutige Verhältnisse nur erlaubten. Die Haare hatten lang genug Zeit gehabt, zu trocknen, und waren dann kunstvoll verflochten worden. Alina war eine effiziente und schnelle Arbeiterin, wenn es darum ging mit ihren Händen zu werkeln. Und auch beim Schminken hatte sie ganze Arbeit geleistet. Larissas Augen waren dunkel geschminkt: vorsichtig, genug, um Larissas Augen zu betonen, aber nicht so stark, um ihnen die Ausdruckskraft zu nehmen und aufdringlich zu wirken.

[i]'Warum immer schwarz, Herrin?'[/i] waren ihre Worte gewesen, als sie ihr in das kunstvoll bestickte Kleid half und es sorgsam in der Taille eng schnürte, so wie feine Damen dieser Zeit die Gewandung trugen. Sie hatte keine Antwort erhalten... Nicht zum ersten Mal hatte sie versucht, ihre Herrin dazu zu bewegen, eine andere Farbe zu wählen. Vergeblich.

Mit leerem Blick starrte sie auf die beiden Ringe, der eine ein Goldring, der die Form einer Rose trug. Der andere ein einfacher goldener Ring, nur geziert durch einen Kratzer in seinem Inneren. Warum er ihr diesen Ring gegeben hatte, fragte sie sich nicht zum ersten Mal. Und die Antwort kannte sie in ihrem tiefsten Herzen auch. Es war eine Falle gewesen, eine Falle, von der sie nach wie vor nicht wusste, wie sie ihr entkommen sollte. Aber entkommen würde sie. [i]'Ich gehöre niemandem!'[/i] dachte sie störrisch.

Am Rande ihres Bewusstseins registrierte sie, die schnellen Schritte, die durch das Haus eilten, als es unten am Tor geklopft haben musste. Mit einem Blick, den abgrundtiefe Leere prägte, ließ sie den einfachen, goldenen Ring wieder in dem Anhänger ihrer Kette verschwinden. Als ob die Sonne, die ihn nun barg, es schaffen würde, die Dunkelheit zu binden. Mit behenden Bewegungen verschloss sie den Anhänger der Kette aus dunklen Halbedelsteinen und sorgte dafür, das Mond und Sonne dort hingen, wo sie hingehörten. Den Ring mit der Rose ließ sie über ihren Finger gleiten.

Dann klopfte es schon an der Tür. "Herrin? Sie sind da..." Sie merkte, wie ihre Zähne sich fest zusammenpressten, als der Teil des Abends eingeleitet war, dem sie schon seit Nächten mit Grauen entgegen sah. Als sie die Kerze löschte und vor die Tür trat, war ihr Gesicht nur noch eine regungslose Maske, die von diesen Gefühlen nichts mehr verriet. Sie folgte Alina zu dem Raum, wo Geneviene und Leon schon warteten. Dieser Raum war hell erleuchtet und warm.

Sie trat ein und zauberte ein Lächeln auf ihre Lippen, jenes Lächeln, welches so viele zu bezaubern mochte und in welches sich jetzt ein Ausdruck echter Hingerissenheit stahl, als ihre Augen auf Geneviene zu ruhen kamen. Wäre sie noch sterblich gewesen, wäre ihr vermutlich der Atem gestockt ob der Schönheit jener Rose. Für einige Sekunden blieb sie wie angewurzelt stehen, trank das Bild in sich auf. [i]'Wofür wenn nicht für die Schönheit, mein Prinz aus Asche...'[/i] Es würden die letzten Sekunden sein, die einen solchen Genuss in jener Nacht erlaubten. Mit Mühe riss sie sich los und knickste sacht, während ihre dunkle Stimme den Raum erwärmte

"Seid mir willkommen, holde Schwester im Blute. Ihr gleicht einem Engel, der geruht auf die Erde herabzuschweben..."

Larissa trug ein Kleid aus Barchent - schwarz. Wie immer, wo Geneviene sie gesehen hatte, schwarz. Das Kleid war edel. Aber das, was es so wertvoll machte, war nicht der Stoff, sondern die unzähligen Stickereien in dunklem Garn, die ein Geflecht von Blumen wie Schatten über den Stoff huschen ließen. Es war ein Meisterwerk der Stickkunst, und hier hatte jemand, der diese Kunst beherrschte, wie kaum ein zweiter sicherlich viele, viele Stunden investiert. Die Stickereien zogen sich um den hochgeschlossenen Kragen, über den Rest des Stoffes. Nur die Arme waren ausgespart worden, geziert durch eine Borte von Stickereien an den Handgelenken. Die Haare waren kunstvoll geflochen und durch ein Schapel gehalten. Das Schapel war das einzige, was die Schwärze in Larissas Kleidung unterbrach. Es war zwar auch aus dunklem Stoff, aber auf diesem war ein Kranz weißer Rosen gestickt, so kunstvoll, dass man meinen konnte, dass ein Kranz wirklicher Blumen, die zu dieser Jahreszeit nicht blühten, trotz allem in ihrem Haar lagen.

Alina trat ein und legte ihrer Herrin den schwarzem Umhang aus fein gewebten Tuche um die Schultern.

"Wollen wir?" ein weiteres Lächeln Larissas erhellte den Raum, während sie nun fertig war. Es war Zeit...

[size=small][geändert von Larissa am [TIME]1168449416[/TIME]][/size]

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Aristotelis Felidas
Gast





BeitragVerfasst am: 10.01.2007, 19:24    Titel: Die Anreise zum Hradschin Antworten mit Zitat

Er griff zu seiner staubigen Robe die über den Stuhl hing. Er wählte Sandalen anstatt seiner Stiefel. Er hatte keinen Prunk an sich. Das einzige was ihm von einem Bettler viellelicht noch Unterschied, war sein aristokratischen Gesicht, sein gepflegtes Haar und Bart. Von der ferne ein armer einfacher Mann... aus der Nähe etwas anderes. So sollte es sein. Ihm fehlte sowieso die Zeit noch etwas besseres aufzutreiben und er wollte Gewiss nicht seinen Harnisch für heute anziehen. Das wäre kontraproduktiv zu seinen Plänen gewesen die er für diesen Abend hatte. Die Blicke des Wirtes beim Verlassen der Taverne machten Aris klar, das er sie morgen wechseln musste. Der Wirt spürte langsam das etwas nicht stimme mit diesem Mann den Mann nur Nachts zu Gesicht bekam und anscheinend nie etwas aß. Er verfluchte sich selbst: Ich muss vorsichtiger werden und mir schnell eine bessere UNterkunft suchen.

Auf den Weg wurde sein Kopf langsam klarer, wie immer wenn er spazierte. Erst jetzt fiel ihm wieder ein wie sehr er dieses Veranstaltungen nicht mochte.Die ständigen abschätzenden Blicke der anderen, das höflich aufgesetzte Geschwätz. Alleine schon die Präsenz der wenig anwesenden Kainiten ließ ihn sich unbehaglich fühlen. Aber es führte kein Weg daran vorbei, dies gehörte alles zu seinen Plan… Nur zu also, das war nicht das erste Mal für ihn. Er mahnte sich zu Ruhe. Nur ruhig. Denke an früher... achte auf deine Worte und vor allem, lass dich nicht zu etwas hinreißen! Ruhig... nur ruhig... Er sah die Burg schon aus der ferner bedrohlich aufragen. Er würde schon bald da sein, dann konnte das Spiel beginnen...

[size=small][geändert von Aristotelis Felidas am [TIME]1168450021[/TIME]][/size]

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Geneviene
Gast





BeitragVerfasst am: 10.01.2007, 19:33    Titel: Die Anreise zum Hradschin Antworten mit Zitat

Eine Zeitlang konnte sie nicht recht etwas antworten noch die Worte recht fassen, die Larissa zu ihr sprach. So sehr war sie damit beschäftigt die Windungen und die Vielfalt der Stickerei zu verfolgen. Welche Meisterleistung an Handarbeit. Sie hatte lange solche Augenblicke missen müssen...und sie hoffte, dass es in diesen doch recht barbarischen Ländern üblich war, dass man den Herrscher nicht durch gewöhnliche Kleidung beleidigte. Zumindest war es im Frankenreich ein Ausdruck von mangeldem Feingefühl in der Kleidung eines Bauernjungen vor die Mächtigen der Stadt zu treten. Und wer nicht die finanziellen Möglichkeiten hatte, der sollte doch wenigstens dafür Sorge tragen, dass das Gewand gut gereinigt war.

"Seid gegrüßt edle Larissa. Nun in Eurer Gegenwart verblasse ich gewisslich und doch reicht Euer Strahlen um mir gleichsam zu Glanz zu verhelfen. Welch Meisterarbeit. Nicht auszudenken wieviele Stunden es gedauert haben muss es zu fertigen" sagte sie mit einer Mischung von Erstaunen und Achtung.

Gemeinsam verließen sie dann das Herrenhaus der Rose und suchten ihren Weg zu dem Ort, an dem heute wichtige Entscheidungen getroffen werden würden. Die zwei Damen gingen voraus, während Leon mit wachsamem Auge die Umgegend betrachtete und das Licht führte. Geneviene hing während des Weges ihren eigenen Gedanken nach...sah dann und wann hinauf in den Nachthimmel und wirkte doch trotz all des Prunks und der Zier auf ihre ganz eigene Art und Weise sehr bescheiden. Nur dann und wann zauberte sie das Lächeln eine jungen Mädchens auf ihre Lippen...so voller Jugend und Unbeschwertheit und je näher sie ihrem Ziel kamen desto mehr gewann dieses Lächeln die Oberhand.

Vielleicht wäre es für die Eisrose in der heutigen Nacht einfacher gewesen, doch sie war schon längst gegangen und hatte ihren Griff von Geneviene genommen. Wenn es eines gab was sie am heutigen Abend ihrer ganz eigenen Prüfung nicht tragen wollte, so war dies eine Maske. Ein Zeichen von Verletzbarkeit und einer Offenheit die dazu einlud mit dem Dolch dorthin zu zielen, wo man ungeschützt war. Doch vielleicht auch eine Spur weit ehrlicher als sie es zuvor gewesen war und sehr viel mutiger und selbstbestimmter.

"Wir sind da..." sagte sie dann ehrfurchtsvoll als mit sicheren Schritten ihren Weg in die heiligen Hallen suchten und diese dann auch erreichten. Und so begann es...

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Victor vom Rabenfeld
Lasombra, Ancilla


Anmeldedatum: 02.07.2004
Beiträge: 738
Wohnort: Frankfurt am Main

BeitragVerfasst am: 10.01.2007, 19:34    Titel: Die Anreise zum Hradschin Antworten mit Zitat

Victor hatte es an diesem Abend nicht eilig zum Hradschin zu kommen, er musste nicht zu den ersten Gästen gehören, doch sollte es der Zufall wollen, das er der erste war, so war ihm das auch recht egal. Warum nur schon wieder ein Hof, es war ihm, als ob der Kleine Hof erst gestern geendet hatte und nun folgte schon wieder der Große Hof. Der neue Regent schien ein großer Anhänger von Festen, Turnieren und Höfen zu sein, ständig wollte er seine Untertanen um sich haben, er hatte wohl Angst, dass sie sonst hinter seinem Rücken bösen Spot über ihn verbreiten konnten.
Obwohl er sich nicht viel aus solchen Festen machte, hatte er sich für den Anlass des großen Hofes eine neue Garderobe anfertigen lassen, die Sachen zwickten ihn noch an einigen Stellen, oder zumindest bildete er sich das ein, denn er war es nicht gewohnt so neue Kleider zu tragen, ab und an mal ein neues Hemd oder ein paar neue Stiefel hatten ihm bis jetzt gereicht.
Wenn es hochkam mal einen neuen Mantel, aber gleich alle Sachen neu ? Nun ja, er musste seiner Schneiderin vertrauen, das man solche Sachen zu so einem hohen Feste trug, obwohl er sich nicht sicher war, ob er sich an den anderen orientieren musste, oder ob die sich nicht viel eher an seiner Kleidung zu orientieren hatten, zumindest die Neugeborenen, aber die schienen ja so vom Glanz ihrer edlen Seidenkleider geblendet zu sein, das es ihnen egal war, was jene, die höher als sie gestellt waren trugen.

Obwohl, wenn sich alle nach dem Pater richten würden, müsste man wohl vorher noch ein Kloster plündern um an genügend schwarze Kutten ranzukommen, oder was trug der alte Radu immer ? Gedankenverloren schlenderte er so durch die verschneiten Straßen von Prag.

Gewandet war Victor in einen bis fast auf den Boden reichenden langen schwarzen Umhang.
Es war ein schwerer Wollstoff, dennoch fein gewirkt, und sehr gut gefärbt.
Dieser Umhang war schlicht auf der einen Seite, doch prunkvoll und fein wie man es von einem Umhang wohl kaum erwarten mochte.
Ein langer Kragen zeichnete sich an diesem Umhang ab, er war versteift worden mit echtem Leder, ebenfalls in schwarz gefärbt.
Der Ausschnitt war gerade genäht, und mit einem roten seidenen Stoff eingefasst.
Ein rot wie das feinste Blut, welches das Ende dieses Umhanges markierte und Ihn wunderbar herausstechen lies aus all den anderen Mänteln und Umhängen die man so sah.
Eine kleine verzierte Schnalle war der Hingucker oben am Halsausschnitt die einen stilisierten Raben zeigte.
Doch das schien nur der erste Teil zu sein. Umso tiefer die schichten Stoff gingen, umso feiner sahen sie verarbeitet aus.
Darunter waren zweierlei Dinge zu sehen, ein etwas zurückhaltendes Beinkleid, ebenfalls in schwarzem Wollstoff genäht.
Wieder ein fein gewirktem Stoff und die Nähte waren hier mit einem ebenfalls schwarzen Faden genäht worden. An den Säumen und an der Seitennaht, befanden sich kleine versteckte Stickereien aus feinstem Rot.
Sie waren kaum zu sehen, so fein waren Ihre Linien gestickt worden, doch brachten sie auch hier den einfacheren Stoff auf wundervolle Weise zu Geltung und verliehen ihm ein glänzendes und edles Aussehen.
Doch der eigentliche Hingucker lag über der Hose, eine eng anliegende Tunika aus feinstem Stoff, die weit über sein Beinkleid ragte.
Es war hier nicht der Schnitt der alles veredelte sondern der Stoff an sich.
Er glänzte im Mondschein und vor allem anderen, stach die wundervolle Stickerei auf seiner Brust hervor.
Die Stickerei war wieder in diesem blutrot gehalten und zeigte einen wundervollen Raben aus feinem Zwirn. Ein stilisierter stiller Rabe in rot auf Schwarzem Stoff.
Die Arm und Halsausschnitte waren auch hier in roten feinen Stoff gefasst, um seine Dunkelheit zu begrenzen und dies wiederholte sich auch am Abschluss des dunklen Stoffes und ging dann nahtlos in die Beinkleider über, als wären es nicht zwei, sondern nur ein einzelnes Gewand. Die Seiten waren geschlitzt, für mehr Bequemlichkeit, so wie man auch beim genaueren betrachten am Mantel feststellen konnte.
Alles war Figur betont geschnitten und doch war es komfortabel, selbst beim Reiten durch die raffinierten Seitenschlitze.
Über der Tunika schnürte sich ein Gürtel, aus feinem Band, mit vielen Verzierungen, aber nicht mehr so prunkvoll wie die Tunika.
Er war der Farbtupfer des ganzen. Er war rot mit schwarzen Stickereien, und seine Schnalle war ebenfalls wie die Schnalle des Umhangs gearbeitet, so dass nun alles in allem zusammenpasste, und man auch sah, dass es zusammengehörte.

_________________
Ich bin die Macht, die im Dunkeln dir deine Träume stiehlt
Ich bin der Wind, der den Schmerz in deine Seele säht
Ich bin die Lust, die im Spiegel mit deinen Tränen spielt
Ich bin dein Schatten, der dir folgt wohin du gehst
© Unheilig

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Anonymous
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BeitragVerfasst am: 10.01.2007, 20:16    Titel: Die Anreise zum Hradschin Antworten mit Zitat

Mariella schlenderte eher zu diesem Treffen aller Kinder Kains der Domäne. Sie hielt dann Rat und seine
Befugnisse eh nur als Spielerei des Prinzregenten. Die wirkliche Funktion ihrer Meinung nach bestand darin
die Untertarnen die Illusion der Mitbestimmung zu geben und die Verteilung von wirklich lästigen Aufgaben,
die man als Prinz nun wirklich nicht erledigen wollte.

Sie hatte sich nicht besonders fein gemacht. Sicherlich hatte sie ein Kleid angezogen. Doch es war nicht popös
zunennen. Es war ein schlichtes dunkelrotes Leinenkleid, welches ganz ohne irgendwelche Stickereien auskam.
Das einzige was vielleicht etwas aus dem Rahmen fiehl war der mit silberplättchen verzierte Gürtel den sie dazu
trug. Um die Kälte nicht allzu sehr in ihren Körper eindringen zulassen hatte sie sich einen dunklen Mantel
übergeworfen. Ihre Hände steckten in einem Muff aus einfachen Kanichenfell.

So schlenderte sie gelassen in Richtung des Possenspiels. Das einzige was sie einwenig in Errgung versetzte
war die Gewissheit das die Person auch dort sein würde. Vielleicht das letzte Mal ihrer Existenz.

Sie betrat die den Hort des Drachen und dann schließlich den Ort der Erniedrigung, wobei sie sich im hinteren
Drittel postierte und mit einem schüchtern zu nennenden Gesicht die schon Anwesenden begutachtete.

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Anonymous
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BeitragVerfasst am: 10.01.2007, 20:25    Titel: Die Anreise zum Hradschin Antworten mit Zitat

Julianna trat nun mit Jirka in den dunklen Hradschin, und folgte dem Gang. Vor ihr reckte nun ein Diener seine Hand aus um Umhänge und ähnliches in Empfang zu nehmen. Sie öffnete die Schnalle unterhalb Ihres Kinnes, und striff sich den schweren wollenen Branchet Mantel über die Schultern und reichte diesem der freundlich gesonnenen Hand. Jirka tat es Ihr gleich, und lies seinen Umhang ebenfalls zurück. Die Stimmung im Saal würde sicher so hitzig sein das niemand einenen wollenen Mantel oder Umhang benötigte, wie sie aus Erfahrung wußte. Nun stand sie neben Jirka, in einem grünen langen Kleid aus fein gewirktem Leinenstoff. Eigentlich waren es zwei Kleider, so wie es die Mode zu der Zeit vorgab. Es hatte einen tiefe Ausschnitt, dessen Begrenzung mit einem schwarzen sehr feinem Stoff eingeschlagen waren, welcher ein wenig im Kerzenschein glänzte. Die Ärmel waren am Ellenbogen nocheinmal zusamengerafft, und gingen danach weit auseinander, und am Ende dieser Ärmel blitzte wieder diese feine schwarze Stoff hervor.. Wer Victor in seinem Gewand schon gesehen hatte erkannte vieleicht das dies ein ähnlicher Stoff sein musste. Ihr Kleid war schlicht gehalten, bis auf den Gürtel, der ebenfalls ein Band aus einem breiten Stück dieses dunklen Stoffes war, doch hier mit einer sehr aufwendigen Stickerei in blutrot. Diese Stickerei zog sich nocheinmal an Ihrem Halsauschnitt entlang, und endete über Ihrer Brust. Es war ein einfaches Kleid, aber wie es verarbeitet wurde, und der Schnitt, war eine wundervole Arbeit. "Nun denn dann lasst uns hinein" dan hakte sie sich wieder bei Jirka ein und schritt weiter ins dunkel.
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Pavel Marketa
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BeitragVerfasst am: 10.01.2007, 20:35    Titel: Die Anreise zum Hradschin Antworten mit Zitat

Die langen Finger an seiner blassen Hand schlossen sich um seine Robe aus schwarzen Stoff . Er hatte sie in der Nacht zuvor vom Staub der Straßen und anderen Unrat gesäubert.
Seine langen dunklen Haare welche im Kontrast zu seiner bleichen Haut standen fielen ihm über bis auf die Schulten. Nachdem er seine Robe übergestreift hatte stieg er in seine Ledernen Stiefel. Kein Schmuck zierte seinen äußeres ebenso wie keine Verzierungen seine Kleidung veredelten.
Sobald er seine Unterkunft verlassen hatte streifte er sich die Kapuze über den Kopf so dass sein Gesicht nicht zu erkennen ist. Auch die Hände werden von den Langen Ärmeln verdeckt.
So gekleidet durchquert er die nächtlichen Gassen Prags in seinem gewohnt langsamen Gang bis er schließlich den Hort des Drachen erreicht.
Als er eintratt entfernte er die Kapuze von seinem Haupt so das sein Gesicht deutlich zu erkennen war.

[size=small][geändert von Pavel Marketa am [TIME]1168454708[/TIME]][/size]

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Anonymous
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BeitragVerfasst am: 10.01.2007, 20:49    Titel: Die Anreise zum Hradschin Antworten mit Zitat

Ortwin stand über den Tisch gebeugt in seiner Zuflucht und betrachtete sein Bild kritisch in der stillen, dunklen Wasserschüssel vor sich. Sein Körper war wie immer in den rauen Stoff seiner alten Kutte gehüllt, die schwer und steif von seinen Schultern fiel. Der Ausschnitt des Halses wurde von einem voluminösen, in sich zusammengeschobenen Wulst struppigen braunen Leinens gerahmt, der zum Rücken hin in die tiefe Kapuze, die an seinem Rücken herabhing, überging. Der raue Stoff bildete den perfekten Rahmen für den runden, zerfressenen Nosferatukopf, der daraus hervorstand. Wie eine Weltkarte oder eine der Kugeln, die die Erde symbolisierten, war Ortwins Schädel von unregelmäßigen, zerklüfteten Kontinenten aus Schorf überzogen, die auf seinem Gesicht Halbinseln, Buchten und Meerengen bildeten, und zwischen denen sich Ozeane aus pergamentartiger Haut erstreckten. Keines dieser Meere war jedoch so still wie das Wasser in Ortwins Schüssel, sondern alle wurden von den Stürmen des Fluches zu wulstigen Wogenbergen und tiefen Strudeln aufgewühlt. Als der Nosferatu sein Spiegelbild vor sich angrinste, gerieten die Länder in Bewegung, fluteten die Ozeane an einer Stelle vor, an anderer zogen sie sich zurück. Die Rosen würden begeistert sein von diesem Kosmos, der seinen Schädel kunstvoller zierte als jede Stickerei ein Gewand verschönern konnte... Man konnte sich fast schon im Studium seiner phantastischen Geographie verlieren.
Dann schweifte sein Blick zurück zu seiner schäbigen Kutte. Sicher, niemand würde von einem Nosferatu prachtvolle Gewänder erwarten, aber seine alte Kutte war doch schon von einigen Reisen recht mitgenommen: an Knien und Ellbogen abgewetzt, und mit Spuren verschiedener unangenehmer Flüssigkeiten behaftet, die einem aufmerksamen Betrachter auch nach gründlichem Waschen noch auffallen konnten... Vielleicht war es doch ganz vorausschauend gewesen, als er sich vor zwei Tagen neue Kleidung hatte kaufen lassen. Also streifte sein Gewand über den Kopf und faltete seine neue Kutte auseinander: ein dunkles Grau, genauso schlicht, wie er es gewöhnt war, und so unauffällig, wie er es mochte. Der ebenfalls nicht zu feine, aber doch saubere und neue Stoff war der größte Luxus, den sich ein Mönch wie er leisten konnte. Dann erinnerte er sich an die Bitte des Paters, und er kramte aus seinen Habseligkeiten das Erkennungszeichen des Ordens hervor. Nachdenklich betrachtete er es. Es war eigentlich nicht seine Art, Zugehörigkeiten so plakativ zur Schau zu stellen, aber andererseits konnte er den Wunsch des Paters auch verstehen. Machtpolitik im weiteren Sinne... Er beschloss, das Zeichen an unauffälliger Stelle an seinem Gewand anzubringen, nicht so, dass man es nicht sehen konnte, aber auch nicht so, dass der grelle Fleck gleich jedem ins Auge stach.
Er warf noch einen Kurzen Blick in den Wasserspiegel. "Na? Wie sehe ich aus?", fragte er die Katze, die ihn aus ihrer Ecke müde beobachtete. Tiere hatten zu solchen gesellschaftlichen Ereignissen einfach ein viel angenehmeres Verhältnis: Ihnen war es nicht wichtig, ob und wie sehr sich jemand herausgeputzt hatte. Von ihnen konnte er weder Kritik noch Lob erwarten. Derartig schlichte Gemüter würde er heute Abend wohl kaum vorfinden: Argusaugen erwarteten ihn, die aus jeder Richtung alle Anwesenden beobachten und begutachten würden, jeden Schritt interpretieren und jedes Wort auf die Waagschale legen würden. Es war kein angenehmer Abend zu erwarten, und Ortwin schauderte, als er sich an seine Vorstellung beim letzten Herrscher erinnerte... Aber er würde ja sehen, was der Hof brachte. In seinen Unwillen über die Verpflichtung hatte sich längst auch Neugier gemischt, auf den Regenten, das Zeremoniell und die Gäste, von denen ihm wahrscheinlich die meisten unbekannt sein würden...
Er verabschiedete sich also von seiner Dienerin, die heute in ihrer Ecke bleiben durfte, hüllte seinen Kopf in die Kapuze und und seine Präsenz in Dunkelheit und verließ die Zuflucht. Eine Ecke weiter konnte er schon im Mondschein die Burg mächtig und bedrohlich über der Stadt thronen sehen.
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Bernard Hoheneck
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BeitragVerfasst am: 10.01.2007, 20:50    Titel: Die Anreise zum Hradschin Antworten mit Zitat

Heute Nacht war es also soweit. Eine Versammlung seiner Rasse war einberufen worden, alles nur eine weitere Fassade in dem Machtspiel dieser Stadt. Nur darum ging es doch in der heutigen Nacht. Macht zu gewinnen oder zu behalten. Doch das alles kümmerte ihn nur wenig. Er hatte noch nie gerne die Spiele der Großen und Mächtigen gespielt, sei es nun zu Lebzeiten oder im Tod. Aber die Fassade musste gewahrt werden. So erhob er sich diese Nacht aufs Neue. Sein Blick wanderte an sich hinab, die Robe schien für diesen Anlass zwar nicht unbedingt passend zu sein. Nach einem kurzen Moment schob er diesen Gedanken als irrelevant beiseite. Seine Kleidung war ausreichend, das war alles was zählte. Mit weiten Schritten setzte er sich in Bewegung, sein Ziel war der Ort der Versammlung. Das Licht des abnehmenden Mondes erleuchtete seinen Weg.

Nachdem er den Raum betreten hatte, positionierte er sich in einen der hinteren Reihen. Es war nicht sein Ziel, Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Lieber blieb er hier und beobachtete.
Sein Blick wanderte in gespielter Gleichgültigkeit durch den Raum, kurz an einigen der Anwesenden hängen bleibend, nach bekannten Gesichtern suchend. Er fand einige, die ihm vertraut erschienen, meistens jedoch nicht gerade mit einer positiven Erinnerung behangen. Schließlich richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf das wesentliche, machte sich bereit seinen Geist auf den Empfang einzustellen.

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