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Spieltips für Neueinsteiger

 
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MeisterGrundel



Anmeldedatum: 14.10.2004
Beiträge: 2464

BeitragVerfasst am: 05.11.2005, 11:38    Titel: Spieltips für Neueinsteiger Antworten mit Zitat

Da wir gerade nen größeren Schwung Neueinsteiger haben, dachte ich, schreib ich mal ein paar grundlegende Tips auf. Jeder darf sich mir gerne anschließen

Zunächst mal:
Geduld zu haben ist wichtig. Ein Ziel lässt sich oft nur in vielen kleinen Schritten erreichen, die Zeit brauchen. Setzt man alles auf eine Karte oder fällt mit der Tür ins Haus geht das oft nach hinten los.
Ansonsten fühlen sich viele neue Spieler am Anfang etwas unsicher und ziellos. Was soll man eigentlich genau tun?

EPISODE IV: Erste Schritte

1.

Nun, es ist sicherlich sehr sinnvoll, zunächst einmal so viele Kainiten wie möglich kennen zu lernen, und so gut wie möglich.
Das geht nicht immer nur indem man die Leute direkt trifft, sondern auch - und manchmal geht es so sogar besser - indem man sich die Meinungen anderer über eine Person anhört.
Dieses Evaluieren von Personen und Sammeln von Infos über die anderen hört eigentlich nie auf, aber am Anfang braucht man natürlich einen gewissen Grundstock, oder Grund"wortschatz", um "mitreden" zu können

Dabei kriegt man mit etwas Glück und noch etwas mehr Geschick auch ein bisschen heraus, wer wie wo Fäden zieht. Sowas sollte man sich auch merken. Irgendwann hat man dann eine kleine (mentale) Liste, die einem sagt, mit welchem Problem (oder Vorschlag) man sich an wen wenden kann und an wen besser nicht.

Es ist auch empfehlenswert, mit anderen Kainiten über die Denkweise des Charakters zu sprechen. Ein paar Gespräche über entscheidende Punkte (z.B.: Wie sieht der andere die Notwendigkeit, Blut zu trinken? Ist Diebstahl unter Umständen in Ordnung? Je nach Charakter sind das natürlich ganz unterschiedliche Fragen), und schon hat man einen Eindruck, welche Kainiten dem eigenen Charakter im Gedankengut verbunden sind, und welche allein schon durch ihre Weltanschauung gute Kandidaten für Erzfeinde des Charakters sind.

Ein ritterlicher Kainit, der mit anhören muss wie ihm jemand berichtet, dass er es für gut hält, die Schwachen auszunutzen so viel es nur geht und sie dann wegzuwerfen, wird daraus seine Schlüsse ziehen....

2.

Was macht man dann aus diesen Informationen?
Nun, die meisten Dinge wird man allein vielleicht nicht schaffen, oder sie würden alleine zu lange brauchen, zu komplex sein oder es ist sehr wahrscheinlich, dass man anderen dabei ernsthaft auf die Füße tritt.
Darum ist es immer gut, wenn man Gefallen bei anderen gut hat, oder sich mit den Mächtigen und Einflussreichen gut stellt.
Dazu kann man jemandes Ziele in Erfahrung bringen (entweder durch ein direktes Gespräch, was natürlich plump wirken kann) oder aber indirekt, d.h. von jemand anderem oder durch Beobachtung. Sodann kann man ihm Hilfe anbieten (je konkreter, desto besser). Akzeptiert er diese, und man führt die Aufgabe durch, so hat man bereits einen Stein bei ihm im Brett oder einen Gefallen gut, auf den man später zurückgreifen kann.
Wenn man schon weiß, was man braucht, kann man auch seine Hilfe als Gegenleistung für diese spezielle Sache anbieten.
Es versteht sich von selbst, dass man solche Gefallen gar nicht genug sammeln kann, und auch, dass es sinnvoller ist, diese bei Personen zu sammeln, die der Sache, die man vorhat, oder gar einem selbst, günstig gewogen sind.
Und vor allem bei solchen, bei denen zu erwarten ist, dass sie einem auch helfen können.

Ein Gefallen bei einem Künstler ist nie verkehrt (kein Gefallen irgendwo ist verkehrt), aber wenn man vorhat jemanden zu überfallen und dazu Hilfe braucht, sollte man sich da vielleicht nicht allzu viele Hoffnungen machen.
Es sei denn natürlich, man hat in Erfahrung gebracht, dass jener Künstler Verbindungen zu gewissen Söldnertruppen hat, oder Ähnliches.

Also selbst wenn man gerade gar nicht weiß was man machen kann, kann man immer (man sollte auch Razz) die Augen und Ohren offenhalten, irgendwo wird es schon einen Konflikt geben. Dann muss man sich nur noch darüber informieren, eine Seite auswählen (oder beide) und mit dieser zusammenarbeiten. Man weiß nie, für was es mal gut sein wird.
Es versteht sich von selbst, dass man aber natürlich aufpassen muss, wem man in welcher Lage hilft. Die Aktionen des Charakters mögen anderen nicht verborgen bleiben, und auch ER wird anhand dieser Tätigkeiten beurteilt werden von den anderen.

ZUSAMMENFASSUNG:

Passivität und Inaktivität sind das Vorrecht (und die große Schwäche) der Ahnen. Neugeborene können sie sich einfach nicht leisten. Je mehr man mit anderen spricht, Gerüchte und Erfahrungen austauscht und Gefallen handelt, desto eher wird man seine Ziele erreichen und erfolgreich sein.
Schreckt nicht davor zurück, einfach mal eine Unterhaltung zwischen Charakteren zu spielen, ohne dass von vornherein klar ist was beide daraus wegtragen wollen. Meistens ergibt sich doch irgend ein Thema und Informationen, die für beide (oder alle) nützlich sind.


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Zuletzt bearbeitet von MeisterGrundel am 13.03.2007, 13:45, insgesamt einmal bearbeitet

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MeisterGrundel



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Beiträge: 2464

BeitragVerfasst am: 29.07.2006, 17:29    Titel: Spieltips für Neueinsteiger Antworten mit Zitat

EPISODE V: Totpunkte

Was tun, wenn man einmal an einem Totpunkt angekommen ist?
Eigentlich ist das selten, oder sollte es sein Smile. Im Prinzip muss man ja nur überlegen (bzw. den Charakter überlegen lassen), welche Informanten oder Ghule oder Gefolgsleute an welchen Positionen nützlich wären,
oder welche Ressourcen/Immobilien/Informationen, und dann einen Weg finden, dies zu bekommen.
Manchmal muss man sich auch reinhängen, um einfach zu verhindern, dass seine Feinde (oder Leute, von denen man nicht will, dass sie an Macht kommen) an derartige Dinge herankommen. Der Schaden meines Feindes ist mein Nutzen...

Mit etwas Glück kommt man so auf eine Idee, die noch keiner vorher hatte, mit etwas weniger Glück muss man um die Sache wetteifern. In beiden Fällen: Schon hat man was zu tun Smile
Tips, wie man an etwas rankommen kann, was man gerne hätte, gibts in einer der folgenden Ausgaben^^

Ok, was tun, wenn man im Augenblick keinerlei Idee hat?

1. Möglichkeit:
Man steigt auf irgendein Gerücht oder ein Plotangebot ein, am Besten eines, das den Charakter zumindest ein bisschen interessieren könnte Smile Wenn man irgendwelchen Infos nachgeht stößt man recht bald auf Hintergründe die wieder zu anderen Dingen verweisen, und so weiter...

2. Möglichkeit:
Siehe voriger Post, Punkt 2. Hat man im Augenblick keine eigenen Ziele, kann man jemand anderes Ziele zu verwirklichen helfen und sich damit dessen Wohlwollen (und Schuld) sichern. Die Ziele sollten den Zielen und Prinzipien des Charakters natürlich Möglichst nicht zuwider laufen.

3. Möglichkeit:
An die SL wenden, Problem erklären, fragen, ob die nicht eventuell einen kleinen Plotaufhänger für den Charakter hätte. Ist keine Schande, das zu tun, sollte aber nicht allzu leichtfertig geschehen, das heißt, das ist etwas für den Fall, wenn (siehe Punkt 1 dieses Posts) keinerlei Gerüchte/Plotangebote bestehen, die den Charakter auch nur im Mindesten interessieren.
Als kleine Warnung: So ein kleiner Spezialplot für einen Charakter (meist eine Aufgabe die irgendein NSC aus dem Hintergrund des Spielers erledigt haben möchte) kann unter Umständen auch die Form eines Zwangs annehmen und möglicherweise üble Folgen beim Versagen nach sich ziehen... Aber das soll nun niemanden vom Fragen abhalten.. schließlich kann einen sowas genauso treffen, wenn man nicht fragt^^


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Zuletzt bearbeitet von MeisterGrundel am 13.03.2007, 13:46, insgesamt einmal bearbeitet

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MeisterGrundel



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BeitragVerfasst am: 08.09.2006, 20:00    Titel: Spieltips für Neueinsteiger Antworten mit Zitat


EPISODE VI: Wie erreiche ich meine Ziele?

In diesem Abschnitt geht es erstmal um ganz grundlegende, generelle Methoden, im nächsten dann um einen Spezialfall ("Wie werde ich ...Amt X / Status Y").

Das wichtigste ist zunächst einmal INFORMATION (siehe weiter oben, Erste Schritte). Ohne Infos läuft gar nichts, oder nur rein zufällig. Die Gefahr ist viel zu hoch, dass man mit einer wichtigen Sache an genau denjenigen gerät, der dagegen ist, und schon ist alles beim Teufel.. also traut man sich nicht, mit jemandem Pläne zu schmieden, folglich sitzt man allein rum und bringt nichts zustande.

Viele verwechseln "ich kann niemandem trauen" mit "ich muss alles alleine machen". Das ist aber ein schwerer Fehler, man kann fast gar nicht alles alleine machen. Und abgesehen davon, ob man dazu imstande ist oder nicht: Die Chancen sind hoch, dass man, egal was man erreichen will, dabei irgendwie in Kontakt mit den Interessen eines oder mehrerer anderer kommt, dann ist man ganz automatisch schon nicht mehr "allein", sei es im Guten oder im Schlechten.

Insbesondere für politische Agendae gilt: Allein geht gar nichts. Oder habt ihr schonmal einen Politiker gesehen, der nur mit seiner eigenen Stimme an Macht kam...? Eben.

Natürlich kann man niemandem trauen, dass er alles nur aus reiner Freundlichkeit tut.. aber das ist doch auch gar nicht nötig! Solange man einen Handel ausheckt, der für beide Seiten zuträglich ist (und bestenfalls sogar noch ein paar Haken einbaut, das der andere seinen Partner nicht einfach wechseln kann), ist alles in Butter. Natürlich ist es sinnvoll, sich ein paar Maßnahmen zu überlegen, falls der andere (oder die anderen) plötzlich abspringt oder Schlimmeres. Aber zunächst einmal geht es darum, überhaupt etwas auf die Beine zu stellen.

Die größtmögliche Sicherheit hat man, wenn man nichts tut, aber das ist wie wenn man nicht mehr aus dem Haus geht weil man Angst hat, man könnte einen Verkehrsunfall haben, oder ein Baum könnte einem auf den Kopf fallen (oder ein Typ, wie in ConAir). Aber so kriegt man auch nichts hin, und in der Vampirgesellschaft gilt: Wer stagniert, verliert...

Prinzipiell gibts es zwei grundlegende Arten, wie man sich Unterstützung verschaffen kann:

A) Methode "Speichellecker"

Man sucht sich jemand Mächtigen und biedert sich an, bzw., man tritt in dessen Dienste, erledigt gehorsam was an Aufträgen so abfällt, und hofft dass ab und an auch mal ein Vorteil dadurch rüberkommt. Je nach Art des "Herren" ist man dabei eventuell durch diesen auch vor allerlei Unbill geschützt ("uh leg dich bloß nicht mit DEM an, der arbeitet für Baron Snöbli..."), kriegt möglicherweise ein paar Kontakte und genießt vielleicht auch generell etwas höheres Ansehen, und wenn man seine Arbeit gut macht, kann man davon ausgehen, dass der Herr einen belohnt, insbesondere, wenn man dafür sorgt dass der Herr noch mächtiger wird, was einem ja dann indirekt auch selbst zugute kommt.

Die Nachteile sind natürlich, dass man sich seine Aufträge meistens nicht aussuchen kann, dass man mit den Freunden des Herren auch dessen Feinde erbt, dass manche einen für einen Lakaien und einen Speichellecker halten werden (womit sie ja durchaus Recht haben), und dass es dem Herren überlassen bleibt, wann und wie man belohnt wird.. das alles kommt natürlich auf die Art des "Beschäftigungsverhältnisses" an... und ein schlauer Herr wird sicher dafür zu sorgen wissen, dass seine "Untergebenen" nicht die Loyalitäten wechseln, sei es durch Zuckerbrot oder Peitsche oder Beides.

Die Wahl eines Herren muss jedenfalls gut überlegt sein, nicht selten kommt man aus so etwas dann nur schwer wieder raus, bzw. ist in den Augen der anderen abgestempelt, und wenn der Herr einen schweren gesellschaftlichen Schlag hinnehmen muss, dann trifft das einen auch. Jeder muss das für sich abwägen, ob die Vorteile ihm die Nachteile wert sind.

Jedenfalls sind hier Informationen von höchster Bedeutung, denn es gilt ja, den richtigen Herren erst einmal zu finden. Nicht unbedingt der ist der beste Kandidat, der der offensichtlichste ist. Je mehr Anhänger jemand hat, desto mächtiger ist er, aber desto mehr Rivalität herrscht auch unter der Anhängerschaft, und desto weniger "Brotkrumen" fallen vom Tisch für einen ab. Es lohnt sich, etwas Zeit in die Suche zu investieren, wie wenn man ein teures Gerät oder so kauft: Wer vor dem Kauf vergleicht, hat Vorteile Smile

Bedeutsam ist natürlich auch (ähnlich wie bei "Erste Schritte" oben) : Was will man erreichen? Der gewählte Herr sollte natürlich dann in genau dieser Richtung auch Macht besitzen, denn Macht ist nicht gleich Macht. Es gibt Macht durch Status, Macht durch Informationen, Macht durch Einfluss, Macht durch körperliche Stärke, Macht durch Kontakte... Außerdem sollte logischerweise das Ziel nicht den Zielen des Herren entgegengerichtet sein. Genial wäre es schließlich, wenn man einen Herren findet, der die eigenen Ziele zu erreichen versucht. (Und ein wahrhaft durchtriebener Halunke würde dies dann vielleicht sogar verheimlichen, so tun, als würde er die Aufträge nur um des Herren willen erfüllen, und zusätzliche Belohnungen erhalten Smile ).

B) Methode "Emporkömmling"

Wer sich für diese Methode entscheidet, weiß, dass die Alten und Mächtigen gerne alt und vor allem mächtig bleiben, und keineswegs vorhaben, irgendeinen Teil ihrer Macht aufzugeben, oder anderen etwas davon zukommen zu lassen, ohne dass sie selbst davon mehr haben als der andere. Als Alternative bleibt daher nur, sich Gleichgesinnte zu suchen.

Wie schon oben, und überhaupt immer (man kann das gar nicht oft genug sagen) ist das wichtigste Information. Man muss wissen, wie es mit den anderen steht, um zu wissen, wer als Partner in Frage kommt. Zum Beispiel: Je weniger jemand in der Stadt geachtet wird, desto weniger hat derjenige zu verlieren, desto mehr Risiken wird er einzugehen bereit sein, und desto weniger wird er für seine "Mithilfe" fordern. Dann: einen der mit dem mächtigen Vampir B liebäugelt, sollte man vielleicht nicht unbedingt zu rekrutieren versuchen für einen Plan, bei dem diesem eins ausgewischt wird. Sehr viel besser wäre es, jemanden zu finden, der gute Gründe hat, dem Vampir B zu schaden, denn da ist die Chance natürlich ungleich höher, dass er sich in die Sache mit Eifer reinhängt und sie nicht verrät.

Ja, man muss hier auf Verrat achtgeben, ja, es ist nicht einfach, aber nein, es ist nicht besser, die Sache deshalb sein zu lassen. Das ist die Kunst im gesellschaftlichen Spiel, Bündnisse zu schmieden die zusammenhalten über eine ganz bestimmte Agenda, für ein ganz bestimmtes Ziel, ohne dass sich irgendwer der Illusion hingibt, man wäre jetzt großartig befreundet und könnte einander darüber hinaus vertrauen.. aber das ist ja auch gar nicht nötig.
Wenn so eine Gruppe eventuell langfristig gemeinsame Ziele hat und gut zusammenarbeitet, dann entsteht unter Umständen so auch ein sogenannter "Klüngel" ( engl. coterie). Wenn nicht.. wen kümmerts? Solange ein Ziel erreicht wurde, reicht das, und jeder kann wieder seiner Wege gehen. Personen die beim einen Thema miteinander arbeiten, könnten jeweils mit anderen Gruppen gemeinsam in einer anderen Thematik gegeneinander arbeiten.. na und? Vampirgemeinschaften sind Zweckgemeinschaften, aber deswegen sind sie nicht weniger effektiv. Wer das versteht, und ein Händchen fürs Schmieden solcher Bündnisse hat, der hat gute Aussichten, voranzukommen.

Wie baut man so eine Gruppe? Das ist natürlich sehr unterschiedlich und lässt sich pauschal nur schwer sagen. Klar ist, dass auf einer Ebene von Gleichgestellten mit Drohungen wenig zu machen sein wird. Die Bindung wird über gemeinsames Interesse funktionieren, entweder weil das Ziel das gleiche ist, oder weil man einen "Handel" ausgemacht hat. Ein Beispiel: Ich will in den Kleinen Hofrat des Prinzregenten. Das "Wahlsystem" funktioniert so, dass sich Kandidaten nicht gegenseitig wählen können, das direkte gemeinsame Interesse fällt also flach. Aber natürlich kann trotzdem Leute finden, die einen dabei unterstützen, entweder aus konkreten Gründen ("wenn du im Rat bist, dann machst du für mich bitte als Gegenleistung...") oder aus allgemeinen (es kann ja nie schaden, jemanden im Rat zu haben, der einem was schuldet). Hier wären wertvolle Informationen dann beispielsweise, wer gerne in den Rat möchte, aber keine Chance hat, das zu erreichen ("du wählst mich in den Rat, und dafür stimme ich so wie du willst, in den Dingen, die mir egal sind"), oder wer Probleme mit der derzeitigen Ratsbesetzung hat, usw. Vielleicht gibt es auch jemand, der partout nicht will, dass ich in den Rat komme... also wäre gut zu wissen, wer die Feinde dieser Person sind, vielleicht unterstützen mich diese?

Man kann die Geschichte beliebig weit treiben, ich hoffe, es wurde klar, was ich damit sagen will. Information ist immer Trumpf, aber nicht immer hat man genug, man muss eben mit dem auskommen, was man hat. Es ist aber nicht so schwer, wie es sich vielleicht jetzt anhört. Man muss sich nur einfach ein paar Fragen stellen:
"Wer (außer mir) profitiert, wenn ich mein Ziel erreiche?"
"Wem könnte ich nützen, sobald ich das Ziel erreicht habe?"
"Wer könnte mir sonst noch helfen, das Ziel zu erreichen, und was könnte ich ihm/ihr (an sachfremden Dingen) im Austausch dafür bieten?"
"Wer verliert, wenn ich mein Ziel NICHT erreiche?"

usw., man kann das natürlich auch noch über die nächste und die übernächste Ecke hinweg betreiben. Diese Fragen betrafen jetzt größtenteils die Motivation möglicher Partner, natürlich kann man sich wie auch schon bei Methode A) überlegen, welche Partner man selbst am liebsten hätte, weil sie vielleicht schon gewisse Erfahrung oder einen gewissen Einfluss oder gewisse Ressourcen haben, die dem Erreichen des Ziels zugute kommen würden.

Gut, was sind die Vorteile von Methode B? Zunächst mal ist man weiterhin einigermaßen unabhängig, und selbst wenn man hier ein paar Abhängigkeiten eingehen soltle, es ist immer besser, bei Gleichgestellten als bei Höhergestellten in der Schuld zu sein (das ist wohl offensichtlich). Zudem hat man hier natürlich viel mehr "Mitspracherecht", kann viel mehr Eigeninitiative bringen, und kann generell mehr gewinnen. Schließlich wird ein "Herr" wie in Methode A) schön darauf achten, dass seine Untergebenen nicht allzu mächtig werden und immer brav untergeben bleiben, während man als "Selbstständiger in Eigenregie" zumindest theoretisch keine obere Grenze hat für das, was man erreichen kann. Zudem geht hier der Aufstieg so gut und so schnell voran, wie es dem eigenen Geschick entspricht, und nicht der Laune des Herren.
Die Nachteile hier sind wohl hauptsächlich, dass man die ganzen Pläne von vorne bis hinten selbst aushecken muss, und sich nicht darauf verlassen kann dass einem "von oben" einfach gesagt wird, was zu tun ist, und wie man es am besten angeht. (Aber macht nicht gerade dieses "selbst Pläne aushecken" viel Spaß? Smile )

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