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Die ersten Schritte in ein neues Land

 
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Isabella
Lasombra, Neugeborene


Anmeldedatum: 17.02.2008
Beiträge: 13
Wohnort: Freiburg

BeitragVerfasst am: 19.02.2008, 14:06    Titel: Die ersten Schritte in ein neues Land Antworten mit Zitat

Nach den ersten anfänglichen Schwierigkeiten begab sie sich wieder auf den gleichen Weg, durch die Neustadt.
Als sie dieses Mal die Brücke überquerte nahm sie es auch wahr, und trottete nicht wie ein geschlagener Hund seinem Herrn nach. Die Luft war wieder kühl und eisig, und kein Stein, den sie berührte, hatte das Gefühl der Sonne in sich. Wie konnten sie alle in dieser Kälte nur leben?
Aber die Neugier auf diese neue Erfahrung ließ sie weiter nach Prag eindringen, als sie sich an die Vortage erinnern konnte.
Gab es hier Juden und herrschende Muslime? Müsste sie hier wieder für Ihren Glauben kämpfen, dienen und sich erniedrigen? Immer wieder schaute sie nach einem Gebäude welches aussah wie eine Moschee, aber sie sah auf Ihrem ersten Erkundungsgang nur Kirchen, mit spitzen Türmen.

Als sie die Neustadt nun auch durchquert hatte, wurden die Häusergassen enger, die Gebäude gedrungener. Dies schien wohl der ursprüngliche Kern zu sein, doch auch hier sah alles anders aus als in Cordoba. Sie folgte dem Rauschen der Moldau, und stand bald am Rande des Ufers. Dies war ein anderer Platz, als die Tage zuvor, aber auch hier fand sie keinen feinen Sand, und Ihr Herz wurde schwer wie Blei, als Ihre Finger die kalten Kiesel am Wasserrand berührten.
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Eliška Valdštejn
Toreador, Neugeborene


Anmeldedatum: 08.04.2007
Beiträge: 510
Wohnort: Bochum

BeitragVerfasst am: 19.02.2008, 14:17    Titel: Antworten mit Zitat

Die Wolken hingen tief in dieser Nacht und verbargen das Leuchten des Mondes und der Sterne. Die Straßen der Stadt lagen tief im Dunkeln und die Schatten verbargen diejenigen, die sich zu so später Stunde noch außerhalb der Häuser aufhielten. Das waren allerdings nicht sonderlich viele, wie Eliška zugeben musste, während sie den Kapuzenmantel enger um sich zog und einen prüfenden Blick hinauf zum Himmel warf. Ein zwiespältiger Ausdruck machte sich auf ihrem tief im Schatten der Kapuze liegenden Gesicht breit, aber dann verscheuchte sie ihn mit einem unwilligen Kopfschütteln und ging mit leisen, aber raschen Schritten durch die schmalen Gassen davon.

Noch hielt der Winter die goldene Stadt fest in seinem Griff und das Wasser der Moldau war zu großen Teilen zu Eis erstarrt und formte gerade am Ufer und an den Pflanzen merkwürdige Formen, als hätte ein Bildhauer mit einem seltsamen Sinn für Kunst es zu bizarren Skulpturen geformt und aufgestellt. Es faszinierte sie jedes Mal aufs Neue, auch wenn sie bedauerte, dass das fehlende Licht der Sterne heute die ins Eis eingeschlossenen Kristalle nicht glitzern ließ.

Der Schnee lag hoch und so stapfte die zierliche Gestalt eher zum Ufer, als dass sie elegant ging, während sie immer wieder in den dunklen Nachthimmel hinaufsah. Im Schatten eines großen Baumes blieb sie stehen. Die Bewegung hatte die Kapuze ein Stück zurückrutschen lassen und enthüllte kurz ein blasses, schmales Gesicht mit großen, grauen Augen und hohen Wangenknochen, auf dem sich ein eindeutig bedauernder Zug ausbreitete, als sie auf die immer noch geschlossene Eisdecke der Moldau blickte.

Eine Bewegung zu ihrer Linken ließ sie ruckartig den Kopf drehen, während sie mit einer bleichen Hand die Kapuze wieder in die Stirn zog. Offensichtlich kniete dort jemand am Ufer... eine Frau oder ein kleiner Mann vielleicht, aber es war wohl zu dunkel, um es genauer zu erkennen. Verärgert schüttelte sie den Kopf und trat dann verspätet einen Schritt zur Seite, tiefer in die Dunkelheit hinein. Um unbemerkt wieder zu verschwinden war es wohl zu spät.
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Isabella
Lasombra, Neugeborene


Anmeldedatum: 17.02.2008
Beiträge: 13
Wohnort: Freiburg

BeitragVerfasst am: 19.02.2008, 15:21    Titel: Antworten mit Zitat

Isabella drehte sich um, auch wenn sie nicht wußte wieso. Hatte sie etwas gehört, oder war es ein Schatten der sie ablenkte?
Ihre Augen blickten in die Richtung der Gestalt. Irgendetwas gebücktes, oder verhülltes, mehr konnte sie nicht sehen! Lief Ihr das Essen jetzt schon direkt in die Arme, dann war dies ja sicher das Land der Sünde.

Vorsichtig zog sie Ihre Hände aus den Kieselsteinen, sie legte Ihre Kapuze in den Nacken, und Ihre Locken kamen zum Vorschein. Sie richtete sich langsam auf, lies aber nicht den Blick von der Gestalt die Zuflucht bei den Schatten suchte.
Ein füchsisches Grinsen lief über Ihre prallen Lippen. jagen unter freiem Himmel war doch viel schöner....

....rund um dieses Gebäude..... solltest du dich nicht an die Karte halten ist dein Leben verwirkt....

Mist, verfluchter! Aber die Verlockung war doch so groß, und auf der Karte hatte sich doch noch nichts verändert.. nur dieses eine Mal wieder jagen! keine Ratten... einfach nur jagen und dann die köstliche Vitae schmecken.

Vorsichtig trat sie einen Schritt näher, und etwas Mondlicht fiel in Ihr Gesicht. Sie hatte wohlgeformte Lippen, hinter denen sich die Fänge nun über ein Mahl freuen würden. Sie lächelte, und kleine Fältchen lagen um Ihre leicht mandelförmig geschwungenen Augen. Ihre Pupillen waren schwarz wie die Nacht, doch wenn ein Mondstrahl über die Nase glitt und Ihr Auge streifte funkelte ein wunderbares grün der unbekannten entgegen.

Die Rose bekommt keinen Ärger wenn du dein Leben sofort verwirkst.. die Rose...

Ihre Fänge wurden hinter den vollen Lippen wieder kleiner, bis sie schließlich gänzlich verschwunden waren. Von der Neugier getrieben trat sie einen weiteren schritt zu der sich zurück gezogenen Person, und sie neigte den Kopf, um sie von unten bis oben zu betrachten.
"Habt Ihr nur das hier?" sagte sie in einem Deutsch mit starkem südländischem Akzent. Dann beuge sie sich wieder herunter, und füllte eine Hand mit Kieselsteinen die sie danach in die Richtung der Gestalt hielt.
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Eliška Valdštejn
Toreador, Neugeborene


Anmeldedatum: 08.04.2007
Beiträge: 510
Wohnort: Bochum

BeitragVerfasst am: 19.02.2008, 23:11    Titel: Antworten mit Zitat

Offensichtlich war sie nun doch aufgefallen. Mit einem Mal ging eine deutliche Anspannung von der schlanken Gestalt aus, vielleicht nicht so wirklich sichtbar unter dem Wollmantel, aber auf merkwürdige Weise dennoch spürbar. Was hier eigentlich seit neuestem los, dass es hier zuging wie auf einem Taubenschlag? Hatten die Menschen denn nichts besseres zu tun, als mitten im Winter in der Kälter herumzulaufen? Vorausgesetzt, es war überhaupt ein Mensch... aber alles andere wäre doch eher unwahrscheinlich oder nicht?

Es war immer noch still am Flussufer, nur irgendwo weiter hinten raschelte es in den abgestorbenen Blättern eines Busches, der darauf wartete, dass der Frühling zurückkam. Vielleicht eine Ratte. Oder ein Vogel. So ganz konnte man das natürlich nie so genau wissen und dennoch huschte ihr Blick kurz hinüber, wie um sich zu vergewissern, dass dort tatsächlich nicht mehr war, ehe er wieder zu der Frau vor ihr zurückkehrte und dann zu dem, was sie da in der Hand hielt.

„Nur.“ Wiederholte sie leise und ebenfalls auf Deutsch, allerdings mit der unverkennbar harten Färbung des Slawischen in ihren Worten. „Warum sprecht ihr so abfällig... darüber?“ fragte sie und trotz ihrer Worte lag ein leises Lächeln in ihrer Stimme.

Sie schob die Hände zwischen den Falten des Mantels hervor und zog die Kapuze vom Kopf. Sehr helles, fast schon weißes Haar fiel zerzaust durch die Wolle der Kapuze über ihre Schultern herab und umrahmten ein schmales Gesicht mit großen, grauen Augen, das man eigentlich nicht im klassischen Sinne schön nennen konnte, dazu war die Nase ein wenig zu lang, die Wangenknochen eine Nuance zu hoch und die Augen eine Spur zu groß. Aber sie hatte irgendetwas faszinierendes, wie sie da im Schnee stand, als würde sie dort hingehören.

Sie streckte eine Hand aus und nahm einen Kieselstein aus der Hand der anderen Frau. Mit den Fingerspitzen strich sie vorsichtig über seine Oberfläche, ehe sie ihn offen auf der Handfläche liegen ließ.

„Wenn der Frühling kommt... und das wird er bestimmt,“ sie lächelte gedankenverloren, wie kurz in fernen Erinnerungen verloren, ehe sie ihre Augen wieder auf die andere richtete, „dann kann man ihn tanzen lassen. Und je besser man ist, desto ausgelassener wird er es tun, ehe er unter der Wasseroberfläche versinkt, damit die Alte Weise ihn eines Tages erneut ans Ufer spült. Kann man das auch über das sagen, was ihr hier haben wollt?“

Ein seltsames Lächeln war auf ihrem Gesicht erschienen, aber gleichzeitig auch ein durchaus ehrlich wirkendes neugieriges Funkeln in ihren Augen, während sie ihre neue Bekanntschaft musterte.
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Jan Zagel
Gangrel, Neugeborener


Anmeldedatum: 15.12.2007
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 20.02.2008, 21:27    Titel: Antworten mit Zitat

Der letzte Tropfen Blut wurde von einem leisen, endgültigen Seufzen begleitet und für einen Moment fühlte er sich unbesiegbar, aber der Moment verschwand so schnell wie er gekommen war. Angewidert warf er den leblosen Körper in die Ecke und spuckte verächtlich etwas Blut auf den gefrorenen Boden.

Er hatte sein Maul tief im Hals des alten Mannes vergraben und jetzt sah es fast so aus, als ob ein wildes Tier ihm den halben Hals weg gefressen hatte. Doch das alles kümmerte ihn nicht. Sein Hunger war gestillt, zumindest für den Moment, er mochte die Stadt, hier gab es Nahrung im Überfluss, hinter jeder Tür konnte er Beute finden und er war ein verdammt hungriger Jäger.

Er machte sich nicht die Mühe, die aufgebrochene Tür wieder zu schließen, warum auch, hier hatte er nichts mehr verloren. Das alte fleckige Hemd war über und über mit Blut verschmiert und auch wenn er versucht hatte, auch noch den letzten Tropfen Blut aus seinem Gesicht zu erhaschen, so waren die Spuren seiner Tat immer noch zu sehen. Er konnte spüren, wie das Blut seinen Körper belebte, die Nacht war jung und noch immer brannte die Jagdlust in ihm.

Das Haus, in dessen Schutz er den Tag verbracht hatte, war nicht weit von der Moldau und so fiel im die Entscheidung nicht schwer. Vielleicht würde er ja wieder diesen Kerl, der mit den Geistern sprach treffen, oder aber, irgendeine art von Beute, dessen Jagd sich lohnen würde.

Geschickt und schnell bewegte er sich durch den tiefen Schnee, immer auf der Suche nach frischen Spuren und es dauerte auch nicht lange und er wurde fündig. Die Spuren waren nicht sehr tief und auch nicht breit, vielleicht eine Frau, oder wieder ein Jüngling. Er würde es schon noch herausfinden. Vorsichtig folgte er den Spuren und versuchte dabei so wenig Geräusche wie möglich zu machen und gerade als er sich neu orientieren wollte, drangen leise Stimmen an sein Ohr. Er ließ seine Zähne kurz aufblitzen und dann hatte er auch schon die letzten Schritte zurückgelegt.

Eine Frau, nein zwei Frauen sogar. Es ärgerte ihn, dass er seinen Hunger schon an dem alten Mann gestillt hatte, doch dann machte ihm der Schnee einen Strich durch die Rechnung, unter der dichten Schneedecke war er auf einen Ast getreten, dessen Geräusch ihn sicher verraten würde. Noch immer ging er davon aus, dass jeder so auf seine Umgebung achtete, wie er selber. Er war also gezwungen zu handeln.

Eine dünne Stimme unterbrach dann plötzlich die Unterhaltung der beiden Frauen „Guten Abend“ dann folgte auch schon ein letzter Sprung um die letzten Meter zu überbrücken und er stand direkt vor den beiden Frauen. Das blutverschmierte Hemd roch noch immer nach frischem warmem Blut und als er sie plötzlich mit seinen gelblich leuchtenden Augen ansah, war klar, dass er nicht viel davon hielt sich vor anderen zu verbergen.

Es waren keine normalen Augen, das war klar, sie erinnerten weniger an ein menschliches Wesen, als an ein Wesen aus den tiefsten Höllen und als er zu sprechen begann, offenbarte er ein Gebiss, das eher an einen Wolf, denn an einen Menschen erinnerte. „Für Weiber ist es gefährlich mitten in der Nacht herumzulaufen.“ Ein leises Lachen, oder doch eher ein Knurren begleitete seine Worte. Jans ganzer Körper spannte sich an, es war so, als ob er bereit war, sich jeden Augenblick auf eine der Frauen zu werfen, doch scheinbar hielt ihn etwas davon ab.
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Isabella
Lasombra, Neugeborene


Anmeldedatum: 17.02.2008
Beiträge: 13
Wohnort: Freiburg

BeitragVerfasst am: 20.02.2008, 23:07    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
„Wenn der Frühling kommt... und das wird er bestimmt,“ sie lächelte gedankenverloren, wie kurz in fernen Erinnerungen verloren, ehe sie ihre Augen wieder auf die andere richtete, „dann kann man ihn tanzen lassen. Und je besser man ist, desto ausgelassener wird er es tun, ehe er unter der Wasseroberfläche versinkt, damit die Alte Weise ihn eines Tages erneut ans Ufer spült. Kann man das auch über das sagen, was ihr hier haben wollt?“


Bei diesen Worten legte Isabella wieder den Kopf schief! Steine die tanzen können.. nun dann waren die Zauberer vieleicht doch in der Nähe des Flusses, und verhexten die Steine! Aber sie war dennoch etwas verwundert über diese zierliche Gestalt des Nachts, an einem Ort wie diesem. Auch lag etwas seltsames in Ihrem Blick. Erst versteckte sie sich, dann berührte sie Ihre Hand als sei sie eine Bekannte von einem vergangenem Feste!
"Eure Steine sind grob, wie Euer Wetter, bei uns sind sie gemahlen wie Mehl, und man spürt die Wärme des Tages noch am Abend in Ihnen"
Jetzt kam Isabella ganz dicht an die zierliche weiße Wintergestalt heran, und es war als würde sie an Ihr riechen.

Isabella beobachtete sie, roch an Ihr, so als wittere sie Gefahr, aber da kam nichts. Sie sah in ein wundervolles Gesicht welches im Mondenschein zum anbeißen lecker aussah, aber Ihre Nase bewegte sich nicht, und sie meinte auch keine Atmung zu vernehmen. Doch ehe sie sich darin vertiefen konnte, und sie gerade die Hand austreckte um der Wintergestalt über die Wange zu fahren, ertönte eine Stimme.

Sie wandte sich ruckartig um. Entweder war die Stimme zu weit entfernt, oder sie verstand die Sprache nicht, oder aber die aufsteigende Lust hatte ihr wiedereinmal die Sinne getrübt.
Als diese andere gestalt nun wie aus dem Nichts neben Ihr auftauchte, war Isabell für einen kurzen Moment wie gelähmt. Wieder öffnete er, ja es war ein mann dem Tonus nach zu urteilen, und dem Geruch nach erst Recht, seinen Mund und erzählte wirre Worte die sie nicht verstand! Sie nahm den Geruch von Blut wahr, was nun nicht wirlich schwierig schien, da sein Hemd wie von Vitae getränkt aussah. Und dann das entsetzlichste. Gelbe Augen!! Waren sie doch gekommen sie zu holen? Verflucht!

Doch ehe sie weiter denken konnte, machte sie einen Schritt zurück, und Ihre Fänge wuchsen verdeckt hinter ihren schmollenen Lippen. Sie starrte Ihn an, das war alles was sie konnte, während sie nach den Schatten rief im tiefen geiste Ihres Bewusstseins.
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Eliška Valdštejn
Toreador, Neugeborene


Anmeldedatum: 08.04.2007
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Wohnort: Bochum

BeitragVerfasst am: 21.02.2008, 14:08    Titel: Antworten mit Zitat

Eliška hatte sich nicht gerührt, als die andere Frau an sie herangetreten war. Stattdessen lächelte sie bloß still in sich hinein, während sie sich fragte, was sie wohl an sich haben musste, dass alle Welt das Bedürfnis verspürte sie zu berühren. Erst die Gangrel und jetzt diese Frau... aber noch bevor sie dem Gedanken weiter folgen konnte, drang das Knacken eines Astes an ihre Ohren und gleich darauf die dünne Stimme eines Mannes.

Sie fuhr ruckartig herum, jeden Muskel gespannt, während in ihren Augen ein wildes Funkeln aufblitzte. Das Tier in ihr reagierte doch einfach schneller als der Verstand, um sich zu verteidigen. Aus zu Schlitzen verengten Augen jagte ihr Blick an dem Mann hinauf, der da so plötzlich bei ihnen aufgetaucht war. Der Geruch von frischem Blut stieg ihr in die Nase, während sie kurz auf das furchterregende Gebiss starrte und dann schließlich an den gelben Augen hängen blieb.

Für einen kurzen Moment stieg eine dunkle, wilde Wut in ihr auf, die glühend in ihren Augen brannte. Die Frau, die gerade noch an ihrer Seite gestanden hatte, war für einen Augenblick vergessen.

„Sagt mal, seid ihr eigentlich vollkommen verrückt geworden?“

Zischte sie wütend und dieses Mal in ihrer Muttersprache, auf slawisch. Eigentlich hätte sie gedacht, mit Nikolai sei der letzte Volltrottel in Prag vernichtet worden, zumindest in dieser Hinsicht ein Idiot, wie sie sich in Gedanken mit einem Anflug schlechten Gewissens korrigierte, aber offensichtlich entsprach das nicht den Tatsachen und es gab noch mehr davon. Ihre Brust hob sich unter dem Umhang, als sie einmal tief durchatmete, allerdings ohne dass das Ausatmen von einer weißen Wolke begleitet worden wäre. Und ohne dass sie den Gangrel aus den Augen ließ.

Für einen Augenblick überkam sie das vollkommen irrationale Bedürfnis die Hand über die Augen zu legen und hilflos loszulachen. Mühsam schob sie die Vorstellung beiseite und ihre Stimme klang merklich ruhiger, obwohl es in ihren Augen immer noch böse funkelte.

„Sagt Jan vom Clan der Tiere, hat euch denn noch niemand beigebracht, dass es gegen jede Tradition ist die Stille des Blutes auf eine Weise zu brechen, in der ihr es tut und noch dazu mehr als gefährlich? Wir sind hier nicht auf dem Land, wo ihr so weder auffallt noch jemandem begegnen werdet. Hier gibt es viele Menschen, wie ihr sicherlich schon bemerkt habt und selbst, wenn ihr sie nachts alle umbringen könnt, werden die übriggebliebenen sich am Tage bestimmt dafür revanchieren. Davon abgesehen, wie ich mich frage, wie ihr die Spur aus Leichen verbergen wollt, die ihr offensichtlich hinter euch herzieht.... denn heute Abend habt ihr doch schon offensichtlich getötet und so, wie ihr euch gebt, war euch das wohl noch lange nicht genug, nicht wahr?“

Die Frage war eigentlich gar keine und sie warf ihm noch einen scharfen Blick zu. Wenn sie sich an ihren letzten Besuch im Elysium richtig erinnerte, besaß der Gangrel gar kein Jagdgebiet... da fiel ihr plötzlich wieder die Frau ein. Ihr Ärger wuchs. Nicht nur, dass er sie beide hatte einfach so töten wollen, hier, mitten in der Stadt... nein, jetzt zwang er sie durch sein Verhalten geradezu dazu, auch noch dabei mitzumachen. Sie hätte schreien können. Stattdessen wandte sie sich der Frau zu und hob überrascht die Augenbrauen. Sie war noch da, was ja an sich keine Überraschung darstelle, wenn sie wenigstens vor Furcht halb wahnsinnig geworden wäre, aber da war keine Angst, zumindest kaum und trotzdem war sie noch da.

Ein Rätsel mehr, aber keins, mit dem sie sich im Moment beschäftigen wollte. Ihre Aufmerksamkeit wandte sich stattdessen sofort wieder dem Gangrel zu. Sie hatte keine große Lust, sich auch noch überraschen zu lassen, wenn er auf die Idee kommen sollte, sie anzugreifen.
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Jan Zagel
Gangrel, Neugeborener


Anmeldedatum: 15.12.2007
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 28.02.2008, 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

<Jan> Er brüllte lauthals, als er seinen Namen aus dem Mund der Fremden hörte und im nächsten Moment stürzte er sich auch schon auf den vermeintlichen Feind. Scheinbar überraschte er die weißhaarige Frau, denn sie konnte nicht rechtzeitig ausweichen und seine Fäuste trafen den schmalen Körper der Frau mit voller wucht.

* Isabella hatte schon als der Gangrel seinen Mund aufgemacht hatte die Schatten beschworen, doch irgendwie versagte Ihr Können hier total. Vielleicht lag es an der neuen Umgebung, aber sie gehorchten Ihr einfach nicht. Als sie das merkte machte sich für einen kurzen Moment Unbehagen in Ihr breit, und dann spürte sie
<Isabella> wir Ihr das Blut durch die Adern floss, und Ihre haut ledriger wurde.

<Eliska> Sie hatte zwar den Gangrel im Auge behalten, doch offensichtlich reichte das nicht. Seine Fäuste trafen sie mit voller Wucht und jagten wütenden Schmerz durch ihren Körper. Aber das Blut kam, als sie es rief, und sie fuhr herum und jagte mit übermenschlicher Geschwindigkeit davon in die Dunkelheit der Gassen hinein.

<Jan> Nachdem er sah, dass die Frau die Flucht ergriff, brüllte er ihr noch einen Fluch aus seiner Heimat nach, ehe er sich um die zweite Frau kümmern wollte. Sie stand noch immer dort, also war es wie eine Herausforderung für ihn. Auch sie traf er ohne Probleme.

<Isabella> Was ist das für eine Stadt. Dieses Tier kommt hierher, mit seinen widerlichen gelben Augen, und greift wahllos um sich! Sind das neue Traditionen in einer neuen Stadt? Doch ehe sie weiterdenken konnte stand er neben ihr und schlug sie ebenfalls. Sie nahm die Beine in die Hand und lief los. Nicht in die Richtung
<Isabella> der weißhaarigen, nein sie wollte zum Wasser. Wenn sie sich aufteilten hatten wenigstens einer die Chance zu entkommen. Wenn sie auch nicht wusste wohin, schwimmen konnte sie!

<Jan> Jan lachte lauthals "Ja lauft nur ihr kleinen Weiber, lauft und fürchtet euch." Kurz überlegte er, welcher der beiden Frauen er nachsetzen sollte, aber sie hatten deutlich gezeigt, das sie keine Gegner für ihn waren, außerdem hatte er schon genug Blut getrunken und so hatte diese Jagd keinen weiteren Reiz für ihn. Innerhalb von wenigen Augenblicken drehte er sich
<Jan> plötzlich um und jagte wie ein wilder wirbelwind den dunklen Gassen der Stadt entgegen.
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Isabella
Lasombra, Neugeborene


Anmeldedatum: 17.02.2008
Beiträge: 13
Wohnort: Freiburg

BeitragVerfasst am: 29.02.2008, 00:13    Titel: Antworten mit Zitat

Das Wasser biss ihr tief ins Fleisch hinein. Es schmerzte mehr als den Schlag den sie von dem Tier einstecken mußte. Sie schaffte einige kurze Schwimmbewegungen in westliche Richtung, aber dann erlahmten Ihre Muskeln. Sie war hungrig, fast ausgehungert, sie wußte nichtmal genau wo sie war.
Die Schatten hatten ihre Hilfe versagt, in einem Moment in dem sie sie gebraucht hätte. Und sie fühlte sich allein. Allein in einer neuen sehr grausamen Stadt, wo jeder Schritt nicht nur der erste, sondern auch der letzte sein konnte. Nie hatte sie soetwas zuvor erlebt. Sie erinnerte sich an die Schläge die sie kassierte wenn sie sich nicht an die Regeln der kainitischen Gesellschaft hielt, und sie gab zu das Ihr vorhin selbst der Gedanken an das Rauschende Blut gekommen war, aber nicht um jeden Preis.
Wer war dieses Tier? Gehörte er zu dieser Frau auf dem Geschriebenem, von der der Madenfressende Franzose gesprochen hatte?

Es reichte doch vollkommen das Ihre Kräfte erschöpft waren, die Reise eine unglaubliche Demütigung war, und auch die ersten Zusammentreffen mit den hohen Kainiten nicht einer Tee Zeremonie glichen, sondern den rauen Umgangston der mit der Kälte der Stadt gleich kam.
Seit sie hier war hatte sie Schläge kassiert, wurde behandelt wie ein kleines Kind, und nun noch einfach geschlagen von einem Tier? Aber diese weißhaarige Frau, sie hatte gelächelt, so wie jene im Hort mit der sie über das jagen gesprochen hatte. Vieleicht war es Zufall, vieleicht Schicksal das es nicht nur rau und kühl war, sondern auch schön auf seine Art und Weise.

Als sie das Ufer erreichte fröstelte sie der Wind noch mehr als das beißende Wasser, und sie versuchte Straßen zu finden, in deren Schatten sie Straßen suchen konnte um zurück zum Hort zu gelangen.
Sie irrte eine lange Zeit herum, bis sie alte Häuser erkannte die sie schon beim ersten Spaziergang mit dem Herren gesehen hatte, und sie versuchte sich zu erinnern. Sie sah auf den Mond, und dann wußte sie wohin sie gehen mußte. Dort wo die Sonne aufging, da war der Hort, dahin ging sie weiter.
Bei jedem Geräusch erschrack sie, und zuckte zusammen, und erst jetzt bemerkte sie was in dieser Nacht bei Ihr gewachsen war. Es war die Angst! Schon lange hatte sie sie nicht mehr so intensiv gespürt, wie an diesem Abend. Schon lange hatte sie sich nicht mehr so klein gefühlt. Sie kannte Geschichten von den Tieren, und ging Ihnen immer aus dem Weg, denn sie konnte gegen sie nicht kämpfen, nicht gegen das Tier was in Ihnen lauerte und sie stärker werden lies als jede andere Gruppe von Kainiten.

Als sie ein weiteres Mal beim heulen einer Eule zuckte, sah sie die Wachen des Hortes. Wie immer standen sie da, regungslos fast wie Statuen. Sie drehte sich mehrfach um, ehe sie hinein ging. Doch das Gefühl der Angst ließ auch in den Mauern des Hortes nicht nach. Zitternd machte sie die ersten Schritte auf dem Weg zu Ihrem Zimmer, und jeder Schritt war vorsichtig. Wer wußte wann sie den Atem des Tieres wieder so dicht an Ihrem Gesicht spüren würde.
Sie hätte gerne nocheinmal geschrien, aber die Stimme versagte, und der Hunger zerrte an Ihr, wie die Tage zuvor.
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