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Begriffe in und um eine Burg

 
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Zoran
Gast





BeitragVerfasst am: 12.02.2004, 18:52    Titel: Begriffe in und um eine Burg Antworten mit Zitat

( in alphabetischer Folge )

Abort

War das WC der damaligen Zeit. Es war in Form eines Erkers an den Außenwände der Wohnräume oder Türme angebracht, so dass die Notdurft dann nach unten fiel ( siehe z. Bsp. Burgruine Landeck oder Burgruine Windeck ).

Barbacan

So nannte man eine Burgtoranlage mit 2 Toren, die durch Mauern verbunden einen abgeschlossenen Raum bildeten. War der Feind durch das erste Tor gedrungen ( oder man hatte in herein gelassen), konnte man ihn von den Mauern des Barbacan mit heißem Pech oder Steinen bearbeiten ( siehe z. Bsp. Burgruine Bickenbach ).

Bastion

So bezeichnete man einen kreisrunden Turm, der meist mehrere Meter dicke Mauern hatte und aus deren Kanonenscharten sich das Mündungsfeuer der Kanonen entladen konnte. Bastionen waren meist ebenfalls etwas vorgelagert. Aufgrund der kreisrunden Form konnte man praktisch in alle Richtungen schießen ( siehe z. Bsp. Burgruine Nanstein oder Burgruine Lichtenberg / Thallichtenberg ).

Bauenkrieg

Auch Bauernaufstand genannt. Im Jahre 1525 wurde es den Bauern und armen Handwerkern zuviel. Es gab einen Aufstand gegen den Hochadel, der das Volk durch Steuern und Abgaben immer mehr ausnahm. Angeführt von Reichsrittern, wie z. Bsp. Götz von Berlichingen stürmten die Bauern im rheinland-pfälzischen, hessischen, baden-württembergischen und fränkischen Raum an die hundert Burgen und brannten sie nieder.

Bergfried

Der letzte Zufluchtsort, wenn der Feind alle Verteidigungssperren überwunden hatte. Der Eingang lag meist auf hohem Niveau, so dass er nur durch eine Brücke oder Leiter erreichbar war. Waren alle sicher im Bergfried angelangt, so riß man die Brücke ab oder zog die Leiter ein und hoffte, dass der Feind keine Geduld zum Warten hatte und weiterzog.

Bering

Eine hohe Steinmauern, die die Burg umschließt. Oft hatten Burgen mehrere Beringe.

Buckelquadertechnik

Die Art einem Stein, der zum Bau der Burg verwendet wurde, eine besonders wehrhafte Form zu geben. Ihren Höhepunkt erlebte diese Technik in der Stauferzeit. Der Stein wurde quadratisch behauen, die nach außen hin zeigende Seite aber bauchförmig gerundet. Das Prinzip: Schwere Steingeschosse sollten so wenig Angriffsfläche als geboten bekommen, damit das Geschoß seitlich wegprallt.

Burggraben

Ein tiefer Graben, der die Burg rund rum umfaßt. Er sollte die Angreifer abhalten. Meist war dieser mit Wasser gefüllt ( Wasserburgen ). Und oft wurde das Gestein, das beim Aushub hervor kam zum Ausbau der Burg verwendet. Ein doppelter Nutzen also.

Burgstall

Ein Ort, an dem früher mal eine Burg gestanden hat, heute aber kaum oder gar keine Reste mehr anzufinden sind.

Dreißigjähriger Krieg

Er wurde unter dem Deckmantel, ein Glaubenskrieg zwischen Protestanten und Katholiken zu sein, geführt. Tatsächlich war der wahre Grund im Machtstreben der einzelnen Herrschaftshäuser in Europa zu suchen. Im Prinzip bestand er aus 5 Kriegen
( Böhmischer Krieg, Pfälzischer Krieg, Dänischer Krieg, Schwedischer Krieg und Französischer Krieg ), die aber zeitlich in einander überflossen. Zum Schluß waren alle Großmächte Europas darin verwickelt. Aber keiner konnte den Sieg davon tragen. Der einzige Gewinner war die Pest, die sich quer durch das geschwächte Europa ausbreiten konnte.
Für mehr detaillierte Infos klicken Sie einfach hier.

Ganerbenburg

Die durch Erbe an mehrere Nachkommen in einzelne Wohnbereiche aufgeteilte Burg ( siehe z. Bsp. Burg Eltz ).

Halsgraben

Meistens nur zu finden bei Burgen, die auf einem Bergkamm oder Berggrat liegen. 3 Seiten sind durch abfälliges Gelände geschützt. Der Bergkamm wird vor der Burg ausgehoben ( im Profil sieht das dann aus wie ein Hals ). Somit ist die letzte zugängliche Seite auch geschützt. Sehr oft wurde das Gestein, das beim Aushub hervor kam zum Ausbau der Burg verwendet. Ein doppelter Nutzen also ( siehe Burg Zwingenberg ) !

Kasematten

Bunker in denen die Geschütze untergebracht waren. Oftmals lange Gewölbegänge ( siehe z. Bsp. Festung Rosenberg ) und zumeist nur in Festungsbauten anzutreffen.

Kemenaten

Waren die Schlafgemächer der hohen Herrschaften. Meist die einzigen Räume der Burg, die beheizt wurden ( siehe z. Bsp. Burgruine Montfort ).

Kern- oder Oberburg

In der Kern- oder Oberburg lagen oft die Wohnhäuser der Burgherren. Sie war der best- geschützte Teil der gesamten Anlage. Davon umgeben oder vorgelagert erbaute man dann die Vor- bzw. Unterburg, in der meist Gesindehäuser und Stallungen lagen.

Kur-Fürst

Das Wort Kur steht nicht im Zusammenhang mit der uns geläufigen Erholungskur, sondern stammt vom Wort "Küren" ab. Kur-Fürsten waren Landesherren, die den König oder Kaiser wählten ( = kürten ). Im Deutsch-römischen Reich gab es 7 Kur-Fürsten: der König von Böhmen, der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen , der Marktgraf von Brandenburg ( später im Wechsel der Herzog von Bayern ), sowie die Erzbischöfe von Trier, Köln und Mainz.

Landsknechte

Söldner, die an Stelle der Männer aus dem Volk den Waffendienst versahen. Diese Art der Heeresrekrutierung kam sehr stark im 16./17. Jh. auf. Sie waren meist sehr Waffenerfahren, aber nur treu ergeben, so lange der Lohn gezahlt wurde. Prellte man die Landsknechttruppe um den selbigen ( und das geschah recht oft ), konnte es für den jeweiligen Feldherrn um Kopf und Kragen gehen.

Lehen, Lehnsherr, Lehnsmann, Lehnsleute

Unter Lehen verstand man Ämter, Güter oder Rechte, die der Lehnsherr seinem Lehnsmann für eine bestimmte Zeit zur Nutzung überließ. Der Lehnsmann oder Vasall schuldete seinem Herrn dafür Heeresdienst, Treue und Gehorsam. Der Lehnsherr verpflichtete sich zum Schutz seines Vasallen. Die Lehen wurden mit der Zeit erblich und blieben in einer Familie, so dass der Lehnsherr sein Gut nicht mehr an andere verleihen konnte.

Lehnswesen

Das Lehnswesen oder Feudalismus bildete die Grundstruktur der mittelalterlichen Gesellschaft in ganz Europa. Der König vergab Lehen an Lehnsleute der Krone (Kronvasallen), diese verliehen die Lehen weiter an Untervasallen, die ihnen dann zu Dienst verpflichtet waren. Im deutschen Reich waren diese Untervasallen aber dem König gegenüber nicht verpflichtet, so dass sie seinem Einflussbereich nicht unterstanden. So erlangten die Kronvasallen oder die Landesfürsten große Macht, was zur Stärkung der einzelnen Länder führte. Ein Zentralstaat war im Deutschen Reich seit dem Spätmittelalter deswegen nicht durchsetzbar. Bis heute gibt es in Deutschland 15 Länder, die ihren Ursprung z. T. auf frühmittelalterliche Stammesverbände bzw. hochmittelalterliche Landesherrschaften zurückführen können.

Ministerial

Hoher Beamter in Kaiser- oder Königreich, der zur Verwaltung des Reichsgutes u.a. auch als Burgherrn eingesetzt wurde.

Öffnungsrecht

Wenn Könige, Kaiser oder Landesfürsten Burgen errichteten und mit treu ergebenen Lehnsleuten besetzten, mußten diese Ihnen als Gegenleistung für das entgegen gebrachte Vertrauen das Öffnungsrecht an der Burg einräumen. Dies bedeutete, daß der Landesherr im Kriegsfall über die jeweilige Burg frei verfügen konnte und ihm der Burgherr mit seinen Rittern und Soldaten bewaffnet zur Seite stehen mußte.

Palas

Entspricht dem heutigen Wort Palast und stellte den Wohnbereich des Burgherren dar.

Ritter

Bewaffneter Reiter, meist ein adeliger Vasall oder ein Angehöriger des niederen Adels. Im 11. Jahrhundert wurden diese Krieger lehnsfähig und konnten damit auch Besitzungen erwerben. Größte Blütezeit der Ritter war die Zeit der Kreuzzüge. Nicht nur der Kampf war wichtig, sondern auch ein Ehrenkodex, der mit diesem Stand verbunden war. Wichtigste Tugenden eines Ritters waren Tapferkeit, die Treue gegen seinen Lehnsherrn, der Schutz von Witwen und Waisen und die christliche Lebensführung. Im 12. Jahrhundert entstanden auch Ritterorden die mönchische Ideale nachahmten (Johanniter, Deutscher Orden, Templer). Das Rittertum entwickelte in Europa eine eigene Kultur, die in der Literatur Niederschlag fand. Nach dem 13. Jahrhundert begann der gesellschaftliche Niedergang der Ritter in Konkurrenz zum Aufstieg des städtischen Bürgertums.

Schildmauer

Sie findet man bei ( fast ) allen Burgen. Sie ist Teil des Berings, nur überragt sie diesen in Höhe und Mauerstärke. Sie sollte die wichtigen Bauten in der Burg ( Palas, Kemenaten oder Brunnenturm ) vor feindlichen Großgeschossen aus dem Katapult schützen ( sieh z. Bsp. Burg Schönburg ).

Sternschanze

Sie kam währen des Festungsbaus auf. Von oben gesehen, sah diese wie die Spitze eines Sterns aus. Aus Schießscharten konnte man den Feind, der versuchte den Bering zu stürmen, ins Kreuzfeuer nehmen ( siehe z. Bsp. Grundriss Festung Hohentwiel ).

Unter- oder Vorburg

Sie umgibt die Kern- oder Oberburg. Oft als zweiter Bering um die Kernburg angelegt oder derselben vorgelagert.

Vasall

Ein Lehnsmann, der dem niederen, aber auch dem hohen Adel zugehörig sein konnte

Vorwerk

Oft baute man auf der Zufahrt zur Burg bereits Befestigungen in Form eines Turms oder von Mauern auf. Dies nannte man dann Vorwerk. Während der Feind sich noch darüber oder dran vorbei bemühen musste, konnte sich die Burgbesatzung in aller Ruhe in die Burg zurückziehen und sich auf den Angriff vorbereiten ( siehe z. Bsp. Burg Wildenstein ). Manchmal waren diese Vorwerk so groß, daß sie schon selbst als Burg gelten konnten ( siehe z. Bsp. Burg Trifels > Vorwerk Ruine Münz ).

Zisterne

War das Felsgestein zu hart oder das Grundwasser zu tief, so fing man das Regenwasser in Aushöhlungen, ähnlichem einem Brunnenschacht, auf. Hierin lag aber immer die Gefahr, dass Verunreinigungen in die Zisterne gelangen konnten.

Zwinger

Der Zwinger ist der Bereich zwischen der Vor- und der Oberburg bzw. zwischen zwei Beringen einer Burg. War der Feind über den ersten ( äußeren ) Bering gelangt, so konnte man ihn vom zweiten ( inneren ) Bering aus in Beschuß nehmen ( siehe z. Bsp. Festung Breuberg oder Burgruine Wolfsburg ).

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