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Der Vortrag (offen für alle)
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Wilhelm
Gast





BeitragVerfasst am: 24.01.2006, 02:13    Titel: Der Vortrag (offen für alle) Antworten mit Zitat

Wilhelm hatte Larissas charmentes Lächeln gleichsam zurückgegeben und dann neben ihr Platz genommen. "Ich bin wirklich erfreut, Euch heute abend hier anzutreffen. Überaus überraschend, wieviele Personen sich am Vortrag unseres werten Paters Kapeska interessiert zeigen." Dann beugte sich Wilhelm etwas nach vorne, um an Larissa vorbeisehen zu können. "Vorallem dass du den Weg hierher ganz alleine fandest erfreut mich" richtete er seine Worte mit freundlicher Stimme an Kiia und nickte ihr dabei leicht zu. Wilhelm war einerseits verwundert, wie die Kleine den Weg hierher gefunden hatte, aber andererseits auch glücklich darüber. 'Die Worte des Paters zu hören ist auf jeden Falle in Schritt in die richtige Richtung' dachte er bei sich. Er bemerkte, wie nervös Kiia schon wieder war und wollte ihr mit seinen ruhigen Worten etwas die Angst nehmen, wieder einmal alles falsch machen zu können.

Als Radu den Raum betrat richtet sich Wilhelm unmerklich auf und lauschte gespannt den ersten Worten. Als der Pater Blickkontakt zu ihm aufbaute, erwiederte er diesen auf eine ruhige, jedoch konzentrierte Art.

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Anonymous
Gast





BeitragVerfasst am: 08.02.2006, 06:37    Titel: Der Vortrag (offen für alle) Antworten mit Zitat

Alberto hoerte aufmerksam zu und seine Augen ruhten kurz auf den Kainiten, als diese von Radu angesprochen wurden. Mit raschen Blicken musterte er ihre Kleidung und bemass ihren Wert- mehr unterbewusst, was wohl sein Beruf mit sich brachte. Nun, ein paar Kainiten waren im Rank gestiegen, was in der Zeit seiner Abwesenheit nicht verwunderlich ist. Etwas veraergert war er ueber die Tatsache, als letzter genannt worden zu sein, schob er dies auf seine lange Abwesenheit in der Stadt zurueck. Dennoch rumorte es ein wenig in ihm. Doch seine Haltung drueckte nach aussen hin Selbstsicherheit und Gelassenheit aus.

Er wartete auf die folgenden Worte Radus, war er doch bisland unschluessig, was genau hier vor sich gehen sollte. Aber er freute sich darueber, dass es um Religion zu gehen schien, also einem Thema, an dem ihm viel lag.

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Radu
Lasombra, Ancilla


Anmeldedatum: 30.06.2004
Beiträge: 448
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: 22.02.2006, 15:26    Titel: Der Vortrag (offen für alle) Antworten mit Zitat

"Wir...", begann der Pater, und hielt dann unvermittelt bereits wieder inne. Er beugte sich leicht vor, machte eine Notiz auf dem Pergament, und setzte erneut an:
"Nein, beginnen wir mit dem Tier. Das Tier wurde von Gott zuerst erschaffen, Tage vor dem Menschen. Und noch viel früher vor uns. Gewiss ist kein Tier intelligent, doch besitzen Tiere eine gewisse Schläue. Dem Pferd, dem Hund, dem Falken, ihnen kann man Befehle beibringen, man kann ihnen einen kleinen Teil unserer Wissens, unseres Geistes aufprägen, den sie dann imitieren.

Ich nehme an, dass Tiere auch ohne des Menschen Hilfe gewisse Dinge tun, die man als Schläue auslegen kann. Doch werden wir alle übereinstimmen, dass das Tier über keinen Geist verfügt, von einer Seele ganz zu schweigen.
Ein Tier denkt nicht, ein Tier entscheidet nicht, wie wir, es verfügt über keinen Willen, denn ihm fehlt Gottes Atem.
Das Tier verfügt aber auch kaum über die Fähigkeit, seine Umwelt zu beeinflussen.
Natürlich, es kann dieses oder jenes andrer Tier beißen oder nicht, es kann den Ast dieses oder den jenes Baumes brechen. Doch hat es keinerlei Fähigkeit, durch seine Taten bewusst den Verlauf irgendwelcher Ereignisse in erheblicher Weise zu ändern, höchstens durch unbewusste, eben tierische Schläue das Geschick vielleicht irgendwelcher nahestehender Tiere zu verändern, etwa die Katze das ihrer Jungen.
Wir erwarten auch nichts von einem Tier. Vielleicht sind wir kurzzeitig enttäuscht, wenn unser Hund sich nicht so verhält, wie wir es wünschten, wenn er den Boden beschmutzt, oder eines unserer Kleider zerreißt. Doch wissen wir es besser, als ihn dafür wahrhaft verantwortlich zu machen. Es ist nicht sein Geist, der den Fehltritt tat, sondern der unsere, beziehungsweise, die fehlerhafte Aufprägung unseres Geistes auf sein Wesen.

Nachdem der Herr das Tier erschaffen hatte, erschuf er den Menschen, die vollendete Form, die Gottes Antlitz auf Erden verkünden und verherrlichen sollte wie keine andere.
Auch hier zeigt sich ein ähnliches Bild:
Der Ungebildete, der Bauer, trägt nur Verantwortung für einen kleinen Teil der menschlichen Gesellschaft um ihn herum. Vielleicht seine Familie, vielleicht ein paar Nachbarn.
Er ist weder erfahren genug, noch verfügt er über die geistigen Fähigkeiten oder die weltliche Macht, um einen größeren Teil beeinflussen zu können.
Daher kann er auch nicht viel Schaden verursachen, falls er innerhalb seiner Grenzen eine falsche Entscheidung trifft, insbesondere würde sich ein solcher Schaden auf materielle Dinge von geringer Tragweite beschränken.

Der Magistrat einer Stadt, andererseits, ist ein gebildeter Mann. Oft ist er bereits älter, so dass er viele Erfahrungen hat sammeln können. In der Tat sind es ja oft die Alten, die wir als „weise“ bezeichnen. Zudem hat der Magistrat durch seinen Posten weiten Einfluss auf allerlei Bereiche des städtischen Lebens. Viele Teile der Gesellschaft werden von ihm beeinflusst, das Schicksal vieler Menschen liegt unter anderem in seinen Händen.
Mit dieser größeren Macht – im Vergleich zum Bauern – kommt auch größere Verantwortung. Er muss, viel mehr als der Bauer, auf die Richtigkeit seiner Entscheidungen achten, denn wenn er einen Fehler macht, sind ungleich mehr Menschen betroffen. Nicht nur die Ernte könnte eingehen, nein, eine ganze Stadt könnte eingehen, wenn er einen kolossalen Irrtum begeht.

Wenn wir weiter nach oben blicken, kommen wir zum König eines Landes. Auch hier sehen wir das Schema fortgesetzt: Mehr Einfluss, mehr Macht, größere Verantwortung.
Einzige Ausnahme ist hier das Alter, denn nicht immer ist ein König alt und reich an Erfahrung. Man muss hier sein Blickfeld ausweiten auf die Berater des Königs, die ihm an Macht zumindest ähnlich sind, und sicherlich mit ihren Erfahrungen zu seinen Entscheidungen beitragen.
Noch einmal: Mehr Alter, mehr Erfahrung, mehr Wissen, mehr Macht (schon allein durch das Wissen, aber auch Macht anderer Art), mehr Einfluss… das alles führt zu mehr Verantwortung.

Wo lässt dies nun uns?
Unsere rein körperliche Macht ist größer als die eines jeden Menschen. Es gibt Vertreter unserer Art, denen Könige in Hinsicht auf Einfluss nicht das Wasser reichen könnten. Ja, unter einfachen Umständen könnte ein jeder von uns einen König zur Strecke bringen.

Und das Schema wird dabei nicht unterbrochen!
Uns trifft in allen materiellen Belangen die größte Verantwortung, denn wie wir die größte Macht besitzen, so besitzen wir auch das größte Potential zur Zerstörung bei Fehlentscheidungen. Es ist daher für unsereins von unleugbarer, von außerordentlicher Bedeutung, stets die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Entscheidungen, die auf dem tiefen Verständnis unserer Verantwortung beruhen.
Entscheidungen, die auf moralischen, und auf Motiven des gläubigen Vertrauens beruhen.
Unsere Entscheidungen müssen von allen Wesen materiellen Einflusses auf Erden die makellosesten sein, die bestkontrollierten, die strengstüberwachten.“

Obgleich das vorletzte Adjektiv mit Inbrunst in den Raum geschmettert wurde, sprach er das letzte in leiserem, fallenden Ton, was das Ende dieses Abschnittes seiner Rede deutlich machte. Er fügte dem Pergament eine neue Notiz hinzu (oder löschte irgend etwas darin aus) und hob dann den Blick, um die Reaktion der Zuhörer auf das bisher Gesagte einzufangen. Nicht nur in seinen sterblichen Jahren, auch in der Zeit danach, hatte er stets seine Fähigkeit geschult, Zustimmung oder Ablehnung seiner Worte in Gesprächspartnern wahrzunehmen.

Nachdem er seine Aufmerksamkeit einmal durch den Raum und wieder zurück hatte wandern lassen, fragte er in leiser, aber fester Stimme (nicht nur die Kraft seiner Worte, auch die seiner Haltung hatte sich im Verlauf seines Vortrags merklich und stetig verbessert): „Existieren Fragen bis zu diesem Punkt?“

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Anonymous
Gast





BeitragVerfasst am: 26.02.2006, 07:55    Titel: Der Vortrag (offen für alle) Antworten mit Zitat

Alberto wirkte während des Vortrages überaus aufmerksam und seine Sinne nahmen jede Nuance der Rede des Priesters war. Radu's Vortrag sprach das Wesen der gottgegebenen Hierarchie der Dinge an, von den Tieren angefangen zum Menschen und dort die Leiter der Stände hinauf. Solcherlei Vorträge waren ihm nichts Neues und doch hatte dir Priester eine besondere Art des Vortrags, die ihn fesselte.

Bei dem Schlusssatz stockte er jedoch innerlich, ohne dass sich dies besonders auf seinem Gesichte widerspiegelte. Seine Gedanken wanden sich in sich. Bestkontrolliert. Wahrscheinlich wollte er diese Aufgabe den geistigen Autoritäten zuteilen. Die Kirche als Kontrolle der Könige. Doch wer sollte die Kainiten kontrollieren? Über uns war doch nur der Gott, der uns gleichzeitig verfluchte und vom Tageslicht in die Nacht verbannte. Er überlegte einen Moment, ob eine Frage formulieren wollte, ermahnte sich jedoch der Statusregeln, die auch hier ihre Gültigkeite nicht verloren haben. Es war keine Gesellschaft der gleichrangigen hier, daher wartete er, ob sich nicht ein Ancilla zunächt äussern wollte. Erwartungsvoll lies er seinen Blick über den Raum wandern.

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Larissa
Gast





BeitragVerfasst am: 02.03.2006, 00:05    Titel: Der Vortrag (offen für alle) Antworten mit Zitat

Larissa wirkte nicht so, als würde sie sich anschicken, etwas zu sagen. Unmerkliche Belustigung war zwar am Anfang des Vortrages bei des Paters verändertem Einsatz in ihren Augen aufgetaucht, aber ansonsten in ihrem Gesicht nicht erkennbar gewesen. Allerdings war diese recht schnell wieder verschwunden. Sie wirkte nachdenklich, während sie mit leicht gesenktem Kopf auf ihre im Schoß gefalteten Hände schaute.

[i]'Will er einem mit dem Aufbau der Rede sagen, dass er nach dem Menschen etwa uns schuf? Eine weitere Stufe auf der Leiter? Und wo bleibt ...?'[/i]

Als das Schweigen sich zu entfalten begann, hob sie wieder den Kopf. Der nachdenkliche Ausdruck war aus ihren Augen noch nicht gewichen, während sie den Pater aufmerksam musterte und sich dann umschaute, wie die Reaktionen der anderen wohl aussehen mochte. Ob es wohl Leute gab, die Fragen stellen würden?

[size=small][geändert von Larissa am [TIME]1141250803[/TIME]][/size]

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Wilhelm
Gast





BeitragVerfasst am: 02.03.2006, 13:42    Titel: Der Vortrag (offen für alle) Antworten mit Zitat

Wilhelm sah aus den Augenwinkeln nach rechts, wo Larissa neben ihm saß, um von dieser eine erste Reaktion erhaschen zu können. Sie senkte leicht den Kopf und sah auf ihre gefalteten Hände. Keine großen Reaktionen also. Bisher war Radu ja auch grade mal bei einer Einführung in den Themenbereich angelangt. Er selbst hatte ja ebenfalls weder eine Frage, noch eine deutliche Reaktion, war dieser Einstieg wirklich leicht nachzuvollziehen und ließ, bei Radus Art Reden zu halten fast selbstverständlich, keine Fragen offen. Wobei, eine Regung empfand Wilhelm nun doch - Neugierde. Zwar konnte er sich durchaus denken, in welche Richtung der Vortrag weiterging, jedoch war er überaus gespannt, wie Radu nun seine weiteren Worte wählte.
Der letzte Satz ließ auf eine spannende Fortsetzung hoffen, welche bestimmt vermehrt die Gemüter bewegen mochte.

Wilhelm saß weiterhin mit vor der Brust verschränkten Armen da und wartete gespannt den weiteren Verlauf der Rede ab.

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Anonymous
Gast





BeitragVerfasst am: 19.03.2006, 17:45    Titel: Der Vortrag (offen für alle) Antworten mit Zitat

Mitten in des Paters Vortrag öffnete sich die Tür zum Elysium und eine große, hagere Gestalt betrat das Etablissement. Für diejenigen, die ihn noch nicht trafen, hatte er etwas gespenstisches an sich und Unbehagen machte sich unter ihnen breit nachdem er weiter in den Raum gekommen war. Sein bleiches Gesicht wird durch seine schwarzen Haare und seiner schwarzen Priesterrobe hervorgehoben. Seine hellblauen Augen mustern jeden der Anwesenden und denen die er kannte, nickte er als Begrüßung zu. Er bewegte sich mit bedacht und Vorsicht, sodass er den Vortrag nicht noch weiter stören würde. Etwas Abseits der restlichen Gesellschaft aber mit guten Blick auf den Pater blieb er stehen.
Er hatte den Beginn des Vortrages nicht ganz mitbekommen und so lauschte er dem weiteren Verlauf mit erhöhter Aufmerksamkeit.

Nachdem Pater Radu seinen ersten Teil des Vortrag mit seiner Frage beendete, schaute Montrovant in die Runde, um die Reaktionen der Anderen einzufangen. Doch konnte er nichts außergewöhnliches in ihren Gesichtern erkennen. Er richtete seinen Blick wieder auf den Pater und wartete gespannt auf den weiteren Verlauf der Predigt.

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Radu
Lasombra, Ancilla


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BeitragVerfasst am: 11.07.2006, 17:27    Titel: Der Vortrag (offen für alle) Antworten mit Zitat

Das Schweigen zog sich schier endlos hin. Beinahe hatte man das Gefühl, es wären Monate vergangen, ehe der Pater wieder zu Sprechen anhob.
Einige hatten Anstalten gemacht, den Mund zu öffnen, viele hatten sich umgesehen, keiner hatte gesprochen.
Der Pater hatte sich im Vorhinein durchaus fest vorgenommen, der vielen anwesenden Laien, Ungelehrten und sogar Frauen wegen, nachsichtig zu sein gegenüber unangemessenem Verhalten und kindischen oder törichten Fragen.
Aber die gegenwärtige Entwicklung sagte ihm zu.
Hätte jemand eine wirkliche Frage, eine aus dem Herzen kommende Unsicherheit gehabt, die er gleichzeitig vor vielen Fremden hätte äußern mögen, so hätte er sicher gesprochen.
Lag es dagegen an der Scham vor dem großen Publikum, so würde derjenige später zu ihm kommen.
War es aber einfach eine nichtige Frage gewesen, irgendein hirnloses Gedankenfragment, das
zu beantworten einen Gelehrten eben darum besonders viel Zeit kosten würde,
weil es so unsagbar simpel und geistig einfach war, dass all die großen, fundierten Argumente,
die Mauersteine, auf denen Radus Logik aufgebaut war, viel zu mächtig und groß waren,
als dass sie einem solchen Einwurf hätten wirkungsvoll begegnen können... ja, dann war
es umso besser, dass die Frage nicht gestellt worden war. Auch wenn die Gefahr natürlich
bei Weitem noch nicht vorüber war... Erneut ermahnte er sich zur Geduld.
Er war sich recht sicher, dass im Laufe des Abends noch mindestens eine solche Prüfung
auf ihn wartete, möglicherweise auch sehr viele mehr, wenn er sich so im Saal umsah, und es
war recht wichtig, darauf vorbereitet zu sein und nicht in einem spontanen Ausbruch von
Ungeduld die wichtigen, potentiellen ernsthaften Frager zu verunsichern.

"Gut. Wir sprachen also von der Verantwortung.
Viele von uns sehen sich womöglich noch als Menschen. Das mag unsinnig erscheinen, wenn
man bedenkt, wie viel uns vom Menschen trennt. Aber ich meine nicht solche Dinge der
Oberfläche, gewiss steht keiner von uns des abends auf und ärgert sich, dass er erneut den Tag
verschlafen hat, hofft, dass sein Puls und sein Atem zurückgekehrt sind und versuch,
sich eine Schüssel Eintopf einzuverleiben. Nein, ich meine damit, einige von uns sehen
sich als Menschen, was ihre Rechte und ihre Pflichten betrifft, ihre Einschränkungen und ihre
Befugnisse. Dem ist aber nicht so!" Der letzte Satz war wieder heftiger gesprochen, und
von einer kurzem Pause und einem Rundblick in das Publikum gefolgt, mit einem suchenden Blick,
ob nicht irgendwo bereits jetzt ein Verständnis oder Zustimmung aufblitzte.

"Nein! Der König ist kein Magistrat, der Magistrat ist kein Bauer, der Bauer kein Tier!
Man darf nicht nur nicht, man kann auch nicht, ohne sich freiwillig die Narrenkappe aufzusetzen,
zurück in die unteren Ränge, und zwar ebenso wenig, wie, was den meisten einleuchtender
erscheint, ein Bauer kein Magistrat und ein Magistrat kein König ist!

Wir sind keine Menschen, also sollen wir auch nicht in menschliche Verhaltensweise verfallen,
so wie auch nicht König seine Verantwortung plötzlich aufgeben und sich als Pflugführer
betätigen kann.
Wir sind mit einer Gabe gesegnet, werte Anwesende, und dies geschah nicht von ungefähr!
Gott hat einen Plan für uns, und je früher wir uns diesem zuwenden, desto besser!
Der eine von uns mag sein Unleben in Ewigkeit der Verfolgung von Reichtum, der andere
seines in Verfolgung von Macht über die Menschen, oder aber unseresgleichen zu verbringen.
Doch dies ist nicht der Weg!
Ebenso wenig ist der richtige Weg, sich zu verstecken hinter pseudo-menschlichen Handlungen,
hinter falschen Anwendungen von Gesetzen, die für uns gar nicht mehr gelten.

Nein, ich sage Euch: Nicht der Reichtum, nicht das Streben nach Macht, nicht das vorbildliche Verhalten
als Mensch hat uns diese Gaben zuteil werden lassen, sondern Gott!
Umso mehr ist klar, dass ihm auch der Nutzen dieser Gaben zufällt.
Die Nachteile, die eng an diese Gaben gekoppelt sind, machen deutlich,
dass es sich nicht um eine Belohnung handelt, die nach eigenen Gelüsten verwendet werden soll.
Im Gegenteil, für manche von uns ist dies die letzte Gelegenheit, den eigenen
Gelüsten zu entsagen, und seine Existenz hin zu Gottes Antlitz zu wenden!

Und diesen, denen, die dies für sich bereits erkannt haben, und jenen, denen erst noch die
Augen geöffnet werden müssen, jenen, die diese hell erleuchtete Straße bereits aus eigener
Kraft gefunden haben und voll Freude und Stolz auf ihr wandeln, und jenen, die in die andere Richtung
gehen, vielleicht weil sie müde waren, vielleicht weil sie sie nicht finden konnten,
vermutlich aber, weil sie nicht einmal wussten, dass es die Wahre Straße gibt -
all diesen, allen von Euch sage ich: Ihr werdet auf dieser Straße niemals allein sein,
denn zumindest zwei Dinge werden allezeit, bis in die Ewigkeit mit Euch sein: Zum einen der Herr,
der seine Hand über die Seelen derer hält, die ihm dienen. Zum anderen Eure eigene,
feste, und im Laufe der Zeit immer fester werdende Gewissheit, dass Ihr richtig handelt."

Er hatte zuletzt sehr intensiv gesprochen, und ohne auf sein Manuskript zu sehen. Nun warf er einen Blick darauf, und, nachdem
er eine Zeitlang gebraucht hatte, um die Stelle zu finden, an der er sich gerade befand, macht er dort eine Notiz.
"Fragen?" meinte er dann, von dem Pult wieder aufsehend.



OT:
Wegen Verzögerung und Spielerwechsel leider vorzeitig beendet.

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