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Der Kleine Hof zu Vysehrad
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MeisterGrundel



Anmeldedatum: 14.10.2004
Beiträge: 2464

BeitragVerfasst am: 21.07.2007, 13:08    Titel: Antworten mit Zitat

<Julianna> Julianna sah voller Entsetzen auf ihr Kind... nein... nicht
noch einmal.. das darf nicht sein... Sie muste nun entscheiden: Noch einmal
die gleichen Qualen und sie würde sich wirklich an den Turm setzen und den
Sonnenaufgang ein letztes Mal sehen wollen, oder aber sie würde dies zu Ende
bringen, jetzt und hier. Wieder hatte sie neben ihrem vertrauten Freund
einen Platz in der Menge gefunden, und wieder nahm sie seinen Arm als Stütze doch nun verließ sie ihn. Ließ ihn zurück in der Menge der Zuschauer, und Ihr Blick war fest auf den Pflock gerichtet, den Jirka in der Hand hielt.
"HALT" Ihre Schritte wurden schneller, wurden zu einem Rennen und sie durchbrach den Kreis der beiden Koldunen.
"Nicht noch einmal.... Nicht wieder mein Fleisch und Blut.... er wollte von
Anfang an mich... jetzt kann er bekommen was er will"
In Ihr Gesicht war der Wahnsinn eingekehrt... eine Entschlossenheit, die das Ritual der beiden durchstieß, und Ihnen keine andere Wahl ließ.
Dann hörte eine einzige Person ihre Stimme in seinem Kopf. 'Verzeih
mir ich kann nicht anders... und wenn du mir einen letzten Wunsch gewährst, so
sorge dafür, dass er seinen Vater zurück erhält, und strafe ihn nicht... er
hatte keine andere Wahl, und ich habe ihn sehr geachtet' .

<Jirka> Die beiden Kolduni schienen sie zuerst nicht zu bemerken, da ihr Blick
scheinbar abwesend in den Himmel gerichtet war...dennoch runzelte Jirkas
Lehrer die Stirn, als irritiere ihn irgendetwas, was er sah, was auch immer
es sein mochte. Jirkas Augen weiteten sich, er zwinkerte, kniff die Augen
zusammen und fuhr zu Julianna herum, während er wild den Kopf
schüttelte:"NEIN!" schrie er sie an und machte eine abwehrende Geste.

<Julianna> Julianna wehrte seine Geste ab! "Hör auf Jirka, es ist nicht
deine Schuld... lass es geschehen... Ich weiß, dass er meinen Körper wollte,
doch gab es jemanden der mich damals schützen wollte, und mich zwang ein Kind
zu erschaffen... es wird immer weitergehen" Ihre Stimme war nun ruhig..
gefasst und wundervoll klar. Sie strich ihm vorsichtig mit der Hand über die Wange, und sah Ihn ernst an, und Jirka fühlte wie sich ihre grünen augen in seinen Geist brannten. "Tu es!
Und sorge dafür dass er überlebt!" - sie machte einen Augenaufschlag zu ihrem
zweiten Kind!

<Ekbert> Es schien etwas schief zu gehen. Ekbert trat noch einen Schritt
zurück unter die Bögen. Hier herrschte Schatten vom Fackelschein.

* Victor zuckte zusammen als Julianna sich plötzlich von ihm losriss und er
war einen Moment lang versucht sie zurück zu halten, sie gegen all dieses
Übel zu beschützen, aber etwas hielt ihn zurück und so blieb ihm nichts
anderes übrig als stumm zu nicken, eine einzelne blutige Träne bahnte sich
ihren Weg aus seinem rechten Auge, und floss langsam über seine Wange.

<Vaanes> Diese dramatische Szene war einfach zu viel für Vaanes. Jetzt kam
alles zusammen, sein Clan, sein Hunger, die Szenerie - er verlor die Kontrolle,
fuhr seine Fänge aus, gab ein Knurren von sich, rief sein Blut an und stürmte
los.

* Victor bemerkte den plötzlichen Ausbruch eines weiteren Kainiten und warf
Wilhelm einen strengen Blick zu, da dieser etwas näher an dem Brujah
stand und wohl schneller bei ihm sein konnte. Auch wenn Victor diese Sache
nicht gutheißen konnte, so würde er doch dafür sorgen, das niemand dieses
grausame Schauspiel unterbrach, und so versuchte er sich dem Brujah in den Weg
zu stellen.
<Ekbert> Der richtige Moment, um zu verschwinden dachte sich Ekbert. Wenn die
hier alle losgehen, will ich nicht im Wege stehen. Und er verbarg sich und
verschwand im Schatten.

<Jirka> Jirka wechselte einen schnellen Blick mit seinem Lehrer, der nickte
ohne den Blick vom dem Himmel zu lassen, was auch immer er dort sehen mochte.
Mit fliegenden Bewegungen, machte sich Jirka daran, Juliannas Sohn
loszubinden und zog ihn etwas unsanft von der Folterbank.

<SL> Der frisch Gezeugte wand sich in Schmerzen, und starrte, nur ihm sichtbare, Phantome aus aufgerissenen Augen an, dabei aber kaum einen Laut von sich gebend – die Wandlung war im Gange.

<Jirka> Dann wandte er sich zu Julianna um, und wies auf die Streckbank: „Wenn er in
deinem Körper ist…solltest du gefesselt sein.“ Es war ihm anzumerken,
dass er das widerwillig zu tun schien. Mit einem beunruhigteren Blick
bemerkte er den Aufruhr und den rasenden Brujah, wandte sich dann aber wieder
Juliana zu.

<Wilhelm> Beherzt ging Wilhelm dazwischen und versuchte Vaanes aufzuhalten. Er
wusste nicht was vorging, er konnte es auch momentan bestimmt nicht
gutheißen, was Jirka hier veranstaltete, aber dass nun ein Neuankömmling
solch einen Zirkus ablieferte war auf gar keinen Fall zu tolerieren. Es galt
die Domäne zu verteidigen und ebenso den Herren, den Regenten. Welche Rituale
dieser auch immer durchführen ließ.

* Nikolai folgte Jirkas Blick und realisierte, dass etwas im Gange war. "Schade“,
dachte er bei sich, „grade wurde es interessant." Er sah, dass Wilhelm sich des
Problems annahm und setzte sich in Bewegung, den Brujah aufzuhalten,
sollte dieser an Wilhelm vorbeikommen. Vielleicht konnte er so einige
Pluspunkte sammeln.

* Julianna nickte Jirka zu, und in einer ausweichenden Bewegung sprang sie
ihrem Kinde an die Seite und sah mit aufgerissenen Augen auf den Folterstuhl,
oder was auch immer es sein mochte.. Aber welche Schmerzen konnten so schlimm
sein, wie die, die sie schon erlebt hatte. Vielleicht war dies endlich die
Erlösung, und die Ruhe nach der sie sich so sehr sehnte.

* Jirka nahm dem Aufruhr zum Trotz ihre rechte Hand und begann sie
festzuschnallen, ebenso bei der anderen Hand, und schließlich bei ihren
Füßen. Dann hob er die Maske vom Boden auf und beugte sich über Julianna,
flüstete etwas in ihr Ohr, bevor er die Maske auf ihr Gesicht legte.

<Ekbert> Einen Moment lang verlor Ekbert die Konzentration und sank
rückwärts gegen die Wand. Er hielt sich die Ohren. Zu viel in seinem Kopf.
Er wurde sichtbar. Nicht zu verstehen. Nein.
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MeisterGrundel



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BeitragVerfasst am: 21.07.2007, 13:08    Titel: Antworten mit Zitat

<Victor_> Wilhelm hatte seinen Blick wohl verstanden und mit dem Geschick
einer Raubkatze hechtete er auch schon in die Richtung des Brujah, der aber
zur Zeit wohl ganz andere Probleme hatte, denn ein kleiner Stein machte
seinen wilden Sturmangriff zunichte und so landete er fast freiwillig in Victors Armen und dann war auch schon der Verteidiger der Domäne zur Stelle, um ihn zu packen.

<Vaanes> Vaanes stemmte sich mit aller Kraft gegen seine Widersacher war aber
ihrer geballten Kraft nicht gewachsen

<Julianna> Als Jirka sich zu Julianna beugte und Ihr etwas ins Ohr flüsterte,
trat ein Lächeln auf ihre Lippen und ein weiteres und allerletztes Mal
sandte sie einen Gedanken aus. 'Ich werde frei sein... er wird meinen Körper
haben, aber meine Seele wird ruhen und ich werde die Stille haben die ich so
sehr ersehne, und mein Herz wird immer von dir wissen'

<Julianna> Mit diesen Worten schloss Julianna die Augen.

<Wilhelm> Den beiden Kainiten fiel es nicht schwer, Vaanes gemeinsam unter
ihre Kontrolle zu bringen und sein Bestreben, den Ritus zu
stören, zu vereiteln. Wilhelm packte Vaanes kräftig an den Schultern und
nickte Victor knapp zu. Er würde den Störenfried schleunigst nach draußen
bugsieren und den Wachen zur einstweiligen Verwahrung übergeben.

<Nikolai> Enttäuscht darüber, überflüssig zu sein, wandte Nikolai sich wieder dem
Ritual zu und sah gebannt zu, wie Julianna die Augen schloss.

<Vaanes> Erschöpft und in sich zusammengesunken gab Vaanes schließlich seinen
Widerstand auf.

* Victor war froh, das Wilhelm sich des Brujah angenommen hatte, denn hätte
er ihn noch immer in seinen Händen gehalten, hätte er wohl nicht sagen
können, was er getan hätte. Aber der Zorn wich viel zu schnell der Trauer,
der Trauer über das Opfer von Julianna, aber er wollte sich ihrem Willen nicht widersetzen, ein weiteres Kind hätte sie wohl nicht überlebt und so war es vielleicht das Beste für sie, damit sie endlich den Frieden finden konnte, der ihr in Prag immer verwehrt gewesen
war.

<Wilhelm> Der Ventrue winkte die Wachen des Regenten herbei und erläuterte in
knappen Worten die Situation. Er hatte keine Lust nun wegen dieses ungestümen
Brujahs den wichtigen Rest des Rituals zu verpassen und in Anbetracht der
Situation war es das besten, wenn er noch einen Weile auf das Heißblut
achtgab. Am Rande des Hofes angekommen, lockerte er seinen Griff von Vaanes
und machte diesem mit eindringlichen Worten, und dem Lockern seines Schwertes klar, dass er nicht das kleinste Zucken tolerieren werde.

<MeisterGrundel> Die Wachen machten sich tatsächlich in Richtung Wilhelms auf,
da sie kurz zuvor auf einen Wink Bragas hin zu diesem herangetreten waren.
Der Kastellan hatte das Schauspiel, sowohl des Rituales als auch das unter
den Zuschauern stattfindende, mit aufmerksamem Stirnrunzeln verfolgt, und
schließlich ein paar Kommandos geäußert.

<MeisterGrundel> Der Inhalt einer weiteren der Truhen beim Gefolge des Regenten wurde klar, als die angesprochenen Wachen daraus zwei Holzpfähle herausnahmen, und damit auf
Wilhelm zueilten, so dass es für manche vielleicht wirken mochte, als würden
sie auf dessen Gebaren hin ihm zueilen.

<Julianna> Ein Zucken durchlief Juliannas Körper, ein weiteres und noch einmal,
und Ihr Körper fing an zu zittern und zu beben. Ihre Auge öffneten sich, und
aus Ihrem Munde kam ein höllischer markerschütternder Schrei. Ihr Körper
bäumte sich auf, doch er wurde von den Fesseln gehalten, und ein wildes Tier
versuchte sich an die Oberfläche zu erkämpfen.... Das Gesicht
schmerzverzerrt, und der Hof erzitterte durch ihr Schreien.
Dies war nicht mehr die Frau die sich dort oben auf die Knie hat fallen lassen, dies war ETWAS anderes.

<Jirka> Nachdem er diese letzten Worte zu Julianna geflüstert hatte, nahm er
wieder den Pflock und den Hammer und blickte zu seinem Lehrer, der mit
angespannter Miene die Umstehenden und den Himmel musterte. Als sie begann,
zu schreien und sich wie besessen zu gebärden, wandte ihr Jirka abrupt den
Kopf zu und seine Augen wurden schmal, als er sich darauf konzentrierte den
Körper zu pfählen, der als Gefängnis dienen würde.

<Ekbert> Diese Stimmen dröhnten. Ekbert fiel lauthals in Juliannas Geschrei
mit ein. Er brach an der Wand zusammen und krümmte und wand sich auf dem
Boden. Das Schreien hielt an. Zwischendrin ertönten gutturale Laute,
"Rabenfaas" schrie er in die Nacht hinaus.

* Victor presste seine Fäuste so fest zusammen, das man die Knochen seiner
Hand brechen hören konnte und seine Nägel schnitten sich so tief in sein
Fleisch, das sein kostbares Blut zähflüssig zu Boden tropfte und gierig vom
staubigen Boden aufgesogen wurde. *Warum nur, warum sie* war alles an was er
noch denken konnte.

<Jirka> Mit zusammengebissenen Zähnen setzte Jirka den Pflock auf den Punkt
ihrer Brust, unter dem das untote Herz war, das nun nicht mehr Juliannas war,
holte aus, und schlug mit aller Kraft, die ihm sein Blut geben konnte, zu.

<Ekbert> Ekberts Schrei erstarb Sekunden später. Er zuckte noch ein paar Mal
und blieb dann still liegen.


<Nikolai> Mit einem gehässigen Lächeln quittierte Nikolai das Leiden Ekberts,
die Qualen Juliannas schienen ihm nichts zu machen, viel Geschrei, wenig
Blut, nein dies war nicht sein Gebiet und er wusste auch nicht warum
irgendetwas geschah oder man sein Unleben für einen wertlosen Menschen
wegwerfen konnte...

<Ekbert> Rauschen, Säuseln.....es war vorüber. Vorsichtig nahm er die Hände
von den Ohren und sah sie sich an. Blut klebte feucht und warm an ihnen. Sein
Blut.
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MeisterGrundel



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BeitragVerfasst am: 21.07.2007, 13:08    Titel: Antworten mit Zitat

<Jirka> Noch einige Momente länger hielt er den Pflock und den
lederumwickelten Stiel des Hammers so fest umklammert, dass seine Knöchel
weiß hervortraten. Dann erst wurde ihm klar, dass es vollbracht war... er war
gepfählt. Aber vorbei war es noch nicht. Noch nicht ganz. Mit leicht
zitternden Händen richtete er sich auf, während der Koldun den
schwarz verhüllten Gestalten winkte, die neben dem Tor knieten, aus dem sie
getreten waren.

<Ekbert> Langsam begann er die Gegend wahrzunehmen. Es war noch in seinem
Kopf. Irgendetwas stimmte hier nicht. Sein noch wirrer Blick wanderte über die
Szene. Er sah die reglose Julianna, Jirka und alle anderen. Was war
passiert?

<Victor> Als er das gehässige Lächeln direkt in seiner Nähe wahrnahm, fuhr er mit
zornverzerrtem Gesicht zu Nikolai herum und am liebsten hätte er ihm ganz
genau erklärt, was er mit ihm anstellen würde, wenn er nicht sofort sein
dreistes und belustigtes Lächeln unterlassen würde, aber er blickte ihn nur stumm an und sein
Blick bohrte sich förmlich in seinen Kopf. Es blieb abzuwarten, ob er dem
Blick des Ancilla standhalten konnte, oder besser, ob er das überhaupt
wollte.

<Jirka> Die Männer erhoben sich und verschwanden kurz im Inneren der Burg. Als
sie wieder herauskamen, trugen sie einen einfachen, steinernen Sarkophag, an
dessen unterer Kante vier lange Ketten befestigt waren. Bis zu der Folterbank
trugen sie ihn und stellten ihn daneben ab. Dann hoben sie den Deckel an, der
alleine unglaublich schwer sein musste, und traten damit zur Seite. Jirka
löste die Fesseln, die den gepfählten Körper banden, hob diesen hoch und legte ihn vorsichtig in den Sarkophag. Der Deckel wurde wieder geschlossen, die Verhüllten legten vier Schlösser auf den Stein und gingen dann wieder dorthin, woher sie gekommen waren.

<Wilhelm> Einige wenige Worte tauschte der Verteidiger mit den Wachen, sodann
nahm er aus der Kiste, die ihm gebracht wurde einen Pflock heraus. Ohne
weiteres Zögern und ohne Vaanes eine große Chance zur Reaktion zu geben,
nickte er den Wachen zu, diese packten den Brujah fest an den Schultern und
mit einer schnellen Bewegung wirbelte Wilhelm herum und trieb den Pflock mit
der bloßen Hand mitten ins Herz von Vaanes, der mit geweiteten Augen tatenlos seinem Schicksal ins Auge sehen musste. Der Stoß schleuderte Vaanes ein ordentliches Stück zurück,
schließlich sackte er bewegungslos auf dem Boden zusammen.

* Nikolai drehte seinen Kopf von dem Schauspiel weg und suchte seinen neuen
"Freund" Ekbert Seinesgleichen und grinste noch boshafter als er sah das die
Seiten seines Kopfes blutverschmiert waren. Seine Reißzähne bohrten sich in
seine Unterlippe, doch als er Victors wutentbrannten Gesichtsausdruck sah
wurde er ein wenig skeptisch, war er wütend darüber das ihn Ekberts Leid
freute? Ach was, der war wahrscheinlich immer so...

<Wilhelm> Ohne eine Regung drehte sich der Ventrue herum und nahm den zweiten
Pflock aus der Kiste. Mit diesem in der Hand schritt er zügig auf Ekbert zu.

<Jirka> Der Koldun schritt um den Sarkophag herum, ergriff eine Kette nach der
anderen, warf sie auf die andere Seite, und rief mit jeder dieser Ketten den
Namen einer wohl finsteren Gottheit an: „Krivda, Stribog, Nedolya, Morena!
Hass, Zwietracht, Unglück und Tod mögen jedem folgen und jeden ereilen, der
es wagt, diese Ketten zu lösen!“

<Jirka> Mit jedem Fluch und jeder Kette nahm Jirka eines der Schlösser und
verband zwei der Ketten damit, seine Lippen bewegten sich tonlos , als
wiederhole er die Worte.

<Ekbert> Ekbert richtete sich langsam auf. Was war hier geschehen? Nichts
Gutes jedenfalls soviel stand fest. Er blickte über den Hof und erinnerte
sich des Regenten. Nein. Er musste hier weg!
Als er auf die Füße kam strebte Willhem schon genau auf ihn zu.

<Wilhelm> Doch Wilhelm war schon an Ekbert herangetreten. Unsanft
packte er ihn an der Schulter. "Wehrt euch nicht."
befahl er dem Mondkind, es kam einer leisen Bitte gleich, nun keinen Aufstand
zu machen. In der Rechten ruhte der Pflock und Wilhelm setzte an, diesen in
Ekberts Brust zu versenken.

<Ekbert> Er starrte ihn verwirrt und mit leeren Augen an. Die blutigen Hände
immer noch nach vorn ausgestreckt.

<Wilhelm> Mit einem zweiten übermenschlich kräftigen Stoß bohrte Wilhelm den
Pflock in Ekberts Herz. Der Stoß ließ Ekberts Körper in einer wellenförmigen
Bewegung erzittern, da Wilhelm noch immer mit der Linken die Schulter
festhielt. Schließlich ließ er los und so sackte auch dieser Kainit zu Boden. Sodann richtete er sich wieder auf, gerade noch rechtzeitig, um die
letzten Worte von Jirka mitzubekommen und dem Abschluß des Rituals
beizuwohnen.

<Jirka> Sobald dies getan war, drehte sich Jirka herum, ging mit schnellen
Schritten zu der Fackel, die im Boden steckte, ergriff sie und ging wieder
auf den Sarkophag zu. Seine Augen waren unverwandt auf das Feuer gerichtet,
die Flammen spiegelten sich in seinen ungleichen Augen, und er schien leise
zu dem Feuer zu sprechen. Vor dem Sarkophag hielt er inne und holte

<Jirka> Luft, um wieder und diesmal laut vernehmlich zu sprechen, und ein
zorniger, giftiger, hasserfüllter Ton lag in seiner Stimme, auch wenn das was
er sagte, dennoch offenbar eine Bitte war, und keine Forderung: „Geister des
Feuers, verschließt und bewacht, was in diesem Stein liegt, und verschlingt
jeden, der es wagt, euch zu stören!“

<Jirka> Damit warf er die Fackel auf den steinernen Deckel, zwischen die
Ketten, wo sie für einen Moment einfach liegen blieb, und weiter
brannte...dann loderte es hell auf, und das Feuer lief über den Stein, als
würde es dort irgendetwas zu verbrennen geben und zog dann binnen
Augenblicken eine glühende Spur um die Kante des Deckels, füllte den
Zwischenraum zwischen beiden Teilen, als wolle es sie zusammenschmelzen lassen.
Dann…verloschen die Flammen und das Glühen…nein, es schien in den Stein zu
versickern. Nur Hitze und ein beißender Geruch nach Schwefel, blieben zurück.
Der Deckel des Sarkophags war geschwärzt oder vielleicht auch nur von Ruß
bedeckt und die eisernen Ketten glühten in einem dunklen Rot. Die beiden Zauberer verneigten sich vor dem steinernen Sarg…oder vor dem Feuer darin, und traten dann davon zurück. Offenbar war es damit vorbei.

<Victor> Als Victor das beobachten musste, lief ihm eine weitere Träne aus dem
Auge, es war vorbei, sie war für immer verloren, Julianna hatte diese Welt
hinter sich gelassen, auch wenn es nur noch ihr Körper war. Er drehte sich
dann um und zog sich in eine dunkle Ecke zurück, eigentlich hätte er auch
gehen können, aber noch war er nicht bereit diesen Ort zu verlassen.
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BeitragVerfasst am: 21.07.2007, 14:57    Titel: Antworten mit Zitat

Der Kastellan wartete etwas, bis sich der Aufruhr gelegt hatte, und die Zuschauer sich so weit beruhigt hatten, dass sie sich nervös zu fragen beginnen konnten, was als nächstes geschehen würde, ohne dass sie Angst um ihr Unleben haben mussten.
Mit ein paar geflüsterten Worten sandte er einen weiteren herbei gewunkenen Dienstboten aus, der zu vom Rabenfeld eilte, diesem etwas zuflüsterte, und eine Weile auf eine Antwort wartete.

Korenan hatte tatsächlich halb damit gerechnet, dass irgendjemand die Kontrolle verlieren würde, und war recht erfreut, dass es so glimpflich verlaufen war.
Wäre tatsächlicher Schaden entstanden, hätte man darüber nicht hinwegsehen können, da aber außer dem Ego und dem Ansehen des jungen Brujah kaum jemand zu Schaden gekommen war, sah es aus, als könnte man diese Angelegenheit mit relativer Milde berücksichtigen.
Einen Augenblick lang fragte er sich, ob er parteiisch war, da es sich um einen ihm nicht unsympathischen Kainiten verwandten Blutes handelte, überzeugte sich aber schnell vom Gegenteil.
In allen Höfen, in denen er bisher die Ehre zu dienen hatte, galt das Verlieren von Kontrolle an den inneren Daimon als Peinlichkeit, die man, so gut es ging, in direkter Hinsicht unbeachtet ließ.
Natürlich hatte das Ereignis als solches indirekte Folgen für den jeweiligen Kainiten, von Verachtung ihm gegenüber bis hin zu größerer Vorsichtigkeit – wenn es einmal geschah, warum sollte es nicht noch einmal geschehen?
Doch das Ereignis an sich bemühte man sich stets zu ignorieren, da es jeden einmal treffen konnte, und es in gewisser Weise ein verhasster, aber ständiger Begleiter der untoten Existenz war.
Aber möglicherweise war diese Auffassung auch stark davon geprägt, dass nicht nur er einem Geschlecht angehörte, dem ständige Selbstkontrolle notorisch schwer fiel, sondern dass auch alle Höfe, denen er bisher angehört hatte, von diesem Geschlecht beherrscht und dominiert gewesen waren…

Die beiden Koldune und ihr unmittelbares Gefolge verließen mit langsamen Schritten und ernsten, würdevollen Mienen, den Hof so, wie sie ihn betreten hatten, den Sarkophag mit sich nehmend. Leise schlugen die Trommeln, während sie sich entfernten, und kein Funke von Stolz war auf ihren Gesichtern zu erkennen, doch war dies auch gar nicht nötig:
Dem Eindruck, was diese beiden geleistet hatten, konnte sich wohl niemand entziehen. Auch wenn die Reaktionen unterschiedlich ausfielen, dass hier eine äußerst schwere und anspruchsvolle Aufgabe offenbar erfolgreich ausgeführt wurde, war nicht zu leugnen, und jeglicher Zierrat wie eine auffälligere musikalische Untermalung wäre fehl am Platze gewesen und hätte nur den Effekt vermindert.

Erst nachdem sich das Tor hinter ihnen geschlossen hatte, und die ausgesandten Diener sämtlich an ihre entsprechenden Plätze zurückgekehrt waren, nicht ohne dem Kastellan jeweils noch ein paar Sätze zugeflüstert zu haben, begann dieser erneut zu sprechen:

„Ihr alle wurdet Zeugen der Macht der Drachen!
Die alte Gefahr ist gebannt und wird an einem noch zu bestimmenden Ort ihre ewige Ruhe finden, für immer von Kainiten dieser Domäne bewacht.
Von nun an werden wir uns auf den großen Feind im Süden und Südosten konzentrieren können, die verhassten Usurpatoren!“ Er verzog sein Gesicht in Abscheu und imitierte im Trockenen ein verächtliches Ausspucken, was beides allerdings etwas einstudiert wirkte.

„Die Domäne hat heute neue Untertanen gewonnen, andere verloren… das Ziel muss es stets sein, die Goldene Stadt zu stärken, und schließlich die Usurpatoren von allen Gründen zu vertreiben, die rechtmäßig im Besitz der Drachen sind.

Zu diesem Zwecke ist es nach wie vor von herausragender Bedeutung, Kampfkraft, Gehorsam und Befehlsstrukturen zu schützen.

Ich verkünde daher die folgenden Disziplinarmaßnahmen, bei denen ich darauf aufmerksam mache, dass die ihnen innewohnende Milde nur Ausdruck der Tatsache ist, dass der Feind nahe ist und seinen Arm nach uns ausstreckt.
Erneute Verfehlungen werden auf diese Milde nicht mehr bauen können, im Gegenteil, sie werden mit besonderer Härte geahndet werden.
Es sei jeder ausdrücklich davor gewarnt, die Gnade und Großzügigkeit des Prinzregenten überzustrapazieren oder gar auszunützen.“

Wieder in der schwer genau zu beschreibenden Stimmlage, die er für formelhafte Wendungen und rituelle Handlungen zu reservieren schien, intonierte er nach einem kurzen Moment, in dem sich seine Worte in das Bewusstsein der Anwesenden fest einbetten sollten:

„Im Namen des hochverehrten Prinzregenten Ladislav Boraczosicz verhänge ich folgende Urteile über Untertanen der Domäne der Goldenen Stadt:

Vaanes von den Gelehrten sei für unbotmäßiges Verhalten vor den Augen des Prinzregenten gerügt und nehme die dringende Aufforderung zur Kenntnis, seine Gebärden in Zaum zu halten. Er muss in Zukunft mit nur drei Blutsdienern auskommen.

Nikolai Ferenc von den Drachen, sowie Ekbert Seinesgleichen, haben sich beide höchst ungebührlich benommen. Der eine verweigerte dem Prinzregenten den ihm gebührenden Respekt und täuschte dadurch einen höheren Status vor, der andere brach das Gebot des Elysiums, indem er sich seiner übernatürlichen Gaben bediente.

Beide sollen in Zukunft das richtige Betragen lernen, indem sie jedem Kainiten den Respekt erweisen, als hätten sie selbst den Status eines Kindes inne. Jedem sei es erlaubt, ja, jeder sei sogar dazu angehalten, dies einzufordern.
Zudem sei ihnen das Recht genommen, Klingenwaffen zu tragen.
Jeder der beiden kann, sobald er der Domäne einen wichtigen Dienst geleistet hat, beim Kastellan vorstellig werden, und sodann um die Aufhebung dieser Strafen bitten.

Unabhängig davon sei Ekbert Seinesgleichen auf die maximale Anzahl von zwei Blutsdienern, und Nikolai Ferenc auf die von drei Blutsdienern beschränkt.“

Er machte eine Pause, und musterte nacheinander die Bestraften, um ihre Reaktion zu prüfen.
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Nikolai Ferenc
Gast





BeitragVerfasst am: 27.07.2007, 12:32    Titel: Antworten mit Zitat

Zorn brannte sich durch jede Windung seines Hirns und durch jede Zelle seines Körpers. Wie konnten sie ihm nur solch eine harte, ungerechte Strafe auferlegen?! Er mahlte mit den Zähnen und zwang sich den Kastellan nicht anzusehen. Noch einmal konnte er sich so etwas nicht leisten, auch wenn Vaanes sich, seiner Meinung nach, etwas schlimmeres geleistet hatte.

Aber er bewahrte, wenn auch mit Müh und Not, die Ruhe. Schließlich wollte er nicht noch härter und ungerechter bestraft werden...Nicht einmal er war so wahnsinnig und würde sich auflehnen, er hatte schon erlebt was Wilhelm konnte, da wollte er nicht wirklich, jetzt und zu diesem Zeitpunkt, herrausfinden wozu der Kastellan fähig war...

Er ballte immer noch zornig die Faust und fragte sich ob er es sich erlauben konnte schon zu gehen, er hatte seit eben einige wichtige Sachen zu erledigen, ausserdem wollte er nicht unbedingt riskieren doch noch die Kontrolle zu verlieren, und das war etwas wofür er schon oft gemahnt wurde...zu oft...
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