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Ratssitzung
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Cicilliana
Malkavianerin, Neugeborene


Anmeldedatum: 12.03.2007
Beiträge: 205
Wohnort: Kiel

BeitragVerfasst am: 07.08.2007, 18:50    Titel: Antworten mit Zitat

Noch einmal machte Cicilliana einen tiefen Knicks in Richtung Victors, dann sah sie ihn kurz an und hob an zu sprechen auf klarem Deutsch sprach sie "Verzeiht mein Betragen, werte Ratsmitglieder, aber zur Sicherheit der Domäne muss ich erst eine Frage stellen, die von höchster Wichtigkeit ist."

"Werte Ratsmitglieder, ich muss sie darüber in Kenntniss setzen, dass ich von einer unbekannten Quelle gezeichnet wurde", sie hielt kurz inne um die Reaktionen der anderen Kainskinder feststellen zu können, ihre Rechte Hand ballte sich kurz zur Faust, "da leider auch ungeklärt ist, ob dieser Fluch von den Ursupartoren auferlegt wurde und ob sie die Möglichkeit haben durch dieses Zeichen die Umgebung um mich herum wahr zu nehmen, ist es möglich, das meine reine Anwesenheit ein Sicherheitsrisiko darstellt. Ich erwarte das Urteil des Rates, ob ich die Versammlung lieber verlassen sollte, oder ob sie es akzeptieren, wenn ich trotzdem zugegen bin und mich einbringe."

Nach diesem Redeschwall blieb sie stehen und senkte leicht den Kopf, "noch einmal möchte ich mich für mein Betragen entschuldigen, aber ich sehe es als unabdingbar an, da die Sicherheit der Domäne höchste Priorität genießt." Als sie dies gesagt hatte blieb die zierliche Kainitin mit festem Blick an die Rückwärtige Wand gerichtet stehen und erwartete, was der Rat nun für ein Urteil fällen würde.
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Jirka
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 11.03.2007
Beiträge: 920

BeitragVerfasst am: 07.08.2007, 19:54    Titel: Antworten mit Zitat

Jirka nickte dem Kappadozianer zu, der als letzter Zuschauer den Raum betrat, aber dann richtete sich sein Blick irgendwo in die Richtung der zweiten Türe, aber offensichtlich eher gedankenverloren ins Leere.

Erst als sich die Tür öffnete und Wilhelm heraustrat, stand er ebenso wie die anderen auf, und nickte dem Verteidiger der Domäne ernsthaft zu, als dieser ihn anblickte. Gerade noch fiel ihm auf, wie dieser jemand anderem zulächelte. Die Frage, wem dieses Lächeln galt, konnte er sich nicht mehr beantworten, da er seine Aufmerksamkeit dem Herrn vom Rabenfeld zuwenden musste, um sich vor ihm zu verneigen, so wie es einem Ancilla zukam. Zwar wirkte es nicht sonderlich elegant, aber dafür so, als wäre es keine rein formelle Verneigung, sondern als täte er das tatsächlich aus Respekt.

Dennoch blickte er nur gerade lang genug zu dem Magister, um das Fehlen eines Lächelns und die kalte Leere in seinen Augen zu bemerken, was ihn dazu brachte, zu Boden zu schauen, sobald er sich wieder gesetzt hatte. Etwas von der Traurigkeit, die ihn diesen ganzen Abend lang heruntergezogen hatte und das ihn bis hierher begleitet hatte sprang ihn wieder an, von dort, wohin die Wut auf Cicilliana sie eben vertrieben hatte.

Cicilliana…Victors Stimme hatte er natürlich gehört, aber der Sinn seiner Worte war zum größten Teil an ihm vorbeigegangen, aber die Stimme des Mondenkindes schaffte es auch dieses Mal, ihn wieder in das Hier und Jetzt zurückzuholen, obwohl er ihre deutschen Worte überhaupt nicht verstand.

Allerdings musste er das auch nicht, denn er konnte sich ja denken, was sie sagte.

Mit einer überrascht hochgezogenen Braue und einem Blick in den sich Anerkennung mischte, blickte er auf die zierliche Gestalt der Malkavianerin. Und von ihr mit einer gewissen angespannten Neugierde zu den beiden Ratsherren…wie sie wohl reagieren würden? Sie konnten nicht den Formalitäten Vorrang vor der Sicherheit der Domäne geben, oder?
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Victor vom Rabenfeld
Lasombra, Ancilla


Anmeldedatum: 02.07.2004
Beiträge: 738
Wohnort: Frankfurt am Main

BeitragVerfasst am: 07.08.2007, 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Victor registrierte die Verbeugungen mit einem leichten nicken, auch wenn er nicht ganz verstand, warum die Kainiten sich vor Wilhelm fast noch tiefer als vor ihm verbeugten, aber sicher hatten sie schon alle einen guten Grund für solch ein Verhalten.
Ein überraschtes zucken ging durch seinen Körper, als er feststellte, das Cicilliana sich nicht wieder setzen wollte und gerade als er sich fragte, ob sie die gesamte Ratssitzung im stehen zubringen wollte, ergriff das Mondkind auch schon ungefragt und unaufgefordert das Wort.
Victors Blick verfinsterte sich noch mehr, als sie nicht mal den Anstand besaß zu warten, ob man ihr das Wort erteilen würde, damit sie ihre ach so wichtige Frage stellen konnte, nein, sie polterte einfach drauf los und noch dazu, schien sie immer noch nicht die Sprache des Landes zu sprechen.

„Genug“ polterte Victor plötzlich und für manche sicher unerwartet los
„Ich kann mich nicht erinnern, das ich euch das Wort erteilt habe und habe ich nicht eben laut und deutlich erklärt, wie die Reihenfolge dieser Sitzung sein wird.“ Er hatte jetzt auch die deutsche Sprache gewählt, damit Cicilliana nicht behaupten konnte, das sie ihn nicht verstanden habe.

„Ihr werdet, genau wie alle anderen warten, bis ihr an der reihe seit und solltet ihr es auch nur noch ein einziges Mal wagen, diese Ratssitzung durch euer Verhalten zu stören, so werde ich passende Mittel finden, um euch ein für alle mal zu verdeutlichen, wo euer Platz ist.“

Seine Worte waren schneidend wie ein Wintersturm und einen Moment lang funkelte er sie noch mit Zornes glühenden Augen an, fast so, als wartete er nur darauf, das sie sich ein weiteres Mal gegen ihn auflehnen würde, doch dann wich der Zorn wieder einer kühlen und sachlichen Logik.

„Da ich nun in zwei Sprachen sehr deutlich erklärt habe, wie dieses Ratstreffen vor sich gehen wird“ fuhr er dann in Slawischer Mundart fort „denke ich doch, das es keine weiteren Störungen geben wird, oder möchte mich vielleicht sonst noch einer der Anwesenden unterbrechen?“ Victors Blick ging langsam durch die reihen der Kainiten, er blickte einen jeden sehr lange an und den ihm unbekannten Mann mit dem seltsamen Wappen auf der Brust, musterte er sogar noch einen Moment lang länger. Und als er sich sicher war, das niemand sonst den Mut finden würde, ihn ein weiteres Mal zu unterbrechen, fuhr er endlich mit der Sitzung fort.

„Nach den Vorgängen beim Kleinen Hof, war es dem Kleinen Hofrat der Domäne Prag ein Bedürfnis, unserem hochverehrten Prinzregenten zu beweisen, das die Taten seiner Untertanen dem Kleinen Hofrat nicht verborgen geblieben sind und nach ausführlichen Beratungen haben wir uns dazu entschlossen folgenden Erlass zu verkünden.
Ob durch ihre Unfähigkeit sich vor einem Ahnen und noch dazu einem Prinzregenten vorzustellen, oder anderer Vorkommnisse beim Kleinen Hof, hat der Kleine Hofrat entschieden, das es einige Änderungen bei den Jagdgebieten geben wird.“

Victor machte eine kurze Pause und musterte die Anwesenden ein weiteres Mal.
„Wir verfügen, das Ekbert vom Clan des Mondes fortan sein Gebiet in der Neustadt verliert und nur noch im Dorf Muskalica jagen darf.“
Victor machte eine weitere Pause, um seinen Worten den nötigen Nachdruck zu verleihen.
„Weiter verfügen wir, das Vaanes vom Clan der Gelehrten fortan nur noch im Dorf Dreklov jagen darf.“
Und wieder folgte eine Pause, langsam wurde es offensichtlich, das Victor noch einige Namen nennen würden und jene Kainiten die am Kleinen Hof teilgenommen haben konnten sich schon ausmalen, wer noch alles auf der Liste des Rates stand.
„Nikolai, vom Clan der Drachen wird nur noch gestattet, in dem Dorf Nusle zu jagen“

die nächste Pause war noch etwas länger als die zuvor

„Und Cicilliana vom Clan des Mondes, die uns heute Abend schon wieder sehr deutlich gezeigt hat, das sie sich nicht unterordnen kann, wird ab sofort nur noch in dem Dorf Zbrigev jagen dürfen.“
Die kommende Pause war nur sehr kurz, er wollte wohl verhindern, das Cicilliana ein weiteres mal ungefragt, das Wort an sich riss

„Durch diese Veränderungen in den Jagdgebieten erhalten sowohl Pavel Marketa vom Clan des Todes, als auch Wilhelm von Falkenstein, vom Clan der Ventrue, jeweils ein neues Jagdgebiet in der Neustadt.“

Dann wurde Victors Gesicht plötzlich noch finsterer „Um eine besonders schwere Beleidigung des Prinzregenten zu sühnen, hat der Rat sich dazu entschlossen, Radu Kapeska, Ancilla vom Clan der Magister, sein Jagdgebiet in der Kleinseite zu nehmen, von nun an darf er nur noch in einem Gebiet in der Altstadt jagen.“
Victor lehnte sich jetzt leicht in seinem Stuhl zurück und ließ den Schock über diese Verlautbarung zuerst einmal etwas bei den Anwesenden sacken, nicht nur Neugeborene hatten an Status verloren, sogar ein Ancilla hatte den Zorn des Prinzregenten und somit auch den Zorn des Kleinen Hofrates auf sich gezogen, doch noch immer schien Victor nicht am ende zu sein, denn er straffte seinen Körper ein weiteres Mal und blickte in die Runde

„Es ist dem Kleinen Hofrat eine Freude zu verkünden, das Jirka, vom Clan des Drachen, sich durch seine Taten um die Domäne verdient gemacht hat, aus diesem Grund, gewährt ihm der Rat ein neues Jagdgebiet in der Altstadt, auf das sein Beispiel allen Untertanen der Domäne stets ein Vorbild sei.“
Nur die wenigsten hatten wohl bemerkt, das Victors Blick nicht gerade freundlicher wurde, als er von Jirkas neuem Jagdgebiet sprach, aber das konnte viele Gründe haben.

„Nun steht es jedem Kainiten der Domäne frei, vor den Rat zu treten und um das Wort zu bitten.“

Victor lehnte sich nun wieder etwas in seinem Stuhl zurück und war gespannt, wer vor den Rat treten würde und noch gespannter, was sie zu berichten hatten.
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Cicilliana
Malkavianerin, Neugeborene


Anmeldedatum: 12.03.2007
Beiträge: 205
Wohnort: Kiel

BeitragVerfasst am: 08.08.2007, 01:36    Titel: Antworten mit Zitat

Als Victor ihr ins Wort fiel ging kein Zucken durch Cicilliana, sie hatte damit gerechnet, den steifen und alten Vampir mit ihrem Betragen gegen sich aufzubringen.

Sie machte nach seinen Worten noch einmal einen schnellen, aber ebenso ehrerbietigen Knicks vor Victor und setzte sich dann, um ihn weiter zuzuhören.

Als er geendet hatte konnte man in ihrem Gesicht nichts lesen, zumindest nicht offensichtlich. Es schien fast so, als wäre sie blasser geworden, und wenn dies nicht eigentlich eine Sache der Unmöglichkeit wäre, so könnte man meinen, das ihr der Atem kurz stocken würde.

Sie blieb vorerst sitzen, abwartend, ob und wer nun etwas an den Rat zu richten hätte.
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Nastassja Werenskij
Tzimisce, Neugeborene


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Beiträge: 649

BeitragVerfasst am: 08.08.2007, 17:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ihr Blick blieb nach vorn gerichtet, jedoch fixierte er statt der Augen des Ancilla eher den Tisch, an welchem er saß. Die Ohren der Tzimisce spitzten sich, der Körper gefror ihr vor Anspannung geradezu und sie lauschte jedem seiner Worte. Wann immer er geendet hatte und eine künstlerische Pause einlegte, brannte ihr die Stille in den Ohren. Ganz so wie die seichte Sommerbrise das Herz eines Bauern erschütterte, der das Nahen eines Sturmes fühlte und seine Ernte bereits vor sich zertrümmert sah. Doch das Unwetter blieb aus. War er wirklich fertig? Waren dies alle Verkündigungen des Hofrates? Victor hatte nach den Gesuchen der Kainskinder Prags gefragt, also musste dem so sein. Es war unmöglich, dass er von der Reihenfolge abwich, die er zu Beginn genannt hatte. Die Verkrampfung wich aus ihren Gliedern der inzwischen leichtfüßig anmutenden, kalten Schwere.

Zuerst hatten seine Worte das Mondkind zerfetzt und nun gingen weitere Donnerschläge auf teils nicht einmal Anwesende hernieder, wie Sternschnuppen, die sie beobachten konnte. Der weiße Stoff Nastassjas Kleides glättete sich, als die Hände sich lösten, die ihn bis eben in ihrem Schoß zerknittert hielten. Das Mädchen blickte sich um. Einige der Genannten waren ihr gar nicht fern und so fand sie es doch interessant, wie gut diese ihre Mienen wohl unter Kontrolle zu halten vermochten. Ihr fiel mindestens ein Untoter ein, für den sie keinen Blick verschwenden musste, um diese Frage zu beantworten. Also tat sie es des Vergnügens wegen.
Und Cicilliana? Sie konnte einem schon Leid tun, schien ein Teil ihrer Vergehen doch allein durch ihre sprachliche Unkenntnis begründet zu werden. Wie viel Leben würde der rote Saft jetzt noch in ihren Wangen halten können?

Einige dieser Beschlüsse aber entzogen sich ihrem Verständnis. Welchen Anlass gab es, den Pater zu bestrafen? Hatte er den Regenten in einer persönlichen Audienz beleidigt? Ihr war am Tage des Hofes nichts dergleichen auffällig geworden. Sie erinnerte sich nicht einmal, wann der Gottesmann gegangen war. Der Elysiumshüter hatte den Sinn und Zweck dieser Entscheidungen wohl schon deutlich genug ausgesprochen. Einen Clansbruder von ähnlichem Status abzustrafen, schmeckte ihm sicherlich etwas bitter. Vielleicht.
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Jirka
Tzimisce, Neugeborener


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Beiträge: 920

BeitragVerfasst am: 10.08.2007, 16:55    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man Jirka beobachtete, konnte man sehen, dass der neugierige und etwas angespannte Ausdruck von seinem Gesicht verschwand, als Victor Cicilliana anfuhr, dass seine Gesichtszüge gleichsam gefroren, und sich seine Pupillen zusammenzogen, bevor sich verständnislose Wut auf seinem Gesicht ausbreitete. Für einen kurzen Moment schien er versucht, etwas zu sagen, aber dann hielt er sich selber davon ab, indem er zu Boden blickte.

So merkte er auch nicht, dass der Herr vom Rabenfeld jeden einzelnen der Anwesenden musterte und von außen wirkte er lediglich so, als sei er mit etwas nicht einverstanden, so wie er zu Boden blickte und die das Gesicht verzog.

Er blickte auch erst wieder auf, als verkündet wurde, dass Radu Kapeska bestraft wurde und eine ungläubige Überraschung lag in seinem Blick, bevor sich sehr gegensätzliche Gefühle hinein mischten: Man konnte nicht genau sagen, ob es mehr Angst war, oder mehr eine gewisse boshafte Schadenfreude, auf jeden Fall war es von beidem etwas. Zumindest weiteten sich seine verschiedenfarbigen Augen und ein schwer zu deutendes Leuchten ging durch sie. Dieses allerdings verschwand sofort und wurde durch Verblüffung ersetzt, als Victor verkündete, Jirka bekäme ein Jagdgebiet in der Altstadt.

Aber weder Stolz noch Freude spiegelten sich auf seinen Zügen, sondern nur Verblüffung, die sich in tiefe Nachdenklichkeit wandelte. Damit blickte er wieder zu Boden, während sein Blick schnell hin und her huschte, als versuche er, Jirkas Gedanken hinter her zueilen.
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Wilhelm
Ventrue, Neugeborener


Anmeldedatum: 12.06.2005
Beiträge: 730
Wohnort: Passau

BeitragVerfasst am: 10.08.2007, 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

Ein finsterer Blick zeichnete sich auch auf Wilhelms Zügen ab, als Cicilliana einfach ungefragt ihr Geschichtchen herausplapperte. Nicht nur ließ sie jegliche Etikette vermissen, wofür Wilhelm in Anbetracht ihres Anliegens vielleicht noch minimales Verständnis hätte aufbringen können. Nein, sie beglückte direkt die gesamte Domäne mit irgendwelchen Gerüchten über die Fähigkeiten der Tremere. Das war wahrlich ein Kunststück, wie es wohl nur eine italienische Hure vollbringen konnte. Ihre Aussage warf nun ein gutes Licht auf die Verteidigung Prags. War das Absicht? Wollte sie Wilhelm bloßstellen und indirket mitteilen, dass man hier Nacht für Nacht darum fürchten müsse, ebenfalls verflucht zu werden? Immerhin wusste sie genau, dass Wilhelm über ihren Zustand aufgeklärt war und ihm ihre Anwesenheit bei seinem Eintritt definitv nicht entgangen war.

Jedoch schien sie ja besser zu wissen, was der Verteidigung der Domäne diente, als der Verteidiger selbst... Eine plötzliche Eruption in seinem Inneren drängte Wilhelms Verstand ins Abseits. Gleichsam einem Schlag in die Magengrube erwischte es Wilhelm selbst für seine Verhältnisse eiskalt. Seine Fäuste ballten sich auf der Tischplatte und ein unruhiges, kehliges Knurren war stechend im Ratssaal zuhören, jedoch nur für einen Moment, da setzte auch schon Victor an und fuhr das Mondkind an. Die harschen Worte, die den Saal erfüllten, holten Wilhelm wieder zurück in das hier und jetzt und er warf Cicilliana einen letzten bösen Blick zu, bevor er seine Augen für einen Moment schloß und nur Victors Worte zurück blieben.

Mit strengem Tadel ermahnte sich Wilhelm in Gedanken selbst. Grandios. Der Ventrue faucht, der Lasombra kläfft. Was ein Rat wir doch sind!

Doch ebenso schnell, wie die Reaktion tief aus seinem Inneren gekommen war, konnte er dieses kleine Aufmucken auch wieder bannen und so schlug er die Augen wieder auf. Ermahnt durch diesen Ausrutscher gebot er sich, nun keine weitere Gefühlsregung mehr an den Tat zu legen, was Wilhelm auch gut gelang und Victor schließlich mit seinen Worten endete. Er wusste schließlich schon seit einigen Nächten, was heute Nacht verkündet werden sollte.
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Victor vom Rabenfeld
Lasombra, Ancilla


Anmeldedatum: 02.07.2004
Beiträge: 738
Wohnort: Frankfurt am Main

BeitragVerfasst am: 12.08.2007, 17:21    Titel: Antworten mit Zitat

Langsam wurde Victor ungeduldig, die Finger trommelten leise eine unruhige Melodie auf der hölzernen Tischplatte und immer wieder suchte er Blickkontakt mit den Anwesenden Kainiten, er war überrascht, das sie sich alle so gut im Griff hatten und nicht mal ein leises tuscheln einsetzte, sicher, es wäre unhöflich gewesen, die Ratssitzung durch private Unterhaltungen zu stören, aber die meisten der Anwesenden hatten wiederholt gezeigt, das sie nicht viel von Regeln oder angebrachten Verhaltensweisen in Gegenwart von Höher gestellten hielten.

Aber vielleicht hatte seine kleine Ansprache zu Beginn ja etwas dazu beigetragen, das die Anwesenden nun wussten, das dieses hier keine Marktveranstaltung war, wo jeder, der nur laut genug das Maul aufriss, auch gehört wurde.
Aber es wunderte ihn doch, das Cicilliana jetzt nicht vortrat und ein weiteres mal berichtete, dass sie vielleicht von den Usurpatoren böse verflucht wurde. Ein bösartiges Grinsen fand seinen Weg auf seine Lippen, als er daran dachte, wie die gute Cicilliana in Wahrheit zu ihrem Zeichen gekommen war.

Als sich dann immer noch niemand nach vorne wagte, entschloss sich Victor das Wort zu ergreifen, scheinbar waren die Kainiten ja wunschlos glücklich und mussten deshalb keine Bitten an den Rat stellen.
Victor räusperte sich und durchbrach somit die eisige Stille, die sich seit seinen letzten Worten über den Raum gelegt hatte.
Für einen Moment musterte er die Anwesenden Kainiten ein weiteres mal und dann schien es so, als ob er einem der Anwesenden kurz zunickte, doch wen er gemeint haben konnte, das wusste wohl nur die entsprechende Person.

Dann richtete Victor seinen Blick auf den neben ihm sitzenden Verteidiger der Domäne und begann langsam zu sprechen
„Nun, wie es scheint, haben die werten Anwesenden keinerlei Bitten vorzutragen, oder aber sie fühlen sich durch unsere Anwesenheit so eingeschüchtert, dass es ihnen die Kehle zuschnürt.“ Die Worte hatten einen freundlichen Unterton, fast so, als ob er sich mit einem alten Freund unterhalten würde.

„Aber zumindest haben sich wohl einige der Anwesenden doch etwas genauer auf dieses Ratstreffen vorbereitet und sind schon vor dem Treffen an mich heran getreten, obwohl ich Ihnen versichert habe, das sie hier ganz offen sprechen können, wollten sie wohl aus Angst, sich den Zorn eines Kainiten zuzuziehen lieber unbekannt bleiben.
Ich bin zwar kein Freund von solchen Heimlichkeiten, aber nachdem sie mir berichtet hatten, worum es Ihnen ging, habe ich zugestimmt, das ich stellvertretend für sie, ihr Vorliegen vorbringen werde.“

Victor machte eine kurze Pause und holte ein Pergament unter seinem Umhang hervor und legte dieses vor sich auf den Tisch. Den Blick noch immer Wilhelm zugewandt, begann er dann wieder zu sprechen, doch war dieses mal sein Ton viel sachlicher und er sprach auch laut genug, so das ihn jeder der Anwesenden deutlich verstehen konnte.

Wilhelm von Falkenstein, man wirft euch vor, euren Verpflichtungen nicht nachzukommen. Vor über einem Jahr wurdet ihr aufgefordert, zwischen dem 1.Großen Hof und dem 1.Kleinen Hof, für den Herrscher der Domäne ein Fest zu Ehren des Sieges der Tzimisce über die Ventrue auszurichten und ich bin der letzte, der in solch schwierigen Zeiten auf solch ein Fest bestehen würde, aber“
und dann reichte er Wilhelm das aufgerollte, Pergament, was er eben vor sich auf den Tisch gelegt hatte
“aber schließlich war es der ausdrückliche Wunsch des Herrschers von Prag, das ihr solch ein Fest auszurichten habt. Allerdings habt ihr den wunschtermin des Prinzregenten verstreichen lassen, ohne ein Fest auszurichten.
Wie ihr sicher verstehen könnt, waren einige Kainiten der Domäne zutiefst enttäuscht, das ihr bis zur heutigen Nacht den wünschen des Prinzregenten nicht nachgekommen seit und gerade von Euch, der mit der Verteidigung der Domäne betraut wurde, erwarten die treuen Untertanen der Domäne, das ihr euch an die Anweisung eures Lehnsherren, unser aller Lehnsherren, dem ehrenwerten Prinzregenten der Domäne Prag, haltet.
Was sagt ihr also zu den Anschuldigungen, das ihr nicht nur jeden Kainiten der Domäne, sondern den Prinzregenten höchstpersönlich mit eurem Verhalten zutiefst gekränkt habt?“


Victor schaute den Ventrue mit einem recht ausdruckslosen Gesicht an, fast so, als ob ihn diese Sache überhaupt nichts anging und er schien mit Absicht das Wort gekränkt gewählt zu haben, obwohl beleidigt wohl noch treffender gewesen wäre.

[editiert nach wunsch der SL und des betroffenen Spielers]
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Zuletzt bearbeitet von Victor vom Rabenfeld am 10.09.2007, 14:10, insgesamt einmal bearbeitet
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Eliška Valdštejn
Toreador, Neugeborene


Anmeldedatum: 08.04.2007
Beiträge: 510
Wohnort: Bochum

BeitragVerfasst am: 14.08.2007, 16:33    Titel: Antworten mit Zitat

Eliska war einigermaßen erstaunt gewesen, aber Victor die Malkavianerin so erbost abgefertigt hatte ohne ihr Gelegenheit zu geben sich zu erklären, aber im Anschluss hielt sie seinem Blick gelassen stand.

Seinen Verkündigungen lauschte sie interessiert, war sie doch selbst nicht beim Hof gewesen und obwohl der Gangrel, den sie einige Nächte zuvor getroffen hatte, sie über die Ereignisse in Kenntnis gesetzt hatte war es interessant zu beobachten, welche Auswirkungen das Verhalten einiger Kainiten nun hatte. Das sogar einen Ancilla die Bestrafung traf, war wirklich erstaunlich.

Doch als Victor nun erneut das Wort erhob, hob sie unwillkürlich eine Augenbraue. Er kritisierte den Ventrue hier, vor den Augen aller anwesenden Kainiten?

Auf die Antwort des Herrn von Falkenstein war sie wirklich sehr gespannt.
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I need to see
the truth other men cannot see
to be things that others can't be!
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Cicilliana
Malkavianerin, Neugeborene


Anmeldedatum: 12.03.2007
Beiträge: 205
Wohnort: Kiel

BeitragVerfasst am: 14.08.2007, 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

Cicilliana hatte sich die Litanei Victors angehört, es wunderte sie überhaupt nicht, dass er Hüter des Elysiums war und in diesem Amt aufzugehen schien, zu dienen schien ihm zu gefallen, vor allem wenn er dabei den Anschein von Macht zum Ausdruck bringen konnte. Ein leichtes Lächeln zeichnete sich bei den Gedanken auf ihren Lippen ab, er würde seine Medizin wohl noch früh genug schmecken, dachte sie, darum würde sich mit Sicherheit bald jemand kümmern.
Aber nun Wilhelm hier so offensichtlich freudvoll zu entehren, dass war etwas, was den Verteidiger sicher nicht schmecken würde. Natürlich war es seine Verfehlung gewesen, aber in einem Krieg mit den Ursupartoren konnte man nun auch nicht wirklich erwarten, dass er sich um ein banales Fest kümmern konnte, andere Dinge sollten eigentlich Vorrang haben, auch wenn Cicilliana merkte, dass zumindest Victor wenig an der Sicherheit der Domäne zu liegen schien.
Trieb er vielleicht sogar ein doppeltes Spiel? So unbekümmert wie er über das war, was sie gesagt hatte, waren doch die Jagdgebiete eine offensichtliche Schwäche, wenn der Gegner über sie bescheid wusste, und wenn nun die Vermutung richtig wäre, dass das Mal von den Ursupartoren stammte, und sie durch dieses alles miterleben konnten, was Cicilliana sah und hörte, dann hatte Victor gerade ein paar Kainiten der Stadt zu einem sehr leichten Ziel werden lassen.

Aber nun ja, was sollte man von einem alten und gesetztem Kainiten auch erwarten als an Traditionen, Ämtern und der eigenen Macht so sehr zu klammern, dass alles andere unwichtig wurde? Wohl eher nichts, es wunderte sie zumindest nicht, die Vampire waren eben doch überall gleich, nur das Victor Schwächen zeigte, die andere nie eingestehen würden, denn offensichtlich gab es ein paar Kainitinnen, für die er wohl ein wenig mehr empfand, vielleicht würde sich das eines Tages als nützlich erweisen.

Nun gut, ihr Jagdgebiet war weg, das war ein Problem, zumindest nach Außen hin, sie würde es nicht zu ihrem werden lassen, dafür hatte sie ja bereits gesorgt.

Auf jeden Fall musste sie mit Wilhelm sprechen, hatte er ihre Rede vielleicht auch als Angriff aufgefasst? Sein Blick war alles, aber nicht freundlich gewesen, nachdem sie von Victor zurecht gewiesen worden ward, sie musste mit ihm reden, musste ihm auch sagen, was sie in Erfahrung gebracht hatte, es könnte sich als wichtig erweisen.
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Wilhelm
Ventrue, Neugeborener


Anmeldedatum: 12.06.2005
Beiträge: 730
Wohnort: Passau

BeitragVerfasst am: 18.09.2007, 15:54    Titel: Antworten mit Zitat

Wilhelms erzwungenes Lächeln, mit welchem er soeben noch in die Weite des Saales geblickt hatte, erstarb, als er die Anschuldigungen von Victor hörte und machte Platz für einen sachlich-kühlen Gesichtsausdruck. Was er in diesem konkreten Moment dachte, würde auf ewig sein Geheimnis bleiben, allein dass sein Tier nicht erneut wild aufschrie und eine Reaktion an die Oberfläche seiner Gesichtszüge trug, konnte die Anwesenden verwundern. Hatte der Verteidiger womöglich damit gerechnet, dass irgendwann der Vorwurf des verspäteten Festes auf ihn zukommen würde? War es gar seine berechnende Kalkulation, das Fest erst so spät abzuhalten?

Wer auch immer Wilhelm hier Böses wollte und versuchte, ihn in aller Öffentlichkeit bloß zu stellen, hatte zumindest genug Zeit zur Planung dieses Angriffes gehabt. Sein Aushang kündigte schon seit langem an, dass das Fest erst nach dem kleinen Hof stattfinden würde. So konnte es eigentlich nur Absicht des Ventrue sein, noch den kleinen Hof verstreichen zu lassen, um erst dann die Domäne mit einem Fest zu beglücken. In diesem Lichte betrachtet, war der Vorwurf, solch ein spätes Datum zu wählen natürlich berechtigt, aber auch nicht weiter überraschend.

Jetzt also musste er sich den Tatsachen stellen und sein Verhalten rechtfertigen. Interessant nur, dass irgendein Neugeborener daran Anstoß nahm, dass das Fest nicht termingerecht stattfand. Da er nun zügig auf Victors Anklage antworten sollte, blieb Wilhelm nicht genug Zeit, genau zu vergleichen, wer alles beim großen Hof anwesend war, wo ihm aufgetragen wurde das Fest zu veranstalten, und wer nun hier im Ratssaal saß. Doch würde sich überhaupt einer der Neugeborenen erdreisten, solch einen Vorwurf vorzubringen, selbst wenn er den Schutz der Anonymität genießen konnte? Dies war der letzte Gedanke, der Wilhelm vor seiner Antwort kurz durch den Kopf schoss.

"Ich bin froh, dass ihr meine Pflichten ebenso seht, wie ich selbst." antwortete er nun zu Victor gewandt. "Und damit meine ich, dass der Schutz der Domäne wichtiger ist als ein Fest. Denn schließlich möchten wir das besondere Ereignis, welches wir mit den Feierlichkeiten würdigen, auch noch viele weitere Jahre zelebrieren. Doch das geht nur, wenn diese Stadt nicht alsbald von fremden Aggressoren eingenommen wird!" Wilhelm lehnte sich provozierend nach vorne, die Ellbogen auf dem Tisch aufgestützt, wobei er sich wieder den anwesenden Kainiten im Saal zuwendete.

"Ja, ich habe einen Termin nicht eingehalten, den der Regent persönlich einforderte."

Wilhelm sprach mit klarer und durchdringender Stimme, ebenso laut wie auch Victor kurz zuvor. Eine deutliche Pause folgte diesem Satz und Wilhelm nahm sich die Zeit, die Reaktionen der Kainiten auf sein Zugeständnis einzufangen, während die bange Erwartung eines großen "Aber" in der Luft hing.

"Aber ebenso wie er mir auftrug ein Fest auszurichten, betraute der Regent mich mit dem Schutz der Domäne. Eine Aufgabe, die die Sicherheit eines jeden Kainiten innerhalb der Mauern Prags betrifft. Eine Aufgabe, der ich allnächtlich mit Gewissenhaftigkeit nachkomme. Eine Aufgabe, der ich mich nicht entziehen kann und der ich in eigenem Ermessen ihre Priorität zuweise."
Wilhelms Worte waren nicht von besonderem rhetorischem Geschick geprägt, wie es beispielsweise Pater Kapeska bei seinen Reden verwendete. Dennoch hatten sie etwas an sich,
dem man sich nicht entziehen konnte und das dafür sorgte, dass Wilhelm die ungeteilte Aufmerksamkeit des Saales zuteil wurde.
"Und somit musste ich leider die Sicherheit der Domäne, das Wohl aller Anwesenden und auch der Abwesenden, gegen die Freude und Kurzweil einer einzigen Nacht abwägen. Solch eine Bürde ist schwer zu tragen und führt dazu, dass eine Seite ungerecht behandelt wird. In diesem Fall ein Kainit, der sich gerne der Freude des Festes hingegeben hätte. Oder vielleicht sind es auch viel mehr Kainiten, welche das Verlangen plagt, nun endlich die Herrscher dieser Domäne zu feiern zu dürfen. Diese fanden vielleicht nicht den Mut, ihr Anliegen bei der heutigen Ratssitzung vorzutragen. Oder sie waren einfach der Meinung, dass mein "Vergehen", für welches ich mich gerade verantworte, nicht bedeutend genug sei, um es hier vorzubringen. Diese Kainiten haben meinen Aushang hier gelesen und sind ob des Termins wohl enttäuscht, aber können schlussendlich doch abwarten, bis die ersehnte Nacht endlich erreicht ist." Wilhelm hob hierbei das Pergament, dass Victor vor ihm aufgerollt hatte hoch und zeigte es symbolisch kurz in den Raum hinein.

"Und beileibe, lange ist es nicht mehr! Denn mittlerweile ist es mir gelungen, die Verteidigung unserer geliebten Domäne auf ein solides Fundament zu stellen, dass von keinem Feind erschüttert werden kann. Dies erlaubt es, alsbald das Fest der Drachen zu feiern und somit für eine Nacht dem stetigen Trott zu entfliehen und zumindest kurz zu vergessen, dass dort draußen Feinde lauern, welche Prag bedrohen."

Erneut folgte eine lange Pause seinen Worten, die den Zuhörern die Chance gab, das bisher gehörte für einen Moment zu überdenken und sich ihre eigene Meinung zu machen, bevor Wilhelm seine Ansprach beendete.

"Ja, ich bin schuldig, meinen Verpflichtungen bezüglich des Festes nicht zeitgerecht nachgekommen zu sein, weil ich die Sicherheit des Herrschers und die Sicherheit der Domäne über alles andere gestellt habe. Diese Verfehlung lastet auf meinen Schultern, doch ich trage sie ohne Zaudern, da dies der Preis ist, den meine Verantwortung mit sich bringt."
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Victor vom Rabenfeld
Lasombra, Ancilla


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Beiträge: 738
Wohnort: Frankfurt am Main

BeitragVerfasst am: 26.09.2007, 19:36    Titel: Antworten mit Zitat

Victor lauschte Wilhelms Worten mit fast teilnahmslosem Blick und ab und an ließ er ein leichtes Nicken in Wilhelms Aussagen einfließen, ob er damit die Worte des Ventrue bestätigte, oder ob er damit nur ein paar Gedanken bestätigte, die ihm bei Wilhelms Worten durch den Kopf gingen, blieb sein Geheimnis, zumindest solange Wilhelm noch sprach.

Doch endlich hatte der Ventrue geendet und alle die Victor in jenem Moment beobachteten, konnten wieder dieses für ihn so typische Lächeln auf seinen Lippen erkennen, doch nur Gott alleine vermochte wohl zu sagen, ob es ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war.

„Verzeiht mir, dass ich diese Sache überhaupt zur Sprache gebracht habe, ich konnte ja nicht wissen, dass ihr neben der Verteidigung der Domäne auch für den Schutz des Prinzregenten verantwortlich seid.
Aber da es nicht mein Fest ist, das ihr ausrichten solltet, ist es auch nicht an mir, über euch zu urteilen und wenn ihr sagt, das ihr den Wunsch des Regenten sorgsam gegenüber euren Aufgaben als Verteidiger der Domäne abgewogen habt, so habt ihr das sicherlich mit seiner Hoheit besprochen und um Aufschub für das Fest zu ehren des Sieges der Tzimisce über euren Clan gebeten.
Wie ihr richtig angeführt habt, hat euch der Prinzregent nicht nur mit dem Ausrichten dieser Siegesfeier, sondern auch mit der Verteidigung der Domäne beauftragt und für uns alle kann ich nur hoffen, das er eure Fähigkeiten sich um zwei Dinge zu kümmern, nicht maßlos überschätzt hat. Aber wie ich schon sagte, bin ich nicht hier um über euch zu richten. Allerdings würde ich euch gerne eine Frage stellen.“

Victor wartete erst gar nicht, dass ihm der Neugeborene diese Frage zubilligte, sondern sprach direkt weiter.

„Wir haben heute als der Kleine Hofrat der Domäne Prag unser Urteil über all jene gefällt, die nicht in der Lage waren, sich in Gegenwart des Prinzregenten angemessen zu verhalten und nun erzählt ihr uns, das ihr wissentlich die Wünsche des Prinzregenten ignoriert habt. Was meint ihr also, wie sich der Kleine Hofrat der Domäne gegenüber jemanden verhalten sollte, der einen direkten Wunsch und ich sage mit Absicht nicht Befehl, widersetzt hat?

Wie würdet ihr in eurer Funktion als Hofrat zu Prag über jenen Kainiten richten? Würdet ihr jenen Kainiten abstrafen, damit der Prinzregent deutlich erkennt, das jene die er in den Kleinen Hofrat berufen hat, solch ein Vorgehen nicht dulden, oder würdet ihr die Sache einfach auf sich beruhen lassen? Bitte sprecht ganz frei, ich werde sicher nicht über euch richten, doch solltet ihr euch selber eine Strafe auferlegen, werde ich euch davon nicht abhalten.“

Victor lächelte noch immer uns ließ seinen Blick über die Anwesenden Kainiten streifen, er war gespannt, wie Wilhelm reagieren würde und noch gespannter war er, wie die anderen Kainiten reagieren würden.
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Wilhelm
Ventrue, Neugeborener


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BeitragVerfasst am: 31.10.2007, 03:20    Titel: Antworten mit Zitat

Einen langen Augenblick schwieg Wilhelm. Die ersten Kainiten im Ratssaal mochten schon unruhig werden, als der Ventrue lange Sekunden verstreichen ließ, bevor er zu einer Antwort anhob. Fast schon hätte man gemeint, dass er es gar nicht mehr schaffte, Victor eine Antwort zu geben. Doch gerade als die ersten unruhigen Seitenblicke der Kainiten im Saal ihren Nachbarn suchten und sich schon die ersten Gedanken machten, wie solch eine Situation nur ausgehen mochte, hob Wilhelm an und sprach betont langsam, so als wolle er noch etwas Zeit gewinnen, um sich die rechten Worte zu überlegen:

"Ich verzeihe euch dies natürlich, werter Ratsherr." lächelte Wilhelm süffisant zurück.

"Nicht jeder Kainit kann und muss all meine Aufgaben überblicken, die ich als Verteidiger ausführe." Wilhelm schien nun seinen Takt wieder gefunden zu haben, und hatte die erste, spontane Gefühlsreaktion, vermutlicherweise Verärgerung bis hin zu finsterem Groll, abgelegt. Seine Worte wurden etwas zügiger, aber keinesfalls schnell, so dass es nicht den Anschein hatte, dass er diese Sache nun möglichst schnell unter den Tisch kehren wollte.

"Ebenso, wie der Rat unter Ausschluß der Öffentlichkeit berät und nur seine Ratsschlüsse kundtut, so sieht man bei meiner Arbeit nur die Ergebnisse, nie jedoch die Prozesse, die dahinter stehen. Und somit liegt es auch nicht an euch über mich zu richten, wie ihr dies richtig sagt, sondern am hochverehrten Prinzregenten selbst. Ob und was er an dieser Stelle überschätzt hat, das wollen wir uns besser nicht anmaßen erahnen zu können. Wenn ihr selbst jedoch der Meinung seid, dass zwei Aufgaben für mich eine zuviel sind, dann steht euch das selbstverständlich zu. Wie jedem anderen selbstverständlich auch!" schob Wilhelm in erklärend-naivem Ton hinterher.

"Dies würde beispielsweise erklären, warum ihr bisher keinerlei Ambitionen kundgetan habt, zum Schutz unserer aller Domäne etwas beizutragen."

Wilhelm wandte seinen Blick von Victor ab und sah nun in die Menge der anwesenden Kainiten.

"Ganz im Gegensatz zu einigen anderen hier." Er warf seinen Blick flüchtig in Richtung Jirka und schweifte dann weiter über die Gesichter der Anwesenden, vorbei an Cicilliana und Nastassja, schließlich wieder denselben Weg zurück, wo sein Blick letztlich wieder Victors traf. Ob Wilhelm nun mit Absicht bestimmte Kainiten ansah, oder er aber einfach nur langsam von links nach rechts blickte und dabei die Gesichter in dieser Reihenfolge in sein Sichtfeld kamen, war nicht erkennbar.

"Nun, aber das muss schließlich jeder für sich selbst wissen, ob ihm die Domäne in welcher er seit Jahren Schutz und Nahrung findet etwas Partizipation wert ist." tat er dann diese Tatsache in lockerem Tonfall ab. "Denn schließlich habe ich in meinem Aushang ja auch nur den Wunsch geäußert, dass man sich diesbezüglich bei mir melde." betonte Wilhelm in Anspielung auf Victors Worte zuvor. "Und nicht den Befehl. Wie also soll der Rat mit Kainiten verfahren, die einem ausdrücklichen Wunsch nicht nachkommen? Ihr habt die ganz richtige Frage gestellt und meine Antwort darauf ist wie folgt."
Abermals pausierte Wilhelm und warf seinen Blick in den dunklen Saal.
"Der kleine Hofrat spricht an dieser Stelle eine offizielle Rüge aus, verbunden mit der dringenden Aufforderung, das Verhalten zu ändern und keine weiteren Verfehlungen in ähnlicher Richtung erneut zu begehen."

Er ließ seinen Blick abermals durch die hohen Hallen schweifen und fing die Reaktionen der Kainiten darauf ein. Hätte jemand ernsthaft erwartet, dass sich Wilhelm nun selbst eine Strafe auferlegte, wie beispielsweise die Lieblings-Sanktion des Rates, nämlich den Verlust eines Jagdgebietes? Wohl kaum. Er war gespannt, ob irgendjemand Überraschung erkennen ließ, ob seiner Antwort auf Victors Angriff. Wilhelm wartete gerade lange genug, um die Pause als normales Luftholen in seiner Rede zu platzieren, ohne jedoch Victor die Möglichkeit zur Antwort zu geben.

"Somit ist dieser Sachverhalt geklärt und mit einer öffentlichen Rüge, die innerhalb dieser Mauern ausgesprochen wurde, besiegelt." Er nickte dazu in militärisch knapper Art und sah sich dann mit offenem Blick im Saal um. "Gibt es nun noch weitere Anliegen, die jemand vor dem kleinen Hofrat ansprechen möchte?"
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Victor vom Rabenfeld
Lasombra, Ancilla


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BeitragVerfasst am: 31.10.2007, 21:29    Titel: Antworten mit Zitat

Victor begann zu lächeln, als Wilhelm endlich die richtigen Worte gefunden hatte um zu antworten und noch während er sprach, konnte man sehen, wie sich Victors Stirn in Falten legte und das eine oder andere mal, schien es so, als ob der Ancilla dem Neugeborenen ins Wort fallen wollte, aber die Kainiten hatten jetzt so lange auf diese Antwort warten müssen, da wollte Victor den Redefluss des Ventrue nicht barsch unterbrechen, doch als dieser geendet hatte, verschwand auch Victors lächeln.
Am liebsten hätte er jetzt sofort mit einer passenden Antwort reagiert, aber es war sicherer, sich die Rede des Neugeborenen noch ein mal im Kopf durchzugehen, schließlich wollte er ja nicht einen wichtigen Teil von Wilhelms Rede vergessen oder in seiner Antwort auslassen.

„Wenn man bei euren Tätigkeiten stets nur das Ergebnis und nie den Prozess sieht, so kann ich nur für euch hoffen, das dieses Zeichen“ und er deutete mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf Cicilliana „von dem die Neugeborene der Malkavianer uns heute, wenn auch zu unangebrachter Zeit, unterrichtet hat, nicht von den Hexern stammt, denn sonst müsste ich davon ausgehen, das ihr euren Aufgaben nicht wirklich gut nachkommt.

Was eure Anschuldigung betrifft, das ich mich bei euch nicht gemeldet habe, um euch meine Dienste bei der Verteidigung der Domäne zu helfen, so gebe ich euch völlig recht. Das habe ich nicht getan und das werde ich auch nicht tun. Wenn ihr euch der Aufgabe nicht ohne meine Hilfe gewachsen seht, solltet ihr vielleicht überlegen, ob ihr euer Amt nicht doch lieber niederlegen solltet, um es an jemanden zu übergeben, der sich der Sache gewachsen fühlt. Aber um euch zu beruhigen, kann ich euch versichern, das ich schon meinen Teil leiste um diese Domäne, in der ich schon sehr viel länger verweile, als alle anderen Anwesenden hier, zu schützen. Ich will mich jetzt nicht eurer Worte von den nicht sichtbaren Prozessen bedienen, deswegen sage ich euch einfach, dass ein Neugeborener nicht unbedingt verstehen muss, was jene, die über ihm stehen, tun. Ganz im Gegenteil, es wird von euch nur erwartet, das ihr euren Aufgaben nachkommt und nicht, das ihr darauf hofft, das andere diese Aufgaben für euch erledigen.“

Bis jetzt war Victors Tonfall sehr nüchtern gewesen, vielleicht ein wenig zu nüchtern und man konnte bereits eine schneidende Kälte in einigen seiner Sätze wahrnehmen.

„Ob ihr euch nun etwas von mir wünscht, interessiert mich herzlich wenig, aber natürlich steht es euch frei, die anderen Kainiten um Hilfe bei der Verteidigung der Domäne zu bitten und es ist um so erfreulicher, wenn die Kainiten der Domäne solchen Wünschen folgen. Aber ihr scheint irgendwie zu glauben, dass ihr die Autorität, oder gar die Macht hättet, mir Befehle zu erteilen. Ihr solltet nicht vergessen, das ihr ein nur ein Neugeborener seit und eure Wünsche nehme ich zur Kenntnis, aber mehr als Wünsche solltet ihr euch mir gegenüber auch besser nicht herausnehmen.

Aber ihr habt auch recht, manch einer muss Befehle erteilen, damit man seinen Anweisungen folge leistet, andere hingegen müssen nur einen Wunsch äußern und jeder wird diesen Wunsch erfüllen, als sei es ein Befehl. So verhält es sich auch mit den Wünschen unseres ehrenwerten Prinzregenten, seine Wünsche sind seinen Untertanen Befehl und da er euch seinen Wunsch mitgeteilt hat, das er ein Fest wünscht und euch noch dazu einen mehr als großzügigen Zeitrahmen gewährt hat, wann dieses Fest stattzufinden hat, habt ihr doch ganz offensichtlich die Wünsche des Prinzregenten ignoriert, wenn nicht gar missachtet.“

Victor ließ die Feststellung, dass Wilhelm einen öffentlichen Befehl des Prinzregenten ignoriert hatte einen Moment lang im Raum stehen.

„Des weiteren kann ich mich nicht daran erinnern, das ich euch gebeten habe, im Namen des Kleinen Hofrates zu sprechen, ich wollte nur von euch wissen, wie ihr vorgehen würdet. Da ich bis jetzt eigentlich dachte, das ich ein Ratsherr des Kleinen Hofrates wäre und noch dazu vom Status her, weit über euch stehe, ist es doch wohl ziemlich anmaßend von euch in meiner Gegenwart etwas über mögliche Entscheidungen des Kleinen Hofrates zu verkünden, zumal ich noch nicht ein mal gesagt habe, ob ich mit eurer Entscheidung einverstanden bin und hättet ihr heute Nacht nicht sehr deutlich gezeigt, das ihr noch nicht wirklich wisst, wo euer Platz in der Gesellschaft der Kinder Kains ist, werdet ihr wohl verstehen, das ich eurer Einschätzung der Lage nicht zustimmen und somit eurem Urteil auch nicht zustimmen kann.“

Jetzt spürte man die Kälte in jedem einzelnen Wort.

„Ich, Victor vom Rabenfeld, Ancilla vom Blute Lasombras und Hüter des Elysiums, bestimme in meiner Funktion als ältestes Mitglied des Kleinen Hofrates der Domäne Prag, das dem Neugeborenen Wilhelm von Falkenstein, vom Clan der Ventrue und Verteidiger der Domäne, als Strafe für das Ignorieren, eines Wunsches des Prinzregenten und für das öffentliche respektlose Verhalten einem Ancilla gegenüber, eines seiner Jagdgebiete in der Altstadt genommen wird.“

Die Worte donnerten nur so durch den Saal und es schien so, als ob selbst die Schatten vor seinen Worten zurückschreckten. Man konnte keinen Hass in seinen Worten erkennen, aber mit jedem Wort schwang eine unterschwellige Drohung mit.

„Und erst jetzt ist diese Sache besiegelt.“ Seine Worte wurden von einem leisen knurren begleitet, ehe sich wieder ein sachtes Lächeln auf seinen Lippen zeigte und er wohl bereit war, sich wieder der Ratssitzung zu widmen.

„Hat sonst noch jemand etwas vorzubringen?“ Er blickte sich in der Runde um und hoffte, dass diese kleine Machtdemonstration die anderen Kainiten nicht davon abhalten würde, ihre Begehren dem Rat vorzutragen.
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Nastassja Werenskij
Tzimisce, Neugeborene


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Beiträge: 649

BeitragVerfasst am: 31.10.2007, 23:20    Titel: Antworten mit Zitat

Das Gespräch der beiden Ratsherren um die zugegebenermaßen verspätete Festlichkeit hatte sich von der leichten Brise zu einem winterlichen Schneesturm entwickelt. In all dem Getöse und Gestöber war kaum mehr erkennbar, worum es eigentlich ging. Doch nachdem Nastassja schon geglaubt hatte, diesen Raum nie mehr verlassen zu können, endete die ungleiche Debatte unvermittelt und scheinbar ergebnislos. Würde jetzt wirklich Ruhe einkehren? Es war klar, dass dem Verteidiger bereits die nächste Argumentation auf der Zunge lag, doch der Lasombra hatte gebrauch von seiner Trumpfkarte gemacht und nun musste Schluss sein. Ein wenig plump war es doch geworden, doch dafür umso endgültiger. Dieser Streit würde heute Nacht wohl nicht enden. Doch würde es der Zorn des Herrn vom Rabenfeld? Er war nicht einfach einzuschätzen. Ruhe schien ihm allenfalls das dünne Deckmäntelchen für die ungezähmte Bestie in seinem Herzen zu sein. Entweder, die Neugeborenen Prags zählten zu der größten Ansammlung von Dilletanten der nächtlichen Welt oder aber...

Ob nun wohl tatsächlich die rechte Zeit war um Fragen zu stellen? Lechzte er womöglich nur nach weiteren Fehltritten? War seine Erkundigung eine rethorische gewesen? Der Blick der Tzimisce wanderte über den Fußboden, der säuberlich gepflegt nur von den Füßen der Anwesenden beschmutzt worden war, die sich nun kalt und schwer auf ihm wiederfanden. Schließlich aber, was sollte ein Schiff am Meeresgrunde schon noch tiefer sinken lassen?

Zaghaft und beinahe ängstlich reckte sich der schmale Arm des Drachen in die Lüfte, ehe er zurückschreckte und Nastassja sich entschloss, sich doch ganz zu erheben. Ihre Meldung hatte die Aufmerksamkeit des Rates doch hoffentlich geweckt. Ein leises Rascheln flog durch das in Ehrfurcht erstarrte Zimmer, als die Kleider der jungen Maid sich vom Stuhl lösten.
Ihren Worten ging eine Verneigung in Victors Richtung voraus, die sich zum Ende hin wohl auch an Wilhelm wandte, der trotz allem doch Mitglied des Kleinen Hofrates war.

"Nastassja Dimitrijkova Werenskij vom Clan der Drachen."

gab sie bekannt. Sie wollte ja mit ihrer Frage nicht in den Raum platzen wie ein Strauchdieb ins Saufhaus. Da sie nun eine Pause gemacht hatte und vermutlich längst von allen erwartungsvoll beschaut wurde, brauchte es etwas, ehe ihr Redefluss wieder einkehrte.

"Ich habe darob Gerüchte vernommen, dass denjenigen Kainskindern, welchen der Bluteid auf unseren großen Prinzregenten abgenommen wurde, ein zusätzliches Gebiet zur Jagd zugesprochen ward. Da es mir nicht möglich war, mehr darüber zu erfahren, ersuche ich den Kleinen Hofrat zu Prag nach seiner Weisheit."

Als sie geendet hatte, schweifte der Blick des Mädchens noch mals über die Mitglieder des Rates und, wenn auch nur kurz, über die übrigen Kainiten, ehe sie im Begriff war, sich wieder zu setzen um das Wort einem der Ratsherren zu überlassen.
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