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Ratssitzung
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Victor vom Rabenfeld
Lasombra, Ancilla


Anmeldedatum: 02.07.2004
Beiträge: 738
Wohnort: Frankfurt am Main

BeitragVerfasst am: 29.11.2007, 16:46    Titel: Antworten mit Zitat

Victors anfänglich leicht gelangweilt wirkender Gesichtsausdruck hellte sich während Cicillianas kleiner Ansprache mehr und mehr auf und als dann auch noch Jirka aufsprang um sich mit Cicilliana ein kleines Rededuell zu liefern, konnte man seinen Gesichtsausdruck beinahe zufrieden nennen. Vielleicht hatten einige der Anwesenden ja gedacht, dass er aufsprang, oder anderweitig diese wilden Reden unterbrechen würde, aber jene die nur darauf warteten wurden bitter enttäuscht. Victor schien ganz offensichtlich Freude an der lebhaften Debatte zu haben und mit jedem Wort der beiden, wurde er mehr und mehr in den Bann der Malkavianerin und des Drachen gezogen, auch wenn er nicht alles, über was die beiden da sprachen, wirklich verstand, ergaben einige Aussagen der beiden doch einen völlig anderen Blick auf Dinge preis, die ihn selber schon beschäftigt hatten. Aber als sie dann über Vögel sprachen, die eigentlich keine Vögel waren, sondern nur Geistervögel konnte er sich ein schmunzeln und einen bangen Blick gen Decke nicht verkneifen. Es hatte fast den Anschein, als ob er hier nach diesen Geistervögeln ausschau halten würde, aber um das ganze nicht ins lächerliche zu ziehen, riss er sich dann doch wieder zusammen und als Cicilliana von einem Mann, der Feuerbälle werfen konnte berichtete, hatte sich eine ernste Miene auf sein Gesicht gelegt und ein leichtes Kopfschütteln und ein prüfender Blick zeigten deutlich, das ihm Eliskas Namen in diesem Zusammenhang nicht entgangen war.

"Ihr habt also den Wahnsinn dieser wahnsinnigen Frau in euch aufgenommen" ergriff Victor dann plötzlich das Wort "Und ihr behauptet, das Vögel zu der Wahnsinnigen gesprochen haben und ihr glaubt nun, das die Tremere hinter diesen sprechenden Vögeln stecken um die Menschen in den Wahnsinn zu treiben. Sicher eine interessante Theorie die ihr aufgestellt habt, aber wenn ich das richtig verstanden habe, dann sind das doch alles nur Vermutungen und sind wir ehrlich, nur weil eine Frau, die ihre ganze Familie umgebracht hat, geglaubt hat, das Vögel zu ihr sprechen, muss das noch lange nicht bedeuten, das es sich hierbei um einen Angriff der Tremere handelt. Aber wir sollten die Sache trotzdem nicht aus den Augen verlieren, noch dazu, wo es auch noch andere besorgniserregende Gerüchte über plötzlich wahnsinnig gewordene Menschen gibt und sogar einige Kainiten schienen kurzfristig von einer Art Wahnsinn befallen zu sein, ein Thema über das ich auch schon mit dem Hochkastellan eine kurz Unterredung hatte.

Aber wollen wir uns lieber weiter um eure Beschreibung von Ereignissen kümmern, die wohl mit den Tremere in Verbindung gebracht werden könnten, zumindest wenn man eure Interpretation der Ereignisse teilt. Da hätten wir zunächst den Angriff dieser Ratten, wo ich wie ihr bereits richtig erwähnt hattet, selber zeuge von werden musste. Natürlich könnte man diesen Fall auch auf Hexer zurückführen, aber ich neige eher dazu diesem komischen fremden Kainiten, der dort plötzlich aufgetaucht ist, die Schuld für diesen Angriff zu geben, zumindest scheint er nach diesem Zwischenfall spurlos aus Prag verschwunden zu sein, vielleicht war er ja ein Spion der Tremere und dieser Rattenüberfall war nur eine Art Test. Aber dann hätte es sicher mehr als nur einen Rattenangriff gegeben und zumindest mir ist kein weiterer Angriff bekannt, aber ich bin ja auch nicht der Verteidiger der Domäne, vielleicht weiß der werte Herr von Falkenstein in dieser Sache ja etwas, das uns weiterhelfen könnte." Victor machte eine Pause und blickte dabei demonstrativ in die dunkle Ecke, in die sich Wilhelm zurückgezogen hatte. "Aber ehe wir den Verteidiger mit solche Fragen belästigen, möchte ich noch auf einen letzten Punkt eurer Aussagen zu sprechen kommen und zwar auf diesen Mann, der angeblich mit Feuerbällen nach euch und Eliska geworfen hat."

Victor blickte Eliska dabei fragend an und scheinbar erwartete er eine Reaktion von der Rose, vielleicht ein Kopfnicken, oder gar eine Stellungnahme.

"Das hört sich für mich schon eher nach einem Angriff der Hexer an und sollte es wirklich vor gekommen sein, das die Tremere so offen in Prag agieren können, richte ich auch gleich noch eine weitere Frage an den Verteidiger der Domäne, der uns eben so lebhaft versichert hat, das er seine ganze Zeit für den Schutz und die Sicherheit der Domäne opfert, wie kann es sein, das die Hexer so offen in Prag ihr Unwesen treiben können, ohne das ihr ihnen Einhalt gebietet, Wilhelm von Falkenstein?" Die Worte klangen sehr sachlich "Natürlich alles vorausgesetzt, das es sich dabei wirklich um einen Angriff der Tremere gehandelt hat." fügte er dann noch abschließend an.

Das Jirka Wutentbrannt den Raum verließ, störte Victor im Moment recht wenig, ob es unpassend war einfach zu gehen, oder nicht, konnte man auch noch zu einem späteren Zeitpunkt besprechen und mit einem letzten flüchtigen Blick zur Decke vergewisserte er sich, das auch wirklich keiner dieser Geistervögel zu sehen war, danach gehörte seine Aufmerksamkeit wieder ganz den noch anwesenden Kainiten.
_________________
Ich bin die Macht, die im Dunkeln dir deine Träume stiehlt
Ich bin der Wind, der den Schmerz in deine Seele säht
Ich bin die Lust, die im Spiegel mit deinen Tränen spielt
Ich bin dein Schatten, der dir folgt wohin du gehst
© Unheilig
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Nikolai Ferenc
Gast





BeitragVerfasst am: 29.11.2007, 17:45    Titel: Antworten mit Zitat

Zwei streitende Vampire zählten nicht unbedingt zu Nikolais Lieblingserfahrungen, dennoch konnte er einige interessante Schlüsse aus den Worten der Beiden ziehen, und wenn es nur die Bestätigung Cicillianas Wahnes war...Doch das Victor vom Rabenfeld nur von diesem einen Angriff wusste entsetzte den Drachen Aber gut, er ist nicht der Verteidiger...

Ein kurzer Blick zu seinem Clanbruder Vladimir, ein Nicken in dessen Richtung und dann stand er auf, jedoch recht nervös und scheinbar versucht niemandem bei diesem politischem Tanz auf die Füße zu treten.
Er richtete seinen Blick erst auf Victor, dann auf den Verteidiger und erhob kurz das Wort:

"Wenn der hohe Rat sowie der Verteidiger es mir gestatten, so würde ich gerne etwas dazu äußern..." Wenn man ihm das Wort entzog, so würde Nikolai sich mürrisch wieder setzen und abwarten, sollte man es ihm jedoch gestatten zu sprechen, dann würde er wie folgt weitermachen:

"Nur ungern möchte ich eure Aussage als Unwahrheit bezeichnen, Herr vom Rabenfeld, dennoch möchte ich anmerken, das es einen zweiten Angriff dieser Ratten gab...Pavel Marketa, der Wolf Lupogard und ich wurden vor einigen Nächten ebenfalls von diesen Bestien angefallen! Dabei wurde der Wolf von einer besonders großen, hässlichen gebissen und trug seitdem ein Mal auf der Stirn, ähnlich wie dies Weib vom Clan der Wahnsinnigen dort drüben..." seine Stimme war mühsam beherrscht vor Zorn, dennoch zitterte sie wohl auch, weil er soeben eine Rede hielt, jedenfalls mehr oder weniger, und er hasste Reden...
"Es gibt Grund zu der Annahme, dass durch dieses Zeichen sein Träger aufgespürt werden kann, wenn Jirka noch hier wäre, so würde er es bestätigen. Aber ich schweife ab: Nennt es Glück wenn ihr wollt, aber wir schafften es viele dieser Ratten zu zerquetschen und die Große zu fangen. Ich befragte sie und Pavel untersuchte sie im Auftrag des Verteidigers. In der Nacht, in der ich mich mit Pavel über dieses Biest unterhalten wollte geschah es" demonstrativ breitete er die Arme aus und lies seine Zuhörer ein wenig schmoren, bevor er weitersprach:

"Ein Gargyl, ein geflügelter Diener der Tremere, attackierte uns! Es war riesig, besaß Flügel und Klauen und Schnäbel!Zu meiner Schande muss ich gestehen, das ich unterlag, dieses Biest schnappte sich Lupogard und jagte mir hinterrücks seinen Schnabel durch die Eingeweide..." Nikolai endete mit seiner grausigen Erzählung, und blickte beinahe Anklagend zu von Falkenstein "Ich möchte damit keineswegs bezweifeln, das ihr euer möglichstes tut um Prag zu verteidigen, denn schließlich ist dies die euch auferlegte Aufgabe unseres Herrschers, dennoch würde es mich, und ich denke jeden von uns, interessieren, wie es dazu kommen konnte...Natürlich erst nach dem ehrenwerten Ancilla vom Rabenfeld..." ein herrausforderndes Funkeln glitzerte in den Augen des Drachen, die ihren Blick fest auf den Verteidiger richteten...
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Pavel Marketa
Kappadozianer, Ancilla; Hüter d. Wissens


Anmeldedatum: 19.03.2007
Beiträge: 555

BeitragVerfasst am: 29.11.2007, 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

Aufmerksam lauschte er den Worten der sprechenden. Als der Verteidiger sich auf seine Pflicht berief, als Grund des nicht einhalten des Festes legte sich die weiße Stirn in Falten.
Als der Verteidiger geendet hatte lag für einige Momente ein spöttisches lächeln um seine Mundwinkel welches verschwand als der zweite Ratsherr zu sprechen begann. Den Verbalen Schlägen und Paraden gehörte seine Aufmerksamkeit und das blasse Gesicht das in der heutigen Nacht nicht von den Schatten einer Kapuze verhüllt wurde blieb ruhig. Erst als Victor den tödlichen Hieb ausgeführt hatte zeichnete sich erstaunen in dem Antlitz des Kappadozianers ab.

Sein Blick ruhte auf Willhelm als dieser sich in eine Ecke zurückzog und er schüttelte leicht den Kopf. Nun war Victor das einzige Mitglied des Rates. Er lies ein leises Schnauben ertönen. Welcher Rat? Hatte er jemals existiert?

Die Gedanken verschwanden wieder als das Mondenkind zu sprechen begann und er ihr seine Aufmerksamkeit zuwandte. Kurz blickte er zu dem eingebrannten Mal. Ihre Worte waren beunruhigend und mit einer ernsten Miene lauschte er ihrer Ausführung ebenso wie der Jirkas welcher nach ihr zu sprechen begann.

Die Wut des Drachens war überraschend und aus eben diesem Grund hoben sich die Brauen des Kappadozianers als Jirka den Saal verließ. Wer wenn nicht eines der Mondenkinder konnte Wahnsinnige verstehen? War demnach sie im Recht?

Die Worte Victors rissen ließen ihn aufschauen und verdrängten die Gedanken welche wenige Augenblicke zuvor sein Denken beherrscht hatten. Nachdem dieser geendet hatte wandte sich sein Blick der dunklen Ecke zu in welcher der Verteidiger verschwunden war. Scheinbar darauf wartend was dieser darauf erwidern würde.

Aus den Augenwinkeln nahm er eine Bewegung war. Nikolai hatte sich erhoben und setzte zum sprechen an. Sollte dieser zu ihm schauen bevor er seine Rede begann würde er sehen wie Pavel den Kopf leicht schüttelte. Würde dies nicht geschehen und Nikolai die Erlaubnis erhalten zu sprechen würde er mit ruhiger Miene die Schilderungen von den vergangenen Nächten vernehmen.
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Cicilliana
Malkavianerin, Neugeborene


Anmeldedatum: 12.03.2007
Beiträge: 205
Wohnort: Kiel

BeitragVerfasst am: 29.11.2007, 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

Cicilliana hatte sich die Ausführungen Victors genau angehört. Ihr Gesichtsausdruck blieb dabei ungewöhnlich ernst, das charmante Lächeln dass es sonst fast ständig zierte war heute Abend scheinbar aus ihm verbannt worden.

Als Victor mit seiner Frage an den Verteidiger geendet hatte wollte sie erst seiner statt antworten, aber ihr war bewusst, dass ein solcher Bruch der Etikette sich wirklich nicht geziemte. Sie hielt sich zurück, doch die Fragen, die Victor ihr gestellt hatte waren auch noch zu beantworten.

Sie fasste sich und wartete einen Moment, der Verteidiger blieb scheinbar noch dabei, sich eine Antwort zurecht zu legen, denn es dauerte einen Moment, bevor er sprechen würde, also erhob sie das Mondenkind wieder und sah Victor an, als sie sprach.

"Herr vom Rabenfeld, verzeiht bitte, wenn ich eure Fragen an mich, denen an den Verteidiger vorziehe und sogleich versuche, zur Antwort zu schreiten. Bitte nehmt es nicht als Affont gegen euch, werter Herr von Falkenstein", sprach sie mit einem besorgtem Gesichtsausdruck in Richtung Wilhelms, "aber ich sehe mich gezwungen hier soviel Licht auf die Sache zu werfen, wie ich im stande bin, denn für unnötige Unruhe zu sorgen ist nicht meine Absicht gewesen."

Sie trat einen kleinen Schritt vor und sah sich unter den noch anwesenden Kainiten um.

"Ich weiß nicht, ob diese Vögel imaginär oder real waren, dies zu beantworten bin ich nicht die Richtige, ich weiß nur, was ich fühle, wenn ich die Nachtvögel schreien höre, seitdem ich dieses Zeichen habe, und ich weiß oder habe gesehen und gespürt, was im Kopf der blutigen vorging, als der Wahnsinn sie übermannte. Es ist möglich, dass dieser Wahnsinn andere Ursachen hat, weltliche wie übernatürliche, ich sah es nur als meine Pflicht an, den Kainiten dieser Domäne mitzuteilen, was mich beunruhigt, denn vielleicht weiß jemand anderes ebenfalls etwas, was mir entgangen ist, was hierzu etwas beitragen kann."

Sie räusperte sich kurz, ihre Stimme hatte bei den folgenden Sätzen eine Stärke wie sie sie selten erreichte.

"Den Angriff dieser Nager habt ihr ja selbst miterlebt, ob er von diesem seltsamen, fremden Mann gewirkt wurde vermag ich natürlich nicht zu sagen, aber ich kann sagen, dass dieses Zeichen dadurch entstand, das bisher nicht einmal durch Feuer wieder zu beseitigen war. Es steckt also eindeutig etwas mächtiges und übernatürliches dahinter und ich bin ob dessen sehr besorgt. Und ihr habt die Worte des Drachen gehört, er sagt selbst, es gab einen weiteren Vorfall mit diesen Viechern. Es ist meines Erachtens also eher unwahrscheinlich, dass es direkt mit dem Fremden zusammen hing, es sei denn, er ist eine besonders große Ratte", bei dem letzten Wort betonte sie es ganz besonders, um damit klar zu machen, dass sie einen Spion meinte.

"Auch wenn ich weiß, dass die entzückende Rose", Ihr Blick wanderte nun zu Eliska, "nicht begeistert ist, dass ich auch ihren Namen in meinen Ausführungen erwähnte, so ist es wichtig, dass die Gefahr bekannt ist. Die Hexer waren zumindest einmal unter den Straßen Prags, sie scheinen dort irgendwie Zugang gefunden zu haben, auf welchem Weg auch immer. Und sie benutzen die Sterblichen für ihre Pläne, dies ist in diesem Fall so sicher, wie dass ich vom Wahnsinn geschlagen bin", jetzt trat wieder kurzzeitig ein Lächeln auf ihre Lippen, welches aber nur zwei Sekunden verweilte, "weshalb ich vorschlage, dass wir auch auf die Setskinder achten, auch auf die, vielleicht vor allem die, die sich in unserer unmittelbaren Nähe aufhalten, unsere Herden und Kontakte, wie ihr sie auch alle nennen und besitzen möget."

Sie trat einen Schritt zurück an ihren Platz und erhob noch einmal das Wort, diesmal wieder mit ihrer normalen Stimme, sanft wie Wasser das einen Gebirgsbach herabfließt.

"Und ich denke, sofern es keine Mühe macht, sollten wir uns der Mittel bedienen, die ich denke, dass sie der Feind nutzt, wir sollten die Tiere und Nager unsere Augen und Ohren sein lassen, sofern wir dazu fähig sind."

Sie endete und setzte sich nieder, den Blick dann über die Kainiten schweifen lassend.
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Eliška Valdštejn
Toreador, Neugeborene


Anmeldedatum: 08.04.2007
Beiträge: 510
Wohnort: Bochum

BeitragVerfasst am: 01.12.2007, 18:33    Titel: Antworten mit Zitat

Einen Finger auf die Lippen gelegt lauschte die Rose mit nachdenklich zusammengezogenen Brauen den Worten des Lasombras. Ein düsterer Ausdruck schlich sich in ihre Augen, als würde er etwas sagen, das ihr irgendwie nicht gefiel, aber dann schüttelte sie unwillig den Kopf, um diese Gedanken zu vertreiben und warf dafür einen kurzen Blick auf den Verteidiger, der dort immer noch im hinteren Teil des Saales stand.

Die Nennung ihres eigenen Namens lenkte ihre Aufmerksamkeit dann aber doch wieder nach vorn und sie nickte tatsächlich einmal kurz, doch ehe sie überhaupt etwas sagen konnte, stand Nikolai auch schon auf und so schloss sie die Lippen wieder und lehnte sich ein wenig in ihren Stuhl zurück. Ihre Augenbrauen hoben sich ein wenig, aber sonst zeichnete sich wenig Überraschung auf dem blassen Gesicht der Rose ab, erst das leichte Kopfschütteln des Kappadozianers schien sie interessant zu finden, zumindest lächelte sie plötzlich, als fände sie irgendetwas daran belustigend.

Ein weiteres Mal wurde sie vom sprechen abgehalten, als Cicilliana sich schon wieder erhob und Eliska schloss einen Moment lang ergeben die Augen. Um sie dann plötzlich wieder zu öffnen, als ihr Name ein weiteres Mal erklang. Ärger blitzte in ihnen auf und wohl noch etwas, denn sie verdrehte die Augen, so als suche sie ähnlich wie der Ancilla vorher unter der Decke nach irgendwelchen Geistervögeln. Dann sah sie wieder Richtung Boden, bis Cicilliana endlich fertig gesprochen hatte, aber als sie dann wieder aufsah, hatte ihr Gesicht wenigstens vordergründig wieder einen neutralen Ausdruck.

Wilhelm warf sie einen entschuldigenden Blick zu, dass sie ihm nun immer noch die Möglichkeit nahm, auf die Fragen an ihn zu reagieren, aber dann erhob sie sich trotzdem und begann mit ungewöhnlich kalter Stimme zu sprechen.

„Ihr irrt euch, Cicilliana. Es stört mich keineswegs, dass ihr meinen Namen im Zusammenhang mit dieser Geschichte nanntet.“

Das „Aber“ schien förmlich im Raum zu stehen, aber sie sprach es nicht aus, sondern ging darüber hinweg, als wäre es gar nicht da. Ein letzter ärgerlicher Seitenblick streifte die Malkavianerin, dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit nach vorn.

„Ansonsten muss ich ihre Schilderungen bestätigen. Es hat sich tatsächlich so abgespielt, wie Cicilliana es darstellte.“

Einen Moment lang schien sie zu überlegen, ob sie noch etwas hinzufügen sollte, aber dann schüttelte sie den Kopf und nahm wieder Platz.
_________________
I need to see
the truth other men cannot see
to be things that others can't be!
Give me courage to go
where no angel will go!
And I will go!
I need to know!
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Wilhelm
Ventrue, Neugeborener


Anmeldedatum: 12.06.2005
Beiträge: 730
Wohnort: Passau

BeitragVerfasst am: 01.12.2007, 20:21    Titel: Antworten mit Zitat

Endlich löste sich Wilhelm aus den Schatten der Säulen, an welcher er, äußerlich durchaus lässig wirkend, gelehnt hatte. Er wusste gar nicht, wo er zuerst einhaken sollte. So viele Kainiten, die so aufgeregt durcheinander plapperten hatte er noch nie gesehen und es kostete ihn alle ihm zur Verfügung stehende Konzentration, den unterschiedlichen Geschichten, Vermutungen, Deutungen und allen voran natürlich Beschuldigungen zu folgen. Was sollte er zuerst ansprechen? Die Gedanken, die lose durch seinen Kopf flogen und eine metaphorische Geschichte bildeten? Die Frage des Ancilla? Das Geschwafel der Verrückten? Wie auch immer, Spontaneität hatte ihn schon oft zum Ziel geführt und er vertraute auf seine ihm gegebene Fähigkeit zu improvisieren. Sowohl im Kampf, als auch bei einer Rede. Nur leider ging es hier nicht darum, ein paar Soldaten für einen Kampf anzustacheln, das war die Crux an der Sache.

Er wartete einen Moment, ob noch irgendwer die Gelegenheit nutzen wollte, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen oder skurrile Vermutungen in der Raum zu werfen – sein spontanes ausscheiden aus dem Rat schien wohl der Auslöser dafür zu sein, das die Ratssitzung zu einer allgemeinen Plauderstunde verkam – sodann sprach er in normalem Tonfall, versucht bemüht keinen Groll gegenüber jemandem zu zeigen.

„Stellen wir einiges klar, bevor weitere Spekulationen und Gerüchte unsere Stimmung verderben:
Erstens: Es gab bisher zwei Angriffe durch fliegende Wesen, von einigen auch Gargylen genannt. Der erste fügte keinen nennenswerten Schaden zu, der zweite fügte Nikolai den von ihm geschilderten Schaden zu.“ Wilhelm blieb ausgesucht zurückhaltend und höflich, hätte er auch deutlich sagen können, wie es wirklich war. Sachlich wollte er bleiben und nun auf gar keinen Fall persönlich werden.
„Zweitens: Es gab bisher zwei Angriff von riesenhaften Ratte, begleitet von einem Rattenrudel. Pavel Marketa ist eine Untersuchung zu verdanken, aufgrund welcher wir Grund zu der Annahme haben, dass diese riesigen Ratten für die Übertragung des glühenden Zeichens verantwortlich sind. Sie vermögen es einmal zu übertragen, nicht häufiger.
Drittens: Es gab einen Zwischenfall in den Kanälen unter der Stadt Prag, der wie bereits von Cicilliana beschrieben stattfand. Sie vermutet, dass es das Machwerk der Hexer ist. Naheliegend, bei jemandem der Feuer aus dem Nichts zu erschaffen mag – jedoch nach wie vor eine Vermutung ihrerseits. Ebenso, wie ihre Vermutung über den Informationsstand des Feindes. Sollte Cicilliana besondere Einsichten haben, die sich nicht aus ihrem Wahnsinn speisen, sondern nachvollziehbarer Natur sind, so weise ich erneut darauf hin, dass ich stets in meiner Zuflucht, persönlich oder per Depesche, zu erreichen bin. Dort kann man mit mir über derartige Dinge reden. Dass jemand unsere Jagdgebiete kennt ist trivial – einjeder kann den Aushang in Hort und Hradschin lesen. Dass jemand versucht unsere Gefäße zu vernichten oder zu manipulieren ebenso. Haben wir keine Nahrung, sind wir schutzlos. Solche Gedanken sind trivial und damit ohne Wert. Und wertloses sollte man nicht zu verkaufen versuchen.“

Ein Blick glitt zu Cicilliana herüber. So ganz hatte er es nicht geschafft, sachlich zu bleiben. Diesen Seitenhieb jedoch konnte er sich einfach nicht verkneifen.
„Jedoch meinte das Mondkind, dass unsere Geheimnisse bereits dem Feind bekannt wären. Ob er sich dann über eure Jagdgewohnheiten wundert, Cicilliana? Darüber, dass ihr euch neuen Gästen dieser Stadt stets als menschliche Hure ausgebt und nicht als das was ihr seid?“

Er hielt einen Moment inne und ließ die Frage im Raum wirken. Ein Blick zu Cicilliana machte klar, dass sie besser ihren Mund hielte. Wilhelm könnte auf diese Worte noch einen draufsetzen, wenn er nur wollte. Die Antwort überließ er jedem der Anwesenden selbst. Und auch seine persönliche Meinung darüber, was man wohl erreichen mochte, gäbe man sich als leckeren Schluck Hurenblut aus.

„Jedoch freut es mich, dass ihr, Cicilliana, meine Worte auf dem Aushang hier und im Hradschin verinnerlicht habt und sie nun vor uns allen wiederholt, nämlich kurz gesprochen: Kainiten dieser Stadt: Gebt Acht! Eine wie es auf den ersten Blick scheint triviale Aussage für eine Stadt, die sich mächtigen Aggressoren gegenübersieht. Jedoch nur auf den ersten Blick trivial, denn es gibt genug Kainiten, die sie nicht verstehen, nicht verstehen wollen oder nicht verstehen können. Denn anders kann ich mir nicht erklären, warum man ohne Schutz in die Kanalisation dieser Stadt steigt. Warum man versucht sich ohne ein Schwert gegen eine fliegende Bestie zur Wehr zu setzen und nicht sein Heil in der Flucht sucht? Ganz zu schweigen davon, warum man überhaupt seinen Wolf an der Moldau zu einem nächtlichen Spaziergang ausführt.“

Erneut holte er Luft und fasste neue Konzentration für seine nächsten Gedanken. Was hatte er schon alles gesagt? Wohin wollte er noch kommen? Es waren einfach zu viele Eindrücke und zu vieles gesagt worden, als das er auf alles hätte eingehen können…

„Wer der Ansicht ist, es sei ihm in effizienter Weise möglich, den gesamten Himmel von Prag des Nachts im Auge zu behalten und jederzeit zu überwachen, der trete bitte vor und erkläre mir seinen Plan. Ihm gebührt mein größter Respekt für eine Aufgabe, die ich als nicht lösbar erachte. Was die Ereignisse in der Kanalisation betrifft, so dauern meine Nachforschungen an. Ich werde jedoch demnächst die Gänge der Kanäle untersuchen, ebenso wie den Ort des von Cicilliana geschilderten Zwischenfalls. Wir alle dürfen auf die Ergebnisse gespannt sein.“

„Ich komme zu einem letzten Punkt, einer kurzen Geschichte, die mir trotz der vorgeschrittenen Stunde noch erlaubt sei. Es ist eine Fabel, keine Wahrheit, die mir einst erzählt wurde:
Es gab einmal ein kleines Dorf mit nur einem einzigen Bäcker. Alle lebten glücklich und zufrieden, bis Banditen das Umland plünderten, die Felder abbrannten und den Boden vergifteten. Dem Bäcker ging nun das Korn aus und somit wurde auch das Brot knapp. Die Bewohner wurden hungrig und zornig und schnell entstand ein Zwist. Sie entschieden schließlich, den Bäcker zu hängen, da er es nicht schaffte, genug Brot für alle zu backen. Als sein toter Leib am Pfahl baumelte, jubelten die Dorfbewohner. Doch nur einen Tag später stellten sie fest, dass niemand wusste, wie man Brot backte. Drei Tage später verhungerten sie.“

Wilhelm ließ die Geschichte für einen Augenblick wirken. Er hatte einmal gelernt, wann und wo man Pausen setzen sollte, damit die Zuhörer die Möglichkeit bekamen, das Gehörte zu verarbeiten. Und hier zwang er sich, trotz der Unerträglichkeit der Stille, zu einer besonders langen Pause.

„Seid keine Dorfbewohner, und macht mich nicht zum Bäcker! Die rege Diskussion in dieser Nacht hat gezeigt, wie viel einem jeden von euch an der Verteidigung dieser Stadt liegt. Die Meinung die ich hier hörte, ist einhellig: es muss etwas getan werden. Sollen etwa Menschen eure Heimat verteidigen, Prag verteidigen? Traut ihr diesen zu, euch gegen fliegende Bestien oder gar Hexer zu beschützen? Jeder in dieser Halle kann etwas für die Verteidigung der Domäne tun: Indem er den Mut hat aufzustehen und sich mir, dem Verteidiger der Domäne, anzuschließen.“

Wilhelm blieb noch einen Moment stehen und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Viele Worte hatten seine Kehle verlassen und er fühlte sich erschöpft. Diese Nacht hatte alle seine Nerven gekostet. Er war dabei nun seinen letzten zu verlieren.


(( Vortrag gegen SW 6: 2 Erfolge ))
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Cicilliana
Malkavianerin, Neugeborene


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Beiträge: 205
Wohnort: Kiel

BeitragVerfasst am: 01.12.2007, 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

Cicilliana hörte sich die Reden der beiden Kainiten genau an. Ein Hochachtungsvoller Gesichtsaudruck in ihrem zu sehen, als Wilhelm seine Rede hielt.

Sie hörte ihm genau zu, alles was er sagte nahm sie in sich auf und sie schien bestätigend zu nicken wo sie zuvor, bei seinen schlecht versteckten Anschuldigungen noch gelächelt hatte, als hätte sie mit so etwas gerechnet.

Sie warf einen Seitenblick zu Eliska, der vieles und wieder nichts zum Ausdruck bringen konnte, aber eines sicher, nämlich, dass sie der Rose nichts schlimmes wollte. Sie war sich der unterdrückten Blicke, die diese ihr zugeworfen hatte durchaus bewusst, auch wenn sie nicht wusste, wie groß die Verachtung oder der Hass der Rose war. Cicilliana wollte dies nicht, und so schenkte sie ihr einen besorgten Blick der aber auch Respekt zum Ausdruck bringen sollte, sie hoffte, dass die Rose es so aufnehmen würde.

Als Wilhelm geendet hatte wartete sie erst ab, dann aber stand sie auf, blickte Wilhelm an und sprach mit fester Stimme:

"Ich werde euch nach allen Kräften die ich habe helfen und unterstützen, werter Herr von Falkenstein, in dieser, eurer Aufgabe. Doch wie ihr sicher wisst, ist meine Stärke nicht die körperliche. Es steckt weder Kraft noch Durchhaltevermögen in diesem Körper, zumindest nicht im Kampfe", sagte sie mit einem Lächeln, "auch verstehe ich kaum etwas vom Klingentanz."

Sie sah sich um mit einer ausladenden Geste die wohl ihre körperliche Hilflosigkeit zeigen sollte.

"Dies ist ja auch einer der Gründe, wieso ich mich unbekannten nicht als Kainit darstelle, selbst wenn ich es wissen sollte, dass sie welche sind, weiß ich doch nicht, welche Absichten sie in diese Stadt treiben und wie sollte ich es erkennen können, wenn sie es nicht zulassen, ist es nicht eines der Gebote unserer Art, dass wir unser Selbst hinter Masken verstecken, auf dass nicht bekannt wird, dass es unsereiner gibt?"

Wieder sah sie sich um, sah jedem der Anwesenden einzeln ins Gesicht, bevor sie fortfuhr.

"Aber, es sollte hier jetzt weniger darum gehen, wie ich mich an die Gebote halte, als darum, wie ich euch unterstützen könnte, in diesem Kampf. Wie ich ja bereits sagte, ich bin keine Kriegerin und sehr weit davon entfernt, auch nur im Ansatz eine werden zu können. Aber ich kenne mich mit Menschen aus, ebenso wie mit ihren Seelen und ihren Gefühlen", hier machte sie eine weitere kurze Pause, bevor sie das nächste sonderlich betont aussprach, "und auch mit dem Wahn, dem viele unterliegen. Und da angemerkt wurde, dass es unter den sterblichen dieser Domäne ein gehäuftes Auftreten von Wahnsinn gab, so biete ich mich an, diese Menschen zu begutachten, und wo ich kann in sie einzutauchen um zu sehen, wodurch es vielleicht ausgelöst wurde, und ob es einem Zwecke folgt."

Sie setzte sich wieder, es war gesagt, was sie sagen konnte in dieser Situation.

(2 Erfolge auf Rede halten gegen Schwierigkeit 6)
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Nikolai Ferenc
Gast





BeitragVerfasst am: 10.12.2007, 20:16    Titel: Antworten mit Zitat

Erzürnt stand Nikolai auf, die Empörung war ihm förmlich anzusehen, anstatt sich um diese Bestien zu kümmern debattierten sie über Geister!

"Werter Herr Verteidiger" der Hohn war deutlich aus seiner Stimme herraus zuhören "warum ich meinen Wolf spazieren führe? Sollen wir uns etwa wie Hühner in unserem Käfig verstecken und darauf warten das der Schlachter kommt?" er höhnte weiter "Sollen wir uns in unseren Häusern verstecken und darauf warten, das die Tremere vor den Türen stehen? Sollen wir denn wenn sie da sind darauf warten, das sie an unsere Tür kloppfen, um Einlass bitten und sich von uns töten lassen?" er lachte bitter "Das entnehme ich jedenfalls euren Worten! Und wenn sie mit einem Heer vor unseren Toren stehen, was dann? Wollen wir Menschen den Kampf überlassen? Darauf hoffen, das die Menschlein sie zurückschlagen? Ich sage wir jagen diese geflügelten Bestien und töten sie und begeben uns nicht auf die Suche nach irgendwelchen Aasfressern!" seine Stimme grollte durch den Saal und hinterließ ein dumpfes Beben in der Magengegend. Kurz hielt er inne um den Anwesenden die Möglichkeit zu geben diese Informationen zu verarbeiten, doch dann sprach er weiter:

"Und was meinen Leichtsinn wie ihr sagtet angeht: Ich brauche kein Schwert um solch einen Biest die Eingeweide rauszureißen und hätte es mich nicht von hinten attackiert so hätte ich..." er schloss den Mund verbittert, verschwieg den Rest und vertraute darauf, das man seine Worte nicht in Frage stellte...und selbst wenn, er grinste dreckig, Wilhelm gäbe er gerne eine weitere Privatvorstellung, doch diesmal würde es anders ausgehen...
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Vladimir Drakuvicz
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 29.07.2007
Beiträge: 947
Wohnort: Düsseldorf

BeitragVerfasst am: 12.12.2007, 12:13    Titel: Antworten mit Zitat

Als Nikolai zu seiner höhnischen Rede ansetzte, senkte Vladimir den Blick und schüttelte den Kopf. Dann sah mit einem entschuldigenden Blick zu Wilhelm hinüber. Wieder schüttelte er den Kopf, was sollte er tun ? Jetzt waren Nikolais Worte hinaus. Hätte er ihn aufhalten wollen, so war es jetzt zu spät dazu. Dennoch sah er Nikolai gebannt und immer noch Kopfschüttelnd an, versuchte ihn mit einem flehenden Blick und einer beschwichtigenden Handbewegung zu beruhigen.
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Die Welt ist nur ein Durchgang voller Leiden.
Wir sind die Pilger, kommen, wandern, scheiden;
Tod ist das Ende jeglicher Beschwer.
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Wilhelm
Ventrue, Neugeborener


Anmeldedatum: 12.06.2005
Beiträge: 730
Wohnort: Passau

BeitragVerfasst am: 12.12.2007, 14:13    Titel: Antworten mit Zitat

Wilhelms Blick glitt über die anwesenden Kainiten. Ja, immerhin das Mondkind hatte den Mut gehabt, seinem Aufruf zu folgen und kundzutun, die goldene Domäne des Regenten schützen zu wollen. Ob es wirklich von Vorteil war, die Hilfe einer verrückten Geisterseherin anzunehmen, konnte Wilhelm später noch entscheiden.
Sonst blieb jegliche Reaktion aus. Nein, es gab doch eine Reaktion! Nikolai erhob sich. Ergriff er nun tatsächlich die von Wilhelm bereitwillig angebotene Hand, die ihm eine Möglichkeit bot, der Domäne zu dienen und somit seinen Status eines Tages wiederherzustellen?
Er lauschte den Worten und konnte nicht glauben, was er dort hörte. Es dauerte einen Moment, bis er begriff, dass Nikolai schon wieder jegliche Etikette über Bord warf und mit öffentlichem Hohn gegen einen Höhergestellten argumentierte. In die Pause hinein, die Nikolai den Anwesenden bot, bevor er zu seinem Schlusssatz ansetzte, knurrte Wilhelm grimmig. In seinem Inneren kochte es. Die Bestie dort war bereit sich mit einem mächtigen Satz auf Nikolai zu stürzen und ihm zu demonstrieren, wie es wohl aussähe, wenn man jemandem die Eingeweide herausriss. Wer seinen Blick von Nikolai löste, um dem Geräusche aus dem hinteren Teil des Saales nachzugehen, der konnte kurz erkennen, wie Wilhelm mit gefletschten Reißzähnen dastand, die Hände zu Fäusten geballt. Immerhin befand er sich im Rücken aller Kainiten, von Victor einmal abgesehen, so dass nur Wenige seine Reaktion mitbekommen würden. Wilhelm würde sehen, wer seinen Kopf drehte und ihn dabei ertappte, wie er seinem Biest für nur einen Lidschlag gestattete eine Emotion nach außen zu tragen. Doch er hatte sich und seine Gefühl im Griff. Er schüttelte sich minimal und verbannte seinen animalischen Teil dorthin, wo er hingehörte: In einen schweren Käfig, fest verschlossen und tief in seinem Inneren, wohin er in alle Ewigkeit verbannt bleiben sollte.

„Schweigt!“ donnerte Wilhelms Stimme durch den Saal, noch während Nikolai am sprechen war. Seine Rechtfertigungen, dass ein fliegendes Ungetüm ihn von hinten attackiert hatten und er nur deswegen unterlag waren Wilhelms Ansicht nach eine dreiste Lüge, ebenso, wie jegliches seiner Worte.

Er setzte sich in Bewegung und ging aggressiv einige Schritte auf Nikolai zu. Vladimirs Reaktion bekam er nur am Rande mit, er würde erst später, als er die Ereignisse Revue passieren ließ, realisieren wie der Drache nur handlungsunfähig dagesessen hatte, anstatt dem Welpen über den Mund zu fahren. Er hatte gemeint, ein Krieger der Drachen hätte den Mumm zu handeln und senkte nicht wie ein kleines Mädchen in der Kirche den Blick.

„Wer hat euch erlaubt zu sprechen?“ fauchte er ihn an. „Wer hat euch erlaubt, meine Worte in Frage zu stellen? Wer hat euch um eure Meinung gebeten, Wurm?“ bellte er wütend auf das Kind ein.
„Ihr scheint zum wiederholten Male vergessen zu haben, mit wem ihr sprecht, und wie ihr euch zu verhalten habt.“ Seine Augen funkelten wild und alle Anwesenden mussten wohl der Vermutung erliegen, dass Wilhelm seinerseits jeden Moment die Traditionen vergessen konnte. Man erwartete förmlich, dass seine Hand nach vorne zuckte, direkt in Nikolais Gesicht. „Wie gut, dass der Rat heute zusammen gekommen ist, und wir somit schnell und hart über euer Vergehen entscheiden können.“ Leitete er sodann seine weiteren Worte ein:

„Ich schlage dem Rat vor, dass wir dem Kind als Strafe für das in Frage stellen der Worte des Verteidigers und für das öffentliche respektlose Verhalten einem Neugeborenen gegenüber, der zudem der Verteidiger der Domäne ist,“ betonte Wilhelm scharf, „ein Jagdgebiet nehmen. Da ich momentan noch ein Ratsherr bin, stimme ich dieser Sanktion gleichzeitig auch zu. Weiterhin…“ setzte er schnell nach, um klar zu machen, dass dies noch nicht alles sein konnte „…erbitte ich vom kleinen Hofrat zu Prag das sofortige Recht, dem vorlauten Kind als Strafe für seine unüberlegten Worte die Zunge herauszureißen, auf dass es in Zukunft erst denkt, und dann spricht!“ Er drehte den Kopf leicht zur Seite und blickte zu Victor.
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Victor vom Rabenfeld
Lasombra, Ancilla


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BeitragVerfasst am: 13.12.2007, 18:27    Titel: Antworten mit Zitat

Victor rutschte etwas unruhig auf seinem Stuhl herum, bei der nächsten Ratssitzung würde er sich einen besseren Stuhl hinstellen lassen, diese hier waren ja hart und unbequem wie die von Pater Kapeska. Aber noch ehe er diesen Gedanken weiter nachgehen konnte, forderten die Kainiten der Domäne schon wieder seine Aufmerksamkeit und Victor war gespannt, was jetzt noch alles an das Licht der Nacht gebracht würde. Ein schmunzeln legte sich auf seine Lippen, als er sich des lustigen Wortspieles in seinen Gedanken bewusst wurde und als er dann Nikolais Worte hörte, war er zuerst versucht den Tzimisce zurecht zu weisen, schließlich unterstellte er ihm gerade ein Lügner zu sein, aber dann besah sich Victor doch eines besseren, Worte waren wohl nicht wirklich Nikolais stärke, also hatte er sich bestimmt nur ein wenig verhaspelt, wo er doch von so komischen und scheinbar angsteinflößenden Wesen mit Schnäbeln und Flügeln sprach.

Scheinbar waren neuerdings fliegende Wesenheiten ganz groß im kommen, zuerst die Geistervögel und dann auch noch so komische Dinger, die sie Gargyle nannten. Victors Stirn legte sich in Falten, als er von diesem Angriff hörte, scheinbar stand es wohl doch schlimmer um Prag, als er gedacht hatte, aber als Nikolai davon berichtete, das er die größte der Ratten gefangen und befragt hatte, konnte sich Victor ein lachen nur schwer verkneifen und das sah man ihm auch deutlich an, seine Lippen verloren auch noch ihre restliche Farbe, weil er sie so fest zusammenpresste, das auch ja kein laut aus seinem Mund nach außen drang und als Nikolai dann auch noch erzählte, das Pavel die Ratte untersucht hatte, musste er die Augen schließen und mit aller Kraft an etwas anderes denken. Aber zum glück erwartete wohl niemand eine Antwort von ihm, also hatte er genügend zeit sich wieder zu beruhigen.

Als Wilhelm dann zu einer Antwort ansetzte, konnte man die Überraschung deutlich in Victors Gesicht erkennen, seine Augen weiteten sich und sein interessierter Blick bohrte sich förmlich in den Ventrue. Bei einigen Aussagen des Ventrue nickte er sogar, wohl seine Art der Bestätigung für Wilhelms Worte, doch was ihn wirklich überraschte waren nicht die Worte, sondern das er Nikolais aufmüpfige Art einfach übergangen hatte, für einen Moment hatte er sogar den Eindruck, das Wilhelm solche Sachen viel besser als er selber handhaben konnte und solche Frechheiten einfach ignorierte.

Als dann wieder Cicilliana das Wort an sich riss, wurde Victor langsam ungehalten, schließlich hatte er die Sitzung schon vor einiger Zeit für beendet erklärt, weil ja scheinbar niemand etwas vorzubringen hatte und nun sprudelte es plötzlich nur so aus ihnen heraus und genau betrachtet war das eine Frechheit, aber Victor wollte von Wilhelm lernen und versuchte diese Sache zu ignorieren. Er nickte leicht ungehalten zu Cicillianas Worten und hoffte, dass jetzt endlich alles gesagt war. Vielleicht war das ja auch der Grund, warum ein lautes seufzen seinen weg aus seiner Kehle fand, als nun wieder Nikolai das Wort ergriff, er hatte bei diesem ganzen Gerede schon lange vergessen, warum Nikolai überhaupt einen Wolf hatte und es war ihm auch völlig egal, ob er mit seinem Wolf spazieren gehen wollte aber es amüsierte ihn ein weiteres mal zu sehen, das er nicht der einzige war, den man hier respektlos behandelte und obwohl Nikolais Worte nicht unbedingt einen Sinn für Victor ergaben, lauschte er auch seinen Ausführungen Kommentarlos.

Victor bemerkte überhaupt nicht, dass seine Gedanken langsam abdrifteten und er sich krampfhaft überlegte, was man eine dicke fette Ratte wohl fragen konnte, oder warum man mit einem Wolf durch die Stadt laufen sollte. Aber als Wilhelms volle Stimme den Saal erfüllte, zuckte er deutlich zusammen und war wieder voll konzentriert bei der Sache. 'Wer hat euch erlaubt zu sprechen' hallte es in seinem Kopf nach und das war wahrlich eine sehr gute Frage, aber da hier jeder machte, was er wollte, eigentlich auch überflüssig.

Victor räusperte sich, ehe er zu einer Antwort ansetzte.
"Nun werter Verteidiger, ich glaube kaum, das eure Worte der Weisheit letzter Schluss sind und somit steht es wohl jedem frei euren Worten entweder zu glauben, oder sie anzuzweifeln, dafür könnt ihr wohl niemanden bestrafen. Aber ich stimme euch voll und ganz zu, einem Kind steht es sicher nicht zu, die Worte eines Neugeborenen öffentlich in Frage zu stellen, ebenso steht es keinem Neugeborenen zu, die Worte eines Ancilla öffentlich in Frage zu stellen und so weiter.“

Victor machte eine ausladende Geste mit seiner Hand um seine Worte noch zu untermauern und ehe er fort fuhr legte sich ein genüssliches lächeln auf seine Lippen.
„Wie ich euren Worten entnehmen kann, seht ihr euch entgegen eurer Ankündigung den kleinen Hofrat zu verlassen wohl immer noch als Mitglied des Rates.
Ich kann eure Worte also nur so deuten, das ihr auch jetzt nicht mehr sicher seid, ob ihr euren Posten wirklich niederlegen wollt, oder nicht wisst, ob euch der Regent aus dieser Verantwortung einlässt, aber das spielt jetzt ja nicht wirklich eine Rolle.
Ihr verlangt also, das man dem Kind Nikolai Ferenc sein Jagdgebiet nehmen soll.“

Victor ließ eine weitere Pause einfließen und es hatte den Anschein, als ob er über diesen Vorschlag nachdenken musste

„Ich stimme euch zu, er hätte niemals so mit euch sprechen dürfen und er hätte es niemals wagen dürfen eure Worte öffentlich anzuzweifeln, oder euch gar zu widersprechen, doch müssen wir bedenken, das er nur den Status eines Kindes hat und er hat mehrmals bewiesen, das er diesen Status zu recht inne hat. Aber damit ein Kind lernen kann sich in der Gesellschaft richtig zu bewegen, braucht es einen Lehrer oder einen Vormund, doch leider wurde es versäumt für das Kind Nikolai einen Vormund zu bestimmen“

Eine weitere Pause folgte und Victor ließ seinen Blick über die Anwesenden schweifen, fast so als wolle er einen Vormund für Nikolai unter den anwesenden Kainiten bestimmen und dann, als sein Blick etwas länger an Cicilliana haften blieb, begann er wieder zu sprechen

„Da dieses Kind keinen Vormund hat, muss er zwangsläufig von anderen Kainiten lernen, wie man sich in der Gesellschaft von Kains verfluchten Kindern bewegt und da ihr an diesem Abend selber kein sehr gutes Vorbild wart, kann ich es ihm nicht mal verübeln, das er dachte, das der Status eines Kainiten nichts zu bedeuten hat. Außerdem möchte ich ihn nicht zum jagen in den Wald schicken, dort würde er früher oder später auf die Wölfe treffen und ich denke, das die Tremere zur zeit als Problem ausreichen sollten.
Aber“

und dann hob er zuerst seine Stimme nur um sich wenig später selber zu erheben

„Ihr habt völlig Recht Wilhelm von Falkenstein, solch ein Benehmen muss bestraft werden, aus diesem Grund schlage ich vor, das der Drache Nikolai Ferenc bis zum nächsten Großen Hof zeit bekommt um aus seinen Fehlern zu lernen.
Beim nächsten Großen Hof, wird er vor den Augen aller und des Prinzregenten vor euch auf die Knie sinken und euch um Vergebung bitten. Sollte er dieser Aufforderung nicht Nachkommen, oder sollte es offensichtlich sein, das er nicht ernsthaft um Vergebung bittet, wird der Kleine Hofrat der Domäne als letzte Amtshandlung vor den neuen Wahlen, dem Prinzregenten empfehlen, die Blutjagd auf Nikolai Ferenc aus zurufen.“

Victor ließ die Worte im Raum stehen und nahm dann wieder Platz, jetzt konnte sicher jeder selber überlegen, was genau er da gerade eben gesagt hatte. Leise begann er dann nach einer Weile wieder zu sprechen, viel zu leise, wenn man die harten und endgültig wirkenden Worte von eben noch im Kopf hatte

„Da wir uns hier in einem Elysium befinden, werdet ihr verstehen, dass ich nicht mal im Traum daran denken würde, euch zu gestatten in diesen heiligen Hallen kainitisches Blut zu vergießen. Aber ich kann euren Wunsch nach Rache verstehen, obwohl ich die Wahl eurer Bestrafung nicht gut heißen kann, werde ich sie euch nicht versagen. Wenn ihr mit dem herausreißen der Zunge des Kainiten verdeutlichen wollt, das er sich in Zukunft bessere Worte überlegen sollte, wenn er es schon wagt Kritik an euch zu üben, oder besser noch, das er in Zukunft weiß, wann ein Kind zu schweigen hat, dann werde ich es euch nicht verbieten können. Allerdings nur außerhalb dieser Hallen.
Es mag vielleicht kein guter Grund sein, aber es ist dennoch ein Grund diese Versammlung nun endgültig zu beenden und so hat ein jeder die Möglichkeit eurer Bestrafung beizuwohnen.“

Victor warf einen fragenden Blick in den Raum, ob wohl auch jeder verstanden hatte, was er gerade gesagt hatte und würde nun darauf warten, ob der Verteidiger noch ein mal das Wort ergreifen wollte, oder ob er lieber sofort zur Tat schreiten wollte.
_________________
Ich bin die Macht, die im Dunkeln dir deine Träume stiehlt
Ich bin der Wind, der den Schmerz in deine Seele säht
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© Unheilig
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Wilhelm
Ventrue, Neugeborener


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BeitragVerfasst am: 13.12.2007, 19:53    Titel: Antworten mit Zitat

Wilhelm zog seinen zornigen Blick von Nikolai ab und drehte sich Victor zu, als dieser zu sprechen begann. Aufmerksam lauschte er den Worten und nickte dann und wann, zur Bestätigung des Gesagten. Dass sich Victor einige Seitenhiebe nicht verkneifen konnte, selbst wenn diese – wie er selbst sagte – keine Rolle spielten, war zu erwarten gewesen nach dem bisherigen Verlauf der Ratssitzung. Immerhin bestätigte Victor Wilhelms Handeln und das war alles, was für den Ventrue momentan zählte. Gedanken dazu, dass Nikolai keinen Vormund hatte, waren ihm auch bereits durch den Kopf gehuscht, aber im Eifer der heutigen Wortgefechte hatte er diese nicht spontan in Worte fassen können. Der Entzug eines Jagdgebietes war schließlich die einzige Bestrafung gewesen, welche er ohne großes Risiko hatte formulieren können. Eine Bestrafung welcher sich der Rat in der letzten Zeit gerne bedient hatte und die er am heutigen Abend am eigenen Leib zu spüren bekam. Wie er selbst damit umgehen würde, würde sich noch zeigen.

Victor entzog Nikolai also das letzte Jagdgebiet nicht. Richtig, Nikolai hatte ja nur eines. Aber in den Wald müsste er ja dennoch nicht gehen, dachte Wilhelm bei sich. Der große Rattenjäger würde bestimmt in der Kanalisation einige Nager finden, um sich an diesen gütlich zu tun. Wie dem auch sei, für Nikolai wäre der Verlust des Jagdgebietes wahrscheinlich so oder so keine großartige Strafe gewesen, von daher war er direkt froh darüber, als Victor seinen neuen Vorschlag formuliert.

Wilhelm verbeugte sich tief vor Victor. Er hatte viele Rückschläge einstecken müssen heute Abend, aber immerhin Victors letzte Worte erfreuten ihn doch etwas.

„Ich danke euch für diese weisen Worte, Ancilla vom Rabenfeld.“ Er verharrte einen langen Moment in der gebeugten Haltung, um deutlich zu machen, wie ernst er das meinte. „Ich werde die Bestrafung nun außerhalb des Elysiums von Radegasts Hort vollziehen.“ Schließlich erhob er sich wieder und sah Victor einen kurzen Moment an, ob dieser mit einem Nicken, einer Geste oder seinem abschließenden Schlusswort zu verstehen gab, dass dies nun geschehen durfte, oder er noch einen Einwand hatte.
Erst dann wandte er sich erneut an Nikolai und raunte ihm ein unfreundliches „Los, bewegt euch!“, gepaart mit einem Kopfnicken in Richtung des Eingangsportals, zu. Er war gespannt, ob das Kind sich ohne Widerworte in sein Schicksal fügte, oder ob Nikolai es trotzig darauf anlegte, das Ziel einer Blutjagd zu werden.

Er würde hinter Nikolai gehen und diesen aus dem Elyisum bis auf den Platz vor Radegasts Hort führen, einen grimmigen Blick im Gesicht. Es war nicht seine Art, solcherei Bestrafung durchzuführen, das dürften wohl einige der anwesenden Kainiten wissen, aber Nikolai hatte es heute nacht übertrieben und anscheinend war Wilhelm schon einmal zu oft nachsichtig gewesen. 'Welche Kainiten sich wohl dazu entschlossen, dem blutigen Schauspiel beizuwohnen?' dachte Wilhelm bei sich...
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Nikolai Ferenc
Gast





BeitragVerfasst am: 16.12.2007, 19:45    Titel: Antworten mit Zitat

Ruhig erwiderte Nikolai den Blick des Verteidigers, der dicht bei ihm Zeter und Mordio schrie und sich aufregte, als hätte man ihm soeben seine Lieblingstrinkflasche entzogen...Kälte mischte sich in den Blick des Drachen, als er von Falkenstein ansah, kurz zuckten seine Mundwinkel belustigt nach oben, als er vorschlug ihm die Zunge rauszureißen, wahrlich, wenn das alles war was dieser Fatzke zustande brachte war Nikolais Vater um einiges besser geeignet irgendetwas zu verteidigen...

Als Wilhelm von "WIR" sprach, als er den Rat meinte schüttelte der Krieger leicht den Kopf, solch eine wandlungsfähigkeit hatte selbst er nicht gesehen und er vermochte immerhin Fleisch und Knochen zu formen wie andere Ton...
Als Victor vom Rabenfeld ihm seine Strafe aufdrückte zuckte sein Mund wieder, allerdings nach unten...jetzt musste er sich auch noch ENTSCHULDIGEN!?! Er spürte eine sachte Regung in seiner Brust, als der Dämon nach seinem Herz und Hirn greifen wollte...

Ruhig, alter Freund, ganz ruhig...wir suchen uns nachher noch ein Mahl vor dem schlafen, vertrau mir...
lullte er die Bestie sanft ein, wie ein Kind dem man, um ihm eine Fackel wegzunehmen etwas süßes Anbot. Er verneigte sich tief vor dem Ancilla "Wenn dies der Wunsch der Rates ist, so werde ich um Vergebung für meine Taten suchen..." ...sollte in 2 Monaten irgendjemand noch nicht Futter für die Tremere sein...

Dann wandte er sich wieder Wilhelm zu, ließ dessen Funken sprühende Augen tief in die seinen blicken und erwiderte stumm den Blick. Nach quälenden Sekunden machte er endlich den Mund auf um zu antworten:
"Wenn ihr meine Zunge wollt, dann gebe ich sie euch gerne, solange ihr euch nicht damit brüstet sie mir in einem Kampf genommen zu haben..." seine Stimme war ruhig und kalt, so kalt und ruhig wie ein gefrorener See, und beinahe so tödlich...

Ohne dem Verteidiger und allen Anderen einen weiteren Blick zu gönnen schritt er voran, wenn der hochgeschätzte von Falkenstein eine Zunge wollte sollte er sie bekommen...wenn er genug, wie drückte er es aus? Mumm besaß...draußen angelangt würde er warten, sowohl auf die Reaktion Wilhelms als auch auf ihn selbst. Doch er würde nicht warten wie ein Lämmlein, denn innerlich legte er sich bereits einen Schwur zurecht, warum sollte er betteln? Warum bitten? Er hatte weit schlimmeres erlebt als den Schmerz die Zunge zu verlieren, weitaus schlimmeres und er würde lange genug leben...lange genug...
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Nastassja Werenskij
Tzimisce, Neugeborene


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Beiträge: 649

BeitragVerfasst am: 16.12.2007, 21:32    Titel: Antworten mit Zitat

Die hitzige und überaus unübersichtliche Diskussion spitzte sich zu, nein sie endete eher. Und beinahe schien die Aufregung des Herrn von Falkenstein aufgesetzt, dem Zwecke entschlüpft, diesen Hühnerstall endlich auseinander zu bringen. So zumindest konnte man es interpretieren. Wenn man wollte. Doch dann konnte man wohl so einiges in diese Reaktion legen. Der Punkt war, dass das allgemeine Interesse nun dem kindlichen Drachen und dem Opfer seiner Frechheit galt. Was sollte sie davon halten?

Und was davon, dass nun nach Zungen, Blutjagden und Vergeltung geschrien wurde, als hatte man die Sitzung auf einen Marktplatz der Grausamkeiten verlegt. Ja, einen Basar der männlichen Ehrhaftigkeit. Das Verhalten des Herrn Ferenc ließ nicht nur zu wünschen übrig, nein es ließ auch Platz für Verwirrung und bot somit einen vielfältigen Reichtum der Nachdenklichkeit. Wo er doch soeben noch vor Zorn überschäumte, was hatte er da mit seiner Verachtung getan, als er dem Verteidiger Antwort gab? Verstand er es von einem Moment auf den anderen so vorzüglich, seine Verärgerung zu bändigen? Hatte er wohl doch noch seine Lage und ihre Konsequenzen erkannt, durchschaut? Nikolai?
Oder bereitete ihm der Verlust seiner Körperteile tatsächlich solch ein Hochgefühl? Immerhin, er war dem Ventrue nicht an die Kehle gesprungen und schien recht beherrscht. Ein Anblick, der sein sonstiges Verhalten an Bizarrheit geradezu überflügelte.

Endlich war es soweit und die Gesellschaft der Kainskinder setzte sich, dem jungen Drachen langsam folgend, in Bewegung nach draußen. Zweifellos wollte sich mancher nicht entgehen lassen, wie der Tzimisce-Krieger blutig bestraft würde. Womöglich kitzelte manchen auch die Versuchung, das Leid eines anderen zu betrachten, wie die Sterblichen ein feines Kunstwerk? Nicht täglich tat sich so viel im endlosen Reigen der verdammten Nächte, Abwechslung war begehrt.
Nastassja trat mit bedächtigen Schritten durch die Pforten des Versammlungsraumes in den großen Saal zurück, der leer und schummrig vor ihnen lag. Wilhelm und Nikolai hatten ihren Weg nach draußen bereits angetreten und ihre Schritte hallten dumpf über den steinernen Boden.

Die Brust der Tzimisce hob sich, ganz so, als atmete sie durch, und tatsächlich entfloh ihrem Munde ein kalter Hauch, als sie unweit der Tür stehen blieb. Sie hatte ein Stück Abstand genommen von dem Wege, den man nehmen musste, wenn man nach draußen gelangen und zusehen wollte. Das brauchte sie wirklich nicht. Ein unangenehmer Ausdruck überkam ihre Miene und die Nase kräuselte sich für den Moment in Ekel, Zorn, vielleicht auch Unverständnis. Sodann wand sie den Blick von Nikolais Rücken ab und nahm an einem nahen Tische Platz.
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Vladimir Drakuvicz
Tzimisce, Neugeborener


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Beiträge: 947
Wohnort: Düsseldorf

BeitragVerfasst am: 17.12.2007, 16:04    Titel: Antworten mit Zitat

Entsetzt hatte Vladimir dem Verlauf der Geschehnisse vefolgt. Wo hatte Nikolai sich da nun wieder hineingeritten?
Er erhob sich und folgte dem Verteidiger und dem Ferenc nach draußen. Ob er das tat weil er Feude an der Bestrafung seines Clansbruders fand, ob er es tat um Solidarität mit seinem Clansbruder zu bekunden, oder ob er es gar tat um dem Verteidiger deutlich zu machen das er seinen Wunsch nach Vergeltung und Wiedergutmachung verstehen konnte, oder ob es vielleicht gar ein wenig von allen dieser Drei Beweggründe war die ihn nach draußen trieben, wer konnte das schon wissen, wenn überhaupt jemand, dann nur er selbst.
Sein Blick jedoch verriet zunächst nichts über seine Emotionen, erst als er an Nastassja vorbei ging, nickte er ihr verständnissvoll zu, so als wollte er ihr gleichzeitig sagen wollen das er ihr Fernbleiben von der Bestrafung verstand und guthieß und gleichzeitig seine Teilnahme daran entschuldigen wollte.
Draußen angelangt stellte er sich ein wenig abseits des Geschehens hin und beobachtete beeindruckt Nikolais groteske Vorstellung, doch Ekel mochte nicht so recht in ihm aufkeimen er hatte schon schlimmeres gesehen, weitaus schlimmeres.
Trotzdem musste er sich bemühen seinen Gesichtsausdruck neutral zu halten während er auf die Reaktion des Vereteidigers wartete.
_________________
Die Welt ist nur ein Durchgang voller Leiden.
Wir sind die Pilger, kommen, wandern, scheiden;
Tod ist das Ende jeglicher Beschwer.
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