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Grenzbegehung
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Jirka
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 11.03.2007
Beiträge: 920

BeitragVerfasst am: 30.09.2007, 22:28    Titel: Grenzbegehung Antworten mit Zitat

Die ersten Nebel des Herbstes krochen durch die steinernen Gassen der Altstadt, ließen die Pflastersteine unter einem im Mondlicht silbrig schimmernden Gespinst verschwinden. In dem Nebel und der Dunkelheit dieser Gasse stand Jirka. Hier, zwischen den Häusern der wohlhabenden Bürger, schien er noch mehr fehl am Platz zu sein als anderswo in dieser goldenen Stadt des Handels und des Wissens, mit ihren Reisenden aus der ganzen bekannten Welt und ihrer Universität. Er wirkte hier eher so, als sei er aus einem finsteren Märchen hergekommen, wie man es den Kindern abends am Feuer erzählte, um sie davon abzuhalten, im Dunkeln draußen herumzulaufen. Hatte man solche Geschichten nie gehört oder sie wieder vergessen, so erschien diese schmale Gestalt in einem dunklen, abgenutzt wirkenden Kapuzenumhang immer noch fehl am Platz in diesem Teil Prags.

Reglos stand er dort und blickte in den Nebel zu seinen Füssen, als könne er dort etwas sehen. Und in der Tat, dort war ja etwas…eine unsichtbare Linie, eine Grenze, zwischen seinem Jagdgebiet in der Altstadt und dem des Schattenpriesters. Er hob den Blick und musterte die Häuser, die geschlossenen Fensterläden auf der anderen Seite der Gasse. Ob er wohl gerade dort drüben war? Und wie der wohl jagte? Und ob der Rat wohl eine Absicht damit verfolgte, ihn ausgerechnet mit diesem Gebiet zu belohnen…? Obwohl die Frage wohl vielmehr nicht ob war, sondern: Welche?

Langsam drehte er sich seitlich zu dieser Line und schritt sie entlang, ohne sie zu übertreten. Sein Blick glitt über die Häuser zu seiner Linken und als er das Wasser der Moldau schon rauschen hören konnte, blieb er erneut stehen und blickte an dem letzten Haus hinauf, verschränkte die Arme und legte den Kopf in den Nacken, so dass die Kapuze hinunterrutschte. Mit einem schnellen Griff zog er sie wieder tief ins Gesicht, das so totenblass war, dass auch dem abgebrühtesten Nachtwächter vermutlich wieder Erinnerungen an Abende vor dem Feuer und die Geschichten seiner Großmutter gekommen wären. Aber nur kurz und dann hätte er diesen blassen Burschen vermutlich für einen Halunken gehalten, der sich das Haus ansah, um einen Einbruch zu planen. Und tatsächlich fragte sich Jirka, wie er jemals an die Menschen in diesen Häusern herankommen sollte. Im Gegensatz zu einem Einbrecher hatte er allerdings keine Ahnung. In der Neustadt war das Jagen zumindest für ihn entschieden einfacher. Nun, irgendeine Methode würde er sich wohl einfallen lassen müssen…

Mit einem sehr aufmerksamen Blick in alle Richtungen setzte er schließlich seinen Weg um das neue Jagdgebiet fort, und als kein Geräusch das Nahen der Stadtwache verriet, bog er um die Ecke des Hauses und schlenderte an dessen Vorderseite entlang, weg von der unsichtbaren Grenze.
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"Gegen Intrigen und die Politik
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Robert de Croix
Brujah, Kind


Anmeldedatum: 12.09.2007
Beiträge: 173
Wohnort: Koblenz

BeitragVerfasst am: 01.10.2007, 18:12    Titel: Antworten mit Zitat

Die nächtlich patrouillierenden Stadtwachen beunruhigten ihn keineswegs, als er im Dunkeln die für ihn neue Stadt Prag erkundete. Versprach doch sein Status als Templer eine gewisse Immunität gegenüber argwöhnischen Fragen der Sterblichen. Gekleidet in einem schwarzen Habit, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, mit verschränkten Armen wanderte Robert de Croix ziellos durch die Dunkelheit. Nur bei genauerer Betrachtung erkannte man das rote Tatzenkreuz auf seiner linken Schulter, das ihn als Ritter des Ordens auswies. Es war eine kalte Nacht.

Robert fühlte sich höchst sonderbar, als ob er vor kurzem aus einem tiefen, traumlosen Schlaf aufgewacht sei. Er war durstig, aber das war nichts Ungewöhnliches. Seit er ein Wesen der Nacht ist, war er immer durstig aufgewacht. Man könnte sagen in dieser Nacht hatte er schrecklichen Hunger, doch er beherrschte sich, wusste er ja, dass es verboten war in fremden Gebieten zu ’wildern’.

Langsam schritt er durch den festen Nebel und musste unwillkürlich an eine Schauergeschichte denken, die ihm seine Amme in seiner Kindheit erzählt hatte.
Ein Wesen das aus dem Schatten heraustrat, um die Seelen seiner Opfer zu verschlingen. Er lächelte über diesen Gedanken. Denn im Grunde war er jetzt ebenso ein Geschöpf des Schattens und der Dunkelheit.

Seine Blicke schweiften über die Häuser die den Weg zu beiden Seiten säumten. Keine Menschenseele war mehr auf der Straße. Einen kurzen Moment hielt er inne um sich gegen eine Häuserwand zu lehnen und in diesem Moment trat eine andere Person um die Ecke eines Hauses.
Robert erblickte eine schmale Gestalt mit abgenutzter Kleidung. Er beobachtete sie schweigend, abwartend was sie tun würde.
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Jirka
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 11.03.2007
Beiträge: 920

BeitragVerfasst am: 02.10.2007, 21:46    Titel: Antworten mit Zitat

Jirka tat zunächst nichts weiter, als an den Häusern entlang zu gehen und ihre Fassaden zu betrachten. Nach ein paar Schritten blieb er stehen und blickte wieder an einem Haus hinauf, ohne allerdings den Kopf zu heben. Wie hatte diese Malkavianerin damals gefragt: Glaubt Ihr, sie träumen? Es brauchte schon eine abwegig gute Meinung von den Menschen um sich so etwas zu fragen und er schüttelte mit einem sarkastischen Lächeln den Kopf.
Schließlich wandte er sich ab, wandte den Häusern, die er eben betrachtet hatte den Rücken zu und erstarrte in Regungslosigkeit, genauso regungslos wie die hochgewachsene Gestalt in dem schwarzen Habit, die dort stand und ihn offenbar beobachtete. Zumindest hatte er das sichere Gefühl, das der Fremde ihn beobachtete, auch wenn er dessen Gesicht nicht erkennen konnte.

Von Jirkas Gesicht war ebenso viel zu sehen...nur Schatten unter der Kapuze. Nach einem langen Moment, in der er den Fremden erst erschrocken und dann misstrauisch angestarrt hatte, nickte er ihm schließlich zu, hob aber nicht die Hand zum Gruß, sondern ließ sie unter dem Umhang. Zu blass, zu weiß. Er konnte nicht wissen, ob dies ein Mensch oder ein Untoter war…wenn es ein Vampyr war, dann hatte er ihn in Prag noch nie gesehen. Aber das mußte nichts heißen. Und natürlich war es wahrscheinlicher, dass er ein Mensch war, aber es hatte schon zu viele Situationen gegeben, in denen er einen fremden Vampyr beinahe für einen Menschen und ein potentielles Opfer gehalten hatte...nein, bevor er diesen Mann für ein Opfer hielt, wollte er sich erst versichern, dass er nicht auch ein Kind der Nacht war. Außerdem war die Lage gerade nicht günstig, so wie sie sich gegenseitig anstarrten...immerhin war ausnahmsweise er derjenige der überrascht worden war.

„Einen guten Abend…“ sagte er, während er sich in Bewegung setzte, um weiterzugehen. Zumindest hatte er vor, bis um die nächste Häuserecke zu gehen. Sollte ihm dieser Fremde folgen, umso besser. Tat er es nicht, nun, dann würde er sehen, was er dann tun würde.
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Tristan
Gast





BeitragVerfasst am: 03.10.2007, 13:11    Titel: Antworten mit Zitat

Im seichten Nebel, der sich über den Boden der Stadt erstreckte, konnte der Schemen seine Beute für diese Nacht nur schwer erkennen. Selbst in günstigen Momenten waren die kleinen Körper in den Schatten der steinernen Gebäude nur undeutlich auszumachen und meist verließ er sich auf sein Gehör, mehr noch seine Intuition, um eine von ihnen zu fassen. Seit mehreren Stunden kauerte er bereits in einer Treppenflucht die zu einem verborgenen Keller führte. Um ihn herum bereits mehrere Kadaver. Die Dunkelheit schmiegte sich eng um ihn. Für die Augen der Sterblichen musste er beinahe nicht zu erkennen sein. Das zumindest bildete er sich ein.

Der Staub und Schmutz der vergangenen Jahre sammelte sich am Absatz zu widerlichem Moder und Morast, in dem die Spinnenweben einen herrlichen, seidenen Kontrast bildeten.
Dort. Im Schatten. Er konnte ihre kleinen Pfoten über den Stein kratzen hören. Ihr helles Quiecken, das sich in seinen Ohren zu einem boshaften Lachen über seine Unfähigkeit, seinen Hunger steigerte. Mit einem kehligen Knurren stürzte er hervor und warf sich auf das erschrockene Geschöpf.

Knapp verfehlte er ihren Körper und hastete, auf dem Boden liegend, nach ihrem fleischigen Schwanz. Wiederum verfehlte er das kleine Tier. Geschwind verschwand die Ratte in der Dunkelheit der schmalen Gasse. Überschattet von den Schemen der eng beieinander stehenden Häuser nahm der Gangrel sofort die Verfolgung auf. Mit schnellen, überstürzten und beinahe stolpernden Schritten hechtete er den schmalen Weg entlang.

Der schlecht aufgestapelte Holzhaufen, den er bei seiner Verfolgungsjagd streifte, fiel mit lautem Gepolter um. Ohne auch nur einen Gedanken an den Lärm zu verschwenden, kam Tristan auf der angrenzenden Straße wieder in seinen Lauf.
Wie angewurzelt blieb er stehen. Vor ihm, der eine direkt vor ihm, der andere etwas weiter die Straße hinab, standen zwei verhüllte Gestalten im Nebel. Ein beklemmendes Gefühl überkam den Kainiten. Wie Todesboten standen sie da ... reglos im Nebel.

Die Ratte verschwand, froh um ihr kleines Leben, in einem Loch in der Steinmauer eines der vielen kargen Häuser. Er könnte schwören, dass sie ihn auslachte.
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Jirka
Tzimisce, Neugeborener


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BeitragVerfasst am: 03.10.2007, 13:56    Titel: Antworten mit Zitat

Schon das laute Gepolter ließ ihn zusammenzucken, und als er die schnellen Schritte hörte, die aus der nächsten Gasse auf ihn zukamen, machte er sich innerlich darauf gefasst, dass noch jemand vor ihm auftauchen würde...und bei dem Lärm, den er machte, würde er vermutlich die Wachen alarmieren. Zusammen mit dem unbekannten Mann in seinem Rücken machte ihn die ganze Situation zunehmend nervös, und vor allem ärgerlich. Er zog die Brauen zusammen und als eine ihm bekannte Gestalt schließlich vor ihm auftauchte und erstarrte, stand er in der Tat völlig regungslos im Nebel der Gasse.

Ein boshaftes Lächen zuckte für einen Moment um Jirkas Mundwinkel, und als ihm eine Idee kam, vertiefte es sich noch etwas. Vielleicht war die Lage nicht so ärgerlich, wie sie zunächst schien. Bevor er seinen Plan wieder anzweifeln konnte, trat einen Schritt vor, auf den Gangrel zu: Eine Gestalt in abgenutzem Umhang, die auf eine andere, ebenso gut gekleidete Gestalt zuging, weil sie sich offenbar kannten. Und beide hatten zwischen diesen Häusern der Wohlhabenden scheinbar nicht viel verloren.

Eine weiße Hand tauchte für Tristan sichtbar aus dem Schatten von Jirkas Mantel auf, in einer verschwörerischen Geste verschwand sie mit ausgestreckten Zeigefinger, der sich wohl über den Mund legte, halb in den Schatten der Kapuze.

Noch etwas näher, eigentlich schon unangenehm nahe kam er dem Gangrel: "Ich weiß nicht, wer das ist, Tristan." flüsterte er so leise, dass die Worte das Ohr des Gangrels kaum erreichten und es konnte kein Zweifel daran bestehen, wen er meinte.

"Seid gegrüßt und willkommen in meinem Jagdgebiet." Dies war ebenso leise geflüstert wie zuvor, aber dennoch war die zweideuige Belustigung darin nicht zu überhören.
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Tristan
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BeitragVerfasst am: 04.10.2007, 11:15    Titel: Antworten mit Zitat

Gebannt starrte Tristan die Straße hinab. Kurze Zeit blieb der surreale Eindruck der beiden verhüllten Gestalten erhallten. Kein Wind regte sich, wie es für solch Nebelnächte typisch war. Die Stille in der Stadt schien auf einmal unnatürlich. Kein Grillenzirpen. Keine kleinen Rattenfüsschen die verstohlen über den Boden kratzten.
So schnell der Eindruck dieser Szenerie gewegt worden war, so schnell verschwand er auch wieder. Zumindest ein Teil von ihm.

Die abnorm bleiche Hand des nahen Schemen, ließ dem Gangrel ein Schaudern über den Rücken laufen. In diesem Augenblick war sich der Kainit nicht Bewusst, dass seine Hand und sein Körper ebenso fahl erschienen wie eben diese Hand. Legte sie sich auf die Lippen unter dieser schattigen Kapuze? Konnte er ein Lachen hören, dass unter ihr hervor kam?

Mit einem Mal erkannte Tristan den bis dahin unheimlichen Fremden. Jirka ... Schoss es ihm durch den Kopf. Jrika vom Clan des Drachen. Ein wenig beruhigte ihn diese Erkenntniss, so stand er nicht den düsteren Wesen gegenüber, für die er sie erst gehalten hatte. Die nächsten Worte des Drachen ließen Den Gangrel jedoch wieder Wachsam werden. Wurde er verfolgt? Vorsichtig spähte Tristan hinüber, zu der zweiten, fremden Gestalt ...

Ebenso leise flüsterte Tristan: "Ich grüße Euch ebenfalls, Jirka." Erneut überkam Tristan ein beklemmendes Gefühl. Hatte er so eben eine der Regeln dieser Domäne gebrochen? Zum ersten mal kam ihm in den Sinn, dass das Jagen, selbst von Ratten, in fremden Jagdgebieten nicht gerne gesehen wurde. Er verfluchte sich selbst für diese unnötige Dummheit ...
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Robert de Croix
Brujah, Kind


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BeitragVerfasst am: 07.10.2007, 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

Robert wollte den Gruß erwidern, doch als er seine Hand hob und seine Lippen schon die ersten Worte formen wollten, drehte der geheimnisvolle Fremde sich um. Still lies er seine Hand sinken. Er wollte sich umdrehen, ebenso seinen eigenen einsamen Weg durch die Nacht bahnen und als der Templer im Begriff war weiterzugehen hörte er dieses Krachen. Mit lautem Gepolter stürzte ein Holzhaufen um. Sein Kopf ruckte jäh in Richtung der Lärmquelle, den Verursacher dieser nächtlichen Störung suchend. Die Augen zusammengekniffen taxierte er die Dunkelheit. Nur mit größter Mühe erkannte er zwei geisterhafte Schemen die sich wie Schatten von Nebel abhoben.

Nun war sein Interesse geweckt. Es gab nicht vieles, was ihm gefährlich werden konnte, vor allem keine Sterblichen, doch vor gewissen…. anderen Dingen musste er sich in Acht nehmen, man weiß nie welche Geschöpfe der Dunkelheit in der Nacht umherwandelten. Vielleicht hatte er auch einen anderen Kainit bei der Jagd gestört? Die Neugier kann einem zum Verhängnis werden dachte er sich noch insgeheim, als er langsam seinen Gang wieder aufnahm und zielstrebig auf die beiden Geister zuging.
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Jirka
Tzimisce, Neugeborener


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BeitragVerfasst am: 11.10.2007, 10:38    Titel: Antworten mit Zitat

Der Nebel, der ebenso unmerklich wie schnell vom Boden aufgestiegen war, hüllte nun den Gangrel vor ihm, ihn selbst und den Unbekannten gleichermaßen in beinahe undurchsichtiges, silbriges Gespinst und machte sie zu Schemen und Geistern. Selbst Tristan, der so nah vor ihm stand war nun nur noch vage zu erkennen, aber seine Stimme drang durch den Nebel. Ebenso wie das Geräusch der schnellen, entschlossenen Schritten hinter ihm, die Schritte des Unbekannten auf dem Kopfsteinpflaster, gedämpft aber unverkennbar für seine feine Wahrnehmung.

Nach einer kurzen Überlegung ließ er den Plan, den er eben noch gehabt hatte, wieder fallen, verzichtete vorerst darauf, Tristan nach seinen Gründen für seine Anwesenheit zu fragen, sondern trat einen Schritt zur Seite und drehte sich mit einer schnellen Bewegung um, um dem geisterhaften Schemen vor ihm entgegenzublicken. So wenig, wie man sehen konnte, war es ohnehin nicht mehr nötig, sich noch mehr zu verstecken.

Für einen Augenblick lang hatte er die Ruhe, die Arme vor der Brust zu verschränken, um abzuwarten...immerhin war das hier sein Gebiet. Und selbst für den Fall, dass der Unbekannte tatsächlich versuchen sollte, sie direkt anzugreifen, war ja hier nun ein Gangrel, der vermutlich sehr scharfe Klauen hatte.

Aber dennoch konnte er nicht umhin, sich merklich anzuspannen, je näher der andere kam, und nahm die Arme wieder herunter, kaum dass er sie verschränkt hatte. Mit leicht schief gelegtem Kopf starrte er den näherkommenden Schatten aus verengten Augen an, während er halb nach innen lauschte, ob dieser dort wohl tatsächlich ein Geist, ein Untoter war, oder etwa Beute. Eigentlich sprach seine Anspannung eine deutliche Sprache. Leider nicht deutlich genug, als dass er sich darauf hätte verlassen können.
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Tristan
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BeitragVerfasst am: 12.10.2007, 16:49    Titel: Antworten mit Zitat

Die Anspannung die plötzlich in der Luft war konnte man beinahe greifen. Die wabernden Nebelschlieren, die den Fremden nun umgaben, als er näherkam, ließen ihn wie einen Geist aus einer anderen Welt erscheinen. Einer Welt, in der es kein Licht gab. Der Gangrel bemerkte die Sorge, die sich in dem anderen Kainiten ausbreitete. Eine berechtigte Sorge, nach allem was man über die verfluchten Tremere hörte. Vorsichtig bewegte er sich einige Schritte zur Seite. Falls es ein Angreifer war, würde er sie nicht beide gleichzeitig attackieren können.

Seine mitternächtliche Beute und sein unelegantes Auftreten verschwanden in diesem Augenblick im Hintergrund seiner Gedanken. Angestrengt starrte der Gangrel in den Nebel. Ein leichter Wind lichtete die Nebelwand vor ihren Augen. Für eine kurzen Moment war das rote Kreuz auf der Kleidung des Schatens zu erkennen.
Erleichterung machte sich in Tristan breit.

"Ich kenne ihn, er ist kein Feind," flüsterte er zu Jirka. Zu dem Anderen gewand sprach er lauter.
"Guten Abend Herr la Croix."
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Robert de Croix
Brujah, Kind


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BeitragVerfasst am: 17.10.2007, 14:39    Titel: Antworten mit Zitat

Angespannt näherte er sich den beiden Gestalten und hörte plötzlich eine, ihm vertraute Stimme. Tristan vom Clan der Tiere erkannte Robert. Eine kleine Woge der Erleichterung durchflutete seinen Körper, hätten doch auch andere Wesen in der Dunkelheit lauern können.
Friedvoll lächelnd trat er noch wenige Schritte heran, sodass er die beiden besser erkennen konnte. Ein leichter Wind teilte die Nebelschwaden und gab ihm den Blick frei.

Tristan stand neben dem Fremden, den er eindeutig als den Unbekannten von vorhin erkannte. „Ebenfalls einen guten Abend Tristan. Es freut mich euch wieder zu sehen.“ Freundlich nickte er ihm zu. Es störte ihn nicht weiter das der Gangrel seinen Namen falsch aussprach, wusste er doch, dass sein Familienname für die Zungen im östlichen Teil Europas nur schwerlich zu artikulieren war. Anschließend widmete er seine Aufmerksamkeit dem noch Unbekannten zu. Vermutlich, nein sogar sicherlich war er ein Vampyr. Sein blasses Gesicht und sein Verhalten deuteten darauf und dies würde auch manch anderes erklären. Somit fand Robert, war es kein allzu großes Risiko wenn er sich als Wesen der Nacht zu erkennen gab.

„Euch auch einen schönen Abend werter Fremder. Robert de Croix ist mein Name Neugeborener vom Clan der Gelehrten. Verzeiht das ich euch wahrscheinlich in eurem Gebiert überrascht habe.“ Fügte er mit einer leichten Verbeugung hinzu.
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Jirka
Tzimisce, Neugeborener


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BeitragVerfasst am: 18.10.2007, 00:41    Titel: Antworten mit Zitat

Jirkas Augen wurden schmaler, als Tristan den Fremden begrüßte, und auch wenn er sich ein wenig entspannte und die Anspannung langsam von ihm wich, betrachtete er diesen ihm noch unbekannten Kainiten noch genauer, nun, da der Wind die Nebelschwaden ein wenig zerriss.

Als dieser sich ihm selber vorstellte huschte sein Blick schnell über die hochgewachsene Gestalt des anderen, und blieb für einen Moment zu lange auf dem roten Kreuz haften. Flog da ein Ausdruck von Ärger über das blasse, scheinbar jugendliche Gesicht, oder sogar Abscheu?

Der Ausdruck, wenn er denn nicht nur ein Trugbild von Nebel und Schatten gewesen war, schwand sobald er dem Gelehrten in die Augen sah, doch war der Blick seiner verschiedenfarbigen Augen stechend, schon unangenehm durchdringend. Dabei war es verwirrend und nicht genau zu sagen, ob er durch sein Gegenüber hindurch sah, oder ihn tatsächlich anstarrte, da sein linkes Auge von hellem grau war, das andere in diesem Schatten schwarz erschien.

Für einen langen stillen Augenblick schien er ihn zu mustern, dann neigte er den Kopf, so formell, wie man es nur machen konnte und sprach recht leise, so dass ihn der Gelehrte gerade hören konnte:

„Seid gegrüßt,….Robert de Croix.“

Es klang, als sei das Westslawische seine Muttersprache, oder ihm zumindest sehr geläufig, aber er bemühte sich offenbar, den fränkischen Namen so wiederzugeben, wie er ihn gehört hatte, auch wenn es ihm natürlich nicht ohne Akzent gelang.

Weiterhin lag sein seltsame böse Blick aufmerksam auf der Miene des Gelehrten, als könne ihm keine Regung entgehen: „Ich bin Jirka, Neugeborener vom Blut der Drachen. Und Ihr habt Recht…“ Seine Mundwinkel zogen sich nun doch etwas hoch in ein beinahe selbstironisches Lächeln und damit nickte er Robert noch mal zu:

„Willkommen. Ihr seid in der Tat in meinem Gebiet, aber ihr habt mich nicht gestört. Ihr seid neu in der Stadt? Kann ich Euch helfen?“ Dem Ton nach klang es eigentlich eher, als habe er fragen wollen, was er hier wolle. Damit drehte er sich halb um, löste den Blick von dem Mann mit dem roten Kreuz und blickte zu Tristan:

„Oder Euch?“
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Tristan
Gast





BeitragVerfasst am: 26.10.2007, 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

Verdutzt schaute Tristan den Drachen an. Die verschiedenfarbigen Augen musterten ihn, schienen ihn zu durchdringen. Die Nebelschwaden trugen ihren Teil zu dem seltsam anmutenden Bild bei. Hatte er etwas verbotenes getan? Missviel dem Tzimisce seine und Robert la Croix Anwesenheit? Das Jagen alleine konnte es nicht gewesen sein, denn der Andere war zufällig hier. War das Betreten der Jagdgebiete der Kainiten ebenfalls untersagt?

"Nein, ... nein Ihr könnt mir kaum helfen werter Herr," erwiderte Tristan ausweichend. Er schien sich plötzlich unwohl in seiner Haut zu fühlen. Jirkas reaktion überraschte ihn sichtlich. "Ich streife lediglich durch die Nacht und kam zufällig in Eurer Gebiet. Ich wollte Euch nicht beleidigen."

Tristan hoffte, das Jirka ihm seine Erklärung abnahm, entsprach sie doch zum größten Teil der Wahrheit. Er wollte auf keinen Fall einen anderen Kainiten durch einen dummen, überflüssigen Fehler gegen sich aufbringen. Zu dringend brauchte man in diesen grauen Nächten, wenn schon eine Freundschaft nicht möglich war, wenigsten Verbündete, die sich im Kampf gegen die verfluchten Tremere gegenseitig aushalfen. Zu schrecklich waren die obskuren Erzählungen über die schrecklichen, kämpfenden Diener, die andere Kainiten hinschlachteten. Oder verstümmelten.
Eine Idee zeichnete sich in den Zügen des Gangrel ab.

"Sagt werte Herren, ich suche einen bestimmten Kainiten dieser Stadt. Er ist ein hünenhaftes Mitglied Eures Clans Jirka. Sein Name ist Nikolai. Wisst Ihr wie ich mit ihm in Kontalt treten kann?"
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Jirka
Tzimisce, Neugeborener


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BeitragVerfasst am: 26.10.2007, 16:18    Titel: Antworten mit Zitat

Die Augen des Drachen wurden etwas schmaler und ein etwas ungläubiges Funkeln trat in sie, während er den Gangrel aufmerksam musterte. Oder war das etwa Belustigung? Zuckten seine Mundwinkel sogar ein wenig, oder war das eine Täuschung durch den Nebel und die Schatten?

Er nickte zu Tristans Worten und hob dann aber abwehrend die blassen Hände: „Nein, nein, Ihr habt mich ganz und gar nicht beleidigt, Tristan.“ Wie um das zu unterstreichen, schüttelte er den Kopf, hielt dann inne, und blickte in den Himmel, als überlege er.

„Nikolai…ich denke, Ihr könntet ihn finden in…“ Er machte eine kleine Pause, um den Namen des slawischen Gottes der Ehre scheinbar etwas stärker zu betonen, als die anderen Worte, „…Radegasts Hort. Zumindest eine Botschaft könntet Ihr dort hinterlassen. Oder natürlich in der Grotte, aber ich denke im Hort werdet Ihr ihn eher treffen.“ Damit zog sich ein leichtes Lächeln über sein Gesicht, und ein offenbar neugieriger Ausdruck trat in seine Augen.

Aber trotzdem hatte er wohl nicht vor, der Neugier nachzugeben, denn er wandte sich wieder dem Herrn vom hohen Blut der Gelehrten zu und blickte ihn fragend, mit ein wenig schief gelegtem Kopf an. Das Lächeln war noch nicht von seinem Gesicht gewichen, auch wenn es in seinen seltsamen Augen nicht wirklich zu finden war.

Falls er sich der Unhöflichkeit bewusst war, dass er einem Kainiten von niederem Blut eher seine Frage beantwortet hatte, als einem von hohem Blut die Möglichkeit zu geben, seine Frage zu beantworten, so sah man es ihm nicht an. Aber vielleicht war er sich dieser Tatsache nicht bewusst, oder vielleicht hatte er es auch mit Absicht getan, wenn man dieses seltsame Lächeln in Betracht zog.

„Euer Name klingt, als würdet Ihr von weit her kommen, Robert de Croix…? Verratet Ihr, woher, so Ihr die Zeit dafür habt?“
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Robert de Croix
Brujah, Kind


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BeitragVerfasst am: 15.11.2007, 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

Interessiert lauschte er den Worten von Tristan. Er konnte sich absolut nicht vorstellen, was er von diesem Hünen wollte. Zumal er überzeugt war, dass dieser für viele nicht die passende Gesellschaft wäre…..bis auf einige wenige Ausnahmen. Einen kurzen Moment noch dachte er an die Begegnung die er mit diesem Tzimisce hatte und es wurmte ihn immer noch.

Jirka riss den Brujah aus seinen Gedankengängen als er die Worte an ihn richtete. Sein Familienname. Sein Name beschäftigte irgendwie viele Leute, von der Aussprache über seine Bedeutung bis hin zu seiner Herkunft. Der Templer fand es amüsant zu hören, wie die slawische Sprache den Namen „de Croix“ anders klingen lies.

Freundlich lächelte er Jirka an. „Zeit haben wir doch alle mehr als genug. Zumindest wenn unsere Sorgen nicht die Überhand nehmen. Aber um auf eure Frage zurückzukommen, so weit ist es gar nicht. Meine Reise führte mich aus dem Heiligen Römischen Reich hierher.“

Wusste Jirka was sein Name bedeutet? Oder aus welcher Sprache er stammt? Fragte der Brujah sich. Doch letztenendes war es egal.
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Jirka
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BeitragVerfasst am: 19.11.2007, 00:20    Titel: Antworten mit Zitat

Die Freundlichkeit des Brujahs schien keine Wirkung auf den Tzimisce zu haben, zumindest schien er sie nicht erwidern zu wollen. Das Lächeln verschwand nun von Jirkas Gesicht, sein Blick glitt wieder über Roberts Gestalt, bis er bei dem roten Kreuz an der Schulter hängenblieb und er verzog unwillkürlich das Gesicht.

"Das heilige römische Reich...",

wiederholte er langsam und gedehnt, und mit einem zwar nicht allzu auffälligen, aber auch nicht zu überhörenden verächtlichen Unterton, vor allem bei dem zweiten Wort. Eigentlich nur bei diesem.

"Und was führt Euch nach Prag?"

Kurz glitt sein durchdringender Blick wieder zu den Augen des Gelehrten, und dann wieder zurück zu dem Kreuz. Es schien nicht, als würde ihn die Herkunft von Robert de Croix´ Namen interessieren, oder die Sprache aus der er stammte. Die Frage klang auch nicht, als wolle er die Antwort hören, die der Brujah ihm geben würde. Der ein wenig zu scharfe Unterton in seiner leisen Stimme ließ eher vermuten, dass er schon eine Idee hatte, warum Roberts Weg in die goldene Stadt geführt hatte. So klang es beinahe mehr wie ein Vorwurf als wie eine Frage, auch wenn es natürlich schwer war, dies zu beweisen, da es ja, alles in allem, eine Frage zu sein schien.
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