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Grenzbegehung
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Tristan
Gast





BeitragVerfasst am: 20.11.2007, 15:45    Titel: Antworten mit Zitat

Auch Tristan war gespannt auf die Ausführungen Roberts. Obwohl er ihn schon einige Male getroffen und allerhand über den Kainiten erfahren hatte, waren seine Beweggründe dennoch noch immer verborgen. Nun allerdings musterte er den Tzimisce. Bei ihrer ersten Begegnung war dieser nicht so, .... ja wie denn eigentlich? ... Lauernd, war das richtige Wort. Unauffällig trat Tristan von einem Bein auf das andere. Das er sich dabei einige Schritte von Jirka entfernte schien zufällig zu passieren. Irgendwie war er ihm nicht geheur. Hatten die Vorfälle beim Hofe etwas mit seiner bitteren Art zu schaffen?
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Robert de Croix
Brujah, Kind


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BeitragVerfasst am: 21.11.2007, 15:29    Titel: Antworten mit Zitat

Das Jirka seine Freundlichkeit nicht erwiderte störte ihn wenig, zumindest war es nicht erkennbar. Auch weiterhin lächelte er den geheimnisvollen Drachen an. Doch ein kurzes heben der Augenbraue konnte er nicht vermeiden, als Jirka sein Gesagtes wiederholte. Dieser unterschwellige Unterton entging ihm keinesfalls. War er auf das Wörtchen heilig bezogen und somit auf dem Glauben des Templers oder war damit das Land gemeint aus der er stammte. Doch er wollte keine erneute Diskussion anfangen. Unter Kainiten, das hatte er gelernt, war das Thema der Religion vertrackt und teilweise mehr als kompliziert.

„Ich komme aus dem Rheinland um genau zu sein.“ Fing er an zu antworten. Dieser Tzimisce musterte ihn. Robert lies der Intonation von Jirkas Worten mehr Beachtung zuteil werden. Bei vielen war die noch so kleinste Gefühlsregung schon in der Stimme auszumachen und man sollte diese Möglichkeit keinesfalls unterschätzen.

Robert hatte eine Idee um noch zusätzliche Sicherheit zu bekommen. Er hatte sich schon zurecht gesponnen, wie er Jirka einzuschätzen hatte. Mit einer eher unauffälligen Bewegung strich er die Falten seiner Kleidung zurecht und man sah nun ein kleines goldenes Emblem vom Orden des Goldenen Zwielichtes aufblitzen.

„Weltenbewegende Gründe gibt es nicht für mein Erscheinen. Hauptsächlich private Gründe. Eine Fahrt in der ich vieles verbinden kann. Zum Beispiel sollen hier die Gebeine des heiligen Adalbert von Prag liegen, die ich besuchen wollte. Unter anderem hatte ich Interesse an der Bibliothek zu Prag, doch ist der Eintritt nicht ohne weiteres gestattet.“

Ein kleiner Seufzer entrang sich den Lippen des Templers. Sein Gesichtsausdruck bekam nun zusehends eine gewisse Melancholie, doch wer konnte diese schon deuten.
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Jirka
Tzimisce, Neugeborener


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BeitragVerfasst am: 21.11.2007, 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

Der Tzimisce ließ in der Tat keine seiner Regungen unbeachtet, und so entging ihm die beiläufige Bewegung, mit der der Gelehrte seine Kleidung glattstrich nicht. Er sah auch wohl das Symbol aufblitzen, und zog eher nachdenklich die Brauen zusammen. Hatte er das schon einmal gesehen? Bei wem? Ach ja…Als sei ihm eine Antwort auf die Frage eingefallen, die er sich gestellt hatte, wurden seine Augen kurz etwas größer, bevor sie sich wieder verengten und die Falte zwischen seinen Brauen tiefer wurde. Freundlich wirkte er nicht, er verzog vielmehr den Mund zu einem leicht sarkastischen Lächeln und nickte. Als habe er seinerseits eine Bestätigung für eine vermutete Einschätzung des Brujahs gefunden und sei sich bewusst darüber, dass sein Gegenüber ihn auch noch darauf hingewiesen hatte. Einer mehr.

Das sarkastische Lächeln vertiefte sich etwas, als der Templer von privaten Gründen sprach, die ihn nach Prag führten, aber dann verschwand es wieder:

„So, an den Gebeinen des heiligen Adalbert seid ihr interessiert.“, begann er mit etwas zusammengezogenen Brauen zu sprechen, ebenfalls eher nachdenklich. Mit einem leichten Kopfschütteln sprach er weiter:

„Ich weiß nicht, ob Ihr sie finden könnt, denn man erzählte mir als ich hierher kam, dass viele der Kirchen niedergebrannt worden seien..“ Er schwankte sichtbar, ob er noch weitersprechen sollte, entschied sich dann aber dagegen und seine bleichen Lippen schlossen sich wieder, während er den Gelehrten wieder gespannt beobachtete. Ja, er wartete wohl auf dessen Reaktion und dies hatte durchaus etwas, das man lauernd nennen konnte. Lauernd, aber nicht hämisch oder schadenfroh.

Erst einige Momente später kam er auf den dritten Grund zu sprechen und vielleicht fragte er sich ja in der Zwischenzeit, was die Melancholie in den Zügen des Brujahs mit der Bibliothek zu tun hatte, oder ob da ein Zusammenhang bestand. Sein Kopf neigte sich leicht fragend zur Seite:

„Ja, die Bibliothek…ich habe gehört, sie ist nur den größten Gelehrten zugänglich, nicht?“
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Robert de Croix
Brujah, Kind


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BeitragVerfasst am: 25.11.2007, 12:09    Titel: Antworten mit Zitat

Roberts Ahnung fand sich bestätigt. Seine einzige Gefühlsregung war jedoch nur dass sein herzhaftes Lächeln ein klein wenig erstarb. Zwar lächelte er immer noch freundlich, doch sprachen seine Züge jetzt von einer gewissen Reserviertheit, was jedoch auf Gegenseitigkeit zurückzuführen war. Anscheinend glaubte der Drache ihm nicht.

„Ja ich habe schon davon gehört, es muss eine schreckliche Zeit für die Bevölkerung gewesen sein.“ Eine kurze Zeit blickte er zu Boden anscheinend dachte er über etwas nach, bis er sein Blick wieder den Kontakt mit Jirka suchte. Die beiden ungleichen Augen faszinierten ihn, so etwas hatte er noch nie gesehen. Für kleine Kinder oder angstvollen Menschen mussten sie wahrscheinlich recht erschreckend sein. Robert schien es so als würden ihn zwei Personen anblicken. Verstand er es als Makel oder als Kennzeichen seiner Persönlichkeit?

Dann ging der Templer auf seine zweite Frage ein. „In der Tat dies wurde mir auch gesagt, dass der Zugang nur bestimmten Personen gestattet ist, oder denjenigen die großes für die Domäne geleistet haben.“ Er zuckte mit den Schultern. „Anscheinend wird es noch seine Zeit dauern bevor ich anfangen kann zu studieren.“
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Jirka
Tzimisce, Neugeborener


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BeitragVerfasst am: 26.11.2007, 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

Die Augen des Drachen wurden etwas schmaler und sein Blick wurde durchdringend, während der Brujah zu Boden blickte:

„Ja, das war es sicher. Ich bin auch sicher, man hat Euch auch den Grund dafür genannt.“

Das klang nach einer Feststellung und nur, wenn man sich bemühte es so zu verstehen, konnte man eine Frage darin sehen. Jirka warf einen schnellen, aber wesentlich freundlicheren Seitenblick zu Tristan, und bemerkte mit einer hochgezogenen Braue, dass dieser sich etwas entfernt hatte. Ebenso schnell wandte er sich wieder dem Gelehrten zu, wobei sein Blick wieder stechender wurde.

„Wenn Ihr übrigens den ehrenwerten Pater sucht,“ sagte er so leise, dass Robert ihn gerade noch verstehen konnte, „..so werdet Ihr ihn hier wohl nicht finden. Eher dort…“

Er wies hinter Robert, durch den Nebel, der die Gasse immer noch erfüllte:

„Dort hinter der Gasse, die da kreuzt werdet Ihr vielleicht mehr Glück haben.“

Seine Mundwinkel zogen sich etwas hoch, ohne das das Lächeln seine Augen erreichte.

„Vielleicht kann man ja dort etwas wegen der Bibliothek etwas für Euch tun. Oder Ihr müsst wohl etwas für die Stadt leisten, aber der Verteidiger kann Euch da bestimmt helfen.“

Das seltsame Lächeln des Tzimisce wurde etwas breiter und nun erschien auch ein belustigtes Glitzern in seinen Augen, was auch immer es zu bedeuten hatte. Nichtsdestotrotz entging ihm wohl keine Regung im Gesicht des anderen.
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Tristan
Gast





BeitragVerfasst am: 29.11.2007, 19:49    Titel: Antworten mit Zitat

Tristan folgte den Ausführungen der Beiden. Sichtlich gespannt reagierte er auf die Erwähnung der Bibliothek. Sein Gesicht wandte sich Jirka zu, als dieser sprach.

"Wieso ist die Bücherei den Kainiten der Stadt verwährt?" Fragte er mit leiser, ausdrucksloser Stimme.
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Robert de Croix
Brujah, Kind


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BeitragVerfasst am: 30.11.2007, 13:55    Titel: Antworten mit Zitat

Der kleine Seitenblick von Jirka entging dem Brujah nicht und er sah ebenfalls, dass Tristan sich ein kleines Stückchen entfernt hatte. Der Templer konnte es nur zu gut verstehen.

Der Gelehrte war ein wenig erstaunt. Jirka benahm sich sonderbar, fast feindlich gesinnt könnte man sagen. Womit Robert dies verdient hatte wusste er nicht. Der vor kurzem noch eher reservierte Ausdruck in des Templers Augen verwandelte sich nun in einen fragenden Blick.

„Ich weiß ehrlich nicht warum ich eure offensichtliche Abneigung verdient habe.“ Er schwieg einen kurzen Moment und schaute dem Drachen dabei in die Augen, nach einer Antwort suchend.

„Ich suche den ehrenwerten Pater Kapeska nicht und ich weiß wo er sich befindet aber danke das ihr mir helfen wolltet. Jedoch wie kommt ihr darauf, dass ich ihn suchen würde? Eure Bemerkungen sind vieldeutig. Hegt ihr einen so großen Groll gegen den Orden, auf das ihr ihn direkt auf mich überträgt?“ Er schüttelte den Kopf mit einem kleinen traurigen Lächeln auf den Lippen.

„Da ich irgendwie euer Missfallen erregt habe so sagt mir warum. Wenn ihr es wünscht, so werde ich meine eigenen Wege gehen und euch nicht weiter Belästigen.“

Die Worte waren ernst gemeint und die Augen des Brujah bekräftigten dies. Aufrichtig schaute er Jirka in die Augen. Auf die leise Frage von Tristan ging er nicht ein.
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Jirka
Tzimisce, Neugeborener


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BeitragVerfasst am: 30.11.2007, 19:12    Titel: Antworten mit Zitat

Der zweifarbige Blick des Tzimisce verlor etwas von seinem unangenehm stechenden Ausdruck, er zog die Brauen hoch und so etwas wie Verwunderung und Erstaunen mischte sich hinein. Schwach schüttelte er den Kopf, als könne er nicht glauben, was er hörte und sah.

Als Robert seine Rede beendet hatte, schwieg er einen weiteren Moment und betrachtete den Templer genau, wie schon vorher eigentlich, nur nicht mehr so...feindselig. Oder? Mit einem entschiedeneren Kopfschütteln beendete er seine Musterung und legte den Kopf ein wenig schräg.

„Ich…“, begann er schließlich etwas gedehnt, als überlege er sich noch die Antwort, „Ich habe nichts gegen den Orden…“ Seine Stimme hob sich am Ende etwas an, als müsste da eigentlich ein , aber´ und wohl auch eine Frage folgen. Jirka ließ den Satz aber unvollendet, damit Robert oder auch Tristan ihn selber vollenden konnten.

„Aber Eure Fragen beantwort wohl am besten die Antwort auf eine Frage, die ich an Euch habe. Wollt Ihr sie mir beantworten?“ Er wartete nicht die Antwort ab, sondern fügte noch eine Erklärung hinzu: „ Aber hier kann ich sie nicht stellen. Dazu müsstet Ihr mich begleiten, zu der Kirche, am Altstädter Markt. Dort…müsste ich Euch etwas zeigen, an der Kirche.“

Er deutete nun in eine andere Richtung, weg vom Ufer der Moldau und blickte den Gelehrten fragend an. Ob es nur eine Frage war, oder ob er noch einen anderen Zweck damit verfolgte, war nur schwer auszumachen, aber dann und wann mochte man ein Glitzern in seinen Augen sehen, das wohl Neugier war. Aber auch etwas anderes. Tatsächlich zuckten seine Mundwinkel…fast so, als freue ihn irgendetwas, und auch wenn er dadurch immer noch nicht wirklich freundlich wirkte, so doch zumindest deutlich anders als zuvor.

Dann wandte er den Kopf zu Tristan: „Die Bibliothek…ist für die offen, die der werte Herr de Croix gerade nannte.“ Als wäre das nicht besonders verwunderlich zuckte er die Schultern: „Wollte Ihr mitkommen?“
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Tristan
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BeitragVerfasst am: 01.12.2007, 11:32    Titel: Antworten mit Zitat

Tristan entgegnete dem zweifarbigen Blick Jirkas. Der Tzimisce wirkte verändert. Hatte die direkte Art Roberts ihn ein wenig verblüfft und zur Ruhe gebracht? Steif und reglos verharrte der Gangrel noch einen Augenblick. Der leichte Wind, der zuvor die Nebelschwaden gelichtet hatte strich nun über die Kleidung der drei Kainiten. Tristans Haare wehten leicht und fielen ihm ins Gesicht. Als ob es ihn nicht scheren würde lächelte er leicht.

"Ich würde sehr gerne mit Euch gehen werter Jirka." Er betrachtete nacheinander die Beiden. "Die Nächte sind einsam und leise. Grade um diese Jahreszeit. Da freue mich um etwas Gesellschaft und Unterhaltung."
Mit einem fragenden Blick in Roberts Richtung gewandt fuhr er fort.
"Wenn es Euch nicht stört Robert."
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Robert de Croix
Brujah, Kind


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BeitragVerfasst am: 03.12.2007, 12:06    Titel: Antworten mit Zitat

Der Brujah schaute den Drachen an. Anscheinend überraschte ihn die ehrliche Art von Robert, was man auch durchaus verstehen kann, er war nicht der erste dem es so erging. Der scharfe Ausdruck aus Jirkas Augen verschwand ein wenig und er musterte ihn. Robert schwieg.

In Gedanken vervollständigte der Templer den Satz von Jirka und ein leicht nachdenklicher Ausdruck legte sich auf Roberts Züge. Als dieser ihm die Bitte stelte ihn zu Begleiten schaute er in die Richtung, wo Jirkas Hand hinzeigte. Wenige Sekunden lang hing sein Blick noch in der Ferne, der Tatsache zum Trotz dass er nicht erkenne konnte. Stumm schaute er den Drachen wieder an und sprach leise: "Ich begleite euch."
Auf Tristans Frage hin sagte er "Nein es stört mich nicht im geringsten."
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Jirka
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BeitragVerfasst am: 03.12.2007, 13:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ohne noch etwas zu sagen zog der Tzimisce die Kapuze wieder tiefer ins Gesicht und machte sich auf den Weg durch den Nebel und die engen Gassen der Altstadt, die nur durch das diffuse Licht des Mondes ab und an in Licht getaucht wurden. Wenn seine Begleiter sich in der Altstadt auskannten, mochten sie aber bemerken, dass er die Gassen, die in völliger Finsternis lagen vermied, auch wenn sie schneller zum Ziel geführt hätten. Auch hielt er bei jeder abzweigenden Gasse kurz inne und schien zu lauschen, auch wenn die Schritte seiner eigenen ledernen Sohlen auf dem Kopfsteinpflaster kaum zu hören waren.

Sie begegneten jedoch weder dem Nachtwächter noch der Stadtwache, während sie durch das chaotische Labyrinth der Gässchen gingen, bis es sich zum Markt hin öffnete. Der Nebel reichte nicht bis hierher oder er war bereits vom Wind hinweg geweht worden. Die Häuser lagen dunkel und geduckt dort und einzig der Turm der Kirche überragte sie, als wolle er in den Himmel weisen. St. Nikolaus war dies, wie jeder wissen sollte. Der Mond warf ein bleiches Licht auf die Dächer, das Pflaster und die Kirche. Jirka überquerte den Platz nicht, sondern ging im Schatten der Häuser, eng an den Mauern entlang.

Bei der Kirche angekommen, hob der Tzimisce eine weiße Hand und deutete auf die Tür des Gotteshauses: Dort waren Bilder auf das Holz gemalt, durchaus wohl von einem, der sein Handwerk verstand. Bei Sonnenlicht betrachtet wären sie bunt gewesen, aber das Mondlicht und die Schatten malten alles in Abstufungen von Grau. An einigen Stellen hatte der Regen und die Kälte die Farbe wieder abblättern lassen, aber dennoch war unzweifelhaft, was dort gezeigt wurde:

Es waren Szenen, die nur in der Hölle stattfinden konnten, wo Menschen von gehörnten Teufeln in unterschiedlichster und grausamster Weise gefoltert wurden. Ein Ausblick auf das Schicksal der Sünder nach dem Tod war es wohl, den man dem ungebildeten Volk geben wollte, das die lateinischen Worte nicht verstand, die in der Kirche gesprochen wurden - auf dass sie ein gottgefälliges Leben im Diesseits führen mochten, auch wenn die Welt natürlich nur ein beschwerliches Jammertal war, nur eine Prüfung, die sie bestehen mussten, damit ihrer ein besseres Leben im Jenseits harrte. Nach dem Tod. Im Paradies.

Damit wandte sich Jirka wieder zu seinen Begleitern, streifte den Gangrel mit einem fragenden Blick, ließ ihn aber weiterwandern bis zu dem Templer und die Hand verschwand wieder unter dem Mantel.

„Könnt Ihr mir erklären, was das bedeutet und wieso es außen an der Tür ist? Da muss es ständig neu gemalt werden, vor allem im Winter, oder?“

Es wohl tatsächlich Neugier, die in seinen Augen zu sehen war, aber so naiv, wie die Frage klingen sollte, konnte sie wohl nicht gemeint sein. Immerhin waren die Bilder ja dazu da, dass das einfache Volk sie verstand. Oder verstand er sie aus irgendeinem Grund wirklich nicht? Eigentlich war da nichts Lauerndes in seinem Blick und seiner Stimme...oder?


(3 Erfolge auf Gefühle verbergen gegen 6^^)

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Tristan
Gast





BeitragVerfasst am: 03.12.2007, 19:41    Titel: Antworten mit Zitat

Tristan nickte seinen beiden nunmehr Begleitern kurz zu und beeilte sich so dann zu Jirka auf zus chließen, der ohne ein weiteres Wort in den Nebelfetzen verschwand. Der kleine Marsch durch die grauen Gassen der Stadt führte die drei nächtlichen Wanderer an vielen dunklen Orten vorbei. Orte an denen die streunenden Kainiten der Stadt des öfteren vorbei kamen.
Die Verwunderung über Jirkas Umwege verwirrte den Gangrel. Nachdenklich betrachtete er den Kainiten, schwieg allerdings. Als die Strecke sich schließlich dem Ende zuneigte, verschwand der wabernde Nebel zusehends in den Ritzen aus dem er gekommen zu sein schien. Die Stadt lag wieder friedlich vor ihnen.

Tristan folgte Jirkas Schritten weiterhin. Auch seinen Erklärungen lauschte er Still. Als der Tzimisce seine Erläuterungen beendet hatte, blickte Tristan noch immer nicht auf. Er betrachtete die Malerei an der Pforte der Kirche. Ein beklemmendes Gefühl überkam ihn. Nichts regte sich auf dem Platz vor dem Gotteshaus.
In der Tat seltsame Szenen schien sich dort auf dem Bilde abzuspielen.

Träge wendete er sich Robert zu. Obwohl Jirka versucht hatte seinenGroll gegen den Brujah zu verbergen, entgingen sie Tristan nicht. Er wurde das beklemmende Gefühl nicht los, dass der Tzimisce etwas im Schilde führte, etwas das Robert gewiss nicht zu gute kommen würde.
Angstvoll trat Tristan wieder einige Schritte von dem Vampir zurück und blickte Robert dabei durchdringend und warnend an ...
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Robert de Croix
Brujah, Kind


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BeitragVerfasst am: 11.12.2007, 18:27    Titel: Antworten mit Zitat

Robert tat es dem Tzimisce gleich und schob sie ebenfalls die Kapuze über den Kopf. Wie zu Beginn des Treffens verschränkte er seine Arme und folgte Jirka auf seinem Weg durch die Straßen der Altstadt. Ab und zu blieb der Drache stehen und horchte in die lautlose Nacht. Robert fragte sich ob er Verfolgung fürchtete oder sonstige Probleme, seine Stiefel verursachten ein hartes Schlagen auf dem Pflaster.

Er erkannte die Gegend und Robert wurde klar, wo er hingeführt wurde. Zur Kirche des heiligen Nikolai. Ein paar mal war er schon dort gewesen. Der Templer überlegte auf dem Weg, was er ihm zeigen wollte. Er hatte nicht gerade gedacht, dass Jirka ein treuer Kirchengänger war. Vor der Kirche angelangt stoppten sie und der Drache zeigte auf die teilweise witterungsbeschädigte Malereien an der Tür.

Szenen der Hölle oder des Fegefeuers. Abstrakte Gestalten quälten nackte, schreiende und halb ohnmächtige Menschen auf jeder erdenklichen Weise. Ein wenig verwundert hörte der Brujah die Frage des Drachen und mit leiser Stimme antwortete er ohne den Blick von den graulichen Bildern zu nehmen.

„Es sind einfache Darstellungen der Hölle oder des Fegefeuers. Der Ortes, wo die Seelen der Sünder bis zum Ende für ihre Missetaten büßen müssen. Außer im Fegefeuer dort nur so lange, bis sie geläutert wurden. Doch warum es an der Tür steht? Ich würde sagen das gemeine Volk beherrscht nicht die Gabe des Schreibens oder des Lesens. Eine bildliche Mahnung an diejenigen, die nicht nach den Geboten des Herrn leben um sie noch auf den rechten Weg zu lenken.“ Robert zuckte mit den Schultern. „Eine einfach Art dem Volk Angst zu machen vor ihrem Leben nach dem Tod.“

Kurz erhaschte Robert den Blick von Tristan der ihn warnend anschaute. Einen kurzen Moment erwiderte er ihn bevor er sich wieder Jirka zuwandte. „Aber warum fragt ihr? Ihr wisst es doch, wozu diese Darstellungen gut sein sollen.“ Robert war klar das Jirka seine Antwort hören wollte, doch was er erwartet hatte konnte er sich nicht vorstellen.
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Jirka
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BeitragVerfasst am: 11.12.2007, 23:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ein kurzes Lächeln huschte über Jirkas Gesicht, als Robert seine letzte Frage stellte. Er hatte offenbar verstanden…und doch nicht. Auch der Blick zu Tristan und dessen beunruhigter Ausdruck entgingen ihm nicht, und waren vielleicht ein Grund dafür, dass sich das Lächeln des Drachen für einen Moment vertiefte. Damit wandte er der Tür und den grässlichen Bildern den Rücken zu und wandte sich ganz zu den beiden anderen Kainiten.

„So…dann kann man all dem...“ Er wies noch einmal hinter sich, „also nur entgehen, wenn man das Wort des…Eures Herrn und das Wort der Herren der Kirche befolgt, ja?“

Der lauernde Ton darin war nun deutlicher, aber er beeilte sich weiterzusprechen, bevor einer der beiden ihm zuvor kommen konnte. Die Worte waren wiederum wohlweislich leise gesprochen:

„Dann beherrscht die Kirche die Menschen durch Angst? Das habt Ihr doch gesagt, oder habe ich das falsch verstanden? Sie werden erpresst mit ihrer Angst vor ewiger Qual nach dem…Tod?“

Jirka schnaubte nun und schüttelte etwas ungläubig den Kopf. Dennoch blickte er die beiden, vor allem aber Robert fragend an, als sei er an ihrer Meinung durchaus ernsthaft interessiert. Dann schüttelte er entschieden den Kopf:

„Ich will Euch nicht auf die Folter spannen. Ich verstehe, dass Angst ein Werkzeug ist, mit dem man andere hervorragend beherrschen kann, aber…wollen die Menschen denn nicht freiwillig den Willen Eures Herrn tun? Muss man ihnen erst das Leben zur Hölle machen, damit sie das tun? Und ist das nicht schrecklich?“

Er verzog das Gesicht, nicht theatralisch, sondern scheinbar einfach, weil ihm der Gedanke wohl wirklich nicht gefiel und blickte den Templer dann aber weiter groß und fragend an.

Nur ganz hinten in seinen Augen glühte ein Funken von Wut, der davon sprach, dass der Tzimisce seine Antwort auf diese Fragen durchaus kannte. Dennoch schien er Roberts…vielleicht auch Tristans…hören zu wollen, aus welchem Grund auch immer.
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Robert de Croix
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BeitragVerfasst am: 14.12.2007, 16:21    Titel: Antworten mit Zitat

Robert stockte und hörte den Ausführungen des verlorenen Drachen zu. Am Anfang spiegelte sein Gesicht kaum eine Regung wieder doch je mehr Jirka sprach, desto bestürzter wurde der Ausdruck in seinem Gesicht. Seine Stimme klang traurig, es schien ihm wahrhaft zu bewegen, dass Jirka so verbittert war.

„Wieso erpresst den die Kirche den Menschen aus Angst? Ich sehe ein ich hab mich ungeschickt ausgedrückt. Ihre Aufgabe ist es uns zu leiten, uns zum rechten Weg zu führen. Natürlich die Menschen zittern, haben Angst, dass Gott sie verdammt, doch wieso? Es liegt in ihrem eigenen Ermessen ihre Seele zu retten, die Bilder zeigen nur was den Sündern erwartet. Sie werden nicht erpresst mit diesen Bildern. Es sollen nur Warnungen sein, dass sie von sich selbst erkennen, dass ihre eigenen Sünden der Fehler sind. Das ihre eigenen Sünden sie ins Feuer stürzen werden. Was ist so falsch daran ihnen zu zeigen, was passieren wird, wenn sie weiterhin den Weg der Sünde beschreiten? Die meisten heben ihre Bekehrung bis zum Todesbett auf und erst in den letzten Atemzügen erkennen sie welche Gräueltaten sie begangen haben, da muss man ihnen doch zeigen, auf welchem falschen Pfad sie wandeln. Ihr sagtet doch sie sollen freiwillig glauben. Ich glaube freiwillig.“

Des Templers Augen blickten müde und melancholisch. Fest und standhaft taxierte er die Augen Jirkas und erkannte in dem ungleichen Paar, einen Funken Hass. Ihm musste Schlimmes widerfahren sein, dass er so dachte. Seine Stimme war leise als er weiter sprach.

„Warum sagt ihr so was? Wieso macht die Kirche den Menschen das Leben zur Hölle? Wir geben ihnen Beistand in der Not, helfen den Bedürftigen. Das es Kriege gibt, allein der Religion wegen geführt, ist mir wohl bewusst. Es liegt in der Natur der Menschen und auch in unserer zu kämpfen.“
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