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Ein Volksfest zu Pfingsten
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Vladimir Drakuvicz
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 29.07.2007
Beiträge: 947
Wohnort: Düsseldorf

BeitragVerfasst am: 17.05.2008, 12:34    Titel: Antworten mit Zitat

Kopfschüttelnd stapfte Vladimir auf Jirka zu und hielt dabei nach den Stadtwachen Ausschau.


Hatten sie den dreisten Diebstahl überhaupt registriert? Nun ja, ihm war es ohnehin viel lieber, wenn er um eine Konfrontation mit selbiger herumkam.


„Habt ihr das gesehen?“


Knurrte er Jirka zu, sobald dieser in Hörweite war und deutete, empört schnaufend, mit der Hand auf die Gasse aus der er gekommen war.


„Ich hörte ja schon, dass auf Prags Straßen immer mehr Gesindel verkehren soll, aber solch eine Dreistigkeit?“


Schließlich kam er vor dem Koldun zum Stehen. Die Aufregung schien langsam überwunden, denn inzwischen grinste er breit und nickte dem anderen Neonaten der Drachen zum Gruße zu.


“Ja, in der Tat. Mir kam es auch gerade so vor als hätte ich gerade jemand bekannten gesehen. So ein Fest lockt eben so manchen Nachtschwärmer an, nicht wahr?“


Während er sprach strich er sich seine edle und auffällige Kleidung wieder glatt. Ein wenig wirkte es so als würde er sich den Schmutz des Gesindels abwischen wollen, dass er so Verachtete.
Die anderen Vampire schien er noch nicht bemerkt zu haben, oder er schenkte ihnen einfach bislang keine Beachtung.
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Eliška Valdštejn
Toreador, Neugeborene


Anmeldedatum: 08.04.2007
Beiträge: 510
Wohnort: Bochum

BeitragVerfasst am: 17.05.2008, 18:17    Titel: Antworten mit Zitat

Tief in den Schatten eines Hauseingangs lehnte die zierliche Rose an einer Mauer und beobachtete das Treiben in der Gasse, in der sie vorhin im Vorbeigehen die ihr bekannte Gestalt ihrer Clansschwester entdeckt hatte. Unter ihren Fingern spürte sie die raue Oberfläche des Steins, gegen den sie einen ihrer Füße gestellt hatte, während sie die Straße hinabspähte, die durch das Licht der Fackeln auf dem Platz in unstetes Licht getaucht wurde.

Weiter hinten erkannte sie schemenhaft die weiße Gestalt Adelas, die sich offenbar umwandte und ging und sie nahm den Fuß von der Wand, um ihr hinterher zu gehen. Im selben Moment tat sich etwas in der Gasse, eine junge Frau mit strohblondem Haar und mehr oder weniger panischem Gesichtsausdruck hetzte die Gasse hinab und Eliška lehnte sich rasch wieder gegen die Mauer, auf dem Gesicht unter der Kapuze ein gespanntes Lächeln.

Nur wenige Schritte von ihr entfernt erwischte der Verfolger schließlich die Diebin und als sie sein Gesicht sah, hob die Toreador überrascht die Brauen und schüttelte dann mit einem spöttischen Lächeln den Kopf. Der Tzimisce packte die Diebin an den Haaren und die grauen Augen der Rose verengten sich ein wenig, aber gleichzeitig erschien in ihnen etwas sehr dunkles, als sie sich ein kleines Stück nach vorn beugte und ihr Blick auf die freigelegte Kehle der jungen Frau fiel.

Erst als der Drache sie nur ein paar Schritte von ihr entfernt gegen die Hauswand warf, entspannte sich der schlanke Körper der Tänzerin wieder und sie nahm endgültig den Fuß von der steinernen Wand des Hauses hinter ihr. Angewidert musterte sie den Knappen, während sie gleichzeitig nachdenklich die Brauen zusammen zog, aber dann stieß sie sich von der Mauer ab und verließ mit schnellen Schritten den Schatten des Hauseingangs.

Da war noch jemand, eine abgerissene Gestalt, die sich durch die Menschen bewegte und trotz allem nicht wirklich hierher zu passen schien. Eliška folgte ihr kurz mit den Augen, aber dann schüttelte sie den Kopf und richtete stattdessen den Blick auf den hochgewachsenen Edelmann, der auf eine schattenhaften Gestalt im Kapuzenumhang zuging.

Sie war dicht genug hinter ihm, um seine Worte noch zu hören, gemeinsam mit dem Ärger in seiner Stimme und sie brachten das spöttische Lächeln auf ihr Gesicht zurück. Sie trat einen Schritt zur Seite, um nicht direkt im Rücken des Tzimisce zu stehen und legte dann den Kopf schief.

„Was habt ihr denn erwartet?“ sagte sie, zwar leise, aber immerhin noch laut genug, dass die beiden sie verstehen konnten. „Dass die Diebe euch in Ruhe lassen, wenn ihr hier unter den Bauern auftretet wie der König von Böhmen höchstpersönlich?“

Obwohl ihre Stimme einen eindeutig ironischen Unterton hatte, schimmerte auch ein Hauch echter Neugier hindurch. Unter der Kapuze war ihr Gesicht kaum zu erkennen, als sie sich zu seinem Gesprächspartner zuwandte, aber ein Lächeln huschte über ihre Züge, als sie Jirka erkannte und ihm höflich zunickte.

„Auch euch einen guten Abend... euch beiden.“ Korrigierte sie sich mit einem zweiten Seitenblick hinüber zu Vladimir und für einen Moment hätte man glauben können, sie wirkte ein wenig schuldbewusst, aber es ließ sich schwer sagen und der Augenblick verschwand genauso schnell, wie er gekommen war. Stattdessen glitt ihr Blick hinüber zu dem Mann, der bei dem Drachen stand und ein fragender Unterton schlich sich in ihre Stimme.

„Euer... Diener, nehme ich an?“
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Jirka
Tzimisce, Neugeborener


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Beiträge: 920

BeitragVerfasst am: 17.05.2008, 21:05    Titel: Antworten mit Zitat

Jirka schüttelte den Kopf, denn er hatte den dreisten Diebstahl ja tatsächlich nicht direkt gesehen. Ein selbstironisches Lächeln flog über sein Gesicht, als Vladimir mit solcher Verachtung über das Gesindel sprach und er an seine eigene zumindest für unwissenden Betrachter zweifelhafte Gestalt dachte. Eine so tief ins Gesicht gezogene Kapuze musste an einem so lauen Abend ja einen anderen Grund als das schlechte Wetter haben. Bei den letzten Worten des Drachen zog eine Gestalt, die sich ihm von hinten näherte seine Aufmerksamkeit auf sich. Für einen Moment verengten sich seine Augen und er musterte die kleine Gestalt in dem dunklen Umhang mit einem durchdringenden Blick. Etwas an der eleganten Art sich zu bewegen, kam ihm bekannt vor, so dass ein Lächeln über sein Gesicht glitt, während er mit dem Kinn an Vladimir vorbei wies, um ihn auf den Neuankömmling hinzuweisen, bevor Eliška etwas sagte.

Er konnte nicht umhin zu grinsen, denn sie hatte wohl nicht Unrecht. Er konnte aber ebenso wenig umhin zu antworten, bevor er noch so recht darüber nachgedacht hatte: „Das sind keine Bauern, das sind Städter.“ Neben der offenbar nur gespielten Herablassung in seiner Stimme, lag in dem letzten Wort eine Mischung aus Abneigung und einer widerwilligen Anerkennung, von der man aber nicht sicher sagen konnte, ob sie nun ernst gemeint war oder nicht. „Und ein paar von ihnen können offenbar einer lohnenden Beute nicht widerstehen, wenn sie eine sehen.“

Damit wandte er den Blick zu Vladimir und fügte mit einem schrägen Lächeln hinzu: „Aber Ihr seid offenbar eine denkbar ungünstige Beute.“
Als Eliška sie schließlich offiziell begrüßte, nickte er der Rose zu: „Auch Euch einen guten Abend“ Den Guhl, nach dem sie fragte, beachtete er nicht weiter, sondern blickte statt dessen in beide Richtungen die Gasse hinunter. Er konnte nur raten, wie sie in den Augen einer Wache wirken mussten, aber vermutlich lag der Gedanke nahe, dass der edle Herr von Gesindel belästigt wurde.
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Vladimir Drakuvicz
Tzimisce, Neugeborener


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BeitragVerfasst am: 19.05.2008, 11:49    Titel: Antworten mit Zitat

Von seinem Clansbruder auf das Erscheinen der Rose hingewiesen, drehte der Drache sich langsam um. Schweigend und mit einer entnervten Grimasse, folgte er den Kommentaren der beiden anderen zu den vorangegangenen Geschehnissen.
„Ja, einen Guten Abend.“ Brummte er schließlich und als Eliška nach seinem Knappen fragte, sah er mit einem kurzen Seitenblick zu Dimitru. „Ja das ist er in der Tat.“

Anscheinend von dem Interesse an seiner Person verunsichert oder beunruhigt senkte der Jüngling sein Haupt und sah auf das dreckige Pflaster des Viehmarktes herunter.

Sein Herr hingegen folgte Jirkas Blicken und sollte er eine Patroullie der Stadtwache erblicken, die Interesse an ihnen zeigte, würde er sie mit einer beschwichtigenden Geste davon schicken. Sicher würden sie nicht die Dreistigkeit besitzen einen Mann der augenscheinlich von hohem Stande war, ohne triftigen Grund zu behelligen.
Auch wenn, so musste Vladimir feststellen, die Städter dem Adel anscheinend zunehmend mit Respektlosigkeit begegneten, was die kleine Diebin wieder einmal beispielhaft belegt hatte.
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Eliška Valdštejn
Toreador, Neugeborene


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BeitragVerfasst am: 19.05.2008, 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

Ihr Lächeln vertiefte sich unwillkürlich, als sie Jirkas Kommentar zu den Ereignissen hörte und ihr Blick wanderte wie von selbst zu seinem Clansbruder, viel zu neugierig, wie er darauf wohl reagieren würde, um nicht hinzusehen.

Die Schatten unter der Kapuze lichteten sich für einen Moment, weil sie den Kopf heben musste, um zu Vladimir aufzusehen und gaben den Blick auf das schmale, blasse Gesicht frei. In den grauen Augen blitzte ein heller Funke auf, als sie die entnervte Miene des Tzimisce entdeckte, aber dann senkte sie rasch den Kopf wieder.

Stattdessen richtete sie den Blick mit undeutbarer Miene auf seinen Knappen und musterte ihn sehr durchdringend, auf eine Art, die den jungen Mann vermutlich zu recht beunruhigte. Aber dann war es vorbei und der Knappe schien genauso schnell vergessen wie er vorher interessant gewesen war.

Es war voller geworden in der Gasse, das Fest und der Gesang zog die Menschen an und die merkwürdige kleine Gruppe wirkte wie ein Stein inmitten eines sich bewegenden Flusses. Irgendwo in der Nähe zerbrach ein Krug aus Ton und zersplitterte unter lautem Gelächter der Anwesenden und dem Fluchen seines Besitzers auf dem Boden. Der scharfe Geruch von irgendeinem selbstgebrannten Fusel stieg beißend in die Luft und vermischte sich mit dem nach Mensch, nach Schweiß, Dreck und zahllosen unbestimmbaren Nuancen.

Die Rose zuckte zusammen und ihr Kopf ruckte in die Richtung des lauten Klirrens herum, sie wirkte plötzlich für einen Moment sehr angespannt, obwohl der Umhang ihren Körper verhüllte, es war mehr spürbar als wirklich sichtbar. Ihr Blick fand die gröhlende Gruppe von Menschen und das Rinnsal zwischen ihren Füßen und sie entspannte sich wieder ein wenig.

Dennoch warf sie den beiden Drachen einen beunruhigten Blick zu und wies dann mit einem Kopfnicken in die Dunkelheit hinter ihnen.

„Es wird langsam... voll.“ Flüsterte sie und so, als hätte sie eigentlich etwas anderes sagen wollen. „Vielleicht gehen wir besser ein bisschen aus dem Weg?“
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Lazarus
Kappadozianer, Neugeborener


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BeitragVerfasst am: 19.05.2008, 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

Dem noch immer andauerndem Trubel des Festes zu entkommen versuchend rannte die Blondine mit ihrem scheinbaren Retter durch immer leerer werdende Gassen, abseits von Viehmarkt und Gerstengasse. Die Frau keuchte bereits leicht, Aufregung, Hitze und Anstrengung machten ihr zu schaffen, Lazarus dagegen scherte sich längst nicht mehr um solch menschliche Belange, doch er spielte mit, wahrte den Schein. Seine Brust hob und senkte sich, einem aufmerksamen Beobachter würde die schlechte Schauspielerei aber sofort auffallen.

Welch Glück das die junge Dame nicht sehr aufmerksam war als sie ihn in eine düstere, enge Gasse zerrte und begann zu küssen, die Kälte seines Leiebs spürte sie nicht, ihre eigene Hitze dominierte sie. "Du bist so...mutig gewesen! Er hat schon Leute zusammen geschlagen weil sie mich angesehen haben!" Der Kappadozianer lachte gestelzt und drückte sie gegen die Wand. "ICH habe schon Leuten die Arme gebrochen weil sie das bei mir versucht haben!" er benahm sich wie ein handelsüblicher Mann seines Alters, prahlend, wichtigtuerisch und mehr heiße Luft als er je zu Lebzeiten in sich hatte. "Wirklich?" sie machte große Augen und blickte ihn bewundernd an. "jaa...wirklich..." Der Kappadozianer drehte sich mit ihr zusammen leicht und began ihren Hals zu küssen, darauf bedacht den Eingang der Gasse immer im Blick zu haben bevor er sich labte, immerhin war dies hier SEIN Gebiet und wer würde ihm seine Beute schon streitig machen?
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Vladimir Drakuvicz
Tzimisce, Neugeborener


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BeitragVerfasst am: 20.05.2008, 11:30    Titel: Antworten mit Zitat

Das Volk strömte an ihnen vorbei, die Straße zum Viehmarkt entlang, und ein höhnisches Grinsen breitete sich auf den Zügen des Drachen aus, als er nicht darum herumkam den Vergleich zwischen ihnen und Vieh auf dem Weg zur Schlachtbank zu ziehen. Sein Geruchssinn war erfüllt vom Gestank der sterblichen Leiber und ihm war als würde ihm ein wohliger Schauer den Rücken hinunter laufen.
Als Eliška um einen Ortswechsel bat, war es schließlich an Vladimir ein spöttisches Lächeln zu zeigen, während er die zunehmende Beunruhigung auf dem Gesicht der Rose zur Kenntnis nahm.
„Sicher, wenn es euch zuviel hier wird, können wir uns gerne einen ruhigeren Ort suchen.“ Antwortete er der Toreador schließlich mit einem kurzen, versöhnlichen Augenzwinkern.
Er schickte mit einer kurzen Geste seinen Knapppen Dimitru voraus, der unsanft die ungepflegten Massen beiseite drängte, um den Weg für die Dreiergruppe freizumachen.
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Jirka
Tzimisce, Neugeborener


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BeitragVerfasst am: 20.05.2008, 16:18    Titel: Antworten mit Zitat

Jirka bemerkte die plötzliche Anspannung der Rose auf das Klirren des zerschellenden Kruges, aber seine Aufmerksamkeit wurde von den Menschen abgelenkt, die nun in größerer Menge durch die vorher leere Gasse strömten. Seine Augen unter der Kapuze wurden erst größer, nur um sich dann zu Schlitzen zu verengen, aus denen er die Vorbeigehenden mit stechenden Blicken verfolgte, als könnte er sie damit davon abhalten ihn anzurempeln. Die Vorstellung alleine ließ eine unwillkürliche Anspannung durch seinen Körper gehen.

Für einen kurzen Moment ergriff ihn beinahe ein Gefühl wie Angst. Nicht die, die sich wie eine kalte Hand in den Nacken legt, sondern eher die, die einen den Boden unter den Füssen wegzog. Er musste unbedingt hier weg Hektisch suchte er nach einem Weg in eine menschenleere Gasse, vor allem einem Weg den er gehen konnte, ohne mit einem dieser Sterblichen zusammenzustoßen. Er spürte die Fangzähne hinter seinen geschlossenen Lippen und er konnte sich lebhaft vorstellen, was passieren würde, wenn das doch geschah.

Darum folgte er dem auffälligen Edelmann und dessen Knappen in der Schneise, die sie in der Menge hinterließen, auch wenn ihm das für gewöhnlich viel zu auffällig gewesen wäre. Aber momentan war ihm das egal.
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Eliška Valdštejn
Toreador, Neugeborene


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BeitragVerfasst am: 21.05.2008, 02:45    Titel: Antworten mit Zitat

Ihr Gesicht verfinsterte sich, als sie das spöttische Lächeln des Drachen entdeckte und sie warf ihm einen bösen Blick aus zu Schlitzen verengten Augen zu. Sie setzte schon dazu an etwas zu sagen, was mit Sicherheit wenig freundlich gewesen wäre, aber dann traf sie der Stoß eines Ellenbogens im Rücken, noch nicht einmal wirklich fest, aber sie vergaß den aufmüpfigen Tzimisce auf der Stelle.

Stattdessen fuhr sie mit einem wütenden Zischen herum, das glücklicherweise von dem Lärm der Menschenmenge verschluckt wurde. Mit einem erbosten Funkeln in den Augen starrte sie den Angreifer an, einen Mann im mittleren Alter, der sie um ungefähr zwei Köpfe überragte. Der untrügliche Geruch von scharfem Alkohol aus nächster Nähe brannte in ihrer Nase und die verschleierten Augen des Mannes besaßen genau den Ausdruck oder besser den nicht vorhandenen Ausdruck von jemanden, der diesem schon mehr als reichlich zugesprochen hatte.

Irgendwas hatte er bestimmt falsch gemacht hat, er spürte es, obwohl er sich eigentlich gar keiner Schuld bewusst war, aber gut, eigentlich konnte er nicht behaupten, dass er sich überhaupt noch viel bewusst war, aber der Selbstgebrannte war einfach zu verlockend gewesen. Dennoch hob er bereits aus einem Reflex heraus beschwichtigend die Hände und setzte dazu an, etwas entschuldigendes zu sagen oder vielmehr vor sich hin zu lallen, weil er vermutlich nicht mehr klar reden konnte. Der Gedanke erschien ihm so absurd und so komisch zugleich, dass er ein albernes Kichern nicht unterdrücken konnte. Er erstarrte allerdings mitten in der Bewegung, als sein Blick auf das Gesicht der kleinen Frau vor ihm fiel, die den Kopf gehoben hatte und auf deren Züge das tanzende Licht der Fackeln fiel, während um ihn herum die Menschen ungehindert in Richtung des Platzes strömten, von dem laute, ausgelassene Musik hinüber drang.

Später erinnerte er sich nie genau, was er dort im Schatten der Kapuze gesehen hatte. Davon abgesehen, dass er fest davon überzeugt war, dass ihm der Alkohol irgendetwas merkwürdiges vorgegaukelt hatte. Immerhin hatte er viel gesehen an diesem Abend, angefangen über seltsame Farben bis hin zu Dingen, die sich fließend bewegten, obwohl sie in der wirklichen Welt fest und unbeweglich waren.

An was er sich allerdings erinnerte war die panische Angst, die ihn aus heiterem Himmel überkam, die jeden bewussten Gedanken auslöschte und ihn in wilder Flucht davonrennen ließ. Und er erinnerte sich daran, wie er sich in einer der dunklen Gassen wiederfand ohne zu wissen, wie er eigentlich dorthin gelangt war und während er sich torkelnd in ein Wasserfass übergab, schwor er sich nie wieder etwas zu trinken. Und der Kirche würde er auch etwas spenden, ja, das würde er bestimmt tun, gleich morgen früh. Obwohl ihn durch den dichten Alkoholnebel in seinem Kopf die vage Ahnung beschlich, dass gleich morgen früh vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt war, um unter die Augen des Herrn zu treten.

Eliška sah ihm hinterher, wie er sich durch die Menschenmenge drängte oder vielmehr alle zur Seite schubste, die ihm im Weg standen. Die Leute lachten ihm hinterher, die meisten vermuteten wohl, er hätte ein anderes Bedürfnis, dass es schnellstens zu befriedigen galt. Sie hatte den Kopf längst wieder gesenkt, so dass Schatten ihre Züge verhüllten. Ein seltsames Lächeln umspielte ihre Lippen und auf schwer zu beschreibende Weise wirkte sie sehr zufrieden, wie eine Katze, die eine Maus gefangen hat, um mit ihr zu spielen und die sie dann nur wieder laufen lässt, um sie irgendwann wieder einzufangen.

Damit wandte sie sich um und folgte den beiden Tzimisce, die bereits vorausgegangen waren. Einige Menschen füllten bereits wieder die schmale Schneise, aber sie huschte genauso gewandt zwischen ihnen hindurch wie vorher auf dem Platz und es dauerte nur einige Momente, dann hatte sie die Drachen wieder eingeholt.

Es dauerte nicht lang, da hatten sie den größten Teil der Menschenmenge hinter sich gelassen. Die kleinen Gassen zwischen den Häusern waren zwar nicht vollkommen menschenleer, aber es waren nur wenige und die meisten von ihnen waren zu zweit in irgendwelchen dunklen Ecken und Hauseingängen verschwunden und hatten sichtbar anderes zu tun, als sich um irgendwelche Neuankömmlinge zu kümmern.

Der Blick der Rose wanderte erst forschend über Jirka, zumindest konnte man den Eindruck bekommen, dann sah sie rechts und links in die Gasse hinunter, um sich zu vergewissern, dass niemand in unmittelbarer Nähe war, ehe sie die Kapuze ein Stück nach hinten schob. Weit genug, dass Mondlicht auf ihre Züge fiel, aber nicht genug, dass jemand, der nicht direkt vor ihr stand, auch ihr Gesicht sehen konnte, geschweige denn ihr Haar.

Wirklich freundlicher war ihre Miene nicht geworden und ein dunkles Glühen loderte tief in ihren Augen, als sie sich zu Vladimir umwandte. Aber auch ein letzter Rest des Lächelns war noch da und machte es seltsam, ihr Gesicht zu betrachten.

„Zuviel ist vielleicht der falsche Ausdruck... aber gefährlich ist es.“ Sagte sie ohne dass man genau sagen konnte für wen. Vampire oder Menschen. Als würde der Gedanke sie belustigten und alle dunklen, die sie vielleicht gehabt hatte, davonjagen, blitzte ein heller Funke in ihren Augen auf und ihr Lächeln wurde nun doch lebhafter und ein wenig amüsiert. Sie trat zwei schnelle Schritte nach vorn, bis sie direkt vor dem Tzimisce stand und tippte ihm mit dem Finger spielerisch auf die Brust.

„Immerhin seid ihr es doch, dessen herrschaftliche Gestalt die Aufmerksamkeit auf uns zieht wie der Honig die Fliegen.“
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Vladimir Drakuvicz
Tzimisce, Neugeborener


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BeitragVerfasst am: 22.05.2008, 16:16    Titel: Antworten mit Zitat

„Wie auch immer.“ winkte der Drache brummend ab.
Als Eliška ihm mit dem Finger auf die Brust tippte, konnte er sich einem amüsierten Grinsen nicht erwehren.
Doch mit einer entschuldigenden Geste, neigte er sein Haupt vor der Rose.

„Verzeiht bitte, wenn ich euch verärgert habe.“ Versuchte er sie schließlich zu beschwichtigen.

„Es ist doch nichts weiter passiert, oder?“

Sein Blick wanderte von der Rose zu einem betrunkenen Jungspund der einige Meter entfernt am Straßenrand liegen geblieben war, im Delirium vom ungewohnten Brandwein.
Vladimirs dunkelbraune Augen flackerten für eine Sekunde gierig auf,
bevor er sich wieder bemühte zu seinen beiden Gesprächspartnern zu sehen.
In der Zwischenzeit lehnte sich der Knappe an eine der Hauswände am Rande der Gasse und beobachtete gelangweilt die Umgebung.
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Jirka
Tzimisce, Neugeborener


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BeitragVerfasst am: 23.05.2008, 14:19    Titel: Antworten mit Zitat

Er achtete nur so weit auf die Menschen, die dem Knappen und dem Adligen auswichen, wie er es musste, um nicht von einem Unvorsichtigen angerempelt zu werden, auch wenn das Tier diesen Gedanken zunehmend interessant fand. Die Blicke, mit denen er unter der Kapuze her die Entfernung zu ihnen maß, glitten von dreckigen Schuhen oder nackten Füßen an ihnen hinauf. Nicht hier. Er schloss die Augen wieder halb und versuchte sich einen Menschen allein in einer Gasse vorzustellen, an einem Ort, an dem die Stille des Blutes nicht so leicht gebrochen werden würde.

Und außerdem...sie sollten ja feiern! Er wollte nichts weniger, als sie nicht auf den Gedanken bringen, sie hätten gesündigt und ihr Gott hätte eine Strafe in Form eines blutrünstigen Monsters geschickt. Nein, auf keinen Fall! Er verzog das Gesicht unter der Kapuze vor Abscheu bei dem bloßen Gedanken an diese Konsequenzen und schüttelte heftig den Kopf, während er den Blick wieder auf den trockenen Erdboden und die festgetretenen Überreste von faulem Gemüse und Kot, richtete. Mit schnellen Schritten folgte er seinem Clansbruder in die Seitengasse, ging an ihm und Eliška vorbei und blieb erst mehrere Schritte von der belebteren Gasse entfernt stehen.

Auch hier waren noch Menschen, und auch wenn sie zu beschäftigt miteinander waren, um ihnen Beachtung zu schenken, so waren sie doch anwesend, sie und das Blut unter ihrer Haut. Es war Zeit, wieder von hier zu verschwinden. Er drehte sich gerade noch rechtzeitig herum, um zu sehen, wie die Rose dem Drachen vor die Brust tippte und dieser grinste. Überrascht weiteten sich seine Augen bevor er sie für einen Moment schloss und wieder zu den beiden anderen Kainiten trat.

„Verzeiht, aber ich werde diesen Ort jetzt verlassen.“ Er sprach nicht besonders laut, aber etwas in seiner Stimme klang aufgewühlt, gereizt und…hungrig.

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Eliška Valdštejn
Toreador, Neugeborene


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BeitragVerfasst am: 25.05.2008, 17:00    Titel: Antworten mit Zitat

Die Entschuldigung des Drachen schien sie zufrieden zu stellen, denn sie ließ die Hand wieder sinken und sah von unten mit in den Nacken gelegtem Kopf zu dem hochgewachsenen Mann hinauf. Erst als es in seinen Augen für einen Augenblick lang gierig funkelte, zog sie die Brauen zusammen und setzte dazu an den Kopf zu schütteln.

Doch die Bewegung, die sie aus den Augenwinkeln wahrnahm, als Jirka wieder zu ihnen zurück kam, ließ sie inne halten. Stattdessen glitt ein seltsames Lächeln über ihr Gesicht, als hätte sie in seinen Worten eine letzte Bestätigung für das gefunden, was sie eigentlich hatte sagen wollen.

„Nein, noch nicht...“ sagte sie leise und betonte das noch auf eine Weise, als könnte das aber durchaus noch passieren. Sie schwieg einen Moment, als müsste sie sich erst daran erinnern, was Jirka noch gesagt hatte, aber dann nickte sie.

„Natürlich, geht nur... wer weiß es schon, vielleicht feiern sie ja doch...“

Dann wanderten ihre Augen aber schon wieder zu Vladimir herüber und sie betrachtete ihn interessiert ohne seinen Blick loszulassen, als sie langsam um ihn herum ging. Allerdings umkreiste sie ihn nicht ganz, sondern lehnte sich dann mit dem Rücken gegen die Mauer des Hauses hinter ihm.

„Und ihr? Seid ihr sicher, dass ihr noch länger hier verweilen wollt? Ihr seht aus, als würdet ihr auch gern ein... Volksfest besuchen, das nicht hier stattfindet?“
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Vladimir Drakuvicz
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Wohnort: Düsseldorf

BeitragVerfasst am: 27.05.2008, 12:13    Titel: Antworten mit Zitat

Geistesabwesend glitt sein Blick zu dem Koldun hinüber und als dieser sich für diese Nacht verabschiedete nickte er flüchtig in dessen Richtung.
„Auf bald Jirka.“ Zischte er seinem Clansbruder zum Abschied zu.
Doch seine Konzentration war wie hinweg geblasen, den sobald er die Worte ausgesprochen hatte wanderte sein Blick auch schon wieder zu dem am Boden liegenden Jungen, wo er für einen langen Moment hängen blieb.
Als Eliška ihn schließlich erneut ansprach, riss er mit sichtbarer Mühe den Blick wieder von dem menschlichen Gefäß los. Seine Fangzähne zeichneten sich hinter seiner Oberlippe ab und seine Augen loderten animalisch.

„Vermutlich habt ihr Recht, zu meinem Fest ist es nicht weit und ich bin sicher man erwartet mich bereits.“ Das Grinsen, das sich nun wieder auf seinem Gesicht abzeichnete, entblößte die Spitzen seiner Fänge und war von unverhohlener Vorfreude geprägt. Er neigte seinen Kopf vor der Rose, während sein Knappe sich wieder von der Mauer löste, an der er gelehnt hatte er schien froh von hier wegzukommen, dies ließ sein erleichterter Gesichtsausdruck zumindest vermuten. Er trat schräg hinter seinen Herrn und vollführte eine leichte Verbeugung vor der Toreador, bis Vladimir sich ihm schließlich zuwandte. „Gehen wir Dimitru.“ brummte er.
Und wieder an die Rose gewandt fügte er hinzu. "Hoffentlich bis bald und ein ergiebiges Fest auch euch."
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Mensch
???


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Wohnort: Prag

BeitragVerfasst am: 28.05.2008, 13:55    Titel: Antworten mit Zitat

Es dämmerte, der Tag neigte sich seinem Ende zu. Das Dorffest! Das Fest! Die kleine zierliche Gestalt in Begleitung des älteren Mannes, befand sich in der Nähe des Festes. Sie hörte die Menschen, soviele Stimmen, Gesang. Weibliche und männliche Tonlagen, betrunkenes Lallen. Gerüche.. Ihre Sinne wurden umschmeichelt, aber nicht zwingend überflutet. Ihre Nasenflügel bebten, sie konnte sich vorstellen, wie die Menschen feierten, wie sie lebten, wie sie sich vergnügten. Einen Augenblick legte sie ihren Kopf an den Arm ihres Begleiters, sich entspannend, selbst genießend und innerlich, sehend.

Die junge Menschentochter war gekleidet in den engen schwarzen Stoffmantel, das hübsche Gesicht war ab und zu verhüllt von der langen dunkelblonden Haarpracht, welche sich über die Brust und den Rücken schlängelte, hin zum Steißbein. Bei ihrer Brust, erkannte man eine deutliche Ausbeulung. Das schwarze Fellknäul bewegte sich, schaute mit eisblauen Augen aus dem Mantel heraus und verschwand dann wieder. Kurze Zeit später streckte sich der schwarze Welpe und leckte seinem Frauchen übers Kinn. Ein glockenhelles- und reines Lachen erklang, die Zunge war rau, kitzelte ein wenig und eine Gänsehaut zog sich über ihren Leib.


„Bist du glücklich?“ Erklang es leise von ihrem Begleiter, der auf sie herab schaute und gleichzeitig aus den Augenwinkeln den Sonnenuntergang betrachtete. „Sicher! Was habe ich da eigentlich..?“ Sie brauchte ihre Sätze nicht zwingend zu beenden, er wusste was sie meinte. „Muscheln, dass sind Muscheln Vesna. Dort wo es Wasser und Sand gibt, warme Sonnenstrahlen und Luft die salzig riecht, ja da findest du Muscheln!“ Erklärend, warm in seiner Erläuterung, einem weisen Mann, einem Großvater gleich.

Mit einem Male, die Sonne war untergegangen, das Fest im vollen Gange, schlüpft der schwarze Welpe langsam rutschend aus ihrem Mantel heraus. Niedlich, sah er aus, wie Welpen eben aussahen. Schwarzes Fell und diese stechenden blauen Augen, so jung und so lebhaft!
„..Huch!..“ Erklang es aus ihrer Kehle und ihre Sinne konzentrieren sich auf den Hund, der Laute von sich gab. Spielerische Laute, ein Bellen. Er wollte spielen und sein Frauchen animieren. Und wie Welpen waren, sie liebten zu spielen, besonders Fange! „Vesna, bleib stehen!“ Rief der alte Mann, denn die junge Frau rannte ihrem Hund hinterher. „Ich komm nach! Er kennt den Weg! Mach dir keine Sorgen, er ist doch bei mir und passt auf mich auf!“ Lachend, mit der sanften schönen Stimme, die sie ihr Eigen nennen konnte.

„Veeesna!“ Seufzend hob der Mann die Schultern, gab registrierend nach und schaute ihr hinterher. Besorgt, trotzdem. Nur so schnell konnte er nicht rennen, es hatte außerdem keinen Sinn, sie hatte ihren eigenen Kopf. Doch Zuhause auf sie warten? Er setzte seine Schritte ihr hinterher, vielleicht würde er sie noch einholen. – Der Welpe fand ein weißes Bann, eine Schnur, spielte damit vergnügt. Sie bekam, als sie sich hinhockte, ein Teil mit einer Hand zu fassen und der kleine Frechdachs zerrte am Band, die junge Menschenfrau folgte ihm, weg vom Fest.

Innerlich, wusste sie, wo sie war. Sie wurde in Prag geboren, kannte diese Stadt, aber ihr kleiner wilder tierischer Begleiter, wusste auch, wo sein Zuhause war. So rannte das kleine Etwas mit ihr, ja wohin eigentlich? Gallustor.. Der kleine Freche blieb stehen, zerrte weiter an dem Band, spielerisch. Sie kniete sich hin und vorfreudig sprang der Hund auf ihren Schoß, leckte ihr übers Kinn, sie lachte wieder auf und genoss das wärmende Tier an ihrer Brust.
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Pavel Marketa
Kappadozianer, Ancilla; Hüter d. Wissens


Anmeldedatum: 19.03.2007
Beiträge: 555

BeitragVerfasst am: 30.05.2008, 16:38    Titel: Antworten mit Zitat

Das goldene Licht der Sonne war verschwunden und dem silbernen Licht der Gestirne gewichen. Mehr Menschen als üblich fand man in den Gassen und auch jene die am nächsten Morgen wieder früh ihrer Arbeit nachgehen müssten waren noch auf, denn heute war einer jener Tage an denen man vergessen von den Beschwerlichkeiten des Lebens suchte. Schritte ertönten auf den Straßen Prags und wurden leise von den Häuserwänden zurückgeworfen. So sich jemand nach dem Verursacher umsah, würde derjenige eine mittelgroße Gestalt erblicken. Doch war dies bereits alles was ein Beobachter sehen würde denn wurde er ganze Körper von einer Kutte aus schwarzen Leinen verhüllt, selbst die lange Kapuze war tief in das Gesicht gezogen.

Rasch bewegte er sich durch die gepflasterten Wege der Altstadt, der Blick wanderte Aufmerksam umher, aufmerksamer als gewöhnlich. Doch auch der Grund dafür war ersichtlich, torkelten doch noch immer einige Betrunkene umher und wer weiß möglicherweise vergaß jemand seine Frömmigkeit und entschied sich den vermeintlichen Mönch beim Tragen seiner Besitztümer behilflich zu sein.

Auch wenn ihm die Anwesenheit von so vielen ausgelassen feiernden Menschen nicht zusagte, so war doch die Aussicht auf leichte und schnell zu findende Beute zu verlockend als das er ihr widerstehen konnte.

Ein leises knurren drang an seine Ohren und es wurde lauter umso näher er dem Ende der Gasse kam. Nur wenige Schritte trennten ihn noch von der Ecke ehe ein leises, helles Lachen und die Geräusche von Schritten zu ihm vordrangen. Nach wenigen Augenblicken sah er die Verursacher im Dunkeln der Nacht vor sich, ein junges Mädchen und ein kleiner Hund. Die kalten grünen Augen des Kappadozianers verharrten nur für wenige Sekunden auf dem Tier ehe sie auf dem Mädchen stehen blieben.

Sie waren nicht in seinem Gebiet das wusste er und doch könnte er sich den weiten weg zum Fest sparen wenn… Der Blick des Kainiten wanderte umher durch die schwach beleuchtete Nacht, niemand war zu sehen und auch als er die Wände der Häuser entlang blickte konnte er kein Fenster ausmachen. Seine Augen schlossen sich und er lauschte hinein in die Nacht, aufmerksam, ob Schritte zu vernehmen waren, entweder die torkelnden eines betrunkenen oder die schnellen eines Heimkehrenden. Zuerst drang ihm der beißende Gestank der Stadt in die Nase und er verzog angewiedert das Gesicht. Doch abgesehen von den beiden Geräuschquellen vor ihm war es still. Langsam öffneten sich seine Lider wieder, fixierten den Menschen und dann erklang das pochen seiner Ledernen Stiefel erneut in der ansonsten so ruhigen Dunkelheit.
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