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Ein Volksfest zu Pfingsten
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Mensch
???


Anmeldedatum: 27.05.2008
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BeitragVerfasst am: 30.05.2008, 19:29    Titel: Antworten mit Zitat

Noch immer zerrte der junge Welpe an dem weißen Band, spielte damit, spielte mit seinem Frauchen und war vollkommen außer sich. Er freute sich, wurde wilder, war gefangen zwischen seinem Spieltrieb und der Zuneigung zu seinem Frauchen. Immer wieder leckte die raue warme Zunge des Tieres über ihr Kinn, dann auch die Wangen hoch. Sie hatte sich verliebt, in diesen süßen Welpen. Sie wusste von Hörensagen wie er aussah und konnte ihn sich vorstellen, wie groß er war, wie niedlich. Sie konnte ihn schließlich ertasten, erfühlen.

Die Spielsituation wurde allerdings unterbrochen und der Welpe rutschte vom Schoß des Mädchens. Ein Knurren, aus diesem Knurren wurde dann ein aggressives Bellen. Er schnappte sich das weiße Band, welches noch immer von der zarten Hand gehalten wurde, auch als er anfing zubellen und zuknurren. So wirklich, verstand sie es nicht, oder doch? War da Etwas, was ihm Angst machte, beunruhigte? Sie merkte, wie der Welpe sie zog, versuchte sie auf die Beine zubringen, was ihm auch mit ihrem Zutun gelang.
„Scch.. Alles in Ordnung, es passiert dir doch nichts.“ Versuchte sie ihren Liebling zu beruhigen, der aber immer noch weiter zog und sie versuchte mit sich zu nehmen. Einige Schritte, folgte sie ihm, dann war da kein Zug mehr, keine Spannung. Sie hielt alleine, locker, das weiße Band in der Hand. Ein Jaulen erklang, dann ein ängstliches eingeschüchtertes Wimmern. Der kleine Hund lief, lief weg und schaute sich immer wieder panisch um. Panisch wegen dem Mann, aber gleichzeitig .. da war wohl was Anderes, sein Frauchen betrachtend. Außer Reichweite kauerte er sich winselnd an einer Mauer im Schutze der Dunkelheit zusammen, lauschte. Er wusste wo sein Heim war, sicherlich, und er hatte Angst, er war aufgelöst, denn ein Geruch hatte seine Schnauze wahrgenommen, die er nicht zuordnen konnte. Was man bekanntlich nicht kennt, macht einem Angst.

„Wo..“ Um Himmelswillen! Sie hörte ihren Hund nicht mehr, nicht einmal mehr das Wimmern, dafür hörte sie allerdings Schritte. Sacht mit der Hand strich sie sich das Haar aus dem Gesicht, hinter die Ohren und lauschte. Ihr kam es zwar in den Sinn zufragen, wer da sei, aber ihr Engel hatte sehr komisch reagiert, er war verstört und sie machte sich Sorgen. Sie wollte nicht warten.. und wenn es der Nachtwächter war, gab es sowieso Ärger? So wurde rasch eine Wand gesucht, die Arme ausgestreckt, bis die Hände eine Wand erreichten und langsam taste sie sich vorwärts, mit etwas schneller werdenden Schritten.
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Pavel Marketa
Kappadozianer, Ancilla; Hüter d. Wissens


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BeitragVerfasst am: 31.05.2008, 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

Das beinah schmerzhafte bellen des Hundes drang zu ihm vor und er verzog für einige Sekunden das Gesicht. Erst als das Tier verstummt war schloss er die Augen und verharrte so für einen Moment ehe er sie öffnete und sich suchend nach dem Mädchen umblickte.

Zuerst erblickte er den sich zurückziehenden Welpen und ein kaltes lächeln bildete sich im Schatten der Kapuze. Der Hund hatte bemerkt dass ein weit gefährlicheres Raubtier als er selbst erschienen war. Die grünen Augen des Kappadozianers wanderten weiter suchend durch die Nacht bis sie schließlich erneut den jungen Menschen fixierte.

Etwas an ihr war anders, aufmerksam beobachtete er sie während seine Schritte ihn immer näher zu ihr trugen. Ihre Reaktion war nicht die die er erwartetet hatte. Ihr Blick war über ihn hinweg geglitten ohne das sie ihn wahrgenommen hatte und nun bewegte sie sich nur langsam vorwärts bis sie die Wand eines der umstehenden Häuser erreicht hatte. Was zwang diesen Menschen sich so anders zu verhalten als andere seiner Art?

„Einen guten Abend junge Dame wünsche ich“ auch wenn die Worte des Grabräubers durchaus höflich waren, fand sich doch nichts davon in seiner Stimme wieder. „Ihr wirkt ein wenig… verloren, möglicherweise kann ich euch behilflich sein?“ noch immer verkürzte er den Abstand zwischen seinem Ziel, den Blick nur ab und an abwendend um den Hund und dessen Reaktion zu erfassen.
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Mensch
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BeitragVerfasst am: 31.05.2008, 22:03    Titel: Antworten mit Zitat

Wo war er nur hin und warum? Sie versuchte ihre Gedanken zuordnen und die Mauer, sie gab ihr Halt, Sicherheit und schenkte ihr Vertrauen. Sie musste ihn finden, sie musste es einfach, sonst würde ihr Herz bluten. Das Liebgewonnene konnte sie nicht gehen lassen. Er war doch noch so jung, so klein, mit einem Entdeckungsdrang, mit Spielsehnsucht, mit Wärme und suchend nach Zuneigung und Streicheleinheiten. – Das Mädchen zuckte zusammen, als eine fremde Stimme erklang, hinter ihr.. vermutlich. Leicht leckte sie sich über die Lippen, etwas nervös und unruhig. Er klang nicht wie der Nachtwächter.. der Wächter wäre anders vorgegangen und hätte eine bedrohliche Stimmlage an den Tag gelegt.

Sie griff mit ihrer Hand ins Leere, machte einen Schritt zurück, um die Mauer wieder mit beiden Händen zufühlen und sacht drehte sie den Kopf in die Richtung der männlichen Stimme. Die dunkelblonden Haare verdeckten leicht ihre Iriden, die einen starren Ausdruck besaßen und einen matten Glanz, keine Lebendigkeit.
„Guten.. Abend..“ Erklang es leise, zögernd. Seine Stimme, sie gab keinen Aufschluss über sein Aussehen, über seine Gestalt, nichts Dergleichen. „Ich.. wirke verloren?.. Ich habe Etwas verloren.. meinen Hund..“ Feststellend, leiser Missmut und dennoch tiefe Sorge konnte man vernehmen.

Ihre Brust hob sich, sie seufzte auf, ein wenig niedergeschlagen und voller Furcht, dass ihrem Liebling etwas zustößt. Sie wollte gehen, wollte ihn suchen, nur wusste sie um.. vermutlich, um einen Mann in ihrer Nähe. Das würde Ärger bedeuten! Warum hatte sie nicht gehört? Innerlich verstimmt und ein wenig unsicher, sie lauschte den Schritten, die näher kamen und noch immer blieb eine gewisse Starrheit, eine Fixierung seiner Gestalt und dennoch wieder nicht.
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Pavel Marketa
Kappadozianer, Ancilla; Hüter d. Wissens


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BeitragVerfasst am: 31.05.2008, 22:53    Titel: Antworten mit Zitat

„Euren Hund sucht ihr?“ mit der rechten Hand deutete er auf den Hund, welcher sich einige Mannslängen von ihm entfernt hinkauerte „Dort drüben befindet er sich.“ Es war dunkel, das stimmte doch sollte das silberne Licht auch für Menschliche Sehverhältnisse ausreichend sein um das Tier bereits entdeckt zu haben. Nur wenige Schritte vor ihr hielt er inne, sein Blick ruhte auf ihrem Gesicht doch die langen Haare verdeckten die milchigen Augen.

Seine Stirn legte sich in Falten während er das gesehen und gehörte verarbeitete und schließlich wieder zu sprechen begann „Ihr seid des Sehens nicht mächtig?“ Kein Mitleid, keine Freundlichkeit, nur Neugier und ein Hauch von Kälte wurden während der Worte deutlich.

Die Anspannung und Furcht die er aus ihrer Körperhaltung und ihren Worten herauszulesen glaubte hätten ihn zu einem anderen Zeitpunkt möglicherweise belustigt, doch in der heutigen Nacht beherrschte etwas anderes seinen Geist. Die Möglichkeit das das Mädchen unter der vermuteten Schwäche litt war aufgrund ihres Verhaltens nahe liegend und auch wenn der Verlust des Augenlichts bei älteren Menschen nicht allzu ungewöhnlich war, so war er doch nur selten bei der Jugend zu finden, vorausgesetzt es handelte sich um eine Krankheit oder angeborene Blindheit und war nicht durch einen Unfall entstanden.

„Was ist der Grund dafür, dass ihr so spät des Nachts allein durch die Gassen zieht? Befindet ihr euch auf dem Heimweg oder habt ihr vor das Fest aufzusuchen?“
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BeitragVerfasst am: 01.06.2008, 08:25    Titel: Antworten mit Zitat

Dort drüben befindet er sich? Wo? Damit konnte sie leider nichts anfangen, auch wenn sie nun wusste, dass er irgendwo in der Nähe sein musste, nur warum kam er dann nicht zu ihr zurück? Kurz drehte sich der Kopf, wanderte wohl in alle Richtungen.. nur blieben die Augen weiterhin etwas unbeweglich. Sie strich sich mit einer Hand etwas das Haar aus dem Gesicht, hinter die Ohren. Himmelsblaue Augen, milchig, vermischt mit grau. Das Mädchen presste streng die Lippen auf einander, ein enger Strich entstand und bei ihrem schwarzen Mantel war eine Hebung und Senkung der Brust zu erkennen, ein wenig aufgeregt und immer noch nervös.

„Nicht so wie.. Ihr. Ich seh’ .. anders.“ Leise sprechend, seine Stimmlage analysierend. Kein Mitleid, aber auch keine Freundlichkeit. Wie sollte sie das nur deuten, verstehen? „Ich.. hatte das Fest besucht.. befand mich auf dem Heimweg.. mein Hund sollt' mich führ'n, begleit'n.. er kennt den Weg.“ Und er kannte ihn. Ihre Hand tastete über die Mauer, über die Wand. Mit dem Rücken lehnte sie sich an Diese und ließ locker die Arme baumeln. Auch wenn die Fingerkuppeln wieder auf Wanderschaft gingen, ihr so Sicherheit gaben. „Ich sollte geh'n.. verzeiht..“ Sie bat ihn nicht darum, dass er sie nach Hause begleitet, sie schaffte es schließlich alleine.

Nun, es wäre sicherlich eine nette Geste von ihm und wie man es dreht, wie man es wendet, sie machte den Eindruck Hilfe zu benötigen und gleichzeitig zeigte sie doch ein Selbstbewusstsein, dass sie Unterstützung ablehnte. Sie wollte nicht anders sein, war es dennoch und sie passte sich an ihre Umgebung an und die Umgebung passte sich ihr an. Leicht leckte sie sich über die Lippen.. noch immer hatte sie kein Bild von ihm, sie konnte ihn sich nicht vorstellen. Die Stimme gab darüber sehr wenig preis.

Verbittert? Nein.. Unfreundlich und ohne Mitleid, ein sehr strenger Mann, vielleicht.. ebenfalls mit einer strengen Ausstrahlung, autoritär.. daher auch Gesichtskonturen, die keine Mimik sprachen, .. ein Sandkorn am Meer. Ihre Muscheln!
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Pavel Marketa
Kappadozianer, Ancilla; Hüter d. Wissens


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BeitragVerfasst am: 01.06.2008, 21:42    Titel: Antworten mit Zitat

Das Interesse das der Kappadozianer für sein Gegenüber hegte, zeichnete sich nun auch in seinem Gesicht ab, zumindest für jene die die es vermochten die Schatten zu durchdringen. Aufmerksam betrachtete er die ungewöhnlichen Augen des Mädchens als dieses die Haare beiseite strich.

„Anders? Inwiefern seht ihr anders?“ Schnell verließen die Worte seinen Mund und die Neugierde mit der sie gefüllt waren, würde sie wohl deutlich vernehmen können. Nach einigen Momenten in denen sein kalter Blick erneut zu dem Hund und zurück zu der Blinden wanderte, teilten sich seine Lippen abermals „Wie ist es euch gelungen euch auf dem Fest mit eurer Krankheit zurechtzufinden? Man sollte meinen das solch eine große Anzahl an Menschen gefährlich für euch ist, zumal ihr nur euren Hund als Begleiter habt.“

„Natürlich, ihr seid gewiss erschöpft.“ Der Kopf des Grabräubers legte sich leicht schief während sich gleichzeitig einige Falten auf der blassen Stirn bildeten „Erlaubt mir euch nachhause zu begleiten. Als Mann Gottes ist es meine Pflicht auf die Schafe des Herrn zu achten.“ Auch wenn die Stimme des Kainiten nicht unfreundlich war, so fehlte noch immer die Wärme in ihr. „Wenn ihr mir nun also sagt wo ihr zu nächtigen pflegt geleite ich euch dorthin. In Nächten wie diesen, in denen noch häufiger Trunkenbolde anzutreffen sind, sollte eine junge Dame wie ihr nicht allein umherwandern.“
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BeitragVerfasst am: 02.06.2008, 17:34    Titel: Antworten mit Zitat

„Ich kann es schwer.. erklär’n. Ich seh’ durch die Stimme meines Gegenübers.. durch Berührungen. Eine Vorstellung.. in meinen Gedanken. Ich seh’.. mit meiner Seele.“ Raunend, wie sollte man Jemanden erklären wie sie sah, der selber sah? Es war durchaus ein wenig kompliziert. Sie konnte behaupten ein Apfel ist rot, weil es ihr so erzählt wurde.. aber was wahrhaftig rot ist. Vielleicht war ja auch Rot.. Grün und Gelb.. Blau? „Es ist doch.. keine.. Krankheit..“ Nuschelnd, ein wenig gekränkt in diesem Moment. Sie war anders, sicherlich, aber dennoch nicht.. krank, oder doch? „Wenn man nicht sehen kann.. konzentriert man sich auf seine funktionierenden Sinne. Man hört besser.. man kann durchs Erfühlungen eine Zuordnung treffen..“ Und.. man roch intensiver, Gerüche konnte man aus einanderhalten, unterscheiden und wieder erkennen.

Sacht regte sie sich, drehte sich wieder in die Richtung, wo sie glaubte ihren Hund zu finden. „Mein Hund kann mich sehr gut führen.. normalerweise begleitet mich auch.. ein lieber älterer Herr.“ In Gedanken, hörte sie seine Stimme. Noch ein Vorteil – man konnte besser Stimmen auseinander halten. Züge eines jungen Mädchens waren kaum vorhanden, wenn sie sprach, sondern schon ein wenig erwachsener. Schließlich lebte sie ihr ganzes Leben.. ohne Bilder, ohne zusehen. „Ihr wollt mich nach Hause begleiten? Oh..“ Erstaunte Stimmlage. „Nur.. mein Hund..“ sorgenvoll, denn ohne ihn, würde sie nicht gehen. „Dort.. wo Tiere sich befinden, wo sie sich präsentieren oder präsentiert werden.. stolze imposante Pferde.. und wo der Glaube gebündelt ist in einem Haus aus Stein.." Richtung des Viehmarktes, andeutend, bzw. ebenfalls in die Richtung einer Ruhestätte für die Verstorbenen.
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Pavel Marketa
Kappadozianer, Ancilla; Hüter d. Wissens


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BeitragVerfasst am: 02.06.2008, 18:20    Titel: Antworten mit Zitat

„Selbstverständlich sind eure anderen Sinne besser ausgebildet, ansonsten wäret ihr nicht Fähig euch so frei zu bewegen. Doch wie meint ihr das wenn ihr sagt ihr seht mit der Seele? Bildet sich in eurem innern das Bild des Gegenstandes oder Person welche ihr mit euren anderen Sinnen wahrnehmt?“ Die Stimme war ruhig und das Interesse welches in den Fragen steckte wäre selbst für ungeübte Zuhörer deutlich zu erkennen.

Als ihre Widerworte zu ihm vordrangen runzelte er leicht die Stirn „Ihr könnt mir glauben wenn ich euch sage, dass eure Blindheit eine Krankheit ist – so ihr euch keine Verletzung der Augen zugezogen habt, worauf die euren nicht hindeuten.“

Langsam wanderten die Augen des Kappadozianers durch die Nacht bis sie schließlich den jungen Hund erfassten, ohne sich seiner Gesprächspartnerin zuzuwenden begann er zu sprechen „Eurem Hund geht es gut, er ist eben einer Ratte hinterher gejagt und hat sich weiter entfernt. Doch ihr habt selbst gesagt, dass er euer Führer ist, von daher wird er mit Sicherheit zu euch zurückkehren sobald er das Verlangen danach verspürt. Ihr solltet daheim auf ihn warten.“ Noch während er sprach bildete sich ein breites um seine Mundwinkel, breit genug als das jemand der durch die Schatten zu blicken vermochte die langen Eckzähne erblicken könnte. Er wusste nicht ob das Tier das noch immer im Schatten kauerte diese Geste erkennen oder verstehen konnte, doch zusammen mit dem kalten gnadenlosen Blick des überlegenen Raubtiers war diese Geste wohl unmissverständlich.

„Scheinbar seid ihr auf eurem Nachhauseweg abgekommen, ihr befindet euch nahe der Altstadt und so ihr Richtung Viehmarkt wollt ist es ein weiter Weg für euch, vor allem ohne Begleiter. Wenn es euch also beliebt begleite ich euch bis zu eurem Heim.“
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BeitragVerfasst am: 02.06.2008, 18:59    Titel: Antworten mit Zitat

„Mit allen.. anderen Sinnen. So lassen weiche Hände darauf schließen, dass die Person keine harte Arbeit kennt.. wenn die Haut rau ist, gezeichnet vom Leben.. erkenne ich eine Gestalt, die sich dem Leben bemüht.“ Und da war durchaus was Wahres dran, meistens. „Ich.. ja, die Seele zeigt mir ein Bild.. auch wenn es sich wohl unterscheiden wird.“ Es war wirklich kompliziert zu beschreiben, schließlich fragte sie kaum Jemand danach, weil man sich entweder nicht traute oder wohl Angst hatte, sie damit zu verletzen. Assoziationen, mit Geruch, mit Berührungen, mit Geräuschen, auch die Stimmlage war so gesehen wichtig. Warum interessierte es ihn so? Noch immer keine großartige Regung der Augen, die fremdartig wirkten. Ein stechender Blick, würde man meinen und doch schaute sie sooft durch eine Gestalt hindurch.

„Nicht zusehen, kann eine Krankheit sein.. aber wohl manchmal auch ein Segen. Es fehlt nur ein Sinn.. ein Fehlen.“ Es widerstrebte ihr, es als Krankheit an zuerkennen, bzw. es so zu benennen. Es war angeboren und wohl so von Gott gewollt, vom Schicksal, gegen Jenes stemmte sie sich nicht, sie hatte es akzeptiert. – Nun runzelte sie die Stirn, als sie seinen Worten lauschte. Er jagte eine Ratte? Er hatte aber nicht gebellt, nicht gejault und gewimmert, weil er eine Ratte jagte, oder damit begann. Daran glaubte sie nicht und ebenfalls bewegte sich die feine Stupsnase abschätzend. – Der Hund erkannte diese Geste wohl nicht direkt, aber es war Etwas, was ihm Angst machte und er sich aus seinem Zustand befreite und wegrannte, einige Straßengassen weiter erklang wieder ein aggressives Bellen, gemischt mit einem Jaulen. Er rannte nach Hause..

Sekunden vergingen, 1 Minute.. dann drehte sie sich, in die Richtung.. wo der Viehmarkt lag. Ihre Orientierung hatte sie nicht verloren und ging langsame Schritte, sich einfach an der Hausmauer entlang tastend, sich sacht auf die Unterlippe beißend.
„Es.. würde mir belieben.“ Tat es das wirklich? Es war nur klüger, für sie. Der Nachtwächter, daran wollte sie gar nicht denken.
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Pavel Marketa
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BeitragVerfasst am: 02.06.2008, 20:21    Titel: Antworten mit Zitat

Erst als der Hund in der Dunkelheit der Nacht verschwunden war, wandte Pavel sich der Blinden zu. Schweigend erwiderte er ihren Ausdruckslosen Blick bis sie sich schließlich umwandte und in Bewegung setzte. Das Lächeln schwand fast Augenblicklich aus seinem Gesicht als ihre Worte ihn erreichten. Es spielte letztendlich keine Rolle ob sie ihm glaubte oder nicht.

Mühelos holte er zu ihr auf und passte sich ihren langsamen Schritten an. Während sie nebeneinander durch das nächtliche Prag wanderten beobachtete der Kainit das Sethskind eingehend, auf ihre Gesten und Bewegungen achtend die so anders waren als bei Gesunden Menschen. „Sagt Kind, wie lautet euer Name?“

Sie passierten auf ihrem Weg durch die Stadt ab und an einige Menschen die sich ebenfalls auf dem Heimweg befanden und ihnen trotz dem nicht ganz gewöhnlichen Mädchen kaum einen Blick schenkten, Müde vom langen Tag und ausgelassenen feiern war ihr Interesse an ihren Mitbewohnern erstaunlich gering. „Ihr sagtet, dass ein alter Mann über euch wacht, was ist mit euren Eltern geschehen?“ Kein Mitleid war herauszuhören obwohl die Antwort auf diese Frage nahe liegend war.
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BeitragVerfasst am: 02.06.2008, 21:36    Titel: Antworten mit Zitat

„Vesna Stanislav..“ hauchend, ihm auf seine Frage antwortend. Ab einem bestimmten Punkt, wo die Mauer aufhörte, rückte sie näher in die Straßenmitte. Ein vertrauter Anhaltspunkt? Nun musste sie sich etwas konzentrieren, es sollte allerdings nicht so schwer werden. Menschen, die Ihnen entgegen kamen.. den lauschte sie, den Schritten, den Geräuschen, galant ihnen ausweichen. Wahrlich blind hineinrennen?

Das tat sie nicht, sondern ihr Sinn war scharf, sie aufmerksam. Ohne Hilfe, ohne Mauer, ging sie weiter. Risiko lag allerdings bei Gegenstände, die auf dem Boden lagen, doch jetzt.. brauchte sie nur noch zählen und die Hoffnung tragen, dass sie richtig liegt.


„Sie sind gestorben..“ kam es recht rasch, recht schnell die Antwort. Nicht gerade mit viel Gefühl, dennoch nicht herzlos. Es .. ist 2 Jahre her, sie dachte sooft an ihre Eltern, vermisste die Berührungen, die Umarmen, die warmen Worte, das Wissen, allgemein die Weisheit. Eltern sind unersetzbar.

Ihre Brust umschlang sie mit den Armen, die dunkelblonden Haare fielen ihr wieder ins feine Antlitz und ein Windhauch kam, strich die goldene Pracht wieder auf den Rücken.
„Ihr wirkt recht neugierig..“ nur aufgrund seiner Sätze, aber nicht aufgrund der Stimmlage. Leicht den Kopf zur Seite neigend, abwiegend, abschätzend, sie zählte ihre Schritte.
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Pavel Marketa
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BeitragVerfasst am: 02.06.2008, 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

„Ich bin erfreut eure Bekanntschaft zu machen Vesna Stanislav.“ Weder Spott noch Verachtung würde sie erkennen können, nein die Worte wurden ernsthaft und ruhig gesprochen. Weitere Minuten verstrichen in denen sie schweigend durch die Gassen der goldenen Stadt wanderten. Schließlich richtete sich sein Blick gen Himmel auf der Suche nach dem Mond, dabei legte er den Kopf schief, möglicherweise eine Angewohnheit aus einem vergangenen Leben. Als sie seine Frage beantwortete nickte er nur, die Antwort war vorhersehbar.

Trotz der überraschend guten Orientierung des Mädchens kamen sie, für die Verhältnisse eines Sehenden, nur recht langsam voran. „Wenn ihr es wünscht kann ich euch führen, so solltet ihr schneller an euer Ziel gelangen“ Auch wenn er noch immer höflich Sprach, so wurde doch deutlich das er ein Nein nicht akzeptieren würde.


Aufmerksam lauschte er weiterhin ihren Worten und beobachtete ihre Gesten doch würde ein Beobachter keinerlei Mitgefühl in seinem Antlitz finden können „Neugier ist einer der Antriebe des Menschen. Ohne solch einen Wissensdurst würde es zu keinerlei Erkenntnissen kommen und die Wissenschaft stagnieren.“
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BeitragVerfasst am: 03.06.2008, 17:58    Titel: Antworten mit Zitat

„Und wie lautet euer werter Name?“ Ein wenig Neugierde nun ebenfalls zeigend, sie wusste seinen Namen nicht, sie hatte nicht einmal ein Bild zu ihm, zu seiner Stimme, sie konnte ihn nicht einschätzen und die Seele sprach von einer gewissen Leere und dennoch Vorsicht, stilles Misstrauen. Ihr Kopf ruckte etwas zur Seite, dann wohl in seine Richtung, wo sie ihn hörte. Er wollte sie führen? Und irgendwie klang es so, als würde er keine Widerworte, geschweige denn eine Ablehnung akzeptieren. Missmut, zeichnete sich etwas auf ihrem Gesicht ab, nur kurz, dann wurden die jungen Gesichtskonturen wieder ebenmäßig schön.

„Wenn es euer Begehr ist, so werde ich euch nicht widersprechen.“ Sie gab ihm nach, auch wenn es ihr nicht behagte. Einerseits zeigte er kein Mitleid, bat dennoch seine Hilfe an. Sie blieb stehen, machte eine Handgeste. Es lag in seinem Ermessen, wie er sie führen wollte. Ob nun verbal, oder durch.. körperlichen Kontakt. Nur bei fremden Männern, hach.. das machte sie irgendwo nervös, unsicher und unruhig, da schlug das Herz höher, der Puls raste, die Atmung wurde etwas schneller und die Wangen, sie färbten sich leicht rot. Sie musste leicht lächeln.

Seine Worte, er sprach die Wahrheit.. ohne Neugierde, würde es keine neuen Erkenntnisse geben, auf welchem Gebiet auch immer. Auch wenn.. .. man fürchtete sich vor Errungenschaften. Natürlich, was man nicht kennt, dem misstraut man, verachtet es. Sie schien zuwarten, war dennoch gleichzeitig etwas angespannt und der schwarze Mantel verhüllte sehr gut den zierlichen jugendlichen Leib des Mädchens, welcher einer Frau dennoch schon sehr nahe kam.
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Pavel Marketa
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BeitragVerfasst am: 03.06.2008, 19:14    Titel: Antworten mit Zitat

„Verzeiht diese Unhöflichkeit. Pavel Feodos mein Name“ Ruhig verließen die Worte seinen Mund, keinerlei Veränderungen in seiner Stimme waren zu erkennen und wenn sie dennoch die Lüge durchschauen würde, wäre dies nicht sein Problem. Seine Schritte passten sich erneut den ihren an während er weiterhin zu ihr sprach „Haltet euch ein meiner Kleidung fest. So sollte es euch gelingen mit meinem Tempo Schritt zu halten“

Er hielt ihr den verhüllten Arm hin wie es sich schickte doch ob sie diesen wahrnehmen und schließlich wählen würde wäre ihr überlassen. Es spielte letztendlich keine Rolle. Erst wenn er ihren Griff spürte und sich mit einem raschen Blick vergewissert hatte beschleunigte er seine Schritte bis zu einem schnellen Gang. Würde das blinde Mädchen mithalten können oder war wirkte sich ihr Nachteil auch in diesen Bereich aus?

Sie kamen nun wesentlich schneller voran. Des Öfteren bogen sie abrupt in Gassen ab was die Orientierung ohne das Augenlicht erschweren würde. Die vorangeschrittene Nacht hatte bereits die größeren Straßen geleert, so dass sie wohl auf niemanden, zumindest niemanden mit guten Absichten, mehr treffen würden.
Wusste seine Begleiterin wo sie waren? Würde ihr Aufgrund ihrer Erfahrung mit dem Umgang ihrer Krankheit gelingen woran andere versagt hatten? Während solche Fragen seinen Geist beschäftigten wanderte sein Blick wachsam umher, dabei stoppte er oft auf der Blinden um ihre Reaktionen zu erfassen. Würde sie merken das sie sich trotz Umwege dem Viehmarkt näherten?
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BeitragVerfasst am: 03.06.2008, 19:43    Titel: Antworten mit Zitat

Ein sachtes Nicken, welches er wahrscheinlich registrieren würde, zu seinem Namen. „Sehr erfreut, eure Bekanntschaft zumachen.“ Raunend, nuschelnd, wieder mit einem sachten Lächeln. Mindestens kannte sie nun den Namen ihres Gegenübers, was ihr durchaus wichtig war, auch wenn sie ihn nicht mit Vornamen ansprechen würde. An seiner Kleidung festhalten? Das war natürlich eine Alternative, die ihr behagte. Warum sollte es ihr nicht gelingen? Er müsste nur auf den Boden achten, wegen Hindernissen, Jene würde sie nicht wahrnehmen, nur spüren, wenn es schon zu spät ist.

Der Arm, er wurde ihr hingehalten und ganz vorsichtig, behutsam, ertastete sie seinen Arm. Sie harkte sich nicht direkt ein, so wie es sich wahrscheinlich gehörte. Die filigranen Finger *krallten* sich in seinen Stoff, Halt suchend. Na huch! Erst waren es Schritte, dann schnelle Schritte, dann ein Tempo, welches sie so nicht gewohnt war. Man hörte sie brummen, er benachteiligte sie nicht, nahm keine Rücksicht, obwohl es ihr gefallen würde. Ein kurzes Mal stolperte sie, ihr Körper dennoch im Griff, um sich führen zulassen. Es sollte eigentlich nur noch, gerade aus gehen, dann wäre es nicht mehr weit.

Doch, er bog sooft abrupt ab, dass sie sich neu orientieren musste und dennoch innerlich den Weg kannte. Sie drehte sich mit der Seele, meistens dennoch wusste sie, wo sie war und wo ihr Zuhause war, wo sie hinmusste. Ihre schmale Braue hob sich kurzzeitig, welches bizarres Spiel. Kannte er den Weg nicht?
„Ihr hättet nur.. der Straße folgen brauchen.. kennt ihr den Weg nicht?“ Fragend, sehr leise und behutsam gesprochen, sehr vorsichtig, sie wollte ihn nicht verletzen, beleidigen oder seine Autonomie in Frage stellen. – Großartige Reaktionen? Die Gesichtskonturen blieben fast ruhig, wechselten allerdings die ‚Form’ und wirkten ab und zu fragend, sehr fragend sogar. Sie bemühte sich mit zukommen, auch wenn er sie eigentlich fast die ganze Zeit *zog*. Sollte sie es wagen? So richtig traute sie sich nicht. Sie würde den restlichen Weg schon finden, nur wollte sie ihm nicht auf die Füße treten.
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