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Morgendliche Gischt

 
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Die Geschichte ist...
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Autor Nachricht
Lazarus
Kappadozianer, Neugeborener


Anmeldedatum: 04.02.2008
Beiträge: 69

BeitragVerfasst am: 01.08.2008, 20:30    Titel: Morgendliche Gischt Antworten mit Zitat

So ich hab mal wieder aus Lust zu schreiben was geschrieben und das ist hiermit zum Abschuss freigegeben Smile Also schön lesen, das Häkchen setzen und wie letzte mal eine Kritik schreiben über Unlogisches usw usf.

Die ganze Welt schien aus den Fugen geraten zu sein, alles schwankte und schaukelte, es war als hätte ein Kind einen Ball bekommen und rolle ihn jetzt umher. Seit Tagen. Unterstützt wurde das wahnsinnig exzentrische Geschaukel von einem subtil unterstreichenden Knarren und einem beruhigenden Rauschen, wie das einschläfernde Summen einer Mutter. Doch all diese Geräusche, die nach einigen Tagen nur noch unterdrückt wahrgenommen wurden, hielten Gunnar nicht im warmen Griff des kleinen Brüderleins des Todes fest. Langsam driftete sein Bewusstsein wieder nach oben, in das „Hier und jetzt“. Mit schläfrigen Augen blickte er sich kurz und fahrig um. Kojen, Hängematten und Holz. Alles schaukelte. Er befand sich noch immer auf dem Amboss. Leicht neben sich schwang Gunnar sich aus seiner Hängematte, kratzte sich und wankte durch die am Boden liegenden Körper der anderen Matrosen aufs Deck. Sie waren jetzt seit gut 5 Tagen unterwegs, von Aššuritu nach Ištaratu.
Man hatte eine riesige Flotte mobilisiert um mehr Material, Truppen, Nahrungsmittel und Ausrüstung zu verschiffen als Gunnar je für existent gehalten hätte. Ein Dutzend riesige Transportschiffe und zwei weitere Dutzend Begleitschiffe waren vom Herrscher Aššuritu´s aufgeboten worden, die Crew jedes Transporters bestand aus 100 Matrosen zuzüglich der Begleitungswachen, die auf jedem der riesigen Schiffe postiert waren. Die Amboss war das Größte der Transportflotte und fasste noch einmal 50 Seemänner mehr, die Kriegsschiffe dagegen fassten jedes 150 Soldaten des Reiches, die Feuersturm dagegen war wahrhaft gigantisch, eine schwimmende Festung. Der Wellenbrecher an dem jeder Angriff zerschmettern würde.


Gunnar war nun an der Reling angelangt, seine Gedanken kamen kurz wieder zurück und wandten sich seiner Hose zu. Er kratzte sich und begann Wasser zu lassen. Staub zu Staub, Wasser zu Wasser. Dann driftete er wieder ab…5 Tage waren sie schon unterwegs, in 4 weiteren Tagen dürfte die Flotte ankommen und die Lieferung zu ihrem Bestimmungsort gebracht haben. Warum der göttliche Schmied Dagon es für nötig erachtete so massive Truppenverlegungen vorzunehmen, das war Gunnar vollkommen schleierhaft, aber wichtig war es zweifellos, immerhin waren Ifrits dabei. Gleich ein ganzes Dutzend davon…Unwillkürlich schauderte der Matrose, schüttelte kurz und machte die Hose wieder zu. Ifrits…Wesen aus reinem Feuer, es war ein Wunder, dass sie nicht die ganzen Schiffe abgefackelt hatten, als sie die Beladung überwacht hatten. Sie dienten einzig Dagon, ihre Bestimmung war der Krieg, Geschichten zufolge waren sie Genies in der Ingenieurskunst und Ištaratu, eine der größten Städte des zivilisierten Reichs, sollte ein Juwel aus Stahl sein. Gunnar selbst war noch nie dort gewesen. Er war ein waschechtes Seekind. Auf einem Schiff gezeugt, geboren und großgezogen und sterben würde er wahrscheinlich auch auf einem, aber das war noch lange hin, hoffentlich.

Der Seemann ging zurück unter Deck, die frische Nachtluft machte wach. Wieder stieg er über schnarchende Körper, aber nicht zurück in die Hängematte, sondern in den Lagerraum, ein paar Leute waren bestimmt noch wach und würden Karten spielen…Mit Glück konnte er sich ein paar Silber dazuverdienen und konnte die dann am Ende der Reise verhuren.
Knarrend öffnete er die Tür und hatte Glück. Vier seiner Kumpane saßen an einem Tisch, ließen Rum herumgehen und spielten. „Is noch´n Sitz frei?“ er hörte sich kratzig an, er brauchte dringend was zu trinken.
„Klar.“ Gunnar setzte sich auf eine der herumstehenden Kisten und trank einen ordentlichen Schluck. „Was stellt ihr´n mit eurem Sold an?“
Der erste Maat grinste dreckig. „Na was wohl? Dasselbe wie du, alter Hurenbock.“ Alle lachten, doch einer schien nicht so recht darauf einsteigen zu wollen. „Wenn´s überhaupt noch was zu besteigen gibt.“ Der Maat zog die Brauen hoch und teilte die Karten aus. „Wie meinste das?“ „Na wie wohl?“ Der Pessimist nahm seine Hand auf und warf ein Silber in die Mitte. „Was glaubst du wieso die all das Zeug dahin schiffen? Bestimmt nich um uns zu beschäftigen…“ Gunnar tat es ihm nach und hakte nach. „Ja okay, aber wieso sollt´n wir nix von wissen, wenn Ištaratu belagert wird? Das liegt mitten im Herzland. Wer sollte dahin kommen? Wer wäre so irre die Garnison der Ifrit anzugreif´n? Ich hab Geschicht´n gehört…“ Gunnar beugte sich verschwörerisch vor und senkte die Tonlage. „Die sind da um Schamash in den Arsch zu tret`n. Ich hab Gerüchte gehört…Aus dem ganzen Reich werden Truppen dahin verlegt, ich sage euch das stinkt nach Krieg.“ Die zwei anderen murrten und gingen mit. „Solange sie das Bordell stehen lassen und mir genug zahlen könn`n die von mir aus nen Krieg mit Dumuzi anzetteln…“ Dieses Mal lachte jeder. Der Maat wollte sehen. „Ist doch eigentlich auch egal, oder? Der Käpt´n hat bisher noch immer gezahlt, Ištaratu ist eine Festung die bisher noch nie geknackt word´n ist und wir sind´n Transportschiff…uns wird man eh nich an die Front schicken…Verhaltene Zustimmung, gedämpft durch die schlechteren Karten, von den andren Vier. Gunnar warf wieder ein. „Ich wär´ mir da nich so sicher. Am Ende schicken die uns noch Ersatzteile rumfahren und das wäre…“

Doch der Matrose wurde jäh unterbrochen, die eine Glocke durchtrennte die Morgendämmerung, zerschnitt das sanfte Band das Traum und Wirklichkeit verband und riss jeden Seemann aus dem Schlaf. „Was zum…?!“ Alle Fünf stürmten aus dem Lagerraum in den „Schlafsaal“ wo bereits alle hektisch durcheinander wuselten und an Deck stürmten, der erste Maat versuchte für Ordnung zu Sorgen. Gunnar scherte sich nicht drum, er rannte mit den Anderen nach oben und versuchte den Grund für das Sturmgebimmel sämtlicher Sechsunddreißig Notfallglocken herauszufinden, was nicht sonderlich schwer war, denn selbst im Dämmerlicht musste es Meilenweit über die See zu sehen sein…

Wie gelähmt stand Gunnar da, ebenso wie die komplette Besatzung an Deck, einzig der Soldat auf dem Mast bimmelte noch. Zwei Schiffe der Flotte standen lichterloh in Flammen, Meter hohe Flammenzungen leckten am Mast und Segeln empor, schreiende Soldaten und Besatzungsmitglieder stürzten sich ins Meer um sich zu löschen. Und über allem flog ein Wesen, so lang und breit wie ein Schiff, gigantische Flügel, mehr war nicht zu erkennen, doch das wollte Gunnar auch nicht wirklich…
Der Schrei des Monstrums schallte übers Meer, zerfetzte den letzten Rest Selbstbeherrschung in jedem der Männer und löste sie aus ihrer Lähmung.

Der Käpt´n war der Erste, der sich wieder fing. Er wandte sich von der Reling um, fuchtelte wie wild herum und schrie wie am Spieß. „UNTER DECK IHR HUNDE! RUDERT, RUDERT!!“ Kein weiteres Wort war nötig, alle wussten was diese Bestie war und wie auf Stichwort stürmte wieder alles durcheinander, der Käpt´n verschwand an den Bug des Transporters, die restliche Mannschaft rannte, als würde Dagon persönlich sie mit seinem Hammer verfolgen, unter Deck, selbst die Soldaten legten sich in die Riemen, blanke Angst saß ihnen im Nacken, einzig die Stimme des ersten Maats scholl noch durch das hektische Treiben und gab den Takt an, keiner dachte viel nach, die Furcht in einer Flammensäule aufzugehen trieb sie vorwärts, denn dies war kein Feind den sie bekämpfen konnten. Jeder feindlichen Flotte hätten sie sich entgegen geworfen, so unwahrscheinlich auch eine Flotte gewesen war, aber ein Drache? Ein riesiger, Feuer spuckender, Menschen fressender Drache, mit Haut so Dick wie Schiffswände? Nein, nicht für alles Gold der Welt.
Wie in Trance ruderten die 178 Männer in einem gleichmäßigen, schnellen Rhythmus. Wie war das möglich? Ein Drache. Hier. Tränen der Angst standen dem Seemann in den Augen, Angst zu sterben, Angst bei lebendigem Leib zu Asche zu verbrennen, oder von Klauen so groß wie sein Arm zerfetzt zu werden. Angeblich gab es sogar giftige Drachen. Wesen mit vergifteten Klauen, Fängen und sogar Stacheln.
Gerüchte kursierten überall, und das meiste davon war gedichtet, aber der Gedanke allein, dass es vielleicht nicht gelogen war, beflügelte wohl jeden auf den Ruderbänken, der ähnliches dachte oder gehört hatte, sie ruderten um ihr Leben, allesamt.
Plötzlich war es da wieder…dieses Kreischen das durch Mark und Bein ging. Gunnars Atem beschleunigte sich panisch, er bekam Schweißausbrüche und keuchte entsetzt. Der Maat starrte angsterfüllt an die Decke, denn der Schrei war nahe gewesen…zu nahe. Sofern das möglich war ruderten die Männer sogar noch schneller, denn wenn Angst zusammenschweißt, dann war die Besatzung mittlerweile ein Runder Ball von der Größe einer Wallnuss. Dann wurde das Schiff zur Seite gerissen und richtet sich nur mühsam wieder auf, Gunnar klammerte sich verzweifelt an die Ruderbank. Ein Aufschrei ging durch die Mannschaft, doch selbst wenn jemand etwas getan hätte, es hätte nichts gebracht, denn wenige Sekunden später wurde das halbe Oberdeck hinweggefetzt, eine riesige Klaue brach durch das alte Holz und erwischte drei der Männer. Die Klaue fuhr wieder nach oben, begleitet von einem markerschütternden Kreischen. Holzsplitter flogen, jeder schrie und lief durcheinander, Gunnar rannte um sein Leben, nur raus, weg, irgendwohin wo dieses Monstrum nicht war, vielleicht konnte er sich irgendwie mit einem Stück Treibgut zur Küste durchschlagen, aber nicht hier sterben, von einem Drachen gefressen! Weit kam der Matrose nicht, denn er hörte nur ein Zischen, tief und grummelnd, wandte sich nicht um, jede verlorene Sekunde konnte tödlich enden, doch dann kam das Licht, dicht gefolgt von der Hitze und entzündete das Schiff, die Ladung und jeden Menschen in Reichweite, inklusive Gunnar und die in seiner Umgebung. Die Hitze war unerträglich, machte sie wahnsinnig, sie schrieen und keiften, rannten wild umher, versuchten sich zu löschen, diesem schrecklichen Schmerz zu entkommen, sie verteilten das Feuer noch weiter, nach qualvollen Sekunden waren sie endlich, endlich in ihrem Wahn an der Reling angelangt und erreichten das rettende Nass, löschten die folternden Flammen und vor Glück, vor purer Freude ohne Schmerz zu seien entschwand Gunnars Bewusstsein, driftete ab in den Siebten Himmel…
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Wilhelm
Ventrue, Neugeborener


Anmeldedatum: 12.06.2005
Beiträge: 730
Wohnort: Passau

BeitragVerfasst am: 05.08.2008, 17:21    Titel: Antworten mit Zitat

Ich weiß ja nicht, wie das in Aššuritu ist, aber normalerweise hatten Weibsbilder an Bord nichts zu suchen, was eine Geburt an Bord schwer macht Wink

Dennoch schöne Geschichte, geht's womöglich irgendwann weiter?
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