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Anreise zum Hradschin
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Jirka
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 11.03.2007
Beiträge: 920

BeitragVerfasst am: 16.09.2008, 18:23    Titel: Anreise zum Hradschin Antworten mit Zitat

Der kalte Herbstwind trug den Geruch des nahenden Winters vor sich her, auch wenn Schnee und Eis momentan nur eine dunkle Ahnung waren, etwas, an das die meisten Prager Bürger lieber nicht mehr dachten, als sie unbedingt mussten, um sich auf den Winter vorzubereiten. Der Wind heulte durch die schmalen, labyrinthenen Gässchen der Altstadt, störte sich nicht sehr an der hohen Mauer, bevor er zwischen die hölzernen Häuser der Neustadt fuhr und an geschlossenen Fensterläden riss und an Wäsche zerrte, die nicht abgenommen worden war. Auf dem Weg zur Moldau zerrte er an einem fadenscheinigen dunklen Umhang und drückte die Kapuze des Trägers tiefer in sein Gesicht, bevor dieser um eine Ecke bog und in einer kleinen Gasse verschwand, in die der Wind so schnell nicht folgen konnte. Oder wollte.

Jirka summte leise vor sich hin, während er in der dunklen Gasse einen Schritt vor den anderen setzte. Der Boden war zwar weich, aber der letzte Regenguss war zum Glück lang genug her, dass er nicht bis über die Knöchel im Unrat der Neustadt versank, den er dann in den Hradschin mitnehmen musste. Obwohl….dazwischen lag ja noch der Schlamm am Grund der Moldau, der den Unrat der Neustadt ablösen würde. Seine Mundwinkel zuckten unwillkürlich, obwohl diese Nacht eigentlich nicht erfreulich war und er die schwarze Silhouette der großen Festung auf dem Hügel jenseits des Flusses für einen Moment aus zusammengekniffenen Augen musterte.

Im nächsten Moment zuckte er die Schultern und ging mit schnelleren Schritten die Gasse in Richtung Fluss hinunter, dessen schwarzes Wasser im Mondlicht glitzerte. Der Wind hatte wohl die Richtung gedreht und kam ihm nun entgegen, so dass er die Kapuze festhalten musste. An der Ecke des letzten Hauses blieb er stehen und warf einen wachsamen Blick in den Himmel, an dem sich die Wolken über den Mond jagten.

Nun, es half nichts, er musste seine Deckung verlassen, um über den Fluss zu gelangen.

Damit gab er sich einen Ruck, und verließ die Schatten der Häuser, um über das niedergetretene Gras des Ufers zu den Fischerbooten zu gehen. Nur in einem von ihnen sah er eine in einen dicken Wollumhang gewickelte, zusammengerollte Gestalt schlafen. Für einen Augenblick biss er sich auf die Unterlippe, betrachtete den schlafenden Fischer und…schüttelte dann aber den Kopf. Er musste sich beeilen. Leise hockte er sich neben das Boot, das am weitesten von dem Schlafenden entfernt war und begann, das Seil zu lösen, mit dem es angebunden war.

Da war etwas…jemand…etwas…es war mehr ein Gefühl als dass er tatsächlich etwas gehört hatte, die Tasache, dass er sich unwillkürlich anspannte und den Kopf hob, bevor er wußte, was er tat. Dann lauschte er mit plötzlich sehr scharfen Sinnen in die Nacht – und da war es tatsächlich. Aber das Geräusch kam nicht vom Himmel, wie er mit einer gewissen Erleichterung feststellte, es näherte sich…aus Richtung Osten…Schritte? Vielleicht…bestimmt...war er nicht der einzige, der auf diese Idee gekommen war.

Schnell zog er die Kapuze tiefer ins Gesicht und duckte sich hinter das Boot, ohne die Richtung, aus der die Schritte kamen, aus den Augen zu lassen.
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Eliška Valdštejn
Toreador, Neugeborene


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BeitragVerfasst am: 16.09.2008, 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ein paar Gässchen weiter hob eine zweite dunkle Gestalt den Kopf und sah unter dem Rand ihrer Kapuze hervor in den verhangenen Nachthimmel. Der Wind jagte die Wolken darüber, als müssten sie ein Rennen bestehen mit einem unsichtbaren Ziel und hin und wieder blinkte ein Stern und verschwand genauso rasch wieder hinter den schwarzen Wolken.

Der Sturm riss an ihrer Kapuze und Eliška senkte rasch den Kopf und schob eine Hand zwischen den Mantelfalten hervor, um sie festzuhalten. Ein paar weiße Strähnen hatten sich aus ihrer Frisur gelöst und flattern im Wind. Sie schüttelte fast schon strafend den Kopf, ehe plötzlich ein Lächeln um ihre Mundwinkel zuckte und sie sich wieder in Bewegung setzte.

Irgendwo in der Ferne begann mit einem Mal ein Fensterladen mit lautem Klappern gegen die Mauern eines Hauses zu schlagen und sie blieb in den Schatten eines Hauses geduckt stehen, während der Besitzer wütend fluchend wohl versuchte das widerspenstige Holz einzufangen und den Riegel vorzulegen. Dann wurde es wieder still.

In ihrem Rücken fühlte sie das Stechen eines Nagels, der nicht ganz im Holz versenkt worden war, während sie einen letzten Blick in den Himmel warf und dann mit schnellen Schritten die letzten Häuser passierte, die auf dem Weg zur Furt lagen. Das Holz der kleinen Boote knarrte leise im Wind, während die Wellen gegen den Rumpf plätscherten. Für einen Moment verharrte ihr Blick auf der einsamen Gestalt, die in einem der Kähne schlief und sie legte den Kopf schief, um den Fischer zu betrachten. Der wäre doch…

Dann schüttelte sie unwillig den Kopf, um ihre Gedanken zu vertreiben und machte einen Schritt nach vorn, aus den Schatten heraus, um gleich darauf wieder stehen zu bleiben und mit misstrauisch zusammengezogenen Brauen erneut über das Ufer zu blicken.

Da war doch… nein?
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Jirka
Tzimisce, Neugeborener


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BeitragVerfasst am: 16.09.2008, 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

Die geschärften Sinne enthüllten die kleine, zierliche Gestalt in dem schwarzen Umhang und sein Lächeln vertiefte sich als sich das Mondlicht in einer weißen Strähne fing, die aus der Kapuze gerutscht war und sich leuchtend von dem dunklen Stoff abhob. Er kniff die Augen zusammen, um seine SInne wieder auf ein normales Maß zurückzunehmen und als er die Augen öffnete war es, als wäre ein schwarzer Vorhang vor seine Augen gefallen, der die Konturen verwischte.

Aber da er nun wußte, wessen Schritte er gehört hatte, versteckte er sich nicht länger, sondern stand langsam auf. LAngsam, als wollte er auf keinen Fall den Eindruck erwecken, sich absichtlich versteckt zu haben, und ebenso vorsichtig hob er die rechte Hand, um die Kapuze ein Stück zurückzuschieben. Ein schräges Lächeln lag auf seinem blassen Gesicht, das schon fast ein Grinsen war und seine verschiedenfarbigen Augen glitzerten belustigt, auch wenn diese Belustigung nicht...sie zu betreffen schien.

Damit nickte er ihr mit einer etwas überzogen höflichen Weise zu und deutete mit einer Geste der rechten Hand auf das losgebundene Boot:

"Gebt es zu, Ihr habt mir mit Absicht aufgelauert. Ihr wolltet nur nicht selber rudern."

Er sprach gerade laut genug, dass sie hören konnte, dass sein Ton nicht so ernst war, wie es den Worten vielleicht angemessen gewesen wäre.
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Eliška Valdštejn
Toreador, Neugeborene


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BeitragVerfasst am: 16.09.2008, 20:52    Titel: Antworten mit Zitat

Im selben Moment, in dem sich in der Dunkelheit bei den Booten etwas bewegte, verengten sich ihre Augen zu Schlitzen und obwohl sie dort blieb, wo sie war, veränderte sich doch etwas an ihr… ganz unmerklich. Ein wenig geduckt stand sie da, als würde sie einen Angriff erwarten.

Erst als die Gestalt vor ihr die Kapuze zurückschob, fiel die Anspannung von ihr ab. Stattdessen erschien ein Lächeln auf ihrem Gesicht, während sie ihrerseits die Kapuze ein wenig nach hinten zog.

„Natürlich.“ Sagte sie und machte eine nachlässige Geste mit der rechten Hand. Es stimmte offensichtlich nicht, aber andererseits schien sie auch die Vorstellung, dass sie es hätte tun können, nicht davon abzuschrecken, genau das zu behaupten.

„Und ich versichere euch, es hat lange genug gedauert, bis jemand… geeignetes hierhin kam, Jirka von den Drachen.“

Ein Unterton lag in ihrer Stimme, der nicht recht zu ihren Worten zu passen schien, so als lachte sie über einen geheimen Scherz. Ihr Blick glitt zu dem schlafenden Fischer und fast schien es, als wäre sie enttäuscht, als sie ihn nach wie vor dort liegen sah. Aber nur fast.

Der Wind riss an ihrem Umhang und sie fasste von Innen die beiden Seitenteile, um ihn zuzuhalten, während sie einen schnellen Blick in den Himmel warf. Dann hob sie die Schultern und obwohl sie noch immer lächelte, war sie wieder ernster geworden.

„Aber vielleicht sollten wir wirklich fahren… wenn ihr so freundlich wärt mich mit hinüberzunehmen.“
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Jirka
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BeitragVerfasst am: 17.09.2008, 14:39    Titel: Antworten mit Zitat

Er hob erstaunt die Brauen, aber in seinen Augen lag die gleiche Belustigung über einen geheimen Scherz wie in ihren. Sein Blick huschte schnell und für diesen Moment deutlich wachsamer und weniger belustigt zu dem Fischer, bevor er den Kopf schüttelte:

"Nun, edle Dame, Euer Vertrauen ehrt mich natürlich...." Seine Mundwinkel zuckten und er verzog das Gesicht, bevor er zumindest scheinbar ernsthafter weitersprach:"Aber ich habe das Gefühl Ihr verwechselt mich mit jemandem. Aber nun gut..."

Er sah, dass sie in den Himmel blickte und beugte sich wieder hinunter, um das Fischerboot in die sachten Wellen der Moldau zu schieben:

"...bitte."

Damit wies er mit dem Kopf auf den Kahn, da seine Hände sich um die Reling klammerten, um das Boot festzuhalten.

"Aber beschwert Euch nicht, wenn wir erst in Moravien ans andere Ufer gelangen, ich habe das noch nicht probiert."

Während er abwartete, dass die Rose in das Boot kletterte, wich das belustigte Glitzern abermals aus seinen Augen und er legte den Kopf in Nacken, um besorgt und angestrengt in den Nachthimmel zu starren.

Sobald sie saß, schüttelte er aber unwillig den Kopf, um das Bild der Gargyle, die aus dem NAchthimmel stürzte, loszuwerden, kletterte so schnell, wie es das lange, grüne Gewand zuließ, ebenfalls hinein und griff eilig nach den Rudern, bevor die sachten Wellen der Moldau sie den nächtlichen Fluss hinuntertreiben konnten.

Vorerst schwieg er und ruderte mit konzentrierten Gesichtsausdruck so leise wie möglich davon, als sei ihm gerade eingefallen, dass die Gargylen möglicherweise nicht die einzigen waren, die auf sie aufmerksam werden konnten. Vielleicht lag es aber auch daran, dass er in dem, was er tat, wirklich nicht allzuviel Übung hatte.

Erst, als das Boot auf der anderen Seite mit einem leise schabenden Geräusch auf das Ufer glitt, und er die Ruder in das Boot legte, füsterte er mit einem plötzlich wieder schrägen Lächeln:

"Vielleicht...seid Ihr ja auf dem Rückweg so freundlich, mir den Gefallen zu erwidern."

In einiger Entfernung von ihnen erhob sich die hohe Mauer der Kleinseite schwarz gegen den Nachthimmel, also konnte die Strömung sie nicht allzu weit von ihrem Weg abgetrieben haben.
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Eliška Valdštejn
Toreador, Neugeborene


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BeitragVerfasst am: 17.09.2008, 17:33    Titel: Antworten mit Zitat

Sie lächelte schief, so als wüsste sie genau, wenn er wohl meinen könnte. Oder sie hatte zumindest eine ganz eigene Idee, wer ihr dafür geeignet erschien. Aber dann beobachtete sie schweigend, wie er das Boot in die Wellen schob und folgte ihm dann zum Ufer.

„Nun, dann habe ich wohl kein Recht mich zu beschweren… obwohl das auch nichts heißt, nicht?“ Es war wohl nur eine rhetorische Frage gewesen, auch wenn ein seltsamer Unterton darin lag, einer von denen, die man benutzte, wenn man sicher war, dass der andere wissen würde, was man meinte, auch wenn man es nicht aussprach. So wie man es gemeinhin tat… immer dasselbe Spiel.

Der Wind zerrte an ihrem Umhang und brachte das kleine Boot zum schaukeln und malte weiße Schaumkronen auf die schwarzen Wellen der Alten Weisen. Sie nahm den Stoff des weißen Kleides zwischen die Finger, um zu verhindern, dass der weite Rock sie beim Einsteigen behinderte ohne dass es sie zu stören schien, dass nun ein etwaiger Beobachter einen ungehinderten – und sehr unschicklichen – Blick auf die blasse Haut ihrer Beine hatte. Was bedeutete es auch schon… nein?

Sie stieg sehr geschickt in das Boot, als hätte sie es entweder schon oft getan oder als würden ihr diese Dinge ohnehin sehr leicht fallen und setzte sich auf eines der Bretter, die den Rumpf durchzogen. Nachdenklich beobachtete sie den Tzimisce, während er ebenfalls über die Reling stieg und dann nach den Paddeln griff.

Das Wasser plätscherte leise gegen das Holz und von einer sonderbaren Neugier getrieben streckte sie eine Hand aus und hielt einen Finger in das nachtschwarze Wasser. Er hinterließ eine Spur, die genauso schnell verschwand, wie sie entstanden war, gesäumt von winzigen Schaumkronen. Sie lächelte geistesabwesend, während sie ins Wasser sah, aber dann schüttelte sie plötzlich unwillig den Kopf und sah stattdessen in den dunklen Himmel hinauf, wo sich die Wolken jagten.

Erst als das Boot mit einem leisen Knirschen auf das andere Ufer glitt und die Ruder mit einem klappernden Geräusch im Bootsrumpf verschwanden, senkte sie den Blick wieder und hob dann mit einem so arroganten Gesichtsausdruck eine Braue, dass er eigentlich nur gespielt sein konnte.

„Vielleicht… bin ich das ja. Vielleicht…“ Ein schnelles Lächeln glitt über ihr Gesicht. „…auch nicht.“

Sie kletterte über den Bootsrand und wartete dann darauf, dass er es auch tat, ehe sie in Richtung der dunklen Mauer los ging, die Kapuze wieder tief ins Gesicht gezogen und darauf achtend, dass der garstige Wind ihren Umhang nicht öffnen und das weiße Kleid den Wachen präsentieren konnte, deren Schritte sich gerade wieder auf der Mauerkrone entfernten.

Im Schatten an die Steine gepresst blieb sie stehen und wartete, bis es erneut still wurde, ehe sie mit schnellen Schritten den schlammigen Boden am Ufer überquerte, dort, wo die Mauer endete und einen schmalen Streifen ließ, über den man die Kleinseite erreichen konnte.

Dahinter wuchsen die großen, schönen Häuser der Reichen in den Nachthimmel. Ab und an spiegelte sich der Mond auf einem der neumodischen, glitzernden Glasfenster, wenn die Wolken sein Licht nicht verdeckten.

Sie schwieg während ersten Hauswände sich um sie schlossen und die Mauer in ihrem Rücken verschwunden war. Vor ihnen über ihren Köpfen erhob sich der schwarze, bedrohliche Schatten des Hradschin und auf ihrem Gesicht spiegelte sich eine dunkle Mischung von Gefühlen, als sie hinauf sah. Als wenn die Erinnerung an den letzten Hof noch sehr… lebendig wäre.
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Jirka
Tzimisce, Neugeborener


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Beiträge: 920

BeitragVerfasst am: 18.09.2008, 15:24    Titel: Antworten mit Zitat

Sie konnte nicht sehen, wie der Tzimisce auf ihre Antwort reagierte, denn er war damit beschäftigt, die Ruder in das Boot zu legen und lange, im Gegensatz zu sonst erstaunlich glattgekämmte, dunkle Haare fielen vor sein Gesicht. Er erwiderte auch nichts darauf, sondern stieg wortlos aus dem Boot, zog es an Land, wo es im Schilf gut genug verborgen sein würde und machte sich dann schweigend auf den Weg in den Schatten der Stadtmauer.

Er zog die Kapuze wieder tiefer in sein Gesicht, aber nun, da der Schatten des Hradschins auf ihn fiel, war ihm nicht mehr nach Wortgeplänkel. Aus den Augenwinkeln blickte er zu der düsteren Festung hinauf, und seine Miene verdunkelte sich. Der letzte Hof war ihm in allzu guter Erinnerung, oh ja…und auch der vor diesem.

Und der Hof der vor ihm lag…würde er wohl besser werden?

Seine Hände ballten sich um die Seiten des dunklen Umhangs zu Fäusten, nicht nur, damit der Wind nicht mit ihm tun konnte, was er wollte. Für eine Weile ging er in finsteren Gedanken versunken, und ihm wurde erst bewusst, dass er schon durch die Gassen der Kleinseite ging, als er sich auf einmal des Kopfsteinpflasters unter seinen ledernen Sohlen bewusst wurde.

Mit einem Ruck hob er den Kopf, eine steile Falte zwischen den Brauen und blickte mit zusammengekniffenen Augen in Richtung der Burg, die nun gerade wieder hinter den spitzen, roten Dächern der Patrizierhäuser auftauchte. Nun, wie auch immer der Hof verlaufen mochte, sein Entschluss stand fest.

Damit schüttelte er den Kopf und offenbar auch die Bedenken und Sorgen ab – denn was nutzten sie jetzt noch? In dem Schatten unter der Kapuze zeichnete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ab, das sich nicht in den Augen wiederfand, die immer noch auf die Burg geheftet waren. Es wirkte nicht wirklich erfreut, sondern eher…trotzig.

Sobald sie den Hügel hinaufgegangen waren, die Dächer der Stadt unter ihnen lagen und das geheime Tor schon in Sichtweite vor ihnen lag, wandte er sich zur Seite um, als sei ihm gerade erst wieder eingefallen, dass er ihr noch eine Antwort schuldig war. Er zog eine Braue hoch und verzog mit einem ebenso arroganten Ausdruck, wie er zuvor auf ihrem gelegen hatte, den Mund nach links:

„Nun, wenn nicht, könnt Ihr ja zurück schwimmen, werte Frau Valdšteijn.“

Das Lächeln auf seinem Gesicht wurde für einen Moment ein schräges Grinsen, dann verschwand es aber sofort wieder, als er sich dem Tor zuwandte, das den geheimen Besuchern der Festung vorbehalten war.

Entschlossen schob er die Kapuze in den Nacken und trat zu den Wachen, um ihnen zu sagen, wer Einlass begehrte. Da er dabei auch auf die Toreador deutete, öffneten die Wachen das Tor wohl nicht allein für den Drachen, auch wenn er hindurch trat, ohne sich noch einmal umzusehen.
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Friedrich Ebero
Brujah, Neugeborener


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Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 22.09.2008, 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

Im Zwielicht der Nacht schloss sich mit einem leisen Knacken ein Holztor. Ein Schnauben und das Scharren eines Hufes durchbrach die nächtliche Stille endgültig. Die Nüstern das Roses bebten und der ganze Körper schien angespannt zu sein. Der Reiter trat an sein Ross heran und legte ihm beruhigend die Hand auf den Hals. Langsam beruhigte es sich. Hätte nun eine Menschenseele aus den Fenstern seines Hauses gesehenen, so hätte diese eine dunkle, in einem Mantel gehüllte Gestalt erblickt, welche sich auf ein ebensolches Ross schwang. Sich dann leicht nach vorne beugte und dem Tier leise etwas zusprach, fast wie einem Menschen.
Doch um diese Zeit schliefen die guten Bürger Menschen in der goldenen Stadt für gewöhnlich schon oder hatten zu mindestens ihre Fensterläden geschlossen. Und diejenigen, die sich doch noch in den düsteren Gassen und Spelunken aufhielten, blickten für gewöhnlich nicht all zu genau hin, da sie zu sehr mit ihren eigenen Machenschaften beschäftigt waren. Und es blieb der junge Mann von den Blicken der Menschen unbehelligt. Aber für ein Kind der Nacht ist dies nichts ungewöhnliches. Er selbst erblickte ab und an einen Menschen in der ferne, doch er ignorierte sie auch, denn in dieser Nacht waren die Geschäfte der Menschen nicht von Belang.
So bewegten sich Ross und Reiter leise, da der Tritt der Hufe durch den schlammigen Boden gedämpft wurde, auf denn Mittelpunkt Prags, denn Hradschin, zu; wie so manch andere düstere Gestalt in dieser Nacht wohl auch. Dies ist eine der wenigen Nächte, in der sich alle versammeln. Eine jener Nächte die von Belang sind wenn man bestehen will in den Schatten der Nacht.
Der junge Reiter schien zwar äußerlich gefasst, doch hätte einer ihn genauer beobachtet, so hätte er festgestellt, dass er immer wieder aufmerksame Blicke in den Nachthimmel warf. So als ob er etwas suchen würde, einen Stern oder ähnliches. Eine innere Unruhe schien ihn ergriffen zu haben, so dass selbst sein Ross gelegentlich nervös zu tänzeln anfing. Er hielt es fest im Zügel und beruhigte es immer wieder. Doch er selbst war jetzt auch nachdenklich, denn er bewegte sich auf die Moldau zu. Und ob die Wachen ihre Blicke abwenden würden wenn ein Reiter des Nächtens kam, war fraglich.
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Vladimir Drakuvicz
Tzimisce, Neugeborener


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Beiträge: 947
Wohnort: Düsseldorf

BeitragVerfasst am: 23.09.2008, 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

Am Ufer der Kleinseite saß ein junger Mann und betrachtete gelangweilt die Wasseroberfläche der alten Weise. Dann schweifte sein Blick darüber hinweg zur Prager Neustadt die, von hier aus, beinahe still und friedlich wirkte.
Neben dem Jungen, auf dem steinigen und schlammigen Boden der Uferböschung lag ein lederner Beutel.
Plötzlich begann sich das dunkle Wasser vor dem Jungen zu kräuseln. Etwas bewegte sich unter der Oberfläche auf das Ufer zu. Dennoch schien der Junge nicht überrascht oder gar beunruhigt zu sein, stattdessen erhob er sich, nahm das Bündel auf und warf es sich über die Schulter.
Während dessen erhob sich aus den Fluten der Moldau eine tropfende Gestalt. Lange ungebundene, schwarze Haare von denen Wasser auf die Schultern des Mannes tropfte, hingen ihm ins Gesicht. Wie ein Hund schüttelte er die Feuchtigkeit von sich ab. Er ging auf den Jungen zu und nahm ihm den Lederbeutel ab, den dieser ihm entgegenhielt.

„Gut gemacht Piotr.“

Er griff in den Beutel und holte eine Münze hervor die er dem Jungen zuwarf.

„Vertreibt euch, bis die Tore der Brücke wieder geöffnet werden, die Zeit in einem Schankhaus oder wo immer ihr sonst wollt.“

Der Junge sah zufrieden drein, scheinbar hatte sich die Warterei für ihn gelohnt.

„Danke Herr Drakuvicz.“ Haspelte er und entfernte sich mit einer Verbeugung von seinem Gönner.

Dieser hingegen warf sich nun selbst den Beutel über die Schulter und verschwand in einem der dichten Büsche am Ufer.
Einige Minuten später tauchte er wieder auf. Streifte sein frisches aber vor allem trockenes Surcot zu Recht und machte sich auf den Weg die Uferböschung entlang, in Richtung der riesigen Feste die sich über der Kleinseite erhob.
Sein langes schwarzes Haar hatte er notdürftig ausgewrungen und zu einem Zopf im Nacken zusammengebunden.
Noch einmal griff er in den Lederbeutel und holte einen schwarzen Wollmantel mit pelzbesetztem Kragen daraus hervor. Diesen warf er sich um die Schultern und zog sich die Kapuze über den Kopf, anscheinend in der Hoffnung sie würde den Rest Feuchtigkeit der Haare aufnehmen. Den Lederbeutel ließ er in hohem Bogen in die Strömung der Moldau fliegen.

„Nicht auszuhalten diese Umstände.“ Grummelte er während er weiterging.

Nach einigen Minuten entdeckte er unterhalb der Mauer ein einsames Fischerboot das auf dem steinigen Boden an Land lag.

„Immerhin weiß ich jetzt wie ich nachher trocken zurück komme.“ Brummte er.

Er spähte die Mauer hinauf und sah, dass sich die Wachen gerade entfernten.
Kurze Zeit später umfingen ihn die prächtigen Häuser der Bewohner der Kleinseite und kurz darauf, ging er den schmalen Pfad zum geheimen Zugang des Hradschin empor.
Kurz schlug er die Kapuze zurück und stellte sich den Wachen vor. Dann streifte er die Kapuze wieder über und begab sich ins Innere der Festung.
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Die Welt ist nur ein Durchgang voller Leiden.
Wir sind die Pilger, kommen, wandern, scheiden;
Tod ist das Ende jeglicher Beschwer.
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Nastassja Werenskij
Tzimisce, Neugeborene


Anmeldedatum: 26.06.2007
Beiträge: 649

BeitragVerfasst am: 23.09.2008, 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

Offen und einladend lagen die Straßen der Kleinseite, ließen den Besuchern dieses Ortes viel Raum und einen freien Blick zum Firmament. Auf einen zweiten Blick dann waren sie offen wie eine Türe im nahen Winter und verströmten eine strenge Kälte, die sie wohl von denen aufgesogen hatten, die in dieser Nacht schon des Weges gekommen waren. Ein seitlicher Eingang an den Mauern der stolzen Burg versprach Einlass in die sonst verschlossenen Hallen. Wie viele von denen, die ihn durchschritten, taten es wohl freiwillig? Ganz bestimmt waren sie alle ganz versessen darauf, dem hohen Herrn ihre Aufwartung zu machen oder einfach nur seine Gegenwart zu genießen. So wie selbstverständlich die der Ancillae und lang vermisster Bekannter unter den Verdammten.

In einigen sehr knappen Worten erklärte sich die Tzimisce den wachhabenden Männern am Eingang und passierte sie schließlich. Das lange, braune Kleid berührte den steinernen Boden, als Nastassja den Gang in Richtung des Thronsaales passierte, der die Festlichkeit beherbergen würde. Ein halblanger Überwurf aus rötlich gefärbtem Stoff hing auf ihren Schultern und wurde zu guten Teilen durch das rotbraune Haar verdeckt, das sich wie zerzaustes Fell oder Gefieder über Schultern und Oberkörper legte und dabei doch eine gewisse eigene Symmetrie und Ordnung zu besitzen schien.

Als sie den direkten Eingang des Saals erreicht hatte, kreuzte ein prüfender, ja lauernd scharfer Blick den Raum, in dem sich bereits einige Kainiten eingefunden hatten. Die Luft schien noch rein und das blasse Mädchen setzte sich in Bewegung um einen der ihren anzusteuern. Dort an einer der Säulen? Jirka hatte sich einen passenden, wenngleich ungemütlichen Platz ausgesucht. Oder ging diese Wahl auf die Kosten des schwarzen Ritters?
Das dumpfe Klappern der Holzsohlen ihrer Fußbekleidung begleitete auch den weiteren Weg, war hier dank der hohen Mauern noch besser zu hören. Ein höfliches Nicken zu allen Umstehenden sollte diese begrüßen. "Ich wünsche Euch einen guten Abend." die helle Stimme trug wie üblich einen gewissen freundlichen Schwung mit sich, der vielleicht inhärenter Teil von ihr war, doch fehlte es ihr heute Nacht an jeglicher Begeisterung oder Konzentration. Noch während die Worte erklangen, schien der Geist hinter ihnen sich anderen Dingen zuzuwenden. So machte sich der Blick des Drachen denn auch wieder daran, die übrigen Besucher zu betrachten, während seine linke Hand den Stoff von Kleid und Überwurf am Hals zusammenraffte, wo er ohnehin schon hoch geschlossen lag. Es war, als sollte es einen fröstelnden Luftzug aussperren.
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Matthiß
Ventrue, Neugeborener


Anmeldedatum: 01.08.2008
Beiträge: 164
Wohnort: Erzgebirge

BeitragVerfasst am: 28.09.2008, 11:14    Titel: Antworten mit Zitat

Ein junger Edelmann lief drch die Nacht. Seine leuchtend gelbe Tunika wurde von einem schwarzen wollenen Mantel verdeckt und war immer nur kurz bei jedem Schritt zu sehen. Der junge Mann war bartlos und trug das lange Haar offen. Dicke Wollwickel waren um seine Unterschenkel geschlungen und er trug besticke Lederschuhe. Er sah aus wie ein reiches Mitglied einer Adelsfamilie.

Der Mann trat aus den Gassen an die Moldau. Dort verharrte er einen Augenblick und suchte das diesseite Ufer ab. Sein Blick blieb an einem Fischerboot mitsamst Fische hängen. Matthiß begab sich zu diesem und trat gegen das Boot. Als der Fischer verwirrt erwachte, warf er diesem eine Silbermünze zu und in befehlsgewohntem Ton befahl er ihm, ihn ans andere Ufer zu bringen.
Der Fischer freute sich über das einfach verdiente Geld und gab sich Mühe, den Auftrag sofort auszuführen. Am anderen Ufer versprach ihm der Edelmann eine weitere Silbermünze, wenn der Fischer warten würde bis der Adlige zurückkehrte. Dann wandte er sich seinem Ziel zu, so wie ihm beschrieben wurde. Er fand das Tor, gab den Wachen Bescheid und begab sich in den Thronsaal, in der Hoffnung jemanden Bekanntes zu treffen.
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Schlomo Hirschl
Nosferatu, Neugeborener


Anmeldedatum: 20.09.2008
Beiträge: 16
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: 28.09.2008, 12:28    Titel: Antworten mit Zitat

Mit ungewohnt ruhigem Gang lief, oder besser schlich Schlomo auf die Brücke zu. Ein Kauz rief in die trübe Nacht. „Es wird wohl ein Nebel aufziehen heut' Nacht.“ murmelte er leise vor sich hin. Wie jede Nacht war er in die Haut von Hans Haberland geschlüpft und durchschritt die Straßen mit dieser gewohnt gepflegten Gestalt. Als er in die Nähe der Brücke kam beschleunigte sich sein Schritt und mit dumpfem Hallen hämmerte seine Faust an das Tor. „Nachts kein Zutritt!“ schallte es von drinnen heraus. Doch der gute Schlomo wusste, wie sich jede Tür und jeder Mund öffnen ließ. Er griff nach einem kleinen Lederbeutel an seinem Gürtel und klimperte mit den darin enthaltenen Münzen. „Seht doch guten Mann, hier verlor ein Jemand seinen Beutel und ich wollt ihn euch geben, doch das Tor ist zwischen uns.“ Nicht einmal eine Sekunde später öffnete sich das Tor und die vom Gold geblendeten Sinne des Wachmanns wollten die Anwesenheit des Fremden sofort vergessen. Schlomo warf der Wache das Geld zu und schritt nun weiter über den Steinigen Boden, immer gen Hradschin. Auf der anderen Seite das gleiche Spiel. Als Schlomo trockenen Fußes, und doch viel ärmer zur Burg hinauf steig manifestierte sich in ihm nur ein Gedanke. „Die Brücke muss des Nachts geöffnet werden.“ und ein kleines fast unhörbares: „das sind Zustände.“ entglitt seinem Mund. Noch in Gedanken betrat er schon den großen Saal und blickte dann in die Menge.
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Denn die einen sind im Dunkel
und die and'ren sind im Licht
und man siehet die im Lichte,
die im Dunkeln sieht man nicht.
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Lazarus
Kappadozianer, Neugeborener


Anmeldedatum: 04.02.2008
Beiträge: 69

BeitragVerfasst am: 28.09.2008, 13:13    Titel: Antworten mit Zitat

Zu früher, oder auch später, Stunde, in den Augen der Sterblichen, die ruhig und seelig in ihren warmen Betten schliefen, näherten sich zwei Wesen dem Hradschin, die gerade dort wohl nichts zu suchen hatten. Es waren Kuttenträger. Priester. Mönche. Eigentlich die erklärten Feinde des Übels, dass in der düstren Feste hofierte. Der größere von beiden maß stolze 165 cm, hatte braune Haare und trug eine Robe von der Farbe des tiefsten Schwarz, ein extremer Kontrast zu der kränklich bleichen Haut, die an Gesicht und Händen sichtbar war.

Der Kleinere des Doppels war gute 1,50 Meter groß, oder auch klein, und war vollständig in Schwarz gekleidet. Die Hände steckten in feinen Lederhandschuhen, das Haar war ordentlich zusammengebunden und das Rhason, dass ihn beinahe wie einen Engel wirken ließ, war mit feinen Goldfäden bestickt. Im Gegensatz zu der Kleidung stand auch seine Hautfarbe, die das Blut der beiden Vampire förmlich hinausschrie.
Das merkwürdige Paar unterhielt sich in gedämpfter Lautstärke und schritt auf die Wachen zu.

Pavel Marketa erklärte sich, woraufhin beide eingelassen wurden, und ging voran durch dunkle, steinerne Gänge in den Saal, in dem bereits einige andere...Verdammte zu bestaunen und begaffen waren. Das Päarchen auferstandener Priester begab sich an eine Seite des Raumes, beide nickten zur Begrüßung den anderen Vampiren zu, und stellten sich recht weit weg von den anderen Kindern Kains und tuschelte leise weiter, ab und zu wurde ein sachter Blick zur Seite geworfen, doch sonst nichts.
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Wilhelm
Ventrue, Neugeborener


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BeitragVerfasst am: 28.09.2008, 14:13    Titel: Antworten mit Zitat

Das Tuscheln der beiden Kappadozianer erstarb für einen Moment, als ein weiterer Kainit den Saal betrat. Die beiden Augenpaare, wie auch viele andere huschten zur schweren Eichentüre am Eingang, die mühsam in ihren Angeln knarzte und quietschte, als der Druck kräftiger Arme auf sie einwirkte.

Wilhelm versuchte erst gar nicht, leise oder unauffällig einzutreten. Er kannte die Fähigkeiten, die in seinem Blut lagen. Heimlichkeit gehörte nicht dazu. Viele der Anwesenden kannten Wilhelm bereits und wusste, dass er die Blicke aufsich zog, wenn er den Saal betrat. Alle neuen, erst kürzlich angereisten Kainiten, die den Ventrue gar nicht, oder nur flüchtig kannten, würden nun das erste Mal erleben, wie dessen Anwesenheit wirkte: Ob man wollte oder nicht, ein kurzer Blick, ein schnelles Mustern seiner Gestalt oder ein deutliches Nicken, um seiner Anwesenheit Respekt zu zollen war nahezu unvermeidbar. Es lag sicherlich zum Teil an seiner imposanten Gestalt, der man ansah, dass sie in jahrelangem - vermutlich noch zu menschlicher Zeit - für den Kampf gestählt wurde. Und natürlich auch an dem Wappen des Prinzregenten, dass der Ventrue stolz auf dem Waffenrock trug. Wahrscheinlich aber auch durchaus den den Fähigkeiten seines Blutes. Manche Kainiten wussten es, andere spürten es nun: eindrucksvolles Auftreten lag im Blut dieses Mannes.

Für den großen Hof hatte er sich seine Haare zurecht gemacht und hinter dem Kopf zusammen gebunden, seine Stiefel waren ordentlich gesäubert und allein etwas Staub und Feuchtigkeit von dem Weg bis zum Hradschin mochte ihnen anheften. Zwar trug er kein Kettenhemd, davon jedoch abgesehen sah der Ventrue aus, wie sonst auch, wenn er sich womöglich auf Patrouille durch die Stadt befand. Sogar sein Schwert war gegürtet und daneben baumelte ein lederner Beutel an seinem Gürtel, der zu groß war, als dass es eine Geldbörse hätte sein können. In Anbetracht eines großen Hofes ein sehr ungewöhnliches Bild, seine Waffe mit in den großen Saal zu bringen. Die Wachen am Eingang schienen jedoch nichts dagegen gehabt zu haben, dass der Verteidiger bewaffnet erschien.

Er blieb nach einigen Schritten in den Saal stehen hinein und musterte die Anwesenden, so wie auch diese ihn mustern würden. Er tat dies vermutlich einen Tick länger und intensiver. Zuerst nickte er Eliska zu, dann auch Jirka und schließlich dessen Blutsbruder Vladimir. Über die beiden Kappadozianer in der entfernten Ecke ließ er seinen Blick nur kurz schweifen, bevor er auf Friedrich zum Ruhen kam. Seine Brauen zogen sich einen Tick zusammen und er fixierte den Brujah. Dieser Kainit war Wilhelm bisher noch nicht bekannt, aber es lag sicherlich nicht an ihm, eine Begrüßung in die Wege zu leiten.

Schließlich setzte er sich wieder in Bewegung und ging auf eine der Säulen, halb rechts und etwa mittig im Saal zu. Er hatte hier schon öfters gestanden und wusste, dass man alle Ereignisse des Hofes von hier aus gut verfolgen konnte. Zudem hatte sich Matthiß nur wenige Schritte entfernt postiert und man konnte Wilhelms Näherkommen als Einladung auffassen, näher an diesen heranzutreten, um ihn zu begrüßen. Er verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich mit gespielter Lockerheit an die Säule hinter ihm.


Zuletzt bearbeitet von Wilhelm am 30.09.2008, 14:52, insgesamt einmal bearbeitet
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Robert de Croix
Brujah, Kind


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BeitragVerfasst am: 28.09.2008, 14:33    Titel: Antworten mit Zitat

Schwarz ist die Nacht, die Dunkelheit und ebenso dunkel sind die Gedanken, die eine weiße Gestalt auf den Weg zum Hradschin plagten. Der Wind zerrte an seiner Kleidung, riss an seiner Kapuze und wehte sie Teils vom Kopf, als er sich durch die engen Gassen quälte, wo der Wind besonders heftig zog. Ein Ausdruck von Abwesenheit zeichnete seinen Blick, der nichts fixierend durch die Gassen irrte.

Der Templer näherte sich seinem Ziel. Wie beim vorherigen Hof war sein braunes, schulterlanges Haar zu einem Zopf gebunden und ordentlich fiel es seinem Kopf hinunter als er die Kapuze zurückstreifte. Sein weißer Umhang hob ihn, wie jeher vom den Schatten der Dunkelheit hervor und man konnte die beiden blutrote Kreuze auf seiner Brust und seinem Herzen sehen. Etwas Goldenes glänzte ebenfalls an seinem Herzen, ein Anstecker, offen zur Schau gestellt.

Robert fühlte sich nicht wohl, je näher er dem Bollwerk, der großen Festung kam, desto nervöser wurde er. Mit seiner rechten suchte er seinen hölzernen Rosenkranz und murmelte einige wenige Litaneien um sich zu beruhigen. Am Tor angekommen führte er ein kleines Gespräch mit den Wachen, die ihn darauf einließen. Als er eintrat blickte er sich um und erkannte viele der Anwesenden Kainiten.
Zögerlich verbeugte er sich in die allgemeine Runde bevor er sich auf Wilhelm von Falkenstein zu bewegte, der an einer Säule gelehnt stand.
„Friede mit euch.“ Sprach er leise und verbeugte sich noch einmal vor dem Verteidiger der Domäne.
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