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Das Turnier des Victor vom Rabenfeld
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Victor vom Rabenfeld
Lasombra, Ancilla


Anmeldedatum: 02.07.2004
Beiträge: 738
Wohnort: Frankfurt am Main

BeitragVerfasst am: 07.12.2008, 18:53    Titel: Das Turnier des Victor vom Rabenfeld Antworten mit Zitat

Die Nacht des Turnier war endlich gekommen, die letzten Nächte zogen sich schleppend wie Jahre und es kam einem Wunder gleich, das alles rechtzeitig fertig wurde. Kurz nachdem Victor erwachte, inspizierte er auch schon die letzten arbeiten des Tages, stellte sicher, das auch alles so gemacht wurde, wie von ihm veranlasst.
Natürlich gab es auch noch immer einige Kleinigkeiten, die ihm noch nicht gefallen wollten und so hatten die vielen Diener auch an diesem frühen Dezemberabend nur wenig Zeit um sich über die unglaubliche Kälte Gedanken zu machen.
Den ganzen Tag über hatte es geschneit und der Innenhof des Radegast Hortes lag begraben unter einer dicken Schicht von unschuldigem Schnee. Victor gönnte sich einige Augenblicke um den Anblick zu genießen, doch es dauerte nicht lange, bis die rastlosen Arbeiter begannen, die unschuldige Schneedecke mit ihren Füßen und Reisigbesen zu vergewaltigen.
Die sorgsam im Kreis aufgestellten Stühle wurden vom Schnee befreit und auch der restliche Platz sollte von seiner Schneedecke befreit werden, einzig das Rund, welches den Kämpfern als Arena dienen sollte, blieb von den arbeiten verschont.

Der Innenhof war ringsum von den Mauern des Radegast Hortes eingefasst und so musste man auch keine Angst haben, das ungebetene Gäste dem bald folgenden Schauspiel beiwohnen würde.
Victor hatte angeordnet, das man rings um den Kampfplatz Stühle aufstellen solle.
Die Stühle für die Würdenträger der Domäne (Hochkastelan, Hüter der Traditionen, Verteidiger der Domäne, Hüter des Elysiums) zeichneten sich durch besondere Schnitzereien und einer breiteren Sitzfläche aus, für den Regenten hatte er gar einen erhöhten Thron bereitstellen lassen.
Für jeden Clan gab es einen Sitzplatz, der näher am Rund stand, welches den Kampfplatz darstellen sollte. Dahinter waren ausreichend Stühle um allen Angehörigen, der jeweiligen in Prag vertretenen Blutlinien, Platz zu bieten.
Es war deutlich, das die jeweiligen höchsten Vertreter der Clans einen besonderen Platz zugewiesen bekamen. Victor war schon gespannt, wer diese Plätze einnehmen würde. Sein eigener Stuhl stand genau gegenüber des Throns für den Regenten. Alle anderen Stühle waren nicht besonders gekennzeichnet und so würde jeder Clan selbst entscheiden können, von wo er aus dem Schauspiel folgen wollte.
In den vier Ecken des Innenhofes hatte man große Kohlebecken aufgestellt in denen derzeit noch ein helles Feuer loderte, welche bald aber nur noch rot glühendes Licht und Wärme verbreiten würden. Zusätzlich gab es noch kleinere Kohlebecken, welche an einer langen Stange angebracht waren. Diese Stangen hatte man tief in den gefrorenen Boden gerammt und anstatt Kohle hatte man dort Holzscheite aufgetürmt, welche wohl lang genug brennen würden, um dem Wettstreit ausreichend Licht zu spenden.
Bis auf ein paar Kleinigkeiten war Victor zufrieden und diese Kleinigkeiten würden innerhalb der nächsten Stunde auch noch geregelt werden.

Es war an der Zeit, sich selber für das Turnier zurecht zu machen. Victor entschied sich dafür, die Rüstung, welche er getragen hatte, als der Prinzregent ihn in sein Amt als Hüter der Traditionen berufen hatte, anzulegen und auch sein Schwert mit dem Knauf in Form eines Raben fand erneut seinen Platz an seiner Seite.

Es war nun alles bereit, die wenigen Wachen, welche den weißen Wappenrock mit dem schwarzen Raben auf der Brust trugen, die Victor an diesem Abend im Innenhof postiert hatte, standen am Zugang zum Innenhof und neben einer weiteren, aber viel kleineren Tür.

Victor verzichtete an diesem Abend auf einen großen Auftritt, er stand bereits im Innenhof und würde seine Gäste persönlich und mit dem ihnen zustehenden Respekt begrüßen.
_________________
Ich bin die Macht, die im Dunkeln dir deine Träume stiehlt
Ich bin der Wind, der den Schmerz in deine Seele säht
Ich bin die Lust, die im Spiegel mit deinen Tränen spielt
Ich bin dein Schatten, der dir folgt wohin du gehst
© Unheilig
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Eliška Valdštejn
Toreador, Neugeborene


Anmeldedatum: 08.04.2007
Beiträge: 510
Wohnort: Bochum

BeitragVerfasst am: 08.12.2008, 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

Die Nacht war noch nicht weit voran geschritten, als sich bereits die erste Besucherin Radegasts Hort näherte. Die Kapuze des Mantels aus weißer Wolle hatte sie tief in die Stirn gezogen, während sie mit schnellen Schritten durch die Gassen der Stadt ging. Offenbar war sie allein, niemand begleitete ihren Weg, der ihr mit einer Laterne hätte leuchten können. Es hatte aufgehört zu schneien und die Menschen, die die Straßen im Laufe des Tages beschritten hatten, hatten die glitzernden Kristalle zertrampelt und den Unrat wieder hervorgeholt, der noch am Morgen von unschuldigem Weiß bedeckt gewesen war.

Eine Windbö jagte durch die Gassen und ließ die hölzernen Fensterläden des Hauses klappern, an dem sie gerade vorbei schritt und ächzte im Gebälk. Über dem leicht schrägen Rahmen der Tür hing auf Hufeisen, das ihre Aufmerksamkeit fing. Eine schmale Hand schob sich zwischen den Falten des Umhangs hervor und sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um über das schon verrostete Eisen zu streichen. Natürlich hing es mit der Öffnung nach oben… um das Böse abzuwehren.

Ein schräges, schadenfrohes Lächeln glitt über das im Schatten verborgene Gesicht, ehe sich ihre Finger fester um das Hufeisen schlossen und behutsam daran zogen. Das Holz war längst morsch und tatsächlich lösten sich die Nägel ohne große Mühe aus dem Balken. Die Toreador hielt das Hufeisen für einen Moment nachdenklich zwischen den Fingern, ehe sie sich erneut auf die Zehenspitzen stellte und das Hufeisen sorgfältig auf dem Türrahmen positionierte. Umgedreht, mit der Öffnung nach unten, so dass das Glück hinausfallen konnte.

Ein zufriedenes Lächeln glitt über ihr Gesicht, ein Lächeln, das ein dunkles Blitzen in ihren Augen aufkeimen ließ, ehe sie sich umwandte und den Rest des Weges hinter sich brachte.

Nach einem kurzen Wortwechsel mit den Wachen betrat sie das Innere und ließ sich von einem der Diener zum Innenhof geleiten. Mit einer Hand zog sie bereits die Kapuze von Kopf, während ihre Augen schon über die Szenerie wanderten. Den Schnee, die Kohlebecken, die Stühle… die Stühle. Ihre Mundwinkel zuckten kurz, ob wegen der Anordnung der Stühle oder eher wegen dem, was sich daraus ergeben würde, das war natürlich nur schwer zu sagen, ehe sie sich dem Gastgeber zuwandte.

Die weißen Haare trug sie zu einer komplizierten Frisur aufgesteckt, nur ein paar einzelne Locken schmiegten sich um das schmale Gesicht, dass noch einen Hauch blasser wirkte als zuvor, so, als fehle nun jegliche Farbe und man könnte fast hindurch sehen, wenn man sich Mühe geben würde. Genauso weiß wie der Rest an ihr war auch das Kleid aus Wolle, das sie trug. Die einzige Farbe war im hellen Grau ihrer Augen, mit denen sie den Herrn von Rabenfeld musterte, ehe sie vor ihm in einen tiefen Knicks versank.

Sie schwieg, während sie sich wieder erhob. Es war an ihm ein Gespräch zu eröffnen… wenn ihm der Sinn danach stand.
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I need to see
the truth other men cannot see
to be things that others can't be!
Give me courage to go
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I need to know!
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Asmund Ragnarson
Gangrel, Ancilla, Geißel


Anmeldedatum: 15.07.2008
Beiträge: 307
Wohnort: Exil

BeitragVerfasst am: 09.12.2008, 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

Den ganzen Abend schon war er nervös gewesen. Er hatte die Verlautbarung des Hüters natürlich gelesen und war seinerseits beinahe gekränkt, dass es keine Festlichkeit geben würde. Zu Hause wäre das anders gewesen…aber die Sitten in diesen landen kamen ihm ohnehin recht seltsam vor. Aber das sollte seine Sorge heute nicht sein. Heute war ein Tag der Schlacht, des Blutes, der Stärke, der Ehre aber auch der Schande. Er konnte sich gut erinnern, an den Schrei von Verletzten, an den Anblick frischer Wunden, den Duft von Blut. Nicht das Blut, das zur Ernährung diente. Der Schwertentau roch anders, war beinahe noch kostbarer. Das Blut der Gefallenen ist heilig, dass der einfachen Opfer ist nicht mehr als Trunk und Grundlage. So sollte es bleiben, so hielt er es.

Er hatte ich darauf vorbereitet, lange. Beinahe eine Stunde hatte er gebetet, gebetet zu den Göttern seiner Heimat. Zu den alten Göttern, zu den wahren Göttern. Für Kraft, für Mut, für Weitsicht und den Berserker. Es konnte nicht schaden zu mehreren Göttern zu beten. Bei den Christen mochte ein Gott reichen…er brauchte mehrere um sich abzusichern.

Dann kam der Zeitpunkt an dem er endlich aufbrechen musste…zu spät zu kommen wäre mehr als unpraktisch gewesen. Er hatte sein Kettenhemd noch einmal sorgfältig geputzt und sogar den schweren Wollmantel gesäubert. Ein Schwert brauchte er heute Abend nicht, deswegen nahm er es erst gar nicht mit.

Es war eine kalte Nacht, so empfand er es. Unangenehm beißend strich der Wind durch Gassen, Straßen, vorbei an Häusern und wo immer er etwas Lebendes fand, stach er ihn. Kaum ein Lebewesen wagte sich raus, bis auf einige Streuner und ein paar räudige Katzen waren die Straßen leer. Mit erhobenem Haupt und schweren Schritten machte er sich auf das Haus des Gottes der Stärke zu besuchen. Einen passenderen Ort konnte es für ein Turnier gar nicht geben.

Er brauchte länger als er gedacht hatte um den Hort zu erreichen, doch pünktlich war er alle Male. Von außen machte dieses Haus wahrlich einen erhabenen Eindruck. Auch wenn er diese Art des Bauens nicht besonders schätze, so hatte es doch eine gewisse Anmut. Aber im Endeffekt konnte es ihm völlig gleich sein wer Architekt jenes Baus gewesen war, solange es nicht einkrachte während die Schlacht tobte. Auch er ließ sich von den Wachen zum Ort des Geschehens führen und betrat mit einer gewissen Ehrfurcht den Innenhof.

Die langen blonden Haare fielen wild und ungezähmt vom Kopf hinab, auf die breiten Schultern. Auch der Bart war weder geflochten noch besonders gekämmt. Gehüllt in einen schweren Wollmantel, Felle und sein Kettenhemd machte er einen Schritt nach vorne und betrat damit vollends das Schachbrett. Er erblickte den Hüter und verneigte sich tief vor dem Lasombra. Er versuchte dem ganzen nicht der Lächerlichkeit darzubieten, indem er das ganze in eine leichte Drehung und mit Ausfallschritt nach vorne gab. Immerhin sah er nicht wie ein Pseudo-Etikettierter-Adliger aus. Rau, wild, ungebändigt, vielleicht sogar furchteinflößend. Aber auch authentisch und ehrlich.

Dann erhob er sich wieder, blickte dem kleineren Mann fest in die Augen. Den Wikinger umspielte ein eisiger Nordwind, er war deutlich zu spüren. Eine unangenehm beißende Kälte, die einem sofort in die Glieder kroch, wenn man dem Riesen zu nahe kam. Man konnte nicht umhin dies zu bemerken und manch einer würde dies sicherlich als störend empfinden.
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Grimmetaten erwachet! Auf zu Zorn, auf zu Verderben und blutig Morgen!
-Der Herr der Ringe-
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Jirka
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 11.03.2007
Beiträge: 920

BeitragVerfasst am: 10.12.2008, 22:05    Titel: Antworten mit Zitat

Der Schnee in den Gassen und Straßen der Neustadt war von unzähligen Füßen unter dem fahlen grauen Himmel festgetreten worden, kaum das er gefallen war und so war er nicht mehr weiß, sondern eine schmutzige Schicht über dem Unrat der Menschen. Der eisige Wind, der um die eng zusammengedrängten kleinen Holzhäuser strich begann langsam, ihn gefrieren zu lassen. Die dicke Schneeschicht auf den Dächern leuchtete allerdings noch weiß und erhellte die Winternacht mit einem bläulichen Leuchten.

Die Menschen hatten sich alle in ihre Häuser in die Nähe eines wärmenden Feuers verkrochen, und hörten den Wind an den Fensterläden rütteln, und in einer dieser Hütten erzählte Großvater Vojtech zum Entsetzen seines Sohnes und seiner Frau seinen Enkeln eine schaurige Geschichte über die Toten, die nicht in ihren Gräbern blieben, sondern zurückkamen um das Blut der Lebenden zu trinken.

Er versicherte ihnen gerade, dass man damals, als er noch ein Kind war, die Frau des Fischers Matej, die in den Fluss gegangen war, nicht richtig beerdigt hatte,…also mit dem Gesicht nach unten. Da war sie aus ihrem Grab geklettert und war nachts durch die Straßen geschlichen, und hatte an den Fenstern gekr…Mit einem dumpfen Geräusch prallte etwas gegen die Fensterläden, das sich keinen besseren Moment hätte aussuchen können, um das Blut aus sämtlichen Gesichtern der Menschen am Herdfeuer weichen zu lassen.

Auf der anderen Seite der hölzernen Fensterläden streckte einer der beiden Untoten den Arm nach oben aus, um eine weitere Handvoll Schnee von einem der niedrigen Dächer zu nehmen und ihn zwischen Händen, die genauso kalt und weiß waren wie der Schnee, zu einem glatten Ball zu formen, ohne auf dem Weg durch die menschenleere Gasse innezuhalten.

Der Wind, dessen Kälte die beiden Vampyre nicht mehr berührte, zerrte an den Umhängen aus dunkler Wolle und wischte die die Kapuze von dem Kopf des Kleineren und fuhr durch langes, dunkles Haar. Die größere, breitschultrige Gestalt mit den schweren Stiefeln neben ihm hatte die Kapuze wohl besser befestigt und tief ins Gesicht gezogen, denn ihr Schatten ließ nichts von dem Gesicht darunter sehen.

So tauchte schließlich hinter der Biegung einer Gasse Radegasts Hort vor ihnen auf, schon fast im Schatten der Stadtmauer liegend. Jirka warf den Schneeball vor der Tür mit einer beiläufigen Bewegung zu Boden, bevor er die Tür öffnete und sie gerade lang genug aufhielt, um seinen Begleiter folgen zu lassen. Ohne die Wachen zu beachten ging er auf die Tür zu, die in den Innenhof führte, zum Ort des lange angekündigten Geschehens der heutigen Nacht. Den schwarzen Umhang nahm er nicht ab, strich nur ein paar lange, glänzende Strähnen aus dem Gesicht und hinter das linke Ohr, wobei man einen dunkelgrünen Ärmel sehen konnte, in dessen Saum ein dunklerer Faden ineinander verschlungene Fabelwesen formten.

Ein schneller, sehr aufmerksamer Blick glitt über den Innenhof aus durchdringenden zweifarbigen Augen. Das Feuer, das nicht völlig verborgen darin brannte verschwand für einen Moment hinter einem belustigten Glitzern, während sich seine Mundwinkel zu einem schiefen Lächeln verzogen, als der Blick die Stühle traf. Momentan war aber wohl noch keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, und so richtete er seine Aufmerksamkeit vorerst auf den Hüter der Traditionen und verneigte sich tief vor ihm, ebenso wie sein größerer Begleiter, dessen Gesicht man nicht hatte sehen können. Erst, nachdem sie sich aufgerichtet hatten und es dem Herrn vom Rabenfeld gefiel, sie zu bemerken, hob er die schwarze Kapuze lang genug, um den Hüter wissen zu lassen, wen er vor sich hatte.
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"Gegen Intrigen und die Politik
hilft nicht einmal der stärkste Zaubertrick"
(`Spottlied auf die harten Wanderjahre´, ASP)
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Matthiß
Ventrue, Neugeborener


Anmeldedatum: 01.08.2008
Beiträge: 164
Wohnort: Erzgebirge

BeitragVerfasst am: 11.12.2008, 17:56    Titel: Antworten mit Zitat

Es war eine schlechte Woche gewesen. Überall lag Schnee, kalt und nass. Die Menschen saßen in Ihren Häusern, am Feuer und freuten sich der Gemütlichkeit. Ja, der Schnee vertrieb die Opfer, jene Opfer die er eigentlich dringend gebraucht hätte für das Ereignis das nun bevorstand.

Ein Turnier sollte es werden, groß und prächtig. Sogar ein Fest im Anschluß hatte der große Lasombra vom Rabenfeld geplant aber scheinbar war er der Einzige der diese Idee so gelungen fand. An dieser Stelle musste Matthiß schmunzeln. Natürlich kann man die Leute einschüchtern, aber gefeiert wird man dadurch nicht. Jetzt war schon nur noch ein Zweikampf geplant, die Aktion schien fast zur Nebensache zu werden. Den Ventrue würde es nicht wundern wenn sich auch die Anzahl der Zuschauer auf ein kleines Häufchen beschränken würde, jene Üblichen eben die einfach nur da waren weil Victor es gesagt hatte.

Trotz allem bereitete sich der Edelmann gut auf seine Aufgabe vor. Schon als Sterblicher hatte er sich auf Turnieren geschlagen und war in einigen als Sieger herausgegangen. Deshalb erwartete er die Nacht auch mit beruhigtem Gewissen. Er ging noch einmal die möglichen Gegner durch, welche er zumindest vom sehen auf dem Hoftag kannte. Aber bis auf ein paar Ausnahmen war ihm wahrscheinlich keiner der Neugeborenen gewachsen.

An jenem Abend rüstete sich der ehemalige Ritter wie zu einer Schlacht. Er trug eine dünne Tunika aus Leinen, darüber den schafwollgestopften Gambeson. Die oberste Schicht bildeten das brünierte Kettenhemd, sowie die Kettenhaube unter einem reichlich verzierten Nasalhelm. Der Mundschutz der Kette hing noch herunter und ließ sein Gesicht frei, Matthiß würde ihn erst später noch oben klappen.
Dieser Schutz jedenfalls dürfte gegen die meisten Klingen hilfreich sein. Außerdem hatte er ja noch den Schild mit dem Wappen seiner alten Heimat, der jungen Stadt Freiberg im dunklen Wald. Er schnallte sich das Reiterschwert um die Hüften, nahm seine Lanze und ritt zu Radegasts Hort, bereit den Kampf zu gewinnen.

Dort angekommen geschah natürlich was er befürchtet hatte, die Wachen deuteten ihm an das er Pferd und Lanze nicht für den Kampf zur Verfügung hatte und beides außerhalb des Schauplatzes unterbringen sollte. Trotzdem noch siegessicher schritt der Ventrue nun zu dem gezeigten Turnierplatz im Innenhof des Hortes. Dort waren schon ein paar Kainiten versammelt, jedoch nur sehr wenige wie er schon erwartet hatte. Er verbeugte sich zuerst vom dem Gastgeber Victor, so tief wie es ihm seine schwere Rüstung gerade noch erlaubte ohne ihn in den Schnee zu werfen, dann musterte er die anderen Anwesenden. Zufrieden bemerkte er, dass sich der Hühne Asmund scheinbar doch nicht am Kampf beteiligen wollte, jedenfalls trug er keine Sichtbare Waffe. Ein beruhigender Gedanke...
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Dragos
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 11.12.2008
Beiträge: 266

BeitragVerfasst am: 11.12.2008, 22:23    Titel: Antworten mit Zitat

Dragos bewies einen nahezu unglaublichen Zeitsinn. Kaum das er in der Stadt der Magie angekommen war fand schon ein körperlicher Konflikt statt und er wurde eingeladen. Äußerst erfreulich war das, kein Wunder also, dass der 8 Jährige ein Lächeln im Gesichtchen trug, als er sein Zimmer verließ und noch mal den Sitz seiner Kleidung überprüfte. Das fremdländisch geschnittene Kopftuch saß perfekt, die strohblonde Strähne fiel ihm über die linke Gesichtshälfte bis zum zarten Kinn und verdeckte dabei ein lindgrünes Auge.
Der silberne Drachenring am rechten Ringfinger saß wie an gegossen, das edle, weinrote Hemd war sauber und die Beinlinge so fest geschnürt, dass sie sich nicht lösen würden. Den Mantel aus Wildschein-, Bären- und Wolfsfell hatte der Knabe natürlich nicht weg gelassen, der gehörte ebenso zu ihm wie das niedliche Gesicht und die zarte rosa Färbung seiner Wangen, die jedes Mutterherz höher schlagen ließ.

So ausstaffiert also näherte sich der kleine Vampir mit sanftem Schritt dem Austragungsort, darüber nachdenkend wer wohl wem eins überziehen würde…und warum? Und ob man ihn vorstellen würde, und ob…Aber dieser Gedanken schob er flugs beiseite, sie drückten seine Schultern nieder, verlangsamten seinen Schritt und das konnte nicht geduldet werden.
Dragos ließ sich lächelnd von einem Bediensteten zum Eingang führen, an dem sich schon eine kleine Traube Kainiten gebildet hatte. Zumindest hoffte er, dass es Kainiten waren.
Das Schritttempo wurde heruntergeschraubt und der Tzimisce blieb hinter dem letzten Neuankömmling stehen. Still und stumm, er würde warten müssen, bis man ihn vorstellte, alle anderen auch, also lag es nicht mehr in seiner Hand.
In diesem Moment begann er sich zu fragen, ob er dem Magister geschrieben hatte, wie er aussah…oder auch nur wie alt.

Der Gedanke herumgescheucht zu werden, weil er für einen Ghul oder dergleichen gehalten wurde gefiel ihm gar nicht, aber irgendwo hinten ragte Asmunds blonder Schopf empor. Das machte zumindest Hoffnung, dass ihn irgendjemand erkennen würde. Hoffentlich.
Nervös wanderten das unbedeckte grüne Äuglein über die Gesichter der Kainiten und siedend heiß fiel ihm ein, dass er nicht einmal wusste wie der Ancilla aussah…verfluchter Enthusiasmus. Das Kind schluckte, atmete tief ein und rückte sein Lächeln grade, Blicke wurden mit einem Lächeln erwidert, das so süß war wie türkischer Honig, nur nicht ganz so klebrig, denn Dragos wandte recht schnell den Blick wieder ab und schaute in eine neutrale Ecke des Raumes, darauf wartend, dass ihn jemand begrüßte oder zumindest versuchte wegzuscheuchen, damit er sich erklären konnte.

Doch so langsam aber sicher machte ihn der Strom an Wartenden, die sich vor dem Begrüßer verbeugten, zu schaffen. Um auf Nummer sicherzugehen verneigte er sich zumindestens leicht vor dem Menschen, oder wenigstens Menschenähnlichem, der die Leute begrüßte.


Zuletzt bearbeitet von Dragos am 12.12.2008, 13:52, insgesamt einmal bearbeitet
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Adéla Dvoràk
Toreador, Neugeborene


Anmeldedatum: 04.04.2008
Beiträge: 95
Wohnort: Thüringen, Gera

BeitragVerfasst am: 12.12.2008, 11:30    Titel: Antworten mit Zitat

Sonntag, der Tag des Herrn. Ruhetag.. Zeit für die Nächstenliebe, Zeit für die Familie, für Ehemänner, für Ehefrauen, Kinder, einfach Alles. Schnee, wunderschön, dennoch so eiskalt, erfrierend, jeder warme Lebenshauch wurde entzogen und wenn sie an die Menschen dachte, die kein Heim hatten, kein warmes Feuer, keinen Lichtschein, wurde ihr ganz anders. Der Tod würde klopfen, an jedes Haus, Jung und Alt mit sich nehmen. Gevatter Winter zeigte seine Schönheit, aber nicht immer seine Gnade. Ein Blick aus den schweigsamen Seelenschlünden nach Links, dann nach Rechts, die Straßen der goldenen Stadt waren ruhig. Selbst den Nachtwächter, hatte sie in letzter Zeit, kaum gesehen.

Wie eh und je, trug sie einen schwarzen Mantel, der sich schattenartig um ihren Körper legte, schützend, schmeichelnd. Es gab keine Wärme mehr, die sie verlieren könnte. Das braune Haar, leicht empor gesteckt, zart und nicht allzu auffällig. Bewusst. Die braune Stoffrose, verzierte ihr Haupt, hinten. Teilweise fiel das Haar sanft gewellt, ihren Rücken herab. Bewegungen, engelsgleich und gekonnt, elegant, tanzend und doch .. vielleicht nur balancierend auf dem Seil des Lebens, des Unlebens. Das Radegast.. kam näher und minimal, legte sie den Kopf schief, nachdenklich. Wer würde wohl da sein? Wer würde sich das Turnier anschauen, wer würde daran teilnehmen?

Sie begrüßte freundlich nickend, die Wächter des Radegast Hort, sogar mit einem warmen Lächeln. Man sollte schließlich nicht so sein. Es gab schon genug Vampire, die mit einem ach so eiskalten, pseudobösen Gesicht rumliefen. Immer so, als wären sie unnahbar, unantastbar, die Schlimmsten auf der Welt. Und wenn sie so darüber nachdachte, ging es ihr ein wenig auf die Nerven. Man konnte ruhig um die Existenz wissen, um das Tier im Inneren, um das, was man wahr, nur sollte man nicht aus den Augen verlieren, was man damals war, als Mensch. Oh, natürlich. Manches menschliche Leben war nicht gerade rosig, das wollte sie nicht abstreiten, nicht abwerten, nur würde sie niemals.. diese .. nein.. das würde sie nicht wertschätzen, würdigen. Es gab Grenzen, auch bei ihr. Respekt war ein großes Gebot in ihrer kleinen Welt.

Die zierliche Persönlichkeit, ließ sich führen und zeigte stumm ihre Wertschätzung gegenüber den Wächtern. Mal ehrlich, die Burschen trugen auch nicht zwingend ein einfaches Los. Die Arme regten sich, die filigranen Finger wanderten in einander, verdeckt von schwarzen Handschuhen, legten sich so, zusammen gefaltet, auf ihren Schoß. Es waren schon.. viele Anwesende vorhanden. Ah.. Asmund.. natürlich, man würde ihn nicht übersehen. Es ging nicht. Ihre Clansschwester, wie erwartet. DER… Drache.. innerlich zischelnd, abwertend, kurzzeitig, bevor sich das Gedankenchaos wieder beruhigte. Natürlich Victor selbst, der ihr ein Lächeln aufs Gesicht zauberte und dennoch, nahm sie eine Aussage, wahrlich von ihm noch, persönlich.

So, ordnen. Wer war.. und was..? Moment! Ein dezentes Räuspern, dabei die Hände lösend, eine Hand vor dem Gesicht. Ihr Blick wanderte zum.. ihr.. doch.. wohl.. noch.. Fremden. In voller Ausrüstung, soso. Was aber noch merkwürdiger war, war das wohl kleine Geschöpf, auf welches sie ihr Augenmerk legte. Heiliger! Bevor sie es vergaß! Ihr Arm schlang sich um ihre Brust, als sie sich vor dem Hüter verbeugte, tief, dabei den Blick senkend, nicht schließend. Geschmeidig aufrichtend und dann blickte sie überlegend zu dem kleinem Etwas. Entweder, lief hier was schief, oder, das war zu absurd. Dragos, sollte aufpassen. Allein die Respektbezeugung sollte doch wohl Kundschaft tragen, wer der ehrenwerte Hüter war? Und sie konnte.. sich nicht entscheiden. Mensch oder Kainit.

Hm, nein, man würde kein Kind vernaschen, nicht hier, das war nicht vorstellbar. Es konnte also nur so sein.. wie es aussah. Ein KIND?! Vampire waren Monster, aber das man auch soweit sinken konnte?! Unvorstellbar. Schützend und distanziert, schlang sie die Arme um ihren Oberkörper, nur um kurzzeitig den Blick von dem Etwas zunehmen. Eliska, Asmund, Jirka zunickend und wohl auch dem Fremden, in voller ‚Tracht‘. Respektvoll, höflich, eh und je. Die feinen schönen Gesichtskonturen blickten das Kind, aus ihrer Sicht, fragend an. Heimlich schlich sich Mitleid in ihren Verstand, aber .. es war fehl am Platz. Wer hörte schon auf die Toreador, die die größte Menschlichkeit hegte?! Niemand, weil sich ja alle dem Tier verschrieben haben.. welch Unfug. Ihr Blick wanderte, vom Kind, zu den Anwesenden.

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Eifersüchtig sein heißt, nicht an seiner Frau, sondern an sich selbst zweifeln.
- Honoré de Balzac
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Friedrich Ebero
Brujah, Neugeborener


Anmeldedatum: 09.03.2008
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 13.12.2008, 19:53    Titel: Antworten mit Zitat

Einen Augenblick nur versanken die schwarzen, braun umrahmten, Pupillen im Anblick des dunklen Nachthimmels und wie die Augen und der Geist im Himmel ruhten, ruhten die Füße auf dem schmutzigen und verschneiten Boden. Die Kapuze, welche direkt über den Spiegeln der Seele lag, bewegte sich leicht im Wind und drohte vom Haupt zu rutschen. Der Bann des Himmels war gebrochen und eine Hand rückte die schwarze Kapuze wieder zurecht. Nun war die dunkle Gestalt wieder rastlos unterwegs, zu dem Ort an dem diese Nacht vielleicht das Blut eines zukünftigen Kains-Ritters fließen würde. Er schüttelte leicht den Kopf, so als ob ihm ein Gedanke missfallen würde.

Seine Schritte trafen in einem ruhigen Rhythmus auf die gefrorene Erde, fast so wie der Schlag eines Herzens gegen die kalte Brust. Doch kein Herz bestimmte den Gang des blassen Mannes. Bei jedem auftreten erklang ein leises Geräusch, welches von dem Schwert ausging, das eigentlich vollkommen ruhig an seiner Hüfte liegen sollte. Die Kapuze halb über den Augen, eine Strähne seines braunen Haars in den Augen hängend, wundert es den stummen Betrachter doch, dass er so sicher auf sein Ziel zusteuerte.

Ein Ort einstmals von großer Bedeutung für sein Blut, dies liegt jedoch in der Vergangenheit und heute war es ein Ort wie jeder andere für die seinen. Die Augen des jungen Brujah verloren sich im, vom Mondlicht, silbrig glänzenden Mauerwerk. Allerdings ging er langsam auf das dunkle Portal zu, so als ob es ihm widerstreben würde. Die Wächter am Tor beobachteten ihn sehr genau als er näher herantrat. Einer von ihnen fixierte mir leicht grimmiger Miene die Waffe die an der Hüfte des Brujah; „ War verlangt Einlass in dieses Haus?“ Die Stimme war nicht direkt unfreundlich, aber sie machte doch nur allzu klar, dass nur sehr wenigen der Einlass gewährt wurde. Langsam schob Friedrich seine Kapuze vom Haupt und sie fiel ihm in den Nacken: Das schwache Licht des Mondes ließ nun seine blasse Haut gut erkenn, mit ruhiger und sicherer Stimme sprach er: „ Ich, Friedrich Ebero verlange Einlass in den“ Hort, zu welchem ich in dieser Nacht bestellt wurde“

Die Wache nickte nur noch kurz und gab einer der Anderen ein Zeichen den Mann einzulassen. Friedrich nickte der Wache noch einmal freundlich zu und trat dann in den alten „Hort“. Er war wohl spät dran, denn es waren schon so einige Kainiten versammelt. Der junge Brujah verbeugte sich tief und förmlich vor dem Gastgeber als er an der Reihe war: Nachdem er seinen Respekt bekundet hatte trat er wieder in den Hintergrund des Innenhofes und blickte sich um. Die meisten Kainskinder kannte er und eine besondere Regung vollzog sich in seinem Gesicht. Bis er ein weibliches Antlitz erblickte( Adela) , welches er hier offensichtlich nicht erwartet hatte. Seine Augen waren leicht geweitet vor Schreck, doch löste sich sein Mine nach einer Weile in ein amüsiertes schmunzeln auf. Doch auch dieses war nur von kurzer Dauer, denn sein Ausdruck zeigte nur allzu deutlich das ihm etwas missfiel. Und wie seine Blicke den Kampfplatz musterten war auch klar was es war.
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Zalek Skarot
Brujah, Neugeborener


Anmeldedatum: 12.09.2007
Beiträge: 405
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 14.12.2008, 17:56    Titel: Antworten mit Zitat

Wieder einmal hatte der Winter einzug in Prag gehalten. Die kalte Jahreszeit kündete vom Ende des Jahres und dem bevorstehenden neuem. Alles war wie in den Jahren zuvor. Nun, zumindest fast alles. Ein Spekakel fand in dieser Nacht statt, eines das sich der Gelehrte keineswegs entgehen lassen wollte.

Der Schnee und der kalte Wind bereiteten seinem toten Körper keine Unannehmlichkeiten. Trotzdem zeigte sich missmut auf seinem Gesicht, denn seine Kleidung hatte keineswegs dieselben Vorzüge. Stattdessen presste er den Hut fest mit der rechten Hand auf den Kopf, verhinderte damit das er von dem Wind erfasst wurde. Seine durchaus als festlich zu bezeichnende Kleidung wurde von einem weiten Umhang verdeckt, der sie vor den Einflüssen des Wetters schützen sollte. Als der Brujah beim Hort angekommen war stellte er fest, dass ihm dies nur halbwegs gelungen war. Schneematsch hatte den unteren Teil seiner Hose, oberhalb seiner Stiefel, verdreckt. Ein leiser, ärgerlicher Fluch gefolgt von einem Seufzer waren die Reaktion darauf.

Um schlimmeres zu verhindern verlangte er am Tor Eintritt. Zalek war bei den Wachen bereits bekannt und so war es nicht verwunderlich, dass er ohne größere Unterbrechungen eingelassen wurde. Sobald er den Hort betreten hatte breitete sich ein aufgeregtes Lächeln auf seinem Gesicht aus, freudige Erwartung gemischt mit unverholener Neugier. Doch zuerst galt seine ganze Aufmerksamkeit dem Gastgeber der Veranstaltung, dem Hüter der Tradition, Victor vom Rabenfeld. In angemessenem Abstand blieb er von ihm stehen, würde darauf warten von ihm zur Kenntnis genommen zu werden um sich dann höflich zu verbeugen.

Während er wartete schweifte sein Blick über den Kampfplatz und die Stühle, die diesen einramten. Ein zucken der Augenbraue war zu verzeichnen, ehe der Händler seine Gesichtszüge wieder unter Kontrolle hatte. Was ihn aber wirklich überraschte war das Kind, welches er hier vorfand. Ungläubig schüttelte er den Kopf, war es ein Streich den ihm seine Augen dort spielten? Offensichtlich nicht, denn das Bild bleib das Gleiche.
_________________
Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir :
Lächle und sei Froh,
denn es könnte schlimmer kommen !
und ich lächelte und war froh,
und es kam schlimmer
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Nastassja Werenskij
Tzimisce, Neugeborene


Anmeldedatum: 26.06.2007
Beiträge: 649

BeitragVerfasst am: 15.12.2008, 22:01    Titel: Antworten mit Zitat

Der Schnee auf dem Wege zu Radegasts Hort war bereits in eine zertrampelte Matschpiste verwandelt worden. Einige Spuren führten wohl geradewegs zu jenem Gebäude in der untypischen Bauweise, das seit einiger Zeit kaum ein Bürger Prags von innen hatte sehen dürfen. Wie viele der erlesenen Gäste mochten schon eingetroffen sein? Die warm eingepackte Gestalt, die sich aus den Gassen der Neustadt zwängte und mit leise knirschenden Schritten dem edlen Haus entgegen kämpfte drückte lederne Stiefel in den Boden. Zwar war die Spur zum Austragungsort des blutigen Spektakels bereits etwas ausgetreten, doch mit dem aufgeweichten Schlamm der Gassen konnte sie leider nicht Schritt halten, sodass ein Griff an den Rock des schweren, rotbraunen Kleides notwendig wurde. Durchnässt war der Saum ohnehin schon, doch das musste sich nicht noch weiter fortsetzen. Zumindest bestanden Eis und Schnee hier nur aus Wasser. Die mit Pelz gefütterte Kapuze neigte sich zum Himmel empor, als die Besucherin die ungeschütztere Fläche betrat und noch einmal, als sie diese zur Hälfte überquert hatte.

Die Art wie man die Kainskinder zu dieser Veranstaltung geladen hatte, würde die Stimmung sicherlich trüben und noch dazu war Nastassja gespannt, wer sich denn der Herausforderung stellen wollte um mit der Ehre Heim zu kehren, Ritter des Hüters der Traditionen genannt zu werden. Gewiss standen die Untoten bereits an um sich zuerst zu qualifizieren. Im Zweifelsfall würde der werte Lasombra vielleicht aus den Reihen der Zuschauer Kontrahenten bestimmen, für genügend Auswahl hatte er ja gesorgt.

An der Pforte des Hortes kam sie zum Stehen und strich die Kapuze vom Haupt um Gesicht und roten Haarschopf zu präsentieren. Sie war ja nicht zum ersten Mal hier und so benötigten die Männer nur einen Augenblick, ehe sie das Mädchen einließen.
Drinnen wartete schon eine kleine Schar der illustren Gesellschaft der Vampire Prags. Als sie den Ancilla entdeckte, der dies Turnier anberaumt hatte, verneigte die Tzimisce sich respektvoll, sobald er dies wohl zumindest ansatzweise wahrnehmen würde. Es stand ihm schließlich frei, sie bewusst zu ignorieren. Ein Zucken lag auf ihren Mundwinkeln, als sie sich langsam aus der Verbeugung erhob und schließlich weiter umblickte. Bislang waren ihr noch alle Gesichter bekannt, soweit es die Kainiten betraf. Und doch musste sie mit gerunzelter Stirn den Kopf schütteln, als sie sich in Bewegung setzte um die Brüder ihres Clans aufzusuchen. Ein wenig mager für die gesamte Festgesellschaft.
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Pavel Marketa
Kappadozianer, Ancilla; Hüter d. Wissens


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BeitragVerfasst am: 19.12.2008, 17:17    Titel: Antworten mit Zitat

Der Winter hatte seine Klauen um die goldene Stadt gelegt und sie in ein weißes Kleid gehüllt. Kalter Wind füllte die Lungen der Lebenden und stellten eine Gefahr für all die armen Seelen dar, die keinen Unterschlupf vor ihm finden konnte. Doch weder der Schnee, der sich inzwischen mit dem Unrat der Stadt vermischt hatte, noch der kalte Wind bedeuteten eine Gefahr für die Kinder Kains die sich an diesem Abend versammeln würden.

Die schwarze, aus Leinen gefertigte, Kutte bedeckte den Körper Pavels als er hinaus in die Nacht ging um dem angekündigten Spektakel beizuwohnen, doch wie man erkennen konnte war sie von dem Schmutz der Straße gereinigt worden. Rasch bewegte er sich durch den geschmolzenen Schnee, darauf bedacht dem Unrat auszuweichen. Er brauchte länger als erwartet bis sich schließlich der Schemen des Hortes vor ihm aus der Dunkelheit schälte. Langsam, Schritt für Schritt, wurde er deutlicher bis der Kappadozianer nur noch wenige Mannslängen von dem bewachten Eingang entfernt stand. Als er die Kapuze zurückzog und so das Gesicht, in der Farbe frisch gefallenen Schnees, enthüllt wurde wurde ihm der Einlass gewährt und er betrat den Ort der für die Darbietung festgelegt worden war.

Die wachen grünen Augen überflogen den Platz und als er die Stuhlreihen erblickte teilten sich die schmalen Lippen zu einem schwachen Grinsen, das für kaum zwei Sekunden anhielt. Sein Blick wanderte weiter, auf der Suche nach dem Gastgeber vor welchem er sich, sobald dieser ihn ansah, leicht verbeugte. Auch die anderen Kainiten erhielten seine Aufmerksamkeit, besonders das Kind das er noch nie zuvor erblickt hatte. Seine Brauen hoben sich und man konnte schwache Überraschung erkennen die alsbald verschwunden war. Mit langsam Schritten durchquerte er den Hof und näherte sich zielstrebig der für seinen Clan bereitgestellten Stühle.
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Victor vom Rabenfeld
Lasombra, Ancilla


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BeitragVerfasst am: 21.12.2008, 14:41    Titel: Antworten mit Zitat

Als einer der letzten Gäste betrat der fürstliche Hochkastellan den winterlichen Ort des Turniers. Der Kastellan ließ seinen Blick über die anwesenden Kainiten schweifen und richtete sich dann direkt an den Gastgeber des Abends. Victor begrüßte den hohen Gast freundlich und mit dem nötigen Respekt, den ein Ancilla einem anderen Ancilla schuldete.
Die beiden tauschten ein paar höfliche Sätze aus, dann führte Victor den werten Braga ein wenig im Hof des Hortes umher und so hatten auch die übrigen Kainiten ausreichend Gelegenheit den Hochkastellan gebührend zu begrüßen.
Ein paar freundliche, höflichen und sehr oberflächliche Worten wurden ausgetauscht und der Etikette so genüge getan, zumindest in den Augen der beiden älteren Kainiten, auch Victor hatte seine Gäste durchaus höflich und mit einem freundlichen Lächeln begrüßt, aber es wirkte alles recht oberflächlich, doch konnte sich keiner der Anwesenden beschweren, das ein anderer Neugeborener freundlicher oder gar herzlicher begrüßt wurde, als er selber.

Einzig der kleine Junge wurde anders begrüßt, doch hatte Victor durch die vielen Gäste nicht wirklich zeit um sich eingehender mit dem kleinen Jungen zu befassen, doch nachdem dieser sich nun auch beim Hochkastellan vorgestellt hatte und Victor ein paar geflüsterte Worte mit Braga austauschte, schien der Hüter der Traditionen auch keinerlei Interesse mehr daran zu haben, den kleinen Jungen ausführlicher zu befragen, zumindest nicht für den Moment.

Victor löste sich dann vom Hochkastellan und trat langsam zu dem Stuhl, den er für sich selber vorgesehen hatte. Er räusperte sich zuerst leise um die Aufmerksamkeit der Anwesenden zu erlangen, als er merkte, das wohl nicht alle diesen dezenten Hinweise mitbekommen hatten, entschied er sich, direkt das Wort zu ergreifen.

„Werte Kainiten der Goldenen Domäne, es ist mir eine Freude so viele treue Diener der Domäne an diesem Abend hier versammelt zu sehen. Leider muss ich feststellen, das nicht alle Neugeborene meiner Aufforderung folge geleistet haben, aber darum werde ich mich in den nächsten Nächten kümmern und das soll uns an diesem Abend nicht weiter kümmern.
Wie die meisten sicher schon herausgefunden haben, geht es an diesem Abend nicht nur darum, einen Zweikampf von Kainiten, welche sich berufen fühlen, sich voll und ganz in den Dienst der Domäne zu stellen, beizuwohnen. Wie bereits einige der Anwesenden vermuten werden, gibt es noch einen anderen Grund warum wir uns alle in dieser Nacht hier versammelt haben. Leider handelt es sich bei diesem anderen Grund um keinen erfreulichen Grund, aber dazu werde ich später mehr sagen.
Nun wollen wir den tapferen Kainiten, die sich gemeldet haben um einen Zweikampf auszutragen, unseren Respekt erweisen und ihrem Schauspiel als Zuschauer beiwohnen. Aus diesem Grund möchte ich nun alle Anwesende bitten, Platz zu nehmen, damit wir nun endlich beginnen können.“

Braga nickte nur knapp und folgte der Aufforderung des Hüters der Traditionen als erster und nahm auf dem für ihn vorbereiteten Stuhl Platz.
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Ich bin die Macht, die im Dunkeln dir deine Träume stiehlt
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Ich bin dein Schatten, der dir folgt wohin du gehst
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Vladimir Drakuvicz
Tzimisce, Neugeborener


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BeitragVerfasst am: 22.12.2008, 12:32    Titel: Antworten mit Zitat

Jirkas vermummter Begleiter, hatte die ganze Zeit lang abgewartet und die ankommenden Gäste aus einer Ecke des Hofes heraus beobachtet.
Als schließlich die Neugeborene der Drachen, Nastassja Werenskij, den Schauplatz betrat. Ging er auf sie zu, lichtete wieder für einen Moment die Kapuze, so das auch sie erkennen konnte wer sich darunter verbarg. Er legte den Zeigefinger seiner Rechten Hand auf seine Lippen und zwinkerte ihr dabei zu, noch war die Zeit nicht gekommen seine Identität zu enthüllen.

Als der fürstliche Hochkastellan erschien, verbeugte sich Jirkas Begleiter vor ihm, wie es einem Ancilla gebührte.

Nachdem der Hüter der Traditionen das Wort ergriffen und seine "Gäste" begrüßt hatte. Schien die Zeit für ihn gekommen.
Mit einem kühlen Lächeln streifte der Ratsherr der Drachen seine Kapuze zurück.
Vladimir betrachtete noch einmal alle Anwesenden. In der Tat der ein oder andere Neugeborene fehlte, welch Überraschung.
Ein Grinsen breitete sich auf seinen kantigen Gesichtzügen aus, diesmal jedoch niocht ganz so selbstsicher wie er es vermutlich gerne gehabt hätte.

Schließlich fiel sein Blick auf den Jungen, er winkte ihn zu den anderen seines Clans heran, sollte er bei ihnen stehen, damit jeder wusste wo er hingehörte.
Wenigstens ein neues Gesicht in den Reihen seines Clans das nicht die Dreistigkeit besaß, nicht bei dieser Veranstaltung aufzutauchen.

Er deutete auf die Stühle die für seinen Clan bereitstanden und forderte seine Clansbrüder und Nastassja damit auf sich zu setzen.
Selbstverständlich würde er sich nicht anmaßen den vordertsen Stuhl zu besetzen, dieser würde wohl heute Nacht frei bleiben.
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Die Welt ist nur ein Durchgang voller Leiden.
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Dragos
Tzimisce, Neugeborener


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BeitragVerfasst am: 22.12.2008, 14:11    Titel: Antworten mit Zitat

Der vielleicht 8 Jahre alte Junge ließ den Blick ungeduldig über die neuankommenden Gäste schweifen, die ihn alle anblickten. Das gefiel ihm nicht, er kam sich vor wie Futter. Nervös rieb er sich die Hände, zumindest bis der fürstliche Hochkastellan eintrat, denn der kannte ihn wenigstens.Oder hatte ihn zumindestens schon belehrt.
Dragos verbeugte sich vor dem Verwalter und wandte seine Aufmerksamkeit dann dem Sprecher zu, der, wie er jetzt annahm, wohl der Herr vom Rabenfeld sein müsse. Das verkomplizierte diese ganze Sache mit dem vorstellen und dem neu sein natürlich ziemlich.
Die grünen Äuglein wanderten unruhig über die Vampirmenge, während der Magister den weiteren Verlauf des Abends andeutete. Zufrieden lächelte der kleine Vampir und nahm sich fest vor sich den gesamten Abend zu merken, wer wusste schon wozu sowas noch gut sein konnte?
Das Lächeln verschwand jedoch, als Vladimir sich offenbarte. Der Knabe schien enttäuscht zu sein, dass man ihn nicht begrüßt hatte. Zudem war Verstecken nie sein Lieblingsspiel gewesen.
Ein wenig missmutig begab Dragos sich durch den Raum zu Vladimir, verneigte sich vor den beiden anderen und setzte sich still schweigend auf einen Stuhl, von dem er hoffte einen guten Blick zu haben.
Jetzt zu reden wäre unhöflich und man würde ihn vermutlich wieder rügen. Also setzte sich der schweigende Untote auf seine Sechs Buchstaben und reckte den Hals um das Schauspiel zu sehen.
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Nastassja Werenskij
Tzimisce, Neugeborene


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BeitragVerfasst am: 22.12.2008, 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

Auch den Hochkastellan begrüßte die Neugeborene mit einer Verbeugung, tiefer als für Ancillae notwendig, denn schließlich trug auch dieser Mann Rang und Amt. Nachdem der Hüter den Beginn des Schauspiels angekündigt und die Kainiten an ihre Plätze gebeten hatte, setzte auch Nastassja sich in Bewegung. Einer der Stühle stand klar separiert, weiter vorn. Ein hervorragender Platz um das Zentrum der Arena im Blick zu halten. Doch die besondere Stellung ließ Misstrauen aufkommen. So wählte das Mädchen denn einen Stuhl in einer etwas weiter hinten gelegenen Reihe. Neugierig flog ihr Augenmerk durch die Menge. Wer würde sich wohl berufen fühlen, einen der erlesenen Plätze zu wählen?
Den schwarzen Ritter der Tzimisce hatte sie mit erfreutem, beinahe belustigtem Schmunzeln begrüßt und warf ihm noch einmal einen Blick zu. Offensichtlich kannte er dieses Kind, denn es hatte sich auf seinen Wink hin in unter die Gäste begeben und gesetzt. Ihre Augen ruhten einen langen Moment eindringlich forschend auf dem Nacken des Jungen, hinter dem sie nun saß.

Es sollte losgehen. Doch wie viele Vampire würden sich für den Wettbewerb aufstellen? Und wie weit würden sie gehen um in ihm zu triumphieren?
Ihr Blick huschte kurz hinüber zu den hohen Herren. Victor hatte erneut eine schlechte Nachricht zu verkünden. Konnte es in dieser Stadt denn kein Zusammenkommen ohne Hiobsbotschaften geben? Und musste man sie damit so auf die Folter spannen?
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