Foren-Übersicht



 

 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   BenutzergruppenBenutzergruppen   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Wassermann oder -kind?
Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
 
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.     Foren-Übersicht -> IT - Archiv
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Dragos
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 11.12.2008
Beiträge: 266

BeitragVerfasst am: 21.02.2009, 21:31    Titel: Wassermann oder -kind? Antworten mit Zitat

Es begab sich einst, als Prag grade frisch gegründet war, dass die Moldau, wie so oft, viel, viel Wasser führte. An einem gewissen Tage nun spielte eine Gruppe Kinder an ihren Ufern ein altes Spiel, wie es Kinder eben überall spielten und auch heute noch spielen. Durch einen Unfall nun fiel eines der Kinder, ein kleiner Junge, in die reißenden Fluten und wurde ab diesem Tage nicht mehr gesehen. Manche sagen, er wurde ein Wassermann, ein Vodyanoy, und sitzt noch heute in den Fluten und kommt nur manchmal heraus um den Kindern beim spielen zu zu sehen.
Diese Geschichte, die gerne von alten, geschwätzigen Waschweibern in Tavernen erzählt wird, wurde auch einem kleinen Kerl zugetragen, der von sich selbst behauptete Dragos zu heißen. Jener Kerl hatte eines Nachts im Winter auf der zugefrorenen Moldau einen großen Teil des Eises vom Schnee befreit und lag in diesem schneelosen Kreis, unter dem Bauch den Fellmantel. Er hatte das Kinn auf die Hände und die Ellbogen auf das Eis gestützt und starrte angestrengt durch das noch immer dicke, aber undurchsichtige Eis.
Wenn er ganz genau hinsah meinte er einen schlafenden Jungen mit wallendem, grünen Haar zu entdecken.
Der Junge über dem Eis seufzte. "Wie ist das so? Ewig da unten zu sein?" murmelte er fragend, dann wandte er den Blick ab und ließ ihn über das Ufer des Flusses schweifen, wo ein alter, knorriger Baum stand, in dessen laubloser Krone eine Krähe saß, sich das Gefieder putzte und genügsam die Innereien einer erlegten Ratte verspeiste.
Die meerblauen Augen wanderten wieder zurück zu dem Jungen unter dem Wasser. "Wie lange bist du eigentlich schon da unten? Ich habe gesehen, dass Menschen so aufquellen, wenn sie zu lange im Wasser sind...Wie ist das mit euch, hm?"
Das Gewicht wurde auf den rechten Arm verlagert, mit den Fingern der linken Hand trommelte ungeduldig eine kleine Melodie auf der Eisschicht. "Muss ich hier bis zum Frühling warten, oder antwortest du mir vorher? Darf ich eigentlich du sagen?" Neugierig hielt er mit dem Getrommel inne und ließ den Blick nochmals über das Eis gleiten, beinahe so, als erwarte er wirklich eine Antwort aus den Tiefen der Flut, die ihm ein verheißungsvolles "Nur, wenn du mit mir spielst..." zuflüsterten. Doch das...würde wohl nicht passieren. Also redete der Knirps weiter mit dem Eis, denn Wunder geschehen...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Chiara Bruni
Malkavianerin, Neugeborene


Anmeldedatum: 22.02.2009
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 23.02.2009, 21:02    Titel: Doch Dragos war nicht allein an der Moldau... Antworten mit Zitat

Eine junge Frau besuchte das Ufer der Moldau, ihr schwarzer langer Umhang streifte über den schneebedeckten Boden und sie tanzte geistesabwesend. So viel gab es hier zu entdecken! Sie lachte und wand sich dem Ufer zu. Unter der Kapuze hervor blickend erkannte sie etwas schreckliches...
Dort auf dem Fluss lag ein dunkler Umriss auf dem schönen Weiß der Moldau!
So eine Schande!

Jetzt betrachtete sie den Schatten genauer, es handelte sich um ein kleines Wesen, das da gelangweilt in die gefrorenen Fluten sah.
Nun, sie lachte in sich hinein, das könnte man ändern!
Langsam, lautlos betrat die junge Frau das Eis und näherte sich dem Betrachter, der sie nicht bemerkte.
Sie stellte sich knapp hinter ihn und wartete ab.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Dragos
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 11.12.2008
Beiträge: 266

BeitragVerfasst am: 23.02.2009, 22:04    Titel: Antworten mit Zitat

Dragos pochte weiter gelangweilt auf das Eis und zwar genau da, wo er die Stirn glaubte zu sehen.
Der Vogel auf dem Baum krächzte laut, der Knabe runzelte die Stirn darauf und zuckte mit den Schultern.
"Weißt du...manchmal frage ich mich...ob man euch eigentlich überraschen kann...oder siehst du mich?" Während das Kind sprach stieß sich der Vogel vom Baum los und schraubte sich in die Höhe. Er konnte einfach nicht widerstehen. Der kleine Vampir gab seine Tarnung auf, beugte sich nach vorne auf das Eis und kicherte ungehalten, auch wenn er freilich nicht sah, was hinter ihm los war, so wusste er zweifelsohne, dass die Krähe genau in diesem Moment einen kreischenden Angriff auf den Schatten hinter dem Kinde führte. Die Krallen gespreizt und voran gestreckt, die Flügel ausgebreitet sauste der Federball herab.
Sein Herr konnte sich nicht mehr halten, er musste sich einfach auf den Rücken drehen, damit er den Gesichtsausdruck genießen konnte. Gesagt getan, aber er besaß immerhin noch die Geistesgegenwart sich eine handvoll des schweren Schnees zu nehmen, zwischen all seinem Gekicher und Gegacker, dass von den Flügelschlägen und dem Gekreisch des Vogels begleitet wurde, der nicht schien, als würde er so schnell davon ablassen dem Fremdling um die Ohren zu sausen, aber immerhin schien die Krähe keine ernsthaften Verletzungen zu fügen zu wollen, da es bei Drohgebärden, Herumgeflatter und zersausten Haaren zu bleiben schien. Vorerst...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Chiara Bruni
Malkavianerin, Neugeborene


Anmeldedatum: 22.02.2009
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 23.02.2009, 22:26    Titel: Dragos Wahl... Antworten mit Zitat

Doch anders als der bleiche Junge vor ihr es geplant hatte, lachte die Gestalt hinter ihm... sie lachte so sehr, das sie gezwungen war sich die Seiten zu halten. Als sie sich etwas beruhigt hatte sah sie dem Vogel direkt in die Augen. Das Lachen war verschwunden, statt dessen war etwas unbeschreibliches in ihre Saphiraugen gekrochen.

„Ist das ein direkter Angriff Herr? Wenn ja, so muss ich mich wohl wehren, und ich versuche ungern Spielzeug anderer kaputt zu machen, meins mag ich auch!“ Sie lächelte wieder.

Jetzt starrte sie ins Leere...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Dragos
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 11.12.2008
Beiträge: 266

BeitragVerfasst am: 23.02.2009, 23:14    Titel: Antworten mit Zitat

Das Lachen des Kleinen erstarb abrupt, dann sprang er auf und klopfte sich das Leinenhemd ab.
"Wäre dies ein Angriff, würdet ihr es daran merken, dass euch das Gesicht herunterliefe, wie Wasser, das den Bug eines Schiffes herunterrinnt..."
Der kleine Vampir pfiff kurz, woraufhin der Raubvogel von seinem Opfer abließ und sich auf seiner Schulter niederließ. Dragos musterte die Frau und fing an zu grinsen.
"Verzeihung. Ich bin ein Vodyanoy." Das Grinsen wurde breiter und...dämonenhafter, dann fuhr der Knabe sich durch durch die blonden Haare, die unter seiner Berührung grün wie Algen wurden. Er pustete sich die Strähne aus dem Gesicht und machte einen Schritt nach vorne, während das Lächeln langsam, wie die sterbende Sonne, erlosch, und er einen kleinen Vers sang:
"Neck, Neck, Nadeldieb, du bist im Wasser, ich bin am Land.
Neck, Neck, Nadeldieb, ich bin im Wasser, du bist am Land."
Dann kicherte er gemein und machte einen weiteren Schritt, mit dem garstig aussehenden Vogel auf der Schulter.
"Und ihr? Welch Geist seid ihr? Hat der Schwarze euch gemacht? Oder doch eher der Braune? Oder irgendein andrer der bunten Schar?"
Ein letzter, endgültiger Schritt, bei dem sich eine Art Funkeln in die kleinen Äuglein stahl.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Chiara Bruni
Malkavianerin, Neugeborene


Anmeldedatum: 22.02.2009
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 23.02.2009, 23:34    Titel: der Bunteste... Antworten mit Zitat

Sie begann sich schnell zu drehen und die Arme auszustrecken.
Ihre langen Haare wanden sich in einer Spirale um sie.
„Hm, welcher Vogel war's, der Schwarze alles verschlingende?
Nein der nicht...
Der Weiße, weiß wie Schnee, wie Unschuld die nie unschuldig ist...nein!
Der Bunteste von allen, der beiden Sohn, war's und er fraß mich ganz!“ sang sie ihre Stimme ein raues Flüstern.

Weiter und weiter drehte sie sich, immer schneller und viel schließlich hin, dort, wo der Junge zuvor gelegen hatte.
Sie begann zu weinen: „Kleiner einsamer Junge, ganz allein, eingesperrt in ein schwarzes Gefängnis...armer, armer...“ Die Malkavianerin sie schlug ihre zur Kralle geformte Hand ins Eis.

Ihre Blick richtete sich wieder auf Dragos. „ Vodyanoy, kennst du dein Schicksal? Nein? Keiner kennt es? Vielleicht kennt es der Rabe, der die Nacht durchstreift, oder der Schwarze Tot in schlichten Kleidern weiß es? Ist er nicht der Schatten in den von Kerzen erhellten Räumen? Oder...wirrst du von Innen gefressen?“ sie erhob sich geschmeidig und blickte zur Stadt. Viel gilt es zu entdecken...

„Verzeiht meine Manieren Herr“ erklärte die in schwarz Gekleidete.
Sie verbeugte sich leicht: „Es war mir eine Freude euch kennen gelernt zu haben...interessant seid ihr wohl Herr Vodyanoy. Ich hoffe euch bald wieder zu begegnen.“
Wieder verbeugte sie sich leicht. „Ich muss nun gehen...“
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Jirka
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 11.03.2007
Beiträge: 920

BeitragVerfasst am: 24.02.2009, 19:42    Titel: Antworten mit Zitat

Ein wenig abseits der Stelle, an der der untote Junge auf dem Eis gelegen hatte bis er dort Gesellschaft bekam stand in einem verschneiten, stacheligen Gebüsch von immergrünen Blättern ein alter Baum, dessen kahle, schneebedeckte Äste sich wie Finger in den Himmel reckten. Man sah allerdings kaum etwas von ihm, das Mondlicht war nicht hell in dieser Nacht und zu oft zogen Wolken über den Mond und tauchten die goldene Stadt in völlige Finsternis. Deshalb fiel die schmale Gestalt, die nah bei dem Stamm des Baums stand auch nicht auf, und ihr fiel anscheindend ebensowenig in ihrer Umgebung auf, denn dafür war sie wohl zu beschäftigt. Wenn man die Gestalt beobachtet hätte, hätte man sie leise sprechen hören können, mit jemandem, der offenbar nicht da war. Vermutlich also mit sich selbst.

„Interessiert dich eigentlich die Anwesenheit von anderen Bluttrinkern, Bluttrinker?“

Der schneidend kalte Wind fuhr durch seine Haare, zerrte an seinem Umhang, trug die Worte und die verächtliche Überheblichkeit darin zu seinen Ohren. Er zwinkerte erst irritiert und zuckte dann mit einem Moment Verzögerung zusammen und blickte zu Schlitzen verengten Augen in die Richtung, in die der Wind sich gerade gedreht hatte. Tatsächlich sah er die beiden Schemen, die sich gegen das Eis abzeichneten, legte misstrauisch den Kopf schief und versuchte mehr zu erkennen.

„Waren sie schon lange dort..?“, flüsterte er, aber es wurde abrupt windstill und als er nach oben schaute, zu den Ästen, war dort nichts weiter mehr als nur Schnee. Ein ärgerliches Flackern loderte in seinen Augen auf, aber es verschwand schnell in der Tiefe seiner Augen, von wo es gekommen war. Stattdessen betrachtete er die beiden Schemen, den zarten, kleinen und den etwas größeren, der sich im Tanz drehte, mit einer gewissen Neugier. Wenn es…Vampyre waren, dann konnte der kleinere doch eigentlich…von allen, die er kannte…nur einer sein.

Sein Blick wanderte wachsam und zum Nachthimmel, wie er es ständig tat, ohne dass er sich noch dazu ermahnen musste. Dann zog er die Kapuze wieder über den Kopf, bog die stacheligen Zweige des Strauches vorsichtig beiseite und begann durch den hohen Schnee zum Ufer zu stapfen. Sobald er so nahe war, dass die beiden Kainiten ihn bemerken mussten, blieb er stehen, und wartete, bis sie es getan hatten – eine schmale, nicht sonderlich große Gestalt in einem dunklen Umhang, dessen Kapuze einen Schatten auf das Gesicht darunter warf. Nur ein paar lange Strähnen von windzerzaustem, dunklem Haar waren zu erahnen.
_________________
"Gegen Intrigen und die Politik
hilft nicht einmal der stärkste Zaubertrick"
(`Spottlied auf die harten Wanderjahre´, ASP)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Dragos
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 11.12.2008
Beiträge: 266

BeitragVerfasst am: 24.02.2009, 20:59    Titel: Antworten mit Zitat

Das Kind legte den Kopf schief und blinzelte unverständlich.
"Ich kenne Leute wie euch. In meinem Dorf lebte mal eine wie ihr. Man hat sie verbrannt, weil sie mit Hühnern geredet und sie krank gemacht hat." Er schürzte die Lippen und schaute pikiert.
"Ist dies bei euch auch nötig?" Der Kopf beschrieb einen Halbkreis zur anderen Schulter. "Ich finde ja ihr gäbet eine tolle Rusálka ab." Der rechte Zeigefinger mit dem silbernen Drachen am Ring tippte gegen das kleine Kinn, der Knabe begann einen musternden Rundgang um die Frau, die ihn gestört hatte.
Dann verzog er abschätzig die Mundwinkel. "Aber dann müsste es gewaltsam sein, wie eine Jungfrau seht ihr mir nicht aus." Ein verächtliches Schnauben und Nase rümpfen folgte. Unhöflich schön und gut, aber das übertraf alles.
"Und nein, ich verzeihe eure Manieren nicht." Er holte tief Luft und umwanderte die Dame weiter. "Ihr kommt an meinen Fluss, schleicht euch an mich heran, stört mich in einer Unterhaltung, sagt mir nicht wer ihr seid und wollt euch dann einfach klammheimlich aus dem Staub machen." Das Kinderstimmchen klang wütend, zumindest ansatzweise und soweit dies bei dieser Tonlage möglich war...
"Ihr solltet wissen, dass es vor einem Wassergeist kein entkommen gibt. Hört ihr nie zu, wenn euch eure Mutter etwas erzählt? Tststs, das solltet ihr aber tun."
Plötzlich blieb er seitlich von der Dame stehen und schien die Gestalt zu bemerken, die da am Ufer stand. Fragend legte sich sein Kopf schief.
Dann hob er den Arm und winkte. "Heda! Was schaut ihr so, Freund Zuschauer? Wollt ihr nicht näher kommen?"
Der kleine Vampir konnte einfach nicht anders, als zu lächeln. Es interessierte ihn, ob tatsächlich jemand auf diesen uralten Trick hereinfiel.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Chiara Bruni
Malkavianerin, Neugeborene


Anmeldedatum: 22.02.2009
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 24.02.2009, 21:17    Titel: Sie konnte nicht hören.... Antworten mit Zitat

Die junge Frau sah nichts mehr und hörte nichts mehr, sie wand sich um und wandelte schwankend über das Eis, zurück an das Ufer, leise vor sich hin summend, bald lachend, bald weinend.
Ihr Umhang schrieb Halbkreise in den Schnee...sie wandte sich um...blickte auf das Muster.

„Es kommt...das Ende...bald sehr bald...“ ihre Stimme war rauchig, die glasigen Augen blickten ins Nichts.
„Oh ich wünschte, wünschte ich könnte es sehen...“ jetzt weinte sie.
„Im Netz sind sie gefangen, kleine Vögel...doch die Spinne wird kommen...sie wird kommen...“
Sie bewegte sich wieder auf die Stadt zu, ihr Gang war unsicher.
In tiefste Trauer gehüllte erreichte sie den Weg.

Nochmals über die Schulter blickend flüsterte sie: „Sie fürchten was sie nicht verstehen, nicht kennen...doch mehr noch sollten sie sich selbst fürchten...und die, die sind wie sie...“
Jetzt begann die Frau zu lachen: „Ende! Dich umarme ich wie meine Gabe!“ ihr lachen war nun mehr ein kreischen.
„Und empfangen werde ich dich!“

Sie verschwand in die Schatten.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Jirka
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 11.03.2007
Beiträge: 920

BeitragVerfasst am: 26.02.2009, 19:45    Titel: Antworten mit Zitat

Jirkas Augen wurden schmaler, als die kleine Gestalt ihm zuwinkte und zu ihm hinüber rief.

„Still..still…!“, zischte er leise, so leise, dass er es selbst kaum hören konnte und hob die linke Hand demonstrativ zu der Dunkelheit unter der Kapuze, wohl um einen der bleichen Finger über die Lippen zu legen. Der Geruch des kainitischen Bluts, der zu ihm getragen wurde, lenkte ihn ab und seine Aufmerksamkeit unwillkürlich auf die Frau, die den Schnee hinter sich betrachtete und…weinte? Verletzt war?

Er rührte sich nicht, nur sein Kopf drehte sich mit ihr, während sie trauernd zum Weg zurück ging und der Geruch ihres Blutes ihr folgte. Bevor sie den Weg ganz erreicht hatte, legte er den Kopf schief und machte einen vorsichtigen…lauernden…Schritt in ihre Richtung, blieb dann wieder stehen und schien sie aufmerksam zu betrachten.

Das plötzliche, kreischende Gelächter ließ ihn Zusammenzucken und seine Augen zu Schlitzen werden. Was leider nicht half, sie wiederzufinden. Weder sie noch den Geruch des Blutes.

Er schnaubte und fuhr mit einem wütenden Knurren herum zum Fluss, bevor sich seine lodernden Augen auf Dragos heften. Der Stimme nach zu urteilen musste es Dragos gewesen sein. Mit einer ungeduldigen Bewegung schob er die Kapuze ein Stück von seinem Kopf zurück und winkte dem scheinbaren Knaben, ihm zu folgen, bevor er sich umwandte, um sich eilig vom Ort des Geschehens zu entfernen.
_________________
"Gegen Intrigen und die Politik
hilft nicht einmal der stärkste Zaubertrick"
(`Spottlied auf die harten Wanderjahre´, ASP)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Dragos
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 11.12.2008
Beiträge: 266

BeitragVerfasst am: 02.03.2009, 10:09    Titel: Antworten mit Zitat

Der Mund des Knabens wanderte unaufhaltsam gen Boden und erstaunt und atemlos blieb er in der Nacht stehen.
Langsam aber sicher verfloss der Gesichtsausdruck wieder, der Mund schloss sich und die Lippen verzogen sich zu einem zornigen Zähnefletschen. Seine Fänge fuhren aus und ein durchaus wütendes und aggressives Knurren entflog seiner Kehle.
Dragos senkte den Kopf und starrte, mit zu Fäusten geballten Händen, der Irren hinterher. Laut knirschte er mit den Zähnen und griff sich an die Kehle, um das Knurren aufzuhalten. Er schluckte und sog tief die Luft durch die Nase, wenn er den Mund dazu wieder öffnete würde wohl nur Gift und Galle heraus kommen.
"Es sollte Gesetze dagegen geben..." grummelte das Kind und fuhr sich wieder wütend mit den Fingern durch die Haare, die sich dieses Mal nicht wirklich verfärbten, sondern eine sehr merkwürdige Farbe annahmen. Er war durcheinander. Wütend stapfte er durch den Schnee, schnappte sich seinen Mantel und legte dabei eine Hand auf seinen imaginären Freund. "Blöde Kuh..."
Weiter grummelnd zog Dragos das Kopftuch halbwegs zurecht und versuchte böse Flüche zurück zu halten. Er schlurfte durch den Schnee, über das Eis, das Ufer und hinter Jirka her, bis dieser irgendwann inne halten mochte.
"Jetzt weiß ich, warum man Frauen wie die verbrennt." Es knackte leise, als das Kind die Kieferknochen fest aufeinander presste. "Sogar ein verdammter Magyar ist höflicher. Der stellt sich wenigstens vor, bevor er im Wahn abrauscht..." Er seufzte und verneigte sich vor seinem Clansbruder.
"Verzeiht, ich bin unhöflich. Eine angenehme Nacht, wünsche ich."
Verstohlen glitt sein Blick wieder in die ungefähre Richtung, in die die Dame verschwunden war. Er kaute angeregt auf seiner Unterlippe, um sich abzulenken.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Jirka
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 11.03.2007
Beiträge: 920

BeitragVerfasst am: 03.03.2009, 20:20    Titel: Antworten mit Zitat

Erst er wieder an dem Gebüsch vorbeikam, wurden seine Schritte langsamer und er strich mit der rechten Hand über den Schnee und die stacheligen grünen Spitzen, die daraus hervorragten. Wie von selbst glitt sein Blick zum Himmel, aber dann zuckte er die Schultern und ließ schaute zu Dragos hinunter. Wenn es irgendeinen sicheren Ort gab, dann war es dieser.

Die Worte des kleinen Vampirs ließen Jirkas zweifarbige Augen dunkel werden, bevor sich seine Mundwinkel nach oben bogen, ohne dass sich dieses Lächeln im Geringsten in seinen Augen wiederfand. Kaum war Dragos Blick der verschwundenen Frau gefolgt, sagte Jirka mit einer Stimme, die sowohl belustigt als auch lauernd war:

„Es scheint keine so angenehme Nacht für Euch zu sein….auch wenn ich Euch wünsche, dass sie angenehmer werden möge.“

Als er weiter sprach wurde sein Tonfall sarkastisch, mit einem wütenden Unterton, der aber gerade eben nicht stark genug wurde, um auszubrechen.

„… aber solche werden hier in der Stadt nicht verbrannt, sie werden von mildtätigen Christenmenschen in ein Haus für Verwirrte eingesperrt.“

Für einen Moment legte er den Kopf schief, als würde er überlegen, ob ihm dieser Gedanke in Zusammenhang mit der Frau mit dem kreischenden Lachen gefiel, aber dann schüttelte er den Kopf und zog fragend die Brauen hoch.

„Verratet Ihr mir, was Ihr mitten auf der Moldau tut, wo man Euch von oben bestimmt hervorragend gegen den Schnee sehen kann?“
_________________
"Gegen Intrigen und die Politik
hilft nicht einmal der stärkste Zaubertrick"
(`Spottlied auf die harten Wanderjahre´, ASP)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Dragos
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 11.12.2008
Beiträge: 266

BeitragVerfasst am: 07.03.2009, 23:49    Titel: Antworten mit Zitat

"Oh, angenehm war sie, jedenfalls bis dieses...Ding da auftauchte und..." Er seufzte genervt und machte eine wegwerfende Geste. "Nun ja, das Problem der Menschen, nicht meines."
Er öffnete schon wieder den Mund, um etwas zu sagen, klappte ihn dann jedoch wieder vernehmlich zu und runzelte die Stirn.
Er dachte nach.
"Wie, warum ich auf der Moldau war? Was spricht dagegen?"
Dragos blinzelte mehrmals und schaute gen Himmel, seine Augen wurden irgendwie nebelhaft und verschleiert. Seine Stimmlage senkte sich ein wenig und wurde ein wenig...melodramatisch?
"Ich mag das Wasser...und es mag mich, also was spricht dagegen meine Zeit in einer fremden Stadt bei einem Freund zu verbringen?"
Er schloss die Augen und schüttelte den Kopf, dann drehte er sich wieder Jirka zu. Die Augen öffneten sich.
"Also, wieso ist es wichtig, dass man mich gegen den Schnee sieht?"
Der Knabe legte den Kopf in den Nacken und sah seinem Clansbruder in die Augen, die Augenbrauen fragend zusammengezogen. Nervös kaute das Kind auf der Unterlippe, es schien ihn sehr zu interessieren.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Jirka
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 11.03.2007
Beiträge: 920

BeitragVerfasst am: 17.03.2009, 19:49    Titel: Antworten mit Zitat

Jirkas Blick folgte dem des scheinbaren Kindes nicht, als sich dieser zum Himmel wandte, er musterte statt dessen mit einem schwer zu deutenden Ausdruck Dragos´ Gesicht, die verschleiderten Augen. Als Dragos sagte, dass das Wasser ihn möge, zog Jirka in etwas überzogenem, leicht spöttisch wirkenden Erstaunen die Brauen hoch. Gleich darauf allerdings wurden seine Augen schmal und er legte den Kopf schief um seinen Clansbruder fragend und leicht misstrauisch anzusehen. Misstrauen war allerdings nicht in seiner Stimme zu finden, als er antwortete:

"Ich bin in dieser Stadt schon zwei Gargylen begegnet, und ich weiß von einer dritten, die nicht nur gesehen wurde. Zwei davon griffen wie Raubvögel von oben an und scheinen bevorzugterweise unser Blut zu jagen."

Er zog eine Braue hoch und deutete auf den zugeforenen Fluss:

"Und was meint Ihr damit...das Wasser ist Euer Freund?"

Diesmal war der misstrauische Unterton wieder in seiner Stimme.Keine Belustigung oder Ungläubigkeit, es schien überhaupt nicht so, als würde er die Aussage des anderen Vampyrs lächerlich finden. Im Gegenteil schien er eine sehr bestimmte Vorstellung davon zu haben, was Dragos damit meinen könnte und war sich wohl nicht sicher, ob er das gut oder schlecht finden sollte.
_________________
"Gegen Intrigen und die Politik
hilft nicht einmal der stärkste Zaubertrick"
(`Spottlied auf die harten Wanderjahre´, ASP)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Dragos
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 11.12.2008
Beiträge: 266

BeitragVerfasst am: 29.03.2009, 12:32    Titel: Antworten mit Zitat

Der Unterkiefer des Knaben wanderte langsam gen Boden, während er der kurzen und knappen Erzählung des Koldun lauschte.
"Es wurden Tremerevögel gesehen? Und gleich 3?" Dragos pfiff ganz leise ein kleines Kinderliedchen vor sich hin, scheinbar um sich abzulenken, woraufhin der Vogel auf seiner Schulter nervös herumhüpfte und sich verschreckt umsah. Den spöttischen Ausdruck in seines Gegenübers Augen schien er überhaupt nicht mitzubekommen, vielleicht sah er ihn aus dieser Position heraus auch einfach nur nicht.
"Meint ihr...Meint ihr es...könnten noch mehr kommen?" Er blinzelte. Einmal, zweimal...dreimal. Dann warf er einen leicht beunruhigten Blick über die Schulter und konnte sich scheinbar nur schwerlich zwingen dem anderen Drachen wieder seine gesamte Aufmerksamkeit zu schenken.
"Ähm...ich...nun...das Wasser schickt mich nicht herum. Es brüllt mir keine Gemeinheiten entgegen, nur weil ich so klein bin. Es belächelt mich nicht und hält mich für einen Trottel." Das Kind schnaubte verächtlich, schluckte dann aber schwer und leckte sich über die Lippen.
"Könnten...könnten wir uns irgendwohin bewegen? Ganz gleich wohin...nur...vielleicht nicht stehen bleiben?" Er hüstelte leicht und sah sich ab und an verstohlen um. Der Gedanke an Gargyle schien ihn sehr zu beunruhigen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.     Foren-Übersicht -> IT - Archiv Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
Seite 1 von 2

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.


Powered by phpBB © 2001, 2002 phpBB Group
Deutsche Übersetzung von phpBB.de