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Panorama [Eliska]
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Vladimir Drakuvicz
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 29.07.2007
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BeitragVerfasst am: 13.01.2010, 21:31    Titel: Panorama [Eliska] Antworten mit Zitat

Vladimir lehnte an der Brüstung einer der Terrassen die zwischen dem Hradschin und der Kleinseite lagen.
Hinter ihm ragte die gewaltige Residenzfeste des Böhmischen Königs in den schwarzen Nachthimmel herauf und vor ihm breitete sich ein einmaliges Panorama der goldenen Stadt und ihrer Umgebung aus.

Schnee bedeckte die Dächer der Einwohner Prags, egal welcher Herkunft, welches Standes und welcher Klasse. Die Umgebung war durch den Schnee, sehr viel einfacher zu überblicken. Außerdem hatte der Schneefall die Luft gereinigt. Der Himmel und damit die Sicht auf Weite Distanz, war dadurch auch bei Nacht einmalig klar. Zumindest für jemanden der diesen Ausblick nicht auch bei Tage bewundern konnte.

Und so nutzte der Drache die Gelegenheit und richtete den Blick auf die Wälder jenseits der Dörfer, die die Stadt an der Moldau umgaben. Er zog den schwarzen Wollmantel mit dem Pelzkragen enger um sich und gönnte sich einen Moment in Gedanken zu versinken.
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Eliška Valdštejn
Toreador, Neugeborene


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BeitragVerfasst am: 19.01.2010, 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

Kalt war es, aber der Atem, der doch zum gefrieren da war, der war es nicht. Schlanke Finger zupften in Ermanglung einer Blüte getrocknete Blätter von einem Reisigzweig und sie raschelten tot und... knistrig, als sie langsam auf den schneebedeckten Boden schwebten.

"Es war einmal ein Bäumelein,
dem fehlten alle Blätter fein,
die Zweige kahl im Morgenrot,
die Rinde voll von Vogelkot,
ach, da war das Bäumlein tot.

Ach Liebster mein, ach Liebster fein,
wann wirst du wohl zuhause sein?
Die Augen leer im Morgenrot,
die Haare voll von Vogelkot,
ach, Liebster mein, bist du wohl tot."

Wie ein feines Silberglöckchen klang die Stimme der winzigen Gestalt, die den Hügel herauf kam. Ein leises Lachen begleitete das nächste Blatt, das schwerelos gen Erde sank... leise... klingelig. Einen Mantel aus weißer Schafwolle trug sie, die Kapuze ganz tief ins Gesicht gezogen als wäre sie aus Schnee.

Einen Moment hielt sie inne, als sie um die letzte Biegung des Weges trat und ihr Blick wohl auf die Gestalt fiel, die an der Brüstung lehnte. Ihr Kopf legte sich ein wenig zur Seite, als offenbarte ihr dieser neue Blickwinkel ganz neue... Blickwinkel.


"Oh, hallo Herr Drakuvicz."

Die Stimme ein Flüstergeräusch wie der Wind, als wollte sie gucken, was er wohl darauf machte. Wie ein Vogeltier.
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Vladimir Drakuvicz
Tzimisce, Neugeborener


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BeitragVerfasst am: 20.01.2010, 18:27    Titel: Antworten mit Zitat

Der Wind trug die zarte Stimme der Rose zu ihm hinauf noch bevor er sie von seiner erhöhten Position aus sehen konnte. Für einen Moment war er versucht zu glauben sie entspringe seiner Phantasie, den irgendwie unterstrich sie das Melancholische Gefühl das sich in ihm breit machte wenn er auf das weite Land und die Stadt, weit unter sich, blickte.
Aber nur für einen kurzen Moment gestatte er sich diese Schwäche, dann erwachte der Instinkt in ihm und er lauerte von seiner Position aus, in Stille verharrend wie eine Raubkatze vor dem Absprung, auf die Quelle der Stimme und des hellen Lachens.
Doch selbst seine Kainitischen Sinne brauchten eine ganze Weile bis sie ihn auf die weiße Gestalt, in der schneebedeckten Welt um ihn herum, aufmerksam machte.
Als er sie jedoch einmal entdeckt hatte, war es nicht mehr allzu schwer ihren Weg zu ihm herauf zu verfolgen.
Der Drache hatte bereits eine Ahnung wer dieser weiße Schatten sein konnte, der sich ihm nun, scheinbar ahnungslos, näherte.
Und so wartete er geduldig ab bis sie ihn bemerkte, oder dies zumindest durch ihre Begrüßung erkennbar machte.

„Guten Abend Frau Valdštejn.“

Erwiderte er ihre Begrüßung mit einem schmalen Lächeln und einer angedeuteten Verbeugung.

Er verwies mit einer ausholenden Armbewegung auf den Ausblick der sich ihnen bot und blickte dann grinsend zu Eliška.

„Warum verwundert es mich nicht im geringsten euch an solch einem Ort über den Weg zu laufen?“ Er legte den Kopf ein wenig schief und betrachtete sie nachdenklich. „Es ist lange her das wir uns das letzte Mal begegnet sind, nicht wahr? Das Treffen der Ritter und Wächter, wenn ich mich recht erinnere.“
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Eliška Valdštejn
Toreador, Neugeborene


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BeitragVerfasst am: 26.01.2010, 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

Sie betrachtete ihn noch einen Moment aus unter der Kapuze verborgenen Augen, ehe sie den Kopf wieder gerade stellte und ihn dann einen Augenblick zur Begrüßung neigte… als hätte ihr in diesem Moment erst jemand geflüstert, dass man das schließlich so machte.

Eine schmale Hand schob sie zwischen den Falten des Umhangs hervor, während er sprach und schob dann die Kapuze zurück. Das weiße Haar fiel ihr in ungeordneten Locken bis weit über die Schultern herab und malte weiß auf weiß vor dem Schnee. Überhaupt wirkte sie so… weiß. Weißer, als er sie in Erinnerung hatte… als hätte der Winter ihr den letzten Rest Farbe auch noch gestohlen. Selbst die grauen Augen wirkten heller wie ein frostiger Winterhimmel.

Sie folgten seiner Handbewegung hinüber zur Stadt und wieder war da ein Hauch von Zögern… verwirrtes Kind… als müsse sie überlegen, was er meinte. Dann schob sich ein blasses Lächeln auf das noch blassere Gesicht und sie trat näher ohne dass ihr Blick sie verließ.


„Wie hübsch…“ murmelte sie und kräuselte die Nase, als hätte sie etwas unangenehmes gerochen. Aber das tat es doch gar nicht. Nur nach Schnee.

Oder Vladimir hatte schon länger nicht mehr gebadet… nein?

Ein… böses… boshaftes Funkeln huschte durch ihre Augen, als hätte dort etwas hinaus geschaut, dann richtete sie… endlich? den Blick nach vorn.


„Ja, ihr habt recht… aber der Winter lockt mich doch ein jedes Mal wieder hinaus.“

Sie blieb still und lauschte dem leisen Geräusch des Windes auf dem Hügelhang. Aber dann sprach sie doch noch, ganz unvermittelt.

„Wann habt ihr das letzte Mal einen Schneemann gebaut, Herr Drakuvicz?“
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Vladimir Drakuvicz
Tzimisce, Neugeborener


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BeitragVerfasst am: 28.01.2010, 18:19    Titel: Antworten mit Zitat

"Ich..." Der Tzimisce schüttelte verwirrt den Kopf und blinzelte irritiert.
Dann lehnte er sich wieder an die Brüstung der Terrasse und fegte mit der Hand die zentimeterdicke Schneedecke hinfort die darauf lag.
Ein Lachen entfuhr ihm, begleitet von einem weiteren Kopfschütteln. Die Rose hatte es wieder einmal geschafft ihn aus dem Konzept zu bringen.
Mit zusammengezogenen Augenbrauen, aber belustigtem Gesichtsaudruck sah er Eliška an.
"Das habe ich selbstverständlich noch nie getan." Und nun, wieder lachend, deutete er auf die Toreador. "Und glaubt ja nicht, dass ich heute Nacht damit anfangen werde." Er überging geflissentlich ihren Sarkasmus und das boshafte Funkeln in ihren Augen.
Stattdessen wandte er sich wieder dem Ausblick zu und verschränkte die Arme vor sich auf der Brüstung.
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Eliška Valdštejn
Toreador, Neugeborene


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BeitragVerfasst am: 30.01.2010, 23:54    Titel: Antworten mit Zitat

Sie musterte jetzt mit deutlichem Interesse die Reaktion, die ihre Worte hervorrief… fast schon unangenehm intensiv… der Vogel und die Katze. Aber dann lachte der Tzimisce und schüttelte den Kopf und der Augenblick des… Starrens? war vorüber.

Ein schräges Lächeln malte sich auf ihre Mundwinkel, während ihre langen, schlanken Finger auf der Brüstung mit dem Schnee beschäftigt waren ohne dass sie einen Blick darauf verschwendete.

Immerhin waren Drachen doch eine höchst spannende Tierart… nein?


„Selbstverständlich…“ wiederholte sie, als hätte er gerade gesagt, dass der Mond am Tage aufging.

„Ob es wohl noch andere Dinge geben mag, die ihr… selbstverständlich… noch nie getan habt?“

Zwischen ihren Fingern war eine Kugel entstanden und sie setzte sie vorsichtig auf die Brüstung, ehe sie den Schnee neben sich zu einem weiteren Häufchen auf der Mauer zusammen schob.
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Vladimir Drakuvicz
Tzimisce, Neugeborener


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BeitragVerfasst am: 31.01.2010, 17:07    Titel: Antworten mit Zitat

Vladimirs amüsierter Gesichtsausdruck erlosch augenblicklich, sein Kopf ruckte herum und er funkelte Eliska aus zusammengekniffenen Augen an.

"Worauf spielt ihr an?" Zischte der Tzimisce als er sich nun wieder vollständig der Toreador zuwandte.

Fühlte er sich bei irgend etwas ertappt?
Empfand er die forsche Art der Rose als einen Ausdruck von mangelndem Respekt?
Oder war er ihrer Spielereien einfach überdrüssig?
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Eliška Valdštejn
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BeitragVerfasst am: 01.11.2010, 21:34    Titel: Antworten mit Zitat

„Huch...“ murmelte sie... jedoch ohne zurückzuweichen. „So borstig, der Herr Drakuvicz...“

Sie setzte die nächste Kugel auf die erste und betrachtete kritisch ihr Werk aus schräg gelegtem Kopf, ehe sie sich ihm zu wandte. Ihr Gesicht war ganz jung... fast noch ein Mädchen.

„Ich spiele gar nicht.“ sagte sie dann, nachdem sie ihn einen Augenblick lang betrachtet hatte. Es klang beinahe entrüstet. „Wisst ihr, ich habe schon so oft Schneemänner erschaffen, dass es mir seltsam erscheint, mit welcher Selbstverständlichkeit ihr das... selbstverständlich... noch nie getan habt.“

Entwaffnend konnte sie ganz wirklich sein... weiß wie die Unschuld... jungfräulich. War sie das wohl noch... gewesen? Damals?

„Worauf dachtet ihr denn, dass ich anspielte?“
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Vladimir Drakuvicz
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BeitragVerfasst am: 03.11.2010, 13:10    Titel: Antworten mit Zitat

"Ich wüsste nicht warum ich gerade Euch Rechenschaft schuldig wäre...",

knurrte der Ritter.

"Euer Verhalten gegenüber einem Ratsherrn ist im Übrigen mehr als inakzeptabel. Ich kann mir vielleicht denken warum Ihr meint, es darauf ankommen lassen zu können, aber seid versichert..."

Mit einer brüsken Bewegung zog er mit einem Finger eine Linie durch den Schnee, der auf der Brüstung lag.

"Es verläuft eine Grenze zwischen uns die Ihr besser nicht übertreten solltet, sonst werdet Ihr irgendwann feststellen, dass der Spielraum erschöpft ist, den Ihr zu haben glaubt."

Seine Gesichtszüge waren nach wie vor verhärtet, kalt, eine Maske des unterdrückten Zorns der nunmehr in seinen Augen loderte und den er offensichtlich mit viel Mühe im Zaum zu halten versuchte.
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BeitragVerfasst am: 06.11.2010, 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

Der Schneemann bekam seinen Kopf, eine kleine Kugel aus weißem Schnee, die von ebenso blassen Fingern vorsichtig auf den Körper gesetzt wurde. Ihre Augen waren groß, dunkel wie tiefe Seen im fahlen Mondlicht, als sie zu dem Ritter hinüber sah und sie lagen im Schatten der weißen Haare.

„Ihr seid mir keine Rechenschaft schuldig.“ sagte sie, langsam und betont. Nicht böse... ein wenig so, wie eine große Schwester dem uneinsichtigen kleinen Bruder eine Tatsache erklärt. Nicht von oben herab... eher ein bisschen liebevoll.

„Solltet ihr dies meinen Worten entnommen haben, so versichere ich euch, dass dies nicht der Eindruck war, den ich damit erwecken wollte. Ich wäre doch niemals... absichtlich... respektlos... gegenüber einem Ratsherren.“

Irgendwann musste sich einmal jemand sehr viel Mühe gegeben haben... mit ihrem Stil... und Ausdruck. Vor langer, langer Zeit, aber der Adel war noch da. Ganz selten, wenn es ihr gefiel ihn herauszuholen.

Sie schwieg einen Augenblick und lauschte dem Wind, der über den Hügel pfiff. Schneekristalle landeten in ihrem Haar und malten glitzernde Kristalle hinein.


„Aber ihr macht mich ganz neugierig... welche Gründe ich wohl haben sollte zu meinen, ich könnte es... drauf ankommen lassen.“
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BeitragVerfasst am: 08.11.2010, 22:13    Titel: Antworten mit Zitat

Ein wütendes Schnauben war die erste Reaktion auf ihre liebevolle Art ihn zu beschwichtigen.
Der Ritter verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich dann wieder an die Brüstung. Seine Körperhaltung war angespannt, als er mit zusammengekniffenen Augen von der Terrasse über die schneebedeckten Dächer der Kleinseite blickte, die im Schnee spielende Rose vorerst nicht mehr beachtend.
Ein leises knurrendes Brummen entfuhr seiner Kehle. Ein Ausdruck des inneren Kampfes um Beherrschung, den ihm eine Begegnung mit Frau Valdštejn, wieder einmal, abforderte.

Die Toreador verstand es jedes Mal aufs Neue gut, ihn zur Weißglut zu treiben. Und wie es aussah, schien sie das auch ganz genau zu wissen.

„Ich sagte ich kann mir denken warum. Und nicht das ich es weiß.“

Schnappte er dann schließlich und wandte ihr langsam, immer noch mit versteinerter Miene den Kopf zu.
Wie dunkle Höhlen, in diesen steinernen Gesichtszügen, waren seine dunkelbraunen Augen immer noch zu schmalen Schlitzen verengt und noch immer lauerte darin eine kalte, stumme Wut.
Seine schmalen Lippen waren aufeinander gepresst und seine kräftige Kiefermuskulatur mahlte langsam vor sich hin.
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BeitragVerfasst am: 11.11.2010, 20:59    Titel: Antworten mit Zitat

Einen kurzen Augenblick, da blitzte es in ihren Augen... ein Funke im Wintergrau, das ihn abschätzig beäugte... fordernd... herausfordernd. Fang mich doch. Verborgen blieb es ihm dennoch, weil er lieber die Stadt beguckte anstatt sie... war vielleicht auch besser so.

Der Schneemann besaß inzwischen nicht nur einen Körper und eine Kopfkugel, sondern auch zwei starke Ärmchen, in die sie gerade behutsam einen Ast steckte als trüge der kleine Herr aus Schnee ein Schwert in der Rechten. Mit kritisch zusammen gekniffenen Augen betrachtete sie ihr Werk mit schräg gelegtem Kopf, ehe sie sich wieder dem Tzimisce zu wandte. Der Funke war verschwunden.

„Und ich sagte nicht, dass ihr es wisst... nur dass ich gern wüsste... was ihr denkt.“

Ihre Stimme war zu einem Flüstern herab gesunken, ein leises Singen, das durch die kalte Winterluft schwebte und zwischen den kahlen Ästen der Bäume verschwand.

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Vladimir Drakuvicz
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BeitragVerfasst am: 14.11.2010, 15:16    Titel: Antworten mit Zitat

Wieder hatte er den Blick von ihr ab und der Stadt unter ihnen zugewandt. Für eine ganze Weile schien es, als würde er gar nicht mehr antworten wollen.
Ja, für einige Momente schloss er sogar die Augen.
Als er sie schließlich wieder öffnete atmete der Tzimisce, unnötigerweise, einmal tief aus und wandte sich dann wieder der weißen Rose zu.
Die Wut war aus seinen Zügen verschwunden, war wie ausgewechselt durch ein kühles, sarkastisches Lächeln.

„Nun die überaus freundschaftlichen Beziehungen die ihr zu gewissen Mitgliedern meines Clans pflegt sind mir nicht verborgen geblieben.“

Er legte den Kopf ein wenig schief und fügte dann leise zischend hinzu: „Aber denkt ja nicht das sie euch einen Freibrief verschaffen es, mir gegenüber, am nötigen Respekt mangeln zu lassen.“

Sein Blick fiel auf den nun fertigen Schneemann, den er mit zusammen gekniffenen Augen betrachtete. Wen sollte diese kalte Skulptur überhaupt darstellen, schien er zu denken.
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Spielleitung


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BeitragVerfasst am: 29.11.2010, 15:49    Titel: Antworten mit Zitat

Ein grauenerregender, schmerzverzehrter Schrei durchbrach plötzlich die sonst so friedliche Stille der Nacht. Der Schrei musste aus einer der kleineren Gassen ganz in der Nähe des ungleichen Pärchens gekommen sein.

Manch ängstlicher Wanderer in jender angsteinflößenden nächtlichen schwärze mochte sich einreden können, das es nur ein wildes Tier weit außerhalb der Mauern gewesen sei.

Doch sicher würde der erfahrene Kämpfer wissen, das es sich bei diesem Schrei nur um den angsterfüllten Todesschrei eines Menschen handeln konnte, selbst die zierliche Frau würde tief in ihren inneren wissen, welcher Art dieser Schrei war.

Jäger kennen die Todesschreie ihrer Opfer und das waren Sie, zwei Jäger, zwei blutrünstige Monster verloren in einem Spiel der Maskerade.
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Eliška Valdštejn
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BeitragVerfasst am: 07.12.2010, 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

Sie betrachtete ihn... neugierig... gieerig... alles aufsaugend, was er ihr zu bieten bereit war. Lauschte dem Geräusch, dass er tote Atem machte, als er zwischen den Lippen hervorkam... roch ihm hinterher und ließ das Lächeln herausschleichen, das unbedingt nach draußen wollte.

Ein Lächeln... das wusste... nein?

Ihr Kopf zuckte herum, in einer unwillkürlichen, vogelartigen Bewegung... instinktig. Lass mich mitmachen. Sie schwieg, den Körper mit einem Mal angespannt und starrte aus zu Schlitzen zusammengezogenen Augen in die Nacht. Sie wusste... ganz sicher wusste sie. Und ohne den Blick abzuwenden zog ein schräges Lächeln über ihre Miene.


„Herr vom Rabenfeld ist wohl ein wenig... übereifrig... auf der Jagd... nein?“
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