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DRACHENFEST: Eröffnung, Aufwartung der Gäste und Feuertanz
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Magdalena
Brujah, Neugeborene


Anmeldedatum: 07.01.2010
Beiträge: 171
Wohnort: Monnem

BeitragVerfasst am: 28.09.2010, 19:43    Titel: Antworten mit Zitat

Da hatte sie also gesessen und gelauscht. Oder zumindest so getan, als würde sie lauschen. Was musste man auch immer so viel faseln und sich gegenseitig sonstwo reinkriechen ... Sie seufzte leise. Und Geschenke ... naja gut, das untermalte die Sache mit dem Kriechen eben noch ein bisschen besser. Aber am Ende war der ganze Kram doch sowieso eher unnütz. Und die Dienerin ... Was würde wohl aus der Frau werden. War ja klar, dass es eine Frau sein musste. Wer würde schon Männer verschenken? ... Die Brujah stieß einen leisen, verächtlichen Laut aus, der für andere jedoch nicht um jeden Preis einzuordnen sein würde.

Erst als e n d l i c h der Regent das Wort ergriff, setzte die große Blonde sich auf, strich sich die Locken aus dem Gesicht und lauschte aufmerksam. Hin und wieder nickte sie und nutzte kurze Pausen, um sich auf die Reaktionen der anderen Kainiten zu konzentrieren.
Während der haarige Riese, der sich ja sowieso nicht beherrschen konnte nur ein Kopfschütteln erntete, brachte das Bild, das sich links von ihr bot die Brujah jedoch fast zum lachen. Der Nosferatu, der die Faust in die Luft reckte und zum Kampf aufschrie ... und der Toreador, der seinem Clan alle Ehre machte und sich zu einem leichten Applaus bewegen ließ. Sie schmunzelte ein wenig.
Natürlich hatte auch sie den Worten des Regenten mit einem Nicken beigepflichtet, doch diese merkwürdigen Extreme ... Sie zuckte die Schultern. Draufhauen um des Draufhauens Willen war eben echt nicht ihr Ding. Aber wenn es sein musste, war natürlich auch sie dafür zu haben... Sie hob die Faust.
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and we're still here.
all together, and all alone.
consumed with fear,
that one day we’ll discover,
how empty we’ve become.
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Zalek Skarot
Brujah, Neugeborener


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Beiträge: 405
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 28.09.2010, 19:59    Titel: Antworten mit Zitat

Zalek war in Gedanken versunken. Oder zumindest schien es so, denn sein Blick war leer, als er auf die Gäste starrte, die dem Regenten einem nach dem anderen Geschenke darbrachten. Für einen winzigen Augenblick zuckte er zusammen, ein Schatten in den Pupillen, als er hörte, woraus einige der Gegenstände gefertigt waren. Ansonsten verharrte jedoch ein stummes, erfreutes Lächeln auf seinen Lippen, das so gar nicht zu diesen Widersprüchlichen Gefühlen passen mochte.

Erst die Rede des Regenten klärte den Blick des Gelehrten und fesselte seine Aufmerksamkeit, ja er hing geradezu an den Lippen des Ahnen. Aber auch hier waren die Widersprüche zu erkennen, oder zumindest mangelnde Begeisterung. Offenbar war der Brujah nicht sonderlich davon angetan, in die Schlacht zu ziehen oder seinen Feinden Grausamkeiten anzutun. Vielleicht war es aber auch nur, das er im allgemeinen nicht sonderlich viel von Gewalt hielt? War es der Wind, der sein Haar kurz bewegte, oder wagte er es gar, den Kopf leicht zu schütteln?

Nichts desto trotz wurde das Lächeln breiter, die weißen Zähne entblößt und er stimmte in den Applaus mit ein. Erst zöggerlich, dann immer entusiastischer, jedoch drang kein Laut aus seiner Kehle. Nur in seinen Augen brannte ein stummes, entschlossenes Feuer, das die Augenfarbe zu verwischen schien.
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Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir :
Lächle und sei Froh,
denn es könnte schlimmer kommen !
und ich lächelte und war froh,
und es kam schlimmer
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Vladimir Drakuvicz
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 29.07.2007
Beiträge: 947
Wohnort: Düsseldorf

BeitragVerfasst am: 01.10.2010, 14:31    Titel: Antworten mit Zitat

Die Worte des Prinzregenten zeigten auch bei Vladimir ihre Wirkung. Und doch sprang er nicht auf und johlte oder reckte seine Faust zum Himmel, vielmehr wandelte sich sein nervöser und angespannter Gesichtsausdruck zu einer Fratze des blanken Hasses. Wieder ließ er den Blick über nächtlichen Himmel über dem Vysehrad schweifen.
Er fletschte seine Fänge und ein Fauchen entfuhr ihm das zumindest die neben ihm sitzenden, also der Pater Kapeska und Pavel Marketa Ratsherr der Kappadozianer, hören konnten. Zornig blickte er nach oben, seinem Fauchen folgte ein furchtbares und grausames Grinsen, das nicht minder als sein Fauchen seine spitzen weißen Fänge, der Festgemeinschaft, präsentierte. Was auch immer er dort oben sah, oder zu sehen glaubte, er schien zuversichtlich das es, in der Anwesenheit all dieser mächtigen Kainiten, keine Chance haben würde sollte es einen Angriff wagen.
Im krassen Gegensatz zu seinen Gesichtszügen, verharrte der restliche Körper des Ratsherrn vollkommen bewegungslos. Wobei sich die Nägel seiner Finger immer tiefer in das Holz der Stuhllehne fraßen.
Kleine Blutstropfen auf seiner Stirn deuteten darauf hin wie viel Beherrschung es ihn kostete auf seinem Platz sitzen zu bleiben.
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Die Welt ist nur ein Durchgang voller Leiden.
Wir sind die Pilger, kommen, wandern, scheiden;
Tod ist das Ende jeglicher Beschwer.


Zuletzt bearbeitet von Vladimir Drakuvicz am 04.10.2010, 12:17, insgesamt einmal bearbeitet
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Nastassja Werenskij
Tzimisce, Neugeborene


Anmeldedatum: 26.06.2007
Beiträge: 649

BeitragVerfasst am: 01.10.2010, 19:27    Titel: Antworten mit Zitat

Während die angereisten Freunde und Botschafter aus fremden Landen noch ausgeknobelt hatten, wer zuerst gehen würde, hatte Nastassja die Zeit genutzt um die Bühne in zügigen Schritten zu verlassen und über den Weg, den beide Tribünenseiten offen hielten, grob dem Thron des Regenten zuzustreben. Dort, in unmittelbarer Nachbarschaft zu ihren Clansbrüdern Jirka und Dragos, hatte sie ihren Platz gefunden und die Aufwartungen gespannt verfolgt.

Dabei legte sie eine Neugierde an den Tag, die fast etwas deplatziert schien. Immerhin gehörte sie zu den Veranstaltern der Feierlichkeit. Doch vielleicht waren auch ihr die Gaben und Präsente bislang verborgen geblieben oder die Faszination hatte einen anderen Grund.

Größere Abstufungen schien es in diesem Interesse nicht zu geben. Bis zu guter Letzt die Blutsdiener an der Reihe waren. Mit hochgezogener Augenbraue und einem seichten Lächeln nahm der Drache die Übergabe des größten Geschenks und der entsprechend großen Reaktion des Prinzregenten zur Kenntnis. Sobald der Gesandte aus Slany die Bühne betrat, schaffte dieser Gesichtsausdruck den stufenlosen Wechsel zu einer Art von betretener Mitleidsmiene.

Dann aber forderte der Regent ohnehin mit gewaltiger Stimme die Aufmerksamkeit all jener, die, wenn schon nicht den Anstand, dann doch zumindest den Verstand besaßen, ihm zuzuhören. Die Rothaarige verließ sogleich ihren Stuhl, als der alte Kainit ansetzte. Zum Herrscher der Domäne gewand kniete sie mit einem Bein ab, legte die Hände auf das andere und senkte respektvoll den Kopf. Das brüllende und kraftvolle Ende seiner Rede besiegelte der Tzimisce mit wütend gehobener Faust. Eine Geste, welche die Neugeborene in symbolischer Verbundenheit wiederholte.

Sobald der Prinzregent wieder in seine Zuschauerhaltung zurückgekehrt war, nahm auch Nastassja wieder Platz.
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Radu
Lasombra, Ancilla


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Beiträge: 448
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: 03.10.2010, 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

Der Pater hatte sich für die Rede höflich dem Regenten zugewandt, dessen rhetorische Kniffe und das Auf und Ab seines Redeflusses aufmerksam, aber im Großen und Ganzen unbeeindruckt mitangehört, und den Schlussappell mit leisem, etwas gekünstelt wirkendem Applaus quittiert.

Ein unverbindliches Lächeln und ein wippendes Nicken, das Alles oder Nichts bedeuten mochte, mussten dem Tzimisce genügen, wenn er denn überhaupt auf den Lasombra achtete. Tatsächlich schien dessen Aufmerksamkeit, nach dem anfänglichen Rundblick, allerdings eher Nikolasz Swarog zu gehören.

Dieser schien seine charakteristische Miene sarkastischer Zurschaustellung seiner Überlegenheit tatsächlich für eine Weile verloren zu haben, denn man sah ihn nun in Gedanken vertieft den Worten des Regenten applaudieren und den Blick des Regenten mit kühler Kalkulation in den Augen zu erwidern.

Der Ancilla Kapeska schien dies zu bemerken und runzelte die Stirn, sein Applaudieren nunmehr nur noch rein mechanisch -- bis er seinen Kopf ruckartig zu Vladimir hindrehte und mit deutlicher Sorge musterte, wobei er das Bewegen seiner Hände für einen Augenblick vollkommen vergaß, und danach nur noch zögerlich und sehr langsam wieder aufgriff.

Unruhig zuckte seine Aufmerksamkeit über den Körper des Ratsherren, folgte dessen Stieren gen Himmel, richtete sich dann wieder auf seine Körperhaltung... wer weiter entfernt saß, mochte bei all dem Trubel und Lärm wohl nichts von alledem mitbekommen haben. Gerade in diesem Moment, in dem so Vieles gleichzeitig geschah, achtete wohl jeder auf etwas anderes.

Aber wer zufällig in diesem Augenblick den Pater in Augenschein nahm, erkannte sofort, dass dieser sich, wieso auch immer, außerordentlich unwohl fühlte. Sein Applaus war unregelmäßig und langsam, und er war für den Moment eindeutig damit beschäftigt, mögliche Fluchtwege ausfindig zu machen. Häufige besorgte Seitenblicke auf den Ratsherren mochten, wenn schon keine Erklärung, zumindest einen Anhaltspunkt geben, was vorging.
Insbesondere der Himmel schien für den Pater unbekannte Schrecken zu bergen, zumindest suchte er diesen immer wieder mit ein paar verstohlenen Blicken ab.
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Eliška Valdštejn
Toreador, Neugeborene


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Beiträge: 510
Wohnort: Bochum

BeitragVerfasst am: 04.10.2010, 10:48    Titel: Antworten mit Zitat

Natürlich hatte sich die blasse Rose ebenso wie alle anderen vor den Ancilla verneigt und war dann auf die Knie gefallen, als der Herr der Domäne die Burg betrat. Den Blick zu Boden gesenkt wartete sie auf das Zeichen sich wieder erheben zu dürfen. Kaum war das geschehen nahm sie wieder auf ihrem Stuhl Platz und betrachtete mit einem geistesabwesenden, höfliche Lächeln die rothaarige Neugeborene aus der hiesigen Domäne, die die Eröffnungsrede hielt.

Tatsächlich schien sie das ganze Theater vor ihr verhältnismäßig wenig zu interessieren und doch... wirkte sie gleichzeitig angespannt... gespannt... als warte sie auf etwas, von dem das lästige Gerede bislang nur ablenkte. Erst die Wiedergängerfrau, die sich selbst als Geschenk dar brachte, weckte ihr Interesse. Mit einem Glitzern in den Augen neigte sie sich ein wenig vor, als könne sie so besser sehen und ihr Blick lag auch noch auf dem Menschen, als die Vorstellungszeremonie weiter ging.

Die Rede des Regenten verfolgte sie allerdings mit der ihm gebührenden Aufmerksamkeit... wenn man durch ihn gelangweilt war, dann zeigte man es nicht... selbstverständlich... und stimmte am Ende in den allgemeinen Applaus mit ein.
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Jirka
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 11.03.2007
Beiträge: 920

BeitragVerfasst am: 08.10.2010, 23:31    Titel: Antworten mit Zitat

Seit dem er sich gesetzt hatte, hatte Jirka das Theater zwar aufmerksam beobachtet, schien aber dennoch etwas abgelenkt zu sein. Allerdings konnte das, nach den Ankündigungen, die es gegeben hatte, kaum noch verwundern – und wie um diese Vermutung zu bestätigen, fand sein Blick auch immer wieder kurz zu dem aufgeschichteten Holz. Das der Ahnherr der Drachen tatsächlich selbst das Wort ergriff schien ihn zu überraschen, zumindest mehr als alles andere an diesem Abend, so als wäre das nicht geplant gewesen. So wie Nastassja ließ er sich neben dem Stuhl auf ein Knie sinken, und seine zweifarbigen Augen weiteten sich, er verfolgte die Rede scheinbar gefesselt…oder zumindest so überrascht, dass sie ihm nicht erlaubte, seine Gedanken wieder zu dem Feuertanz wandern zu lassen. Und als der Regent sagte, er wolle die Überreste seiner Feinde der Mutter Erde opfern zwinkerte er kurz ungläubig, aber flammten seine Augen auf und er nickte zustimmend, offenbar sehr ernsthaft davon überzeugt, dass er alles daran setzen würde, was das anging, behilflich zu sein. Zum Ende hin hob er, genau wie die der Regent eine Faust, und es schien so, als täte er es nicht nur, weil es das war, was man an dieser Stelle eben tun musste, um nicht unangenehm aufzufallen.

Dann aber erhob er sich wieder, setzte sich aber nicht wieder, sondern winkte in die Richtung, in der die Guhle warteten, worauf ein Mann mit schulterlangem rotbraunem Haar sich beeilte, zu ihm zu kommen. Zusammen verschwanden sie für ein paar Momente hinter dem Sichtschutz der aufgebauten Bühne. Bevor sie wieder heraustraten, kamen ihnen zwei junge Männer in der bunt zusammengeflickten Kleidung fahrender Gaukler zuvor, die beide Trommeln und Stöcke trugen. Man konnte ihnen eine gewisse Nervosität ansehen, als sie vor den Vorhang traten, und keiner von ihnen hob auch nur den Blick. Zumindest nicht in Richtung der Kainiten…allenfalls zum jeweils anderen konnte man die Blicke dann und wann kriechen sehen, wenn man denn darauf achtete. Der rothaarige Mann folgte ihnen und trat mit einer Fackel neben den aufgebauten Holzhaufen, wobei er die Fackel so unbedrohlich hielt, wie es irgendwie möglich war: Möglichst tief und ruhig.

Zuletzt folgte der Neugeborene der Tzimisce selber, sein langes grünes Gewand schien aber hinter dem Vorhang geblieben zu sein. Statt dessen trug er lederne Beinlinge, die wohl kaum schnell Feuer fangen würden und sein zu einem Zopf gebundenes, dunkles Haar war jetzt triefend nass. Über die weiße Haut seines Oberkörpers und seiner Arme zogen sich Narben in offensichtlich absichtlichen, verschlungenen Mustern, die sicher sehr viel länger dort waren, als diese Nacht währte. Vermutlich auch schon länger, als er einer der Untoten war.

Für einen Moment blickte er auf den Boden vor seinen Füßen und grub die Zehen seiner nackten Füße in die Erde. Als er den Blick wieder hob, schaute er zu niemand bestimmtem, weder zu dem Regenten, noch zu den Gästen, noch zu den Prager Kainiten. Tatsächlich ging es ihm nicht darum, eine große Worte zu verlieren, etwas, dass er ohnehin nicht besonders gut konnte. Dennoch, als der Rothaarige die Fackel in die Holzscheite senkte, um sie zu entflammen, holte Jirka Luft, um doch ein paar Worte zu verlieren.

Er machte sich gar nicht erst die Mühe, auch nur annähernd so beeindruckend zu wirken wie sein Vorredner, oder auch nur so wie Nastassja, er wies mit einer etwas beiläufig wirkenden Geste auf das Feuer, das sich durch die Holzscheite fraß, und ließ die Hand wieder sinken.

„Feuer…ist einer unserer größten Feinde. Etwas, das wir alle fürchten. Und…wie wir etwas später in dieser Nacht sehen werden,…oder schon zu oft gesehen haben…benutzen es die, die meinen, uns unsere Heimatlande nehmen zu können, als eine Waffe: Das Feuer und die Angst, die die Kinder der Nacht für gewöhnlich davor haben.“

Er machte eine kurze Pause und sah über seine Schulter zu einem der Trommler, der zusammenzuckte und begann zu trommeln. Einen noch langsamen Rhythmus, nicht kompliziert, eher…wie ein Herzschlag. Als er weiter sprach, verzogen sich seine Mundwinkel aber zu einem Lächeln, vorfreudig, oder triumphierend.“

„Wir müssen das Feuer aber nicht fürchten…genauso wenig wie uns selbst.“

Damit wandte er sich dem Feuer zu und schloss die Augen, um die anderen Anwesenden auszuschließen und sich nur auf das Trommeln zu konzentrieren. Zumindest schien es so, da er sein Gewicht erst auf die Fußballen und dann auf die Fersen verlagerte, dem Trommelschlag folgend. Genauso sank sein Kopf nach vorne und rollte über die Schulter nach hinten, während er begann, sich um das Feuer zu bewegen – sicherlich nicht in einer Weise, die einem höfischen Tanz entsprach, sondern in einer Weise, die den Trommeln, dem Zucken der Flammen und dem Tier entsprach. Denn dem ließ er wohl zumindest zum Teil die Gewalt über seine Bewegungen, die mit jedem Schritt fließender wurden. Schneller. Ein paar Mal stoppten seine Schritte abrupt vor dem Feuer, um es mit ausgefahrenen Fängen anzufauchen, geduckt wie ein zum Sprung bereites Raubtier. Das Tier loderte auch in seinen Augen, auch wenn es nicht völlig frei war…dafür war der Ausdruck auf seinem Gesicht zu versunken in Trance. Das änderte sich auch nicht, als er wieder Anlauf nahm und mit einem Schrei durch die Flammen sprang. Trotz lag darin, Wut, aber auch wilde Freude.. Kaum auf der anderen Seite gelandet, fuhr er herum und nahm ein zweites Mal Anlauf und sprang. Dieses Mal schien er nicht so unbeschadet durch die Flammen zu kommen, wie beim ersten Mal, auch wenn man nur kurz sehen konnte, dass seine Füße Feuer gefangen hatten. Sobald er auf dem kühlen Erdboden landete erstickten die Flammen zum größten Teil, auch wenn er mit einem wütenden Zischen auf der Stelle herum sprang, bis sie gelöscht waren. Was den Schmerz anging, so war er scheinbar momentan nicht empfänglich dafür.

Das änderte sich, sobald er aus der Trance und der Raserei fiel und er stehen blieb und die Zähne zusammenbiss…und dennoch grinste. Und das schien nicht mal nur dem Zweck zu dienen, über den Schmerz hinwegzutäuschen, sondern schien durch ihn begründet, denn dafür lag deutlich zuviel Triumph und Freude darin. Ohne weiteres Aufheben wandte er sich um, und verschwand wieder hinter dem Vorhang. Es war kein Zaubertrick eines Scharlatans auf einem Jahrmarkt, also wartete er weder auf Applaus noch verneigte er sich.
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"Gegen Intrigen und die Politik
hilft nicht einmal der stärkste Zaubertrick"
(`Spottlied auf die harten Wanderjahre´, ASP)
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Vladimir Drakuvicz
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 29.07.2007
Beiträge: 947
Wohnort: Düsseldorf

BeitragVerfasst am: 11.10.2010, 15:43    Titel: Antworten mit Zitat

Langsam nur wurde Vladimir vom Applaus der anderen aus seiner Erregung ob der, zumindest für die anderen Anwesenden, unsichtbaren Angreifer im dunklen Firmament über ihm gerissen. Seine Körperhaltung entspannte sich und zum ersten Mal seit einigen Minuten löste sich der Griff seiner Hände die um die Stuhllehnen gekrallt gewesen waren. Mit dem Handrücken wischte er sich den blutigen Schweiß von der Stirn und sein Blick suchte seinen Clansbruder Jirka, welcher gerade der Rede des Regenten den nötigen Respekt beimaß und die angebrachte Bewunderung durch die Erwiderung der Geste der gestreckten Faust verdeutlichte.
Er gedachte der Vermutung die Jirka zu seinem Zustand geäußert hatte als sie noch auf dem Wehrgang gestanden hatten. Erschöpft sackte der Ratsherr in seinem Stuhl zurück. Er schien noch immer wütend zu sein, zumindest implizierten seine zusammengezogenen Augenbrauen dies, aber er war auch bei Weitem nicht mehr so angespannt wie noch vor wenigen Augenblicken, als er den armen Pater Kapeska mit seiner Reaktion so sehr verschreckt hatte.
Als Jirka nun nach vorne trat verfolgte Vladimir ein wenig nervös, aber penibel genau die Abläufe der ganzen Aktion. Die Feuerstelle war weit genug entfernt von allen kainitischen Gästen, dass war ihm klar und dennoch blieb ein Rest Besorgnis darüber wie die Reaktionen wohl ausfallen würden.
Als der Diener die ersten Flammen über den kleinen Scheiterhaufen züngeln ließ und sich der Hof ein gutes Stückchen mehr erhellte, wandte Vladimir beinahe wiederwillig den Blick von dem Spektakel ab. Noch während er Jirka sprechen hörte, beobachtete er die Reaktionen der anderen Kainskinder. Waren sie bereit zu glauben was der Koldun ihnen sagte? Fürchteten sie das Feuer tatsächlich nicht?
Er wandte den Blick ab, gerade rechtzeitig um zu sehen wie Jirka um das Feuer herum tanzte, es anfauchte und dem Tier die Kontrolle über sein Tun überließ. Fasziniert funkelten Vladimirs Augen auf als Jirka durch das Feuer sprang. Vladimir schien ernsthaft beeindruckt, denn ein beinahe kindliches, auf befremdliche Art und Weise aber gleichzeitig diabolisches, Grinsen überzog sein Gesicht.
Der Tanz des Kolduns jedenfalls hatte seine Erwartungen übertroffen und er würde bestimmt noch einige Fragen dazu an seinen Clansbruder haben, wenn dieses Fest erst einmal vorbei war und wenn er endlich wieder Herr seiner Sinne war ohne dafür einen Akt der Willensanstrengung ableisten zu müssen.
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Voylech Noslaw
Nosferatu, Neugeborener


Anmeldedatum: 19.04.2009
Beiträge: 410
Wohnort: Ruhrgebiet

BeitragVerfasst am: 12.10.2010, 14:19    Titel: Antworten mit Zitat

Sein Enthusiasmus hatte den Nosferatu offensichtlich selbst überrascht - und während die Menge noch, je nach Geschmack, applaudierte oder ebenfalls jubelte, ließ sich Voylech in seinen Stuhl zurücksinken. Sein Gesicht zeigte keine Spuren der Begeisterung mehr, die ihn noch wenige Sekunden zuvor ergriffen hatte. Im Gegenteil, der Gesichtsausdruck wirkte seltsam leer. Er schaute sich kurz in der Menge um, ein kaltes Starren aus seinen eitrig-gelben Augen, und lehnte sich dann leicht zurück.

Als Jirka nach vorne trat, lehnte er sich ein wenig vor, schaute dem Tzimisce bei seiner Ansprache zu. Augenscheinlich nahm er die wenig schmuckvolle Rede nicht als Anstoß, im Gegenteil. Die knappe Art des Sprechers schien ihm zu gefallen.

Als die Vorführung selbst begann, wandelte sich sein Gesichtsausdruck erneut. Der Nosferatu wirkte angespannt, seine Hände in die Lehnen des Stuhls gekrallt. Er schaute nicht auf Jirka, als dieser seine innere Furcht überwand, sondern durch den Tzimisce hindurch, in Erinnerungen verloren. Erst als die Lehne des Stuhls unter seinem unnatürlichen Druck zu knacken begann, lockerte er den Griff und schloss die Augen. Seine bläuliche Haut wirkte noch feuchter als sonst und seine Ohren zuckten leicht.

Schließlich öffnete er die Augen wieder und starrte Jirka an, ein durchdringender Blick ohne jede Begeisterung - fast schon abneigend. Applaus vom Wächter der Verborgenen würde der Tzimisce wohl nicht bekommen... auch wenn der Grund dafür nicht ersichtig war.
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A knight is sworn to valor, his heart knows only virtue, his blade defends the helpless, his might upholds the weak, his word speaks only truth, his wrath undoes the wicked.
- The Old Code
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Nastassja Werenskij
Tzimisce, Neugeborene


Anmeldedatum: 26.06.2007
Beiträge: 649

BeitragVerfasst am: 14.10.2010, 01:17    Titel: Antworten mit Zitat

Von ihrem Platz aus konnte Nastassja den Vormarsch ihres Clansbruders gut verfolgen. So, als kontrolliere sie den Ablauf des Geschehens, beobachtete sie bereits seinen Weg zur Tribüne sowie das Treiben derjenigen, die ihm zur Hilfe kamen. Auch die übrigen Zuschauer des Spektakels wurden einer neugierigen Prüfung unterzogen. Ob sie bereit waren, ihre Aufmerksamkeit wieder nach vorn zu wenden?

Gut vorbereitet kam Jirka hinter der Bühne hervor und hielt auf das Feuer zu. Der meisten Kleidung hatte er sich entledigt und der Anblick, der sich deshalb bot, war ein interessanter. Sicherlich nicht alle Anwesenden waren von so bleicher Erscheinung, wie der Neugeborene. Und noch weniger von ihnen hatten vermutlich solche Zeichnungen an sich. Die Rothaarige beäugte den jungen Körper des Tänzers mit äußerster Neugierde.

Die einleitenden Worte zauberten ein Lächeln auf ihre Lippen, ganz ähnlich dem des Redners. Und trotz ihrer augenscheinlichen Vorfreude lehnte sie nicht bequem in ihrem Stuhl. Vielmehr hatte sie eine aufrechte, etwas angespannte Haltung eingenommen und wartete, mit auf Jirka und dem Feuer festgenagelten Blicken, ab, was geschehen würde. Seinen Tanz um die züngelnden Flammen verfolgte sie gebannt. Ihre Hände waren an den Armlehnen, nicht festgekrallt, aber doch solide verankert. Bei jedem Fauchen gegen den lodernden Feind zuckte Nastassjas Nasenrücken kurz reflexartig zusammen. Ihre Augen weiteten sich, als Jirka mitten durch das Feuer sprang und umso mehr, als er es wiederholte. Doch da! Diesmal hatte es ihn zu fassen bekommen. Ihre Armlehnen fester umklammernd kommentierte die Neugeborene das wütende Trampeln ihres Clansbruders: Die angespannte Starre riss auf und die Oberlippe gab den Blick auf die Zähne des Drachen frei, menschliche Zähne.

Es dauerte einen Augenblick, bis das Geschehen sich spürbar aus der Luft zu verflüchtigen begann. Und auch, wenn Jirka längst wieder hinter der Bühne verschwunden war, ließ Nastassja jetzt von ihrem gepeinigten Stuhl ab und klatschte gleichmäßigen, geistesabwesenden Beifall um ihrer Ehrfurcht Ausdruck zu verleihen. Ihr Blick hatte derweil doch wieder zu den Flammen gefunden, die ihn Gift spuckend in ihren Bann geschlagen hatten.
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Dariusz
Toreador, Neugeborener


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Beiträge: 231

BeitragVerfasst am: 14.10.2010, 12:43    Titel: Antworten mit Zitat

Der Toreador hatte die kurze Ansprache des Kolduns zunächst nur mit einem spöttischen Blick quittiert. Zwar schien auch er von der waghalsigen Vorstellung, welche den Gästen nun geboten wurde, in den Bann gezogen, doch zeigte er sich davon in keinster Weise beeindruckt. Wenn dieser Narr unbedingt mit dem Feuer spielen wollte, sollte er eben auch fähig sein, die möglichen Konsequenzen zu tragen.

Der Spott verflog aus seiner Miene, als der Tzimisce seinen mit merkwürdigen Narben versehenen Körper auf der Bühne präsentierte, und wurde vom Argwohn ersetzt. Entsetzt schlug der Mönch die Hände vors Gesicht. Sollten die versammelten Kainiten nun etwa auch noch als Zeugen für ein heidnisches Ritual zur Beschwörung weiterer Dämonen herhalten müssen? Hatten sich denn alle an diesem finsteren Ort der Ketzerei verschrieben? Besorgt wandte er sich an die übrigen Gäste, um etwas mehr über ihre Reaktionen auf die Darbietung des ganz offensichtlich blasphemischen Feuertänzers zu erfahren, während dieser bereits begonnen hatte wie ein verängstigtes Tier die Flammen anzufauchen. Dabei blieb sein Blick etwas länger auf dem Priester der Lasombra hängen, dessen Meinung ihn besonders zu interessieren schien.

Als Dariusz schließlich ein knackendes Geräusch zu seiner Linken vernahm und den ebenfalls entsetzten Blick des Nosferatus sah, wandte er sich schnell wieder dem schreienden Drachen auf der Bühne zu, welcher soeben mitten durch die Flammen gesprungen war. Dieser Wahnsinnige schien seine Sinne gänzlich unterdrücken zu können, denn es waren keine Schmerzensschreie, die er da ausstieß. Vermutlich war sein primitives Gehabe einfach nur Teil dieser verdorbenen Prozedur.
Doch was glühte da so bedrohlich aus seinen Augen. Hinter diesem merkwürdigen dämmrigen Ausdruck seiner Trance schien der Tzimisce sich von etwas weit aus Boshafterem leiten zu lassen. Angewidert und gebannt zugleich betrachtete der Mönch das heidnische Treiben. Der Scharlatan ließ seine Bewegungen doch tatsächlich teilweise von den niederen Instinkten seines inneren Dämons bestimmen – blankes Entsetzten und Abscheu standen dem Toreador ins Gesicht geschrieben. Was würde er diese Nacht denn noch ertragen müssen? Besorgt wanderten die blauen Augen der Rose in Richtung des kleinen Dragos, während der Feuertänzer wieder hinter der Bühne verschwand.
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"Der Beruf des Architekten ist eine abenteuerliche Tätigkeit: Ein Grenzberuf in der Schwebe zwischen Kunst und Wissenschaft, auf dem Grat zwischen Erfindung und Gedächtnis, zwischen dem Mut zur Modernität und echter Achtung der Tradition." -Renzo Piano
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Eliška Valdštejn
Toreador, Neugeborene


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Beiträge: 510
Wohnort: Bochum

BeitragVerfasst am: 19.10.2010, 10:44    Titel: Antworten mit Zitat

Als sich der TZimisce erhob, da kam Erwachen in die Rose. Ein wenig lehnte sie sich vor, aufgeregt... angeregt und beboachtete die Vorbereitungen, die man trag. Als der rothaarige Mann nach vorn trat, folgte ihm ihr Blick, die Augen schmal gemacht... in ihnen wie ein Spiegelbild die Funken eines tanzenden Feuers. Dann aber wendete sie sich ab und richtete ihre AUfemerksamkeit stattdessen wie wohl die meisten Anwesenden auf den Neugeborenen der Drachen, der hinter dem Vorhang hervortrat. Ein schräges Lächeln malte sich auf ihrem Gesicht... seltsam... undeutbar. Sie neigte den Kopf zur Seite, als er nach vorn trat und einige Worte sprach. Ihre Finger tippten versunken auf das Holz der Armlehne, als es begann, ihre ganze Aufmerksamkeit nach vorn gerichtet, angezogen vom Tanz der Flammen und des leichenblassen Mannes darin und in ihren Augen tanzte das Spiegelbild im Takt dazu.
Erst als der Drache wieder verschwunden war, blinzelte sie wie gerade aufgewacht... und wandte den Kopf, um ihrem Clansbruder einen spöttischen Blick zu zuwerfen. Aber nur einen.
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Dragos
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 11.12.2008
Beiträge: 266

BeitragVerfasst am: 19.10.2010, 13:51    Titel: Antworten mit Zitat

Der Erzähler und Kommentator des nächsten Stückes Belustigung, war die Vorstellungen über an seinem Platz verblieben. Aber er hatte sich den Ancillae angemessen aus dem Stand heraus und jedem zugewandt verbeugt und dem Regenten zu Ehren selbstverständlich gekniet.
Weiterhin selbstverständlich war das eifrigere Bemühen um Nikolasz Swarog, der als Ancilla der Tzimisce eine etwas tiefere Verbeugung erhielt.

Und als wäre die bloße Anwesenheit der Ancillae und des Regenten noch nicht genug Grund zur Nervosität, hatte er, also der kleine Dragos, die unvergleichliche Gnade und Ehre erhalten sehr nahe am Regenten zu sitzen. Für seinen Geschmack war es vielleicht sogar ein wenig zu nahe, war auf diese Entfernung der Unbill des Ahnen womöglich körperlich spürbar; schmerzhaft spürbar.
Ob dieser Gedanken vergaß der Knabe auch schier Nastassjas Ansprache, obschon sie nur zwei Sitze weiter gehalten wurde. Er lauschte erst wieder auf, als das Geschenk der Domäne Mlada Boleslaw enthüllt wurde.
Dort gingen ihm bereits die Augen über, ob der unvergleichlichen Schönheit des Kupalakelches. Entgegen den Reaktionen Bragas und des Regenten, musste Dragos die Verarbeitung einfach würdigen und mit Mühe seine Gesichtsfarbe am gelb und grün werden hindern. Von der Domäne selbst hatte der kleine Vampir allerdings nicht sehr viel gehört.
Bei Jindřichův Hradec sah die Sache dagegen bereits anders aus, von ihr hatte er - wenigstens über einige Ecken - gehört. Hätte man ihn nach seiner Meinung gefragt, so würde ihm dieses Geschenk auch wohl am besten gefallen. Denn er konnte ihr eine gewisse Symbolik nicht absprechen, die jedem Ding innewohnen sollte.
Příbrams Zepter fand er recht langweilig, wenn auch sicher schön gearbeitet. Doch in seinen Augen konnte jeder Schmied soetwas anfertigen, was nicht nur in selbigen sondern auch seiner Körperhaltung zum Ausdruck kam.
Die Harfe aus Melnik faszinierte Dragos auch nicht allzusehr, jedenfalls im Vergleich mit der sterbensschönen Schenkerin, die mit dem Feuer spielte. Erst riss der Blick von ihr ab, als das nächste Geschenk vor den Thron trat.
Dieses war nicht minder schön, doch umso beeindruckender, da sie nicht nur Benehmen, sondern auch Liebreiz und Atraktivität in sich vereinte. Dragos biss sich auf die Lippe und hinderte sich mühsam daran Jirka etwas zuzuraunen. Doch er war hier auch Teil der Veranstalter, die nichts überraschen durfte, also hielt er lieber die Klappe und setzte den prüfenden Adlerblick von vor wenigen Minuten wieder auf. Ein womöglich zu großes Lächeln konnte er sich aber ob der offenkundigen, wenigstens in Ansätzen vorhandenen, Zufriedenheit aber nicht verkneifen. Wenn die Geschenke dem Regenten gefielen, so war dies ein guter Anfang, jetzt hieß es dranbleiben!
Unglücklicherweise versaute der Blutsdiener aus Slaný es völlig und zog wohl eher die belustigte Verachtung des Regenten auf sich. Auch wenn der kleine Vampir keine innerdomänische Koryphäe auf dem Gebiet des angemessenen Verhaltens war, so war DAS sicher ein Witz. Somit verdiente es ein sehr böse funkelndes Gesicht, das sich aber schnell wieder klärte. Immerhin war die Trophäe nicht so schludrig, wie ihre Übergabe.

Gebannt hatte er sodann der Rede gelauscht, mit glänzenden Augen jedes Versprechen abgenickt und zuletzt mit stürmischem Applaus belohnt.

Jirka dagegen...Jirkas Tanz war ein anderes Kaliber, bei dem Dragos sich unweigerlich zurück in seine Lehne pressen musste. Er mochte kein Feuer, ganzs besonders nicht in dieser Größe. Er mochte auch keine brennenden Vampire, besonders nicht vor seinen Augen.
Nein, er mochte nach diesem Ritual Respekt ohne Ende für Jirka hegen. Doch momentan überwog die Vorsicht und der Respekt vor dem Feuer.
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