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Drachenfest: Das Schauspiel
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Vladimir Drakuvicz
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 29.07.2007
Beiträge: 947
Wohnort: Düsseldorf

BeitragVerfasst am: 20.10.2010, 23:12    Titel: Antworten mit Zitat

Vladimir begegnete Nastassjas empörten Blick mit einem hämischen Grinsen und einem verachtungsvollen Kopfnicken in Richtung der gerade Gehenden.

Das der Regent das Fest mit Applaus würdigte, war für Vladimir die Bestätigung auf die er gewartet hatte, mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck stimmte er ein.

Er lehnte sich gerade wieder in seinem Stuhl zurück, als sich nur zwei Sitze neben ihm der Ratsherr der Brujah erhob. Der Tzimisce fixierte den Gelehrten als dieser vor den Ancilla kniete und sich dann kurz vor dem Regenten auf die Knie niederließ.
Als Zalek dann im Vorbeigehen ihm und dem Ratsherrn Marketa zunickte, entblößte Vladimir seine Fänge, wie eine Raubkatze die einen Konkurrenten aus ihrem Revier vertreibt.
Voller Hohn und offen gezeigtem Hass sah er den Brujah an und verfolgte dann, voller Genugtuung, dessen demonstrativen Rückzug.

Sobald er bemerkte, dass der Regent ihn und die anderen Neugeborenen der Tzimisce tatsächlich persönlich mit einem Nicken bedachte, ließ er sich von seinem Stuhl aus auf die Knie fallen und senkte den Kopf. Den Blick auf den Boden gerichtet, wartete er einige Momente lang ab bevor er sich wieder auf seinen Platz begab. Langsam blickte er hinauf in den nächtlichen Himmel über ihm.

Wie lange mochte es ihm noch gelingen die Kreaturen dort oben aus seinem Kopf fernzuhalten, zu ignorieren?
Besorgt senkte er wieder den Blick. Es wurde Zeit das er von hier wegkam.
_________________
Die Welt ist nur ein Durchgang voller Leiden.
Wir sind die Pilger, kommen, wandern, scheiden;
Tod ist das Ende jeglicher Beschwer.
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Nastassja Werenskij
Tzimisce, Neugeborene


Anmeldedatum: 26.06.2007
Beiträge: 649

BeitragVerfasst am: 21.10.2010, 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

Das Kopfnicken und Grinsen ihrer Clansbrüder schien die Verwunderung der Rothaarigen nicht aufzuklären, denn ihr Blick blieb so fragend, wie er war. Eigentlich verstärkte sich die Irritation eher noch. Doch lange Verständigungen auf diese Weise kamen nicht zustande. Der Ratsherr der Brujah erhob sich ebenfalls und machte sich aus dem Staube. Nastassja verfolgte seinen Abzug mit missgünstig verkniffenen, mittlerweile gereizt stechenden Blicken.

Rasch hielt sie eine nochmalige Inspektion der Sitzreihen ab, um weitere Flüchter ausfindig zu machen, sollte es denn welche geben. Bis jetzt war dem nicht so, was statt Zufriedenheit nur trockene Verstimmung auf dem Antlitz der Adligen hinterließ.

Wie auch Vladimir, verließ Nastassja ihren Stuhl zum zweiten Mal an diesem Abend um niederzuknien. Das Lob des Regenten, über ihr Haupt ausgeschüttet, nahm sie voll Demut entgegen und richtete das Gesicht untertänig zu Boden. Als der Moment ausgeklungen war und das Mädchen sich wieder erhob, tat es dies jedoch nicht ohne die Erhabenheit eines gewissen Stolzes, den die Anerkennung des Prinzregenten mit sich brachte und kehrte in den Stuhl zurück.
Ihr Augenmerk wanderte nun ruhiger über die Zuschauer, so als wollte sie etwas von weit sachlicherem Belang abschätzen, als das Davonlaufen ihrer Gäste. Die geduldig knienden Sterblichen waren in jene Musterung mit inbegriffen.
Wie Schlachtvieh mussten sie nach dem vorgetragenen Stück inmitten derer wirken, die das Sterben ihrer Anverwandten zur Belustigung beobachtet hatten. Jetzt, wo sie so nah waren, erfüllte der Geruch ihres Schweißes die Luft. Angstschweiß, Schweiß aus der Anstrengung. Dies spiegelte sich auch auf den Gesichtern der Sterblichen wieder, so sehr sie auch bemüht waren, gar nicht aufzufallen und eins mit dem Erdboden zu werden. Einige von ihnen zitterten am ganzen Körper wie vom Schüttelfrost gepackt, anderen stand ein zufriedener, ja entspannter Ausdruck auf den Zügen. Beides schloss sich auch nicht gegenseitig aus. Und so wechselten sich manisches Grinsen und entsetzte Blicke auf manchem Gesicht regelmäßig ab.
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Dragos
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 11.12.2008
Beiträge: 266

BeitragVerfasst am: 23.10.2010, 16:24    Titel: Antworten mit Zitat

Schaffte es auch der erste Applaus nicht, Dragos' Gier nach Anerkennung zu befriedigen und ein Lächeln in sein Gesicht zu zaubern. So brach er doch mit einem selbstzufriedenen Gesichtsausdruck auf die Knie, als er nicht nur Boraczosicz' Lächeln, sondern auch noch eines ganz speziellen, winzig kleinen Fetzens Aufmerksamkeit gewahr wurde.
Als er sich schließlich wieder erhob, zierte noch immer ein ganz zauberhafter Ausdruck seine Züge und die folgenden Worte troffen zuckersüß und wohlüberlegt unter seiner Engelsmaske hervor:
"Wir hoffen sehr unsere Darbietung hat ihnen gefallen und sie gleichermaßen erfreut und bezaubert, verehrte Gäste und Zuschauer."
Noch einmal verbeugte er sich in die Runde, dann erst ging er auf seinen Platz zurück.
Nastassja, die sich auf den Weg zur Bühne gemacht hatte und an ihm vorbeikam, flüsterte er ihr kurz einige Worte zu. Die ganze Zeit unter konnte oder wollte er den zufriedenen Ausdruck auf seinen Zügen nicht unterdrücken. Dies schlug sich auch in seiner letztlichen Sitzhaltung nieder, die über die Maßen entspannt war. Ein Vergleich mit seiner vorherigen, zum zerreißen gespannten und doch unruhigen, Haltung hätte faszinierendes hervorgebracht.
Er hatte nun die Hände im Schoß gefaltet, anstatt die Lehnen zu umklammern, seine Beine knickten unter der Sitzfläche des Stuhles weg und waren nicht länger am Boden festgewachsen. Nicht zuletzt wanderte sein Blick nicht mehr ständig zu den Gästen und der Prominenz. Er gönnte es sich nun, die Gäste etwas genauer zu begutachten und die entsetzten Gesichter der anderen Clans zu studieren.
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Mensch
???


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Beiträge: 40
Wohnort: Prag

BeitragVerfasst am: 24.10.2010, 13:08    Titel: Antworten mit Zitat

Der pralle Bauch des Abgesandten aus Příbram bebte als Resultat eines glucksenden Lachens, welches das Schlachtfest auf der Bühne des Innenhofes auslöste. Er schien sich köstlich zu amüsieren, dass einzige was ihm vielleicht fehlte um das Unterhaltungsprogramm für ihn zu versüßen, war eine satte Mahlzeit. Gierig musterte er die Schauspieler die sich nun auf die Knie begeben hatten. Zwischen seinen ausgefahrenen Fängen, schnellte seine Zunge hervor und fuhr langsam und genüsslich über Ondrejs wulstige Lippen. So als würde es zum Schauspiel gehören das die Prager Tzimisce hier hatten vorführen lassen beobachtete er ebenso gebannt die unterschiedlichen Reaktionen, die Hände vor seinem Bauch verschränkt.

Sein Sitznachbar, der androgyn wirkende Abgesandte aus Jindřichův Hradec, hatte die ganze Zeit über mit einem professionellem Interesse zuerst die Szlachta Darsteller beobachtet und dann enttäuscht mitangesehen wie alle diese authentischen Figuren noch auf der Bühne den Tot fanden. Doch seine Züge hellten sich wieder auf als der Vorhang die meterhohe Kreatur enthüllte. Er legte den Kopf ein wenig schief, so als wolle er das Werkstück noch einmal aus einer anderen Perspektive betrachten.
Den Abzug einiger Mitglieder der Prager Kainitengesellschaft quittierte er mit verständnislosen Blicken. Hatte ihnen dieses Spektakel etwa nicht gefallen ?
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Asmund Ragnarson
Gangrel, Ancilla, Geißel


Anmeldedatum: 15.07.2008
Beiträge: 307
Wohnort: Exil

BeitragVerfasst am: 24.10.2010, 14:42    Titel: Antworten mit Zitat

Ein schlichter Geist erfreut sich schnell an schlichtem Werk. Vielleicht lag es daran, dass Asmund nicht in Jubel ausgebrochen war als Jirka seinen waghalsigen Feuertanz präsentiert hatte. Das rote zwielichtige Schein schien den Gangrel verwirrt zu haben, zumindest irritierte er ihn, sodass er die Gestalt des Drachen eher am Rande wahrgenommen hatte. Dennoch kam er nicht ohnehin Jirka respektvoll zu zunicken, denn eine solche Demonstration des Mutes verdiente eine Anerkennung...wenn auch eine stumme.

Doch was ihn wahrhaft fesselte, das sollte nun folgen. Inszenierte Schlachten, Getöse und Getümmel und alles gepaart mit soviel Blut, dass er es selbst nicht vergießen könnte. Begeistert starrte er auf die Bühne, dem Schauplatz eines ebenso fantastischen wie abstoßenden Spektakels. Gebannt sah er Klauen in Fleisch schlagen, Haut sich von Muskeln schälen und wie Zähne bis auf die Knochen bissen. Es war ein Gemetzel, kein Kampf...es war nicht...fair. Doch diesen Aspekt ignorierte Asmund einfach und freute sich an dieser einfachen, heroischen Darstellung einer Schlacht aus vergangenen Tagen.

Nur als die tierhaften Gangrelkrieger die Bühne betraten, schien seine Begeisterung zu verebben und für einige Momente war Verwirrung und auch Unmut in den blutroten Augen zu erkennen. Doch diese Zweifel legten sich schnell und die Anstrengungen des Denkens fielen einfach von ihm ab, wie Fallobst. Und er bellte laut wie ein aufgeregtes Tier als die große Apparatur zum Vorschein kam und einem Henker gleich die Frevler tötete.

Mit offenkundiger Begeisterung applaudierte der Gangrel als das Spektakel sich dem Ende zuneigte. Seine gutturale Stimme war laut, hallte durch den Hof, wenn auch unbeabsichtigt. Offensichtlich verwundert beobachtete er, wie Voylech und die Brujah einfach zu gehen versuchten...als wäre es...langweilig. Er verfolgte Voylech mit dem Blick, drehte sich sogar um, damit er den Nosferatu weiter beobachten konnte.

„Was zum Teufel machst du denn da?“ sprach er zu selbst, doch sicher konnte Eliska es hören. Die Ereignisse dieser Nacht waren höchst seltsam und gaben dem Nordmann einige Rätsel auf.
_________________
Grimmetaten erwachet! Auf zu Zorn, auf zu Verderben und blutig Morgen!
-Der Herr der Ringe-
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Mensch
???


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Beiträge: 40
Wohnort: Prag

BeitragVerfasst am: 24.10.2010, 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

Auch dem Werwolfpranken präsentierenden Besucher aus Slaný war nicht entgangen, was auf der Bühne geschah. Mit seiner nie endenden, krampfhaft wirkenden Neugierde hatte er die Geschichte mit ihren Beschreibungen angehört und auch das Treiben der Schauspieler beobachtet. Wenn man sie denn so nennen konnte. Ein dünnes Lächeln versuchte sich dann und wann auf seine Miene zu stehlen, die immer wieder dagegen ankämpfte, als würden solche Regungen das besessene Starren seiner stechenden Augen stören.

Wie sich das Geplänkel in immer höhere Wogen der Grausamkeit schaukelte, konnte man eine wachsende Anstrengung auf seinem Gesicht ausmachen. Es schien ihm immer schwerer zu fallen, sich die Regungen auf der Bühne und die Geschichte, die sie darstellten, einzuprägen. Man konnte fast meinen, er steigere sich in dieses Unterfangen absichtlich hinein um nicht darüber nachdenken zu müssen, was er mit ansah.
Ein heftiges Schlucken durchbrach die Konzentration letztlich vollends. Wie aus Angst, dass es jemand bemerkt haben könnte, huschten die Augen des Abgesandten hektisch durch die Reihen seiner Sitznachbarn, dann auch durch die übrigen. Für den geübten Beobachter wirkte es wahrlich nicht, als hätte er Mitleid mit den armen Kreaturen, deren Blut das Holz der Bühne aufweichte. Dafür schien er zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Schweiß rann seine Stirn herunter, seine Blicke wurden noch hektischer als sie es ohnehin schon waren. Jetzt schienen sie auch nicht mehr allzu viel von dem zu behalten, was sie sahen. Hatte er etwa Angst? Doch wovor?

Gegen Ende der Vorführung beruhigte sich die Haltung des blassen Mannes wieder und er hörte beinahe mit der alten Konzentration zu. Bewegungen wurden auf der Tribüne sichtbar, als einige der Einheimischen sich davon machten. Ein Ereignis, das höchstes Interesse einforderte. Und wenn nicht von ihm, von wem dann? Akriebisch musterte der Diener, der sich nicht einmal vorgestellt hatte, die Gehenden. Dann spähte er durch die Sitzreihen hindurch zum Prinzregenten der Domäne. Wie reagierte der Drachenherrscher wohl auf so eine Frechheit? Stand so etwas hier in Prag vielleicht an der Tagesordnung? Konnte hier jeder tun, was er wollte?

Zuletzt fuhr er in sich zusammen, als Vladimir einige Meter von ihm entfernt den Letzten der Gehenden mit einem Gewitter kainitischen Zorns überschüttete. Was der Regent seinen Untertanen da auch zugeraunt haben mochte, es war wohl besser, den Kopf vorerst unten zu halten, bis die Untoten sich beruhigt hatten.
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Mensch
???


Anmeldedatum: 27.05.2008
Beiträge: 40
Wohnort: Prag

BeitragVerfasst am: 24.10.2010, 18:39    Titel: Antworten mit Zitat

Die kalte Gesandte aus Melnik verfolgte das Stück zu Beginn mit der gleichen abwesend kalten Distanz, die sie allem gegenüber hegte…nur daran, dass sich ihre Augen hin und her bewegten konnte man erkennen, dass sie dem ganzen folgte und nicht wirklich geistig an einem ganz anderen Ort weilte. Je weiter das Gemetzel auf der Bühne aber fortschritt, desto mehr Anteil schien sie zu nehmen…zumindest legte sie den Kopf eine Spur schräg, als einer der Ritter mit besonderer Agonie starb, ihr Ausdruck wurde geradezu verträumt, während sie auf die rote Lache sah und ein zartes Lächeln breitete sich um ihre blassen Lippen aus, als verkündet wurde, auf welch engem Raum der Toreador die Gastfreundschaft der Drachen für lange Zeit erfahren würde. Dass einige der Gäste aus Prag früher gegangen waren hatte sie offenbar gar nicht gemerkt.

Das konnte man von dem Adligen aus Milan Boleslav nicht behaupten, dessen Blick aber öfter zwischen der Bühne und dem Publikum hin und her gewandert war, als gäbe es vor allem bei letzterem doch interessantere Dinge zu sehen. Auch wenn er durchaus versuchte, darin subtiler zu sein als der neugierige Diener. Das Stück selbst betrachtete er recht distanziert, wenn auch interessiert. Auch wenn er schon nach kurzem eine Braue hochzog, als gäbe es vielleicht etwas, das er kritisieren würde…obwohl es sicher nichts mit den getöteten Schauspielern zu tun hatte, denn Entsetzen oder Mitleid suchte man auf seiner Miene vergeblich, wenn man denn suchte. Als er bemerkte, dass sich einzelne Mitglieder der Domäne erhoben, um schon früher zu gehen, erschien eine steile Falte zwischen seinen Brauen, und er warf denen Gehenden einen Blick hinterher, der ziemlich offen zeigte, dass er überhaupt nichts davon hielt, eine solche Veranstaltung vorzeitig zu verlassen.

Die verschenkte Widergängerin beobachtete das Schauspiel von ihrem Platz bei den anderen Geschenken interessiert, auch schienen die Szlachta ihr besonderes Interesse zu haben, denn wenn man sie beobachtete, konnte man fast meinen, dass i die körperlichen Veränderungen der Schauspieler fast mehr von ihrer Aufmerksamkeit in Anspruch nahmen als das mörderische Gemetzel selbst. Aber vielleicht wollte sie davon auch nicht so viel sehen und hatte eine gewisse Übung darin, daran vorbei zu sehen…aber wie es sich damit tatsächlich verhielt, war nicht zu sagen. Angesichts des Ungetüms, auch wenn es nur eine Puppe war, weiteten sich ihre Augen kurz vor Überraschung, und zumindest während des Kampfes der Gangrel gegen das Monstrum schien die Geschichte sie doch gefangen genommen zu haben, spätestens an der Stelle an der die Tiere durch das Maul verschlungen wurden. Schließlich folgte ihr Blick den Menschen, die von der Bühne gingen und dort auf die Knie fielen nur kurz...und ohne Mitgefühl, so als…wäre sie sowenig eine von ihnen wie die Untoten, die sich hier versammelt hatten.
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Jirka
Tzimisce, Neugeborener


Anmeldedatum: 11.03.2007
Beiträge: 920

BeitragVerfasst am: 24.10.2010, 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

Die Reaktion des Ahnen ließ ein etwas ungläubiges Lächeln über sein Gesicht huschen, und er zwinkerte kurz, als müsste er sich versichern, dass seine Augen ihn nicht täuschten. Aber als er den Blick des Regenten kurz auf jedem der Neugeborenen Tzimisce ruhen sah…spürte…tat er es den anderen beiden mit einer kleinen Verzögerung nach und sank von seinem Stuhl hinunter auf die Knie. Auch wenn das das Lächeln schlagartig verschwinden ließ und er die Zähne aufeinander biss, sobald seine verbrannten Fußsohlen wieder mit Gewicht belastet wurden. Andererseits war das wohl ein geringer Preis, zumindest seiner Meinung nach. Gerade als er den Kopf wieder hob, sah er, wie der Ahn Rabenfeld und Korenan etwas sagte, und betrachtete die beiden Ancillae für den kurzen Moment, den er noch auf den Knien verbleiben konnte. Er hätte zu gerne gewusst, was ihnen gesagt worden war. Sich wieder auf seinen Stuhl zu begeben, kostete ihn zuviel Anstrengung und so konnte er die Reaktion der beiden nicht mehr direkt verfolgen.
_________________
"Gegen Intrigen und die Politik
hilft nicht einmal der stärkste Zaubertrick"
(`Spottlied auf die harten Wanderjahre´, ASP)
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Nastassja Werenskij
Tzimisce, Neugeborene


Anmeldedatum: 26.06.2007
Beiträge: 649

BeitragVerfasst am: 24.10.2010, 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

Sobald nach der Flucht und den Blicken des Regenten wieder Ruhe einzukehren begann und Dragos die Bühne verließ, erhob Nastassja sich aus ihrem Stuhl und machte sich auf den Weg, seinen Platz dort einzunehmen. Sie erklomm die erhöhte Position, und hielt den Blick forschend gesenkt, so als wollte sie darauf achten, wohin sie trat. Mit jedem Schritt tauchten ihre Holztrappen aber doch einige Millimeter in das klebrige Gemisch aus Blut und Fleisch, das die Bühne bedeckte, es war gar nicht zu verhindern. Als sie endlich in der Mitte angekommen war, beleckte sie sich die Lippen und wand sich der Menge zu. Der verbliebenen Menge, musste man wohl sagen. Laut und deutlich hob sie an, das Gesicht von einem herzlichen Lächeln geziert.

"Hochverehrter Prinzregent, verehrte Ancillae, verehrter Rat, geschätzte Vasallen und Freunde der Domäne. Mit diesem Einblick, mit dieser Erinnerung, an den glorreichen Triumph der Drachen, welcher ihre goldene Herrschaft zurück an diesen Ort brachte, soll dieser Festabend enden.

Möge das Geschehene den Widersachern und Feinden der Tzimisce, ob insgeheim oder öffentlich"
ihr Gesicht verzog sich dabei abgestoßen und der Blick huschte über die leeren Sitzplätze "ein Zeichen und ein Versprechen für die Ewigkeit sein: Dass der Clan der Drachen diese Lande niemals verlassen und auf ewig behüten wird; wer sich ihm aber entgegen stellt, sein eigenes Blut zwecklos vergießen und das Land damit nähren wird.

Es war uns eine Ehre, Euch als unsere Gäste zu empfangen."
bei diesen Worten streckte sie die Arme über die Anwesenden aus und ihr freundliches Lächeln war zurück. Die deutliche Betonung auf dem Wörtchen "Euch" war nicht zu überhören.

"Um die Verbundenheit der anwesenden Kainiten unter dem Banner der Tzimisce zu bekräftigen, eröffne Ich hiermit ohne weitere Umschweife das Mahl, zu dem ein jeder herzlichst eingeladen ist. Unserem geliebten Prinzregenten gebührt der erste Bissen."

Die Rothaarige deutete anbietend über die Sterblichen in der Mitte der Festgemeinschaft, dann klatschte sie zweimal kräftig in die Hände, sodass der Laut über den Burghof schallte und kniete nieder um abzuwarten, bis der Ahn in der einen oder anderen Form von seinem Recht Gebrauch gemacht hätte. Wie auf ein geheimes Kommando hin hob sich ausgerechnet der Kopf jener Schauspielerin, welche die Tremerehexe Isabeau verkörpert hatte. Mit ängstlichen Augen starrte sie in den Himmel, sodass ihre nackte Kehle dem Herrscher Prags entgegen blitzte. Die unruhige Atmung der Frau ließ den Hals immer wieder leicht zucken.
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Pavel Marketa
Kappadozianer, Ancilla; Hüter d. Wissens


Anmeldedatum: 19.03.2007
Beiträge: 555

BeitragVerfasst am: 27.10.2010, 22:14    Titel: Antworten mit Zitat

Als der Regent gesprochen und die Geschenke in Empfang genommen hatte war die Miene des Kappadozianers die eines Toten gewesen, kalt, ruhig und ausdruckslos. Erst als die Dame sich selbst präsentierte zeigte sich so etwas wie Anerkennung in seinem Blick. Diese verschwand jedoch schnell und kehrte auch bei der Rede des Regenten nicht wieder. Die bleichen Hände ruhten reglos auf dem Schoß und erst als um ihn herum einige Schreie erklangen rührte der Ratsherr sich und ließ seinen Blick über die restlichen Anwesenden wandern. Dann hob er seine feingliedrigen Hände und schlug sie so zusammen das ein leises Klatschgeräusch ertönte, das jedoch relativ schnell nachließ.

Dann wandte er seine Aufmerksamkeit zu den aufgeschichteten Holzscheiten. Erst konnte man nichts von den Gefühlen des Totengräbers erkennen, doch als der Fackelträger auftauchte ballten sich seine Hände zu Fäusten. Die Neugier die sich in seinem Antlitz bei dem Anblick der verschlungenen Narben auf Jirkas widerspiegelte wich rasch der Anspannung als das Feuer entzündet wurde. Wie in Trance folgte sein Blick dann dem Drachen wie er sich einem ihrer größten Feinde stellte. Als der Tanz vorbei war wartete er nicht die Reaktion der anderen Gäste ab ehe er applaudierte.

Als sich erneut die Stille über die Gäste ausgebreitet hatte lehnte Pavel sich in seinem Stuhl zurück, die Finger lagen, ineinander verschlungen, auf seinem Schoß. Aufmerksam wanderten die grünen Augen umher, die anderen Anwesenden musternd, solange bis die hohe Stimme Dragos erklang und er diesem sein Interesse schenkte. Es schien den blassen Kainiten auch wirklich zu interessieren, denn er hatte seinen Blick die ganze Zeit auf die Bühne gerichtet und jene die auf ihn achteten würden feststellen das er hin und wieder nickte oder aber sich seine Stirn in Falten legte. Die Augen des Grabräubers leuchteten auf als er die missgestalteten Wesen auf der Bühne sah. Kein Abscheu zeigte sich in seinem Gesicht, lediglich der Durst nach Wissen da ihm etwas ungewöhnliches, ja schon unnatürliches gezeigt wurde. Fragen schossen dem Kappadozianer durch den Kopf während er dem morbiden Schauspiel weiter zusah. Doch auch diese Darbietung war nur allzubald vorbei. Erst als die ersten Geräusche, diesmal kein Applaus, an Pavels Ohren drangen schien sich dieser wieder seiner Umgebung bewusst zu werden. Nach der Quelle dieser Laute suchend wandte er sich den anderen Neugeborenen zu und sah wie sie scheinbar mit sich selbst kämpften und dann fluchtartig die Festlichkeit verließen. Die braunen Haare bewegten sich leicht als er den Kopf schüttelte und so sein Unverständnis zum Ausdruck brachte.

Der rothaarigen Tzimisce gelang es schließlich seine Aufmerksamkeit zurückzuerlangen. Die Aussicht auf ein Festmahl schien dem Kappadozianer nicht zu missfallen denn er zeigte eines seiner seltenen Lächeln.
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Victor vom Rabenfeld
Lasombra, Ancilla


Anmeldedatum: 02.07.2004
Beiträge: 738
Wohnort: Frankfurt am Main

BeitragVerfasst am: 22.12.2010, 14:24    Titel: Antworten mit Zitat

Victor hatte es sich auf dem ihm zugewiesenen Platz so gemütlich wie möglich gemacht, der Lasombra rechnete mit einem langen, zäh dahinfließenden Abend und seine Vorfreude auf die angekündigten Spektakel hielten sich vorsichtig ausgedrückt in Grenzen. Man müsste einen Mönch finden, der ganz kleine Buchstaben schreiben kann, dann könnte man sich für solche Veranstalltungen eine dieser griechischen Tragödien in ein kleines Buch kopieren lassen... Victor musste bei der Vorstellung schmunzeln.
Aber dann begann auch schon der erste Akt dieser nicht enden wollende Komödie, die von den Tzimisce als großes Fest angekündigt war und Victor wurde nicht enttäuscht, es begann damit, das irgendwelche unbedeutenden Narren aus der Provinz Tand und Trödel als Gastgeschenk ablieferten. Obwohl er sich eingestehen musste, dass er das eine oder andere Stück gerne in seiner eigenen Zuflucht aufgestellt hätte. Der nun folgende Feuertanz wirkte wahrlich spektakulär, er verstand den tieferen Sinn nicht wirklich, aber es sah schon mehr als tollkühn aus, was der Tzimisce dort präsentierte, obwohl es Victor lieber gewesen wäre, wenn er mit etwas anderem als Feuer getanzt hätte.
Der Lasombra hasste das Feuer und nicht erst, seit er zu einem Wesen der Nacht geworden war, Victor war noch nie ein großer Freund von Feuer gewesen, wusste er doch nur zu gut, was ein kleines Feuer alles anrichten konnte. Ein weiteres schmunzeln stahl sich auf seine Lippen, als er wie durch Zufall die junge Rose im Publikum erblickte...
Eigentlich hätte man doch auch eine Frau tanzen lassen können, vielleicht ja Nastassja, leicht bekleidet... sicherlich hätte er den tieferen Sinn der Darbietung dann nicht besser verstanden, aber tanzende Frauen waren ihm einfach sehr viel lieber als Feuer...

Für einen Augenblick war er völlig mit sich und seinen Gedanken beschäftigt, dass er nicht mal mitbekommen hatte, dass der kleine Vampir die Bühne betreten hatte und so zeichnete sich für einen kurzen Moment eine Mischung aus Überraschung und Ekel auf seinem Gesicht ab, als er aus seinen Gedanken von hübschen tanzenden Frauen gerissen wurde und ein kleines Kind sehen musste.

Man konnte den Drachen einen gewissen Sinn für Humor nicht absprechen, ein kleines Kind wollte den anwesenden Gästen eine Geschichte von vergangenen Tagen erzählen und eines war sicher, für eine gute Geschichte war Victor immer zu haben, die Gedanken an tanzende Schönheiten waren vorerst vergessen und er lauschte gebannt, was der kleine Vampir wohl zu berichten hatte.
Als dann auch noch echte Schauspieler die Bühne betraten, war Victor völlig begeistert, wer den Lasombra beobachtete konnte innerhalb von wenigen Augenblicken eine ungewöhnliche Wandlung wahrnehmen, der gelangweilte Ausdruck seines Gesichtes wich fast schon kindlicher Vorfreude.Der Kleine hatte nicht zuviel versprochen, die Geschichte hatte alles, was eine gute Geschichte brauchte, es gab einen Schurken, es gab tapfere Helden und es gab sogar noch eine hübsche Dame. Victor folgte dem Schauspiel gebannt, und obwohl er das viele Blut für etwas übertrieben hielt, so wollte er doch wissen, wie das Ganze wohl ausgehen würde.
Als dann die Feuerkugel geschwungen wurde, zuckte er auf seinem Stuhl deutlich zusammen. Victor ging völlig in dem Schauspiel auf und es kostete ihn einiges an Konzentration um nicht laut aufzuschreien um die Schauspieler anzufeuern. Bis zum letzten Moment fieberte er noch mit der Hexe mit und war um so enttäuschter, das sie den Kampf nicht gewonnen hatte...
Natürlich war es töricht anzunehmen, das die Hexer das Schauspiel gewinnen würden, aber das wäre sicher ein Schauspiel geworden, über das man noch in vielen Jahren gesprochen hätte.

Victor stimmte in den Applaus des Regenten ein, es war nicht alles nach seinem Geschmack gewesen, aber schließlich war das hier ein Fest der Drachen und man konnte froh sein, das sie nicht anfingen unschuldigen Menschen bei vollem Bewusstsein auf der Bühne zu häuten, oder was auch immer Tzimisce sonst so bei ihren Festen zur Belustigung der Gäste vortrugen.

Mit Verwunderung musste er feststellen, das wohl einige der anderen Gäste nicht ganz so erfreut über das Schauspiel waren. Entweder waren die Kainiten besonders mutig, oder einfach nur ziemlich dumm, aber sie zeigten den Gastgebern des Festes sehr genau, was sie von ihnen und ihrem Schauspiel hielten. Ob es klug war den Regenten so offen zu verärgern würde sicher noch Gesprächsstoff für kommende Nächte liefern, aber auch die Reaktion des Regenten war nur zu verständlich. Victors Miene verfinsterte sich kurz nachdem der Regent seine Wünsche geäußert hatte. Es sollte ein Fest werden, ein Fest der Drachen, und auch wenn er nicht unbedingt gerne zu dem Fest gekommen war, so hatte er doch nicht damit gerechnet, dass er am ende wieder arbeit mit ein paar Neugeborenen hatte... Aber darum würde er sich erst in einigen Nächten kümmern...

Das anschließende Festmahl hatte keinen wirklichen Reiz mehr für Victor und er strahlte jetzt auch eine Aura aus, die jedem schon von Weitem deutlich machte, das er nicht für ein Gespräch zu haben war... besonders kein Gespräch über zwei törichte Neugeborene...
_________________
Ich bin die Macht, die im Dunkeln dir deine Träume stiehlt
Ich bin der Wind, der den Schmerz in deine Seele säht
Ich bin die Lust, die im Spiegel mit deinen Tränen spielt
Ich bin dein Schatten, der dir folgt wohin du gehst
© Unheilig
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