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Giftpflanzen

 
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MeisterGrundel



Anmeldedatum: 14.10.2004
Beiträge: 2464

BeitragVerfasst am: 29.03.2006, 02:03    Titel: Giftpflanzen Antworten mit Zitat

Ein kleiner Fundus für Kainiten mit Kräuterkunde (allerdings vom heutigen Wissensstand aus, und natürlich kennt nicht jeder Kainit mit paar Pünktchen in Kräuterkunde alles), von einem Spieler vor einiger Zeit zusammengestellt und von mir auf die wichtigen Bestandteile zusammengekürzt, ab jetzt spricht er:

Giftpflanzen werden zur groben Orientierung in drei Gruppen eingeteilt:

1.) Stark giftige Pflanzen

führen zu gefährlichen oder tödlichen Vergiftungen, wie Seh- oder Kreislaufstörungen bis hin zu Atem- oder Herzstillstand. Schon die Berührung oder der Verzehr kleinster Mengen kann schwerste Schäden verursachen. Die beliebte Kübelpflanze Engelstrompete gehört in diese Gruppe, ferner Eisenhut (wird oft als giftigste Pflanze Europas bezeichnet; die Wirkstoffe können auch über die Haut eindringen), Herbstzeitlose, Seidelbast, Lebensbaum und Tollkirsche.

2.) Giftige Pflanzen

verursachen schwere Vergiftungen, wenn sie berührt oder verzehrt werden. Hierzu zählen Lupinen, Maiglöckchen, Efeu, Fingerhut, Pfaffenhütchen und Oleander. Vergiftungen durch Eiben sind bei Menschen eher selten. Bei Pferden reichen dagegen schon geringste Mengen, um tödlich zu wirken..

3.) Schwach giftige Pflanzen

führen zu eher leichten Befindlichkeitsstörungen wie Hautreizungen oder Erbrechen. Blauregen, Ginster und Schneeball werden zu dieser Gruppe ebenso gerechnet wie die sog. phototoxischen Pflanzen. Letztere können bei Berührung in Zusammenhang mit UV-Strahlen (Sonnenlicht) zu Hautschäden führen (Herkulesstaude, Weinraute, u. a.).

Auf einen Blick

1.) Stark giftige Pflanzen

Pflanze giftige Pflanzenteile
Eisenhut (Aconicum) ganze Pflanze, besonders Wurzeln und Samen
Engelstrompete (Datura) ganze Pflanze, besonders Samen
Herbstzeitlose (Colchicum) ganze Pflanze, besonders Wurzeln (Knollen) und Samen
Kartoffel (Solanum) alle oberirdischen Teile, besonders Beeren (oberirdische Früchte)
Lebensbaum (Thuja) Zweigspitzen, Zapfen
Nachtschatten (Solanum) ganze Pflanze, besonders Beeren
Seidelbast (Daphne) ganze Pflanze, besonders Beeren, Samen, Rinde
Tollkirsche (Atropa belladona) ganze Pflanze, Vergiftungen besonders häufig durch süße(!) Beeren
Wunderbaum (Ricinus) kaffeebohnen-ähnliche Samen

2.) Giftige Pflanzen

ganze Pflanze giftige Pflanzenteile
Eibe (Taxus) ganze Pflanze
Fingerhut (Digitalis) ganze Pflanze, besonders Blätter
Goldregen (Laburnum) ganze Pflanze, besonders bohnen-ähnliche Schoten
Liguster (Ligustrum) Rinde, Blätter, besonders Beeren
Lupine (Lupinus) Samen
Maiglöckchen (Convalaria) ganze Pflanze, besonders Blüten, Beeren
Oleander (Nerius) ganze Pflanze
Pfaffenhütchen (Euonymus) ganze Pflanze, besonders rote Früchte
Alpenveilchen (Cyclamen) Knolle

3.) Schwach giftige Pflanzen

ganze Pflanze giftige Pflanzenteile
Blauregen (Wisteria) ganze Pflanze
Ginster (Cytisus) ganze Pflanze
Herkulesstaude (Heraclum) besonders Pflanzensaft in Verbindung mit Sonnenlicht
Schneeball (Viburnum) Rinde, Blätter, Beeren
Holunder (Sambucum) ganze Pflanze, besonders rohe(!) Früchte
Schneebe. (Symphoricarpus) weiße oder rosa Beeren

Einzelne starkgiftige Pflanzen und ihre Wirkungen:

Tollkirsche Atropa bella-donna

Familie: Nachtschattengewächse, Solanaceae
Verbreitung: Laubwälder, Waldränder, Europa, Asien, Nordafrika
Giftige Pflanzenteile: die ganze Pflanze
Hauptwirkstoff: L-Hyoscyamin
Giftigkeit: sehr stark giftig
Blütezeit: Juni - August
Früchte: August - September

Vergiftungen treten meist durch den Genuss von Beeren auf, diese schmecken angenehm süß. Die ersten Vergiftungserscheinungen können schon nach ca. 15 Minuten auftreten. Die Pflanzengifte können auch schon durch Kontakt mit der Haut aufgenommen werden.

Gewöhnlicher Wasserschierling Cicuta virosa

Familie: Doldenblütler, Apiaceae
Verbreitung: Europa, Sümpfe, Teichränder Gräben
Giftige Pflanzenteile: alle Pflanzenteile, besonders Stengel und Wurzelstock
Hauptwirkstoffe: Cicutoxin und Cicutol
Giftigkeit: sehr stark giftig
Blütezeit: Juli - August

Vergiftungserscheinungen mit Wasserschierling treten schon nach 20 Minuten auf. Übelkeit, Erbrechen und Krämpfe gehen in Schock und Bewusstlosigkeit über.

Gewöhnlicher Stechapfel Datura stramonium

Familie: Nachtschattengewächse, Solanaceae
Verbreitung: Europa, Asien, Afrika, Nordamerika, in Mitteleuropa zerstreut, Schuttplätze, Ödland, Wegränder
Giftige Pflanzenteile: alle Pflanzenteile, besonders Wurzel und Samen
Hauptwirkstoffe: L-Hyoscyamin, Atropin, L-Scopolamin
Giftigkeit: sehr stark giftig
Blütezeit: Juni - September
Vergiftungen mit Stechapfel treten meist beim Versuch auf die Pflanze als Droge zu missbrauchen. Es treten Übelkeit, Sehstörungen und zuletzt Atemlähmung auf. Kinder sind häufiger durch die Zierpflanze Engelstrompete gefährdet, die man als Kübelpflanze im Garten hält. Die Engelstrompete enthält die gleichen giftigen Substanzen und ebenfalls sehr stark giftig.

Gefleckter Schierling Conium maculatum

Familie: Doldenblütler, Apiaceae
Verbreitung: Asien, Europa, Ufergebüsche,Ruderalstellen, Wegränder
Giftige Pflanzenteile: alle Pflanzenteile,
Hauptwirkstoffe: Coniin
Giftigkeit: sehr stark giftig
Blütezeit: Juni - September

Die Pflanzengifte werden sehr schnell über die Schleimhäute und die Haut aufgenommen. Es kommt zu Gefühllosigkeit und Lähmungen, meist ohne Bewusstlosigkeit.

Gemeiner Seidelbast Daphne mezereum

Familie: Seidelbastgewächse, Thymelaeaceae
Verbreitung: Europa, Asien
Giftige Pflanzenteile: alle Pflanzenteile, besonders die roten Beeren und die Rinde
Hauptwirkstoff: Daphnin, Umbelliferon, Daphnetoxin, Mezerein
Giftigkeit: sehr stark giftig
Blütezeit: Februar - April
Früchte: Juni - August

Der Seidelbast blüht im zeitigen Frühling, bevor seine Blätter erscheinen. Die Samen in den roten Beeren sind ganz besondes giftig. Der Pflanzensaft ruft auf der Haut Rötungen und Blasenbildung hervor.

Pfaffenhütchen Euonymus europaea

Familie: Spindelbaumgewächse, Celastraceae
Verbreitung: Europa, Asien, in mitteleuropa verbreitet, Waldränder, Hecken und Raine
Giftige Pflanzenteile: alle Pflanzenteile, vor allem die Früchte
Hauptwirkstoffe: Evonosid, Evobiosid, Evomonosid
Giftigkeit: stark giftig
Blütezeit: Mai - Juni
Früchte: September - Oktober
Vergiftungen treten vor allem nach dem Genuß der Beeren auf. Es kommt zu Übelkeit, Krampfzuständen, Schock, blutigem Durchfall und Bewustlosigkeit

Riesen-Bärenklau, Herkuleskraut
Heracleum mantegazzianum

Familie: Doldengewächse, Apiaceae
Verbreitung: Heimat: Kaukasus, bei uns zum Teil verwilderte Zierpflanze
Giftige Pflanzenteile: Die ganze Pflanze, besonders der Saft
Hauptwirkstoff: Bergapten und Imperatorin mit phototoxischen Eigenschaften
Giftigkeit: giftig
Früchte: Juli - September

Bei Berührung mit der Pflanze und gleichzeitiger Sonneneinstrahlung kommt es zu stark juckenden Hautentzündungen. Häufig treten Blasen auf. Die Verletzungen gleichen Verbrennungen 3. Grades. So imposant diese Pflanze auch ausschaut (bis 3,5 m hoch), in einem Garten, in dem Kinder spielen hat sie nichts verloren.

Herbstzeitlose Colchicum autumnale

Familie: Liliengewächse, Liliaceae
Verbreitung: Süd-, West-, und Mitteleuropa
Giftige Pflanzenteile: die ganze Pflanze, besonders Knolle und Samen
Hauptwirkstoff: Colchicin
Giftigkeit: sehr stark giftig
Blütezeit: September-Oktober
Früchte: Mai - Juni
Colchicin ist hochgiftig, es beeinflusst die Zellteilung und löst Mutationen aus. Als Kapillargift ruft es Kreislaufstörungen, Schock und Atemlähmung hervor. Vergiftungen mit Herbstzeitlose müssen umgehend von einem Arzt behandelt werden.

Weißer Gemer Veratum album

Familie: Liliengewächse, Liliaceae
Verbreitung: Alpen
Giftige Pflanzenteile: die ganze Pflanze
Hauptwirkstoff: Protoveratin A und B, Germerin
Giftigkeit: stark giftig
Blütezeit: Juni - August
Der Germer kann sehr leicht mit dem Gelben Enzian verwechselt werden so lange er noch nicht blüht. Es kommt deshalb immer wieder zu tödlichen Vergiftungen. Der Gelbe Enzian wird zur Herstellung des berühmten Enzianschnapses verwendet.
Sicheres Unterscheidungsmerkmal ist die Anordnung der Blätter am Stengel. Beim Germer sind sie spiralig-wechselständig, beim Gelben Enzian gekreuzt-gegenständig angeordnet.

Maiglöckchen Convallaria majalis

Familie: Liliengewächse, Liliaceae
Verbreitung: Europa, in Mitteleuropa häufig, schattige Laubwälder
Giftige Pflanzenteile: alle Pflanzenteile, besonders Blüte und Frucht
Hauptwirkstoffe: Convallatoxin
Giftigkeit: sehr stark giftig
Blütezeit: April - Mai
Früchte: Juli - August
Durch die roten Beeren sind vor allem Kinder gefährdet. Aber auch bei Erwachsenen kommt es besonders in den letzten Jahren immer wieder zu Vergiftungen durch die Verwechslung der Blätter mit denen des Bärlauchs, die ähnlich aussehen. Die Pflanzengifte der Maiglöckchen können auch über die Haut aufgenommen werden. Es zeigen sich zunächst Übelkeit und Schwindel, später Herzrhythmusstörungen die schließlich zum Herzstillstand führen.

Roter Fingerhut Digitalis purpurrea

Familie: Rachenblütler, Scrophulariaceae
Verbreitung: West- und Mitteleuropa, Asien lichte Wälder, Kahlschläge, Zierpflanze im Garten
Giftige Pflanzenteile: alle Pflanzenteile
Hauptwirkstoffe: Purpureaglykosid A, Glucogitaloxin, u.a.m.
Giftigkeit: sehr stark giftig
Blütezeit: Juni - August
Digitalis ist eine der bestuntersuchten Pflanzenarten. Die typische Herzwirkung der Droge kommt durch die Digitalisglycoside, die in der Medizin Eingang gefunden haben. Bei Vergiftungen treten Pulsverlangsamung und Herzstillstand auf. Der verwandte "Großblütige Fingerhut" mit seinen schwefelgelben Blüten steht bei uns unter Naturschutz.

Blauer Eisenhut Aconitum napellus

Familie: Hahnenfußgewächse, Ranunculaceae
Verbreitung: Mittelgebirge Mitteleuropa, Alpen, Asien
Giftige Pflanzenteile: die ganze Pflanze
Hauptwirkstoff: Aconitin
Giftigkeit: sehr stark giftig
Blütezeit: Juni - August

Der Blaue Eisenhut zählt zu den giftigsten Pflanzen unserer Breiten. Das Gift kann schon beim Pflücken über die Haut aufgenommen werden und Entzündungen sowie schwere Vergiftungen hervorrufen. Vergiftungen mit Aconitum müssen umgehend in einer Klinik behandelt werden.

Gefleckter Aronstab Arum maculatum

Familie: Aronstabgewächse, Araceae
Verbreitung: Süd- und Mitteleuropa, Laubwälder
Giftige Pflanzenteile: die ganze Pflanze einschließlich der Beeren
Hauptwirkstoff: z.T. noch unbekannt, Aroin?
Giftigkeit: sehr stark giftig
Blütezeit: April - Mai
Früchte: Juli- September

Durch den Verzehr der leuchtend roten Beeren sind vor allem Kinder gefährdet. Der Kontakt mit dem Pflanzensaft kann eine heftige Dermatitis hervorrufen.

So, das wars mal mit dem kleine Pfanzengifte für Anfänger ;-P
Ich hoffe das Charaktere, welche sich mit der Flora beschäftigen, von nun an etwas mehr von den nicht ganz so lieblichen Gewächsen zu finden vermögen..


_________________
I can hear the sound of
violence long before it begins...

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Morri
Gast





BeitragVerfasst am: 29.12.2006, 13:07    Titel: Giftpflanzen Antworten mit Zitat

Upsi...überlesen *schäm*

Ich finde das eine der wichtigsten stark giftigen Pflanzen fehlt...der Schierling....wächst eigentlich so gut wie überall auf feuchten Wiesen und nicht zu trockenen lichten Wäldern sowie der Wasserschierling wie der Name sagt an Fluss und Teichufern.

Das Kraut sieht aus wie wilde Möhre oder glattblättrige Petersilie und man erkennt den Schierling, vor allem den Wasserschierling an roten Flecken die am bodennahen Stengel zu sehen sind.

Bei Wiesenschierling ist das nur sehr schwach, deswegen ist da die Gefahr der Verwechslung mit wilden Kräutern sehr gross.
Der Geschmack ist sehr schwach und..hm...nach nasser Katze. Also der Geschmack ist petersilienähnlich plus so wie nasses Katzenfell riecht.

Ein Giftkraut das so gut wie überall zu haben ist und von dem eine Messerspitze Kraut schon tödlich ist...siehe auch Schierlingsbecher...

Tiere wie Kühe und Ziegen die auf so verseuchtem Weidegrund fressen geben das Gift in die Milch ab...oft werden die Tiere noch nicht krank davon. Vor allem Ziegen sind recht giftresistent.
Dafür ist dann die Milch für den Menschen oft tödlich, man schmeckt es nicht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gefleckter_Schierling

Eine geringe Menge Wasserschierling wurde früher als Rauschverstärker ins Bier gemischt..auch andere giftige Pflanzen wurden dazu verwendet.
Vergiftungsfälle führten dann zum Bierreinheitsgebot.

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