[MeisterGrundel]

Unter Musikern und Unterhaltungskünstlern wird in einigen - gewiss nicht in allen - Tavernen der Stadt, beispielsweise im Bären, davon gesprochen, dass der Zigeuner Murjan und seine 2 Begleiter neulich nicht aufgetreten seien, ohne abzusagen, und man seitdem auch nichts von ihneng ehört hat. Ob ihnen etwas zugestoßen ist? Da war immerhin diese Geschichte mit dem Fest der Gräfin, auf dem sie nicht spielen wollten....

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Personen mit ausgezeichneten Kontakten militärischer Art könnten eine Information aufschnappen, derzufolge in den letzten Tagen eine Handvoll Söldner in der Stadt verschwunden seien. Es ist wohl eine hervorragende Zeit für die Dirnen....

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In letzter Zeit hört man bei Menschen jeden Status' und jedes Berufes manchmal Erzählungen von Kranken, die - meist von ihren Ärzten bereits als unheilbar und dem Tode geweiht abgeschrieben - auf schier wundersame Weise doch noch genasen und dem grimmigen Sensenmann von der Klinge sprangen. In diesem Zusammenhange wird auch ein kurioser Heiler erwähnt, der wohl seine dienstfreien Stunden während der Nacht nutzt, um gerade jene Patienten - mit Erfolg - zu behandeln. Man sagt, er sei stets gefällig in der Art eines typischen Arztes gewandet und spreche mit einem auffälligen Akzent.
Neider - hauptsächlich auch jene Mediziner, deren Heilungsversuche bei diesen Patienten keinerlei Früchte trugen - unken über den Medicus und warnen die, die sich seine Therapie angedeihen lassen, denn - so sagen sie - ein solches, Gottes Willen offensichtlich und eindeutig entgegengesetztes Wirken könne nur das Werk Satans sein und die so Geheilten müssten für ihre wiedererlangte Gesundheit mit ihren Seelen teuer bezahlen.

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violence long before it begins...

[MeisterGrundel]

In Spelunken niedriger Preisklasse machen Gerüchte die Runde, es hätten sich nach dem Fall des Kultes Hexenjäger in die Stadt begeben und würden dort nach dem Rechten sehen.
Manche behaupten, sie hätten schon welche mit eigenen Augen gesehen.

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Es hat den Anschein, als würde die Stadtwachen in letzter Zeit rabiater vorgehen als sonst, wenn man
gewissen Berichten Glauben schenken kann.
Dass ein Verbrecher geprügelt wurde und blutig auf der Straße liegenblieb, ist ja nun nichts Neues.
Aber in letzter Zeit kam es wohl oft vor, dass solche Opfer an der Schwelle des Todes standen, mit vielen gebrochenen Knochen,sodass für diese Menschen nur noch Aussicht auf ein Leben als Bettler besteht.
Augenzeugen, die eine solche Prügelstrafe mitbekommen haben, erzählen in allerlei Tavernen, die Wache frage nach dem Verbleib zweier ihrer Männer, die offenbar vermisst werden.

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Die Judithbrücke hat offenbar im letzten, harten Winter mehr abbekommen als erwartet.
Die Kälte halt Mörtel und Steine in großer Anzahl brüchig gemacht und springen lassen.
Ein Teil der Brücke wurde erst einige Jahre zuvor erneuert, da damals aber Eier sehr teuer waren,
die als Bindemittel für den Mörtel verwendet waren, hätte man die Mauern entsprechend dicke bauen müssen.
Da nun aber der Rest der Brücke noch vorhanden war, entschied man sich, die sonstige Mauernstärke beizubehalten. Das stellt sich nun als fehler heraus.
Zur Zeit sind Hühnereier aber verhältnismäßig billig, so dass der Stadtrat und die Bürgermeister von Prag nach Drängen und Unterstützungsangeboten einiger Händler, die die Brücke oft frequentieren, beschlossen haben, die Erneuerungsarbeiten jetzt zu beginnen, so dass man bei Wintereinbruch fertig ist.
Eine Truppe aus Stadtwachen wird des Nachts auf der Brücke Wache halten, um die Baumaterialien vor Dieben zu schützen.

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[MeisterGrundel]

Die angeblich gesichteten "Hexen"jäger sollen seit ein oder zwei Wochen in der Stadt sein.
Sie sind sehr gut organisiert und haben wohl schon das eine oder andere Gebäude unter Beobachtung gestellt.
Es kommt Sorge auf, dass hoffentlich keine unschuldigen Bürger belästigt werden.
Aber im Großen und Ganzen haben sich wohl nur die zu fürchten, die gesündigt haben.
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[MeisterGrundel]

Offenbar sind die Barden der Stadt auf die Thematik angesprungen.

In einigen Tavernen, die des Abends von Barden besungen werden, hört man - vielleicht mit einigen Variationen - ab und an dieses Lied:

Hexensucher, Hexensucher, wessen Knochen wirst du jagen?
Hexensucher, Hexensucher, welche Schuld wird dich nun laben?
suchst und suchst, doch findest nicht,
suchst und suchst, doch bleibst im Licht.

Hexensucher, Hexensucher, weißt du um das grosse Tier?
Hexensucher Hexensucher, es schläft, soviel verrat ich dir.
Suchst und suchst, auch in des Königs Heim?
Suchst und suchst, ist sein Herz denn königsrein?

Hexensucher, Hexensucher, wo wird das Böse lauern?
Hexensucher, Hexensucher, such nicht bei den Bauern.
Suchst und suchst, hab acht auf falschen Rat,
Suchst und suchst, die böse und gar dunkle Tat.

Hexensucher, Hexensucher, kennst du denn den Drachen?
Hexensucher, Hexensucher, endest du in seinem Rachen?
Suchst und suchst, gibst niemals auf,
such und such, nur unterm Sonnenlauf.

Das Lied findet auch ansonsten wohl einigen Zuspruch, denn es finden sich an verschiedenen Marktplätzen der Stadt grünlich eingefärbte Lederstreifen mit dem Liedtext auf einem mit Schuppen bemalten Hintergrund, der das Ganze wie ein Stück Drachenhaut aussehen lässt.
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[MeisterGrundel]

Vor kurzem, in einem Hinterzimmer der Holden Maid, trafen sich beinahe alle Händler der Stadt, die irgend etwas zu sagen hatten, und schlossen sich ohne Ausnahme der "Gilde der Warenhändler" an, um der Banditenplage endlich Einhalt gebieten zu können.

Obwohl ein Herr mit einem fremdländischen Namen die Idee zur Gildengründung hatte, wurde der ehrenwerte Otto Fürstenwaldt, der Heldt der Prager Händler, zum Ehrenmitglied und Vorsitzenden gewählt.
Das Ganze wurde mit einem herrlichen Gelage gekrönt und bis in die Morgenstunden hinein gefeiert.

So zumindest hat sich alles abgespielt, wenn man den Gesprächen der Dienstboden und Lieferanten lauscht.
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