Der ebenso hübsche und stattliche wie - vielleicht nicht ganz unkorrelliert - bei den Schankdamen und Kellnermädchen äußerst beliebte Troubadour Kuno Hohenstaufen mit der goldenen Stimme , der in der "Rebe" an den beiden vorigen Nachmittagen und Abenden nach Ankündigung des Wirtes auftreten sollte, ist leider nicht aufgetaucht, zur großen Enttäuschung vieler Weiber.
Bei den Herren - abgesehen von dem beinahe verzweifelten Wirt - schien die Tatsache größtenteils ein wenig Schadenfreude hervorzurufen.Unter den Weibern wird getratscht, ein eifersüchtiger Liebhaber oder Ehemann hätte dem Sing -und Ziervogel (der höchstwahrscheinlich nicht wirklich "Kuno" und schon gar nicht "Hohenstaufen" heißt) aufgelauert.
Was dann geschah, ist von Hinterhof zu Hinterhof, von Stadtviertel zu Stadtviertel anders, da die Thematik der Geschichte offenbar Gefallen auch bei solchen Weibern gefallen findet, die Hohenstaufen gar nicht kannten.
Die Varianten reichen von einem gefangenen über einen geflohenen, verbannten, erwürgten oder erstochenen Kuno bis hin zu einem kastrierten oder seiner Stimme beraubten.
Doch während die Gewächse weiblicher Fantasie sich der Sonne des Amüsement entgegen ranken, ist eines klar:
Kuno Hohenstaufen ist und bleibt verschollen.