[MeisterGrundel]

Das Theater brannte.
Und wie es in einer alten, dicht gebauten Stadt so häufig war, brannte es nicht allein, sondern nahm einige Häuser in der Umgebung gleich mit in seinen Feuertod. Es gelang den Anwohnern aber, in einem beeindruckenden Schauspiel nachbarlicher Hilfestellung, wenn schon nicht das eigene, dann doch die Heime der anderen zu retten, und das Feuer auf einen engen Bereich zu begrenzen.

Dann kam die Wut. Zunächst auf die Theaterleute, die so achtlos waren und ein Feuer hatten entstehen lassen. Kurz darauf stellte sich aber heraus, dass die Stadtwache einige Männer aufgegriffen hatte, die anscheinend absichtlich ein Feuer gelegt hatten.
Man erzählt sich, es sei Folgendes geschehen:

In der letzten Nacht kamen nur noch 2 der [URL=http://www.xonder.de/cgi-bin/forumservice/foren/F_0713/cutecast.pl?session=baOLVECwYmvRAGirBbrkw6YcUX&forum=3&thread=1715]Dorfbewohner[/URL] in die Taverne und diese hatten eine Ankündung an alle Anwesenden zu machen. Die anderen waren schon wieder in das Dorf zurückgeeilt um alle Männer des Dorfes zu holen. In der Nacht zuvor sei wieder dieser seltsame adelige Fremde aufgetaucht und er hatte die Tochter des Redners bei sich, sie war ganz schwach und konnte nur von gar unheiligen Dingen berichten, von Männern die sich um einen Altar versammelten um ihrem finsteren Dämonen zu huldigen.

Sie erzählte von einem wunderschönen Mann, der sich mit seinen monströsen Zähnen in dem Hals des Mädchens verbiss, davon, dass dieser Mann das Blut des Mädchens getrunken hatte und von vielen toten Mädchen, die um den Altar herum verteilt in bestimmten Positionen lagen. Die betenden Männer verehrten den Bluttrinker als ihren Priester und bald würde ihr Gott wieder auferstehen. Dann konnte das Mädchen nichts mehr sagen, sie starb in den Händen dieses komischen Adeligen und dieser fügte nur hinzu, das er sie in letzter Sekunde vor diesen Kultisten retten konnte und das sich das Versteck dieser Ketzer in dem Theater befinden würde. Er schlug vor, das man im Morgengrauen das Theater in Brand stecken sollte um so diesem unheiligen Treiben endgültig ein Ende zu machen.

Die Männer konnten überhaupt nicht anders als diesem Vorschlag zu folgen, denn etwas in der stimme des Fremden ließ keinen Widerspruch zu und es klang auch alles so logisch. Deshalb zogen die beiden durch verschiedene Gaststätten der Stadt, um Freiwillige zu finden, die bei der Tat halfen. Die finsteren Kultisten, wohl Überbleibsel des berüchtigten Blutkultes, sollten in den reinigenden Flammen des Feuers sterben und der von ihnen befleckte Ort sollte brennen wie sie einst die christlichen Kirchen brennen ließen.
Für viele machte das Sinn, war doch vielen noch im Gedächtnis, dass die Kirche das Theater überprüfen ließ, wobei diese allerdings entweder ungenau vorging, oder die Kultisten ihr Treiben rechtzeitig gut verstecken konnten.

So war es dann offenbar auch geschehen.. die Wut verteilte sich, jeder war wütend auf irgend etwas anderes, manche auf die Dorfbewohner, manche auf den seltsamen Adeligen, manche auf die Kirche, andere auf die Theaterleute.... Insbesondere auf letztere mehrte sich der Hass, denn es stellte sich ebenfalls heraus, dass diese kurz zuvor in Zigeunerwagen das Theater verlassen hatten, was natürlich deutlich für ihre Schuld sprach.

In den folgenden Tagen sollten Ausschreitungen gegen die Zigeuner erfolgen.. schon immer waren diese häufig, aber selten so wie jetzt, und selten war die Stadtwache so blind auf einem Auge..
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I can hear the sound of
violence long before it begins...