Von Krankheiten und Siechen


 

Auf meinen Reisen begegnete sie mir oft, die Geißel, die ganze Städte ganze Herzogtümer leer fegte unverhofft wie ein Sturm fegt sie oftmals über das Land. Nun mögt ihr euch fragen, was schert es mich, ob das Menschengesinde dahingerafft wird von einer Krankheit, die ihnen nimmt des Lebens Odem. Dies fragte ich mich oft zur späten Stunde, ob dies wohl etwas wäre, was sich lohnt niedergeschrieben zu werden.

So sah ich auf meinen Reisen wohl gar oft in verzweifelte Gesichter, Gesichter von Bauern von Mägden, von mach Adeligem gar ausgezerrt und voller Sorge. Fragte ich sie nun, was denn wohl sei, so berichteten sie mir, das sie den Hunger litten, da ihr Vieh elendlich verreckt an einer Krankheit. Ihr könnt euch wohl denken, dass dies ein schlimme Sach, wenn auf einem Schlag kein Viehzeug mehr da, das den Hunger lindert. Die Wälder leergefegt und nichts mehr kreucht und fleucht.

So kam ich denn drauf, dass es schon von Belang, für einen jeden der ein Herde besitzt, zu wissen um die Krankheiten, welche die Menschen dahinraffen können. Denn sind sie nicht mehr da, so hält der Hunger Einzug, egal beim wem.

Viele der Krankheiten lernte ich wohl kennen:
Es gibt die Impetigo ein garstig Ding gar, der Körper überzogen von gar widerlich zu nennenden Pusteln.

Die Lepra, die zerfrisst die Haut bis sie in Streifen herabhängen. Die Menschen fürchten sie sehr, und wo sie auftritt verkündet der Klerus ein hartes Gesetz, wie damit umzugehen ist.

Im Winter geht die Lungenentzündung um und fordert ihren Tribut. In Städten, in denen es nicht so gut bestellt mit der Reinlichkeit, geht leicht der Typhus um, wohl kommt es dort auch leicht zur Krätze. Doch lasst sie mich nicht vergessen, die Pest, ein der größten Geißeln unserer Zeit! Wo sie sich zeigt beginnen, die Menschen zu fliehen.

Dies sind die Krankheiten, die mir bis jetzt begegneten. Führwahr es mag noch mehr geben, und mir graust auch schon davor sie zu treffen. Ihr versteht nun sicher, warum ich es für von Wert befunden, aufzuzeichnen, was es so gibt an Krankheit und Seuch. Wiegt euch nie in Sicherheit, wenn ihr davon hört, denn inwieweit euch ein Krankheit den Hunger bringt oder euch als Überträger zu verwenden sucht, vermag ich nicht zu sagen.



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