Allgemeines zum Rollenspiel
in Prag

Wie ein Grundsatz durch dieses gesamte Projekt zieht sich ein dicker, roter Faden: Dark Ages. Wir Spieler sitzen zwar im mehr oder weniger gemütlichen Stuhl und beobachten gespannt die Zeilen auf dem Bildschirm des 21. Jahrhunderts, während wir parallel Downloads laufen haben, e-Mails lesen und etwas trinken - aber nicht so unsere Charaktere!

Eine der größten Bann- und Schutzeinrichtungen unserer letzten Jahrhunderte war damals noch nicht vorhanden: Elektrisches Licht. Und ein jeder kennt das Gefühl, das man vielleicht einmal als Kind hatte, vielleicht auch immer noch unterschwellig verspürt: Wenn man allein in die Dunkelheit geht, ohne zu wissen, was einen erwartet, ohne die Sicherheit einer Stimme oder einer Person an seiner Seite… Die wenigen Öllampen und die vorwiegenden Pechfackeln oder Kerzen durchbrachen die nächtliche Dunkelheit kaum und warfen stets flackernde Lichter an alle Wände, verzerrten Schatten ins Groteske und ließen Ungeheuer dort entstehen, wo schließlich glücklicherweise doch keine waren oder vielleicht ja doch.

Unsere Charaktere stampfen in schweren Stiefeln (oder reiten auf ihren Rössern) Nacht für Nacht durch den knöcheltiefen Schlamm der unbefestigten Straßen des Byzantinischen Reiches, nehmen in den Städten den omnipräsenten Gestank der Gosse wahr und sind im Schutze der Dunkelheit auf der Suche nach einem Opfer, um ihren Durst zu stillen - in Zeiten der Ausgangssperre war dieses Unterfangen häufig an sich bereits ein kleines Abenteuer. Und sie verfluchen jeden neu ankommenden Vampir in ihrem Gebiet, der ebenfalls auf der Suche nach dem kostbaren Gut sein könnte.

Wir spielen Rollenspiel im finsteren Mittelalter. Damit meinen wir, wie oben beschrieben, nicht allein historische Begebenheiten: Die Stimmung ist entscheidend! Die Stimmung dieser „einfachen“ Zeit und die zumeist schlichteren Gemüter der Menschen, der überall vorzufindende Aberglaube vor Unheimlichem und die Verzweiflung der Leute, die einzig durch ihren Glauben davor abgehalten werden, ihrem trostlosen Dasein ein Ende zu setzen.

Wer Vampire - Maskerade kennt und versucht, seinen Charakter auf die Art in die Dark Age – Chronik einzubringen, könnte böse Überraschungen erleben: Es gibt keine Camarilla, jeder ist auf sich selbst und seine Verbündeten gestellt, und jeder ist darum bemüht, persönliche Macht auszubauen, um seine Existenz zu sichern. Jeder sollte sich im Klaren darüber sein, das Vertrauen unter den Kainiten nicht leichtfertig verschenkt werden sollte. Im Grunde ist jeder Kainit doch nur ein Blutsaugendes Monster, einzig ein dünner Faden, den man Pfad nennt, hält die meisten Vampire davon ab, zu den Blutrünstigen Monstern aus den Sagen der Menschen zu werden.

Rollenspiel

Rollenspiel soll in Prag hauptsächlich durch die Interaktionen der Spieler untereinander stattfinden und nicht hauptsächlich von der Anwesenheit einer SL abhängig sein. Es wird mehr als genug Gelegenheiten und ausreichend Gründe für Spieler geben, miteinander Kooperationen und gegeneinander Intrigen zu inszenieren, bzw. sich vor ihnen zu schützen. Dadurch wird es kaum noch Notwendigkeiten für geleitete „Szenen“ geben, wie wir Kurzabenteuer oder „Plots“ hier in Prag nennen.

In Prag geht es nicht hauptsächlich darum, das man sich in einer kleinen Gruppe mit ein paar anderen Vampiren verbündet um dann gemeinsam gegen die bösen Monster der SL zu kämpfen und am Ende die Prinzessin rettet, sie dann aussaugt und ihren Besitz dann in der Gruppe aufzuteilen. Sicher kann es das auch geben, dass sich einzelne Charaktere anfreunden und dann gemeinsam etwas planen und auch durchführen. Sicher mag es auch „Freundschaften“ zwischen z.B. einem Ventrue und einem Lasombra geben. Aber es ergeben sich nur selten diese kleinen Kurzabenteuer wie man sie aus den Pen&Paper Runden kennt. Ihr werdet feststellen, dass ihr hier wahrscheinlich größeren Freiraum erhaltet als in manchem Pen&Paper-Spiel. Das ist nicht nur gewollt, sondern auch sinnvoll. Prag bietet jedem Spieler die Möglichkeit sich viel intensiver um seinen Charakter zu kümmern, man kann hinter dem Rücken seiner Mitspieler böse Intrigen gegen diese spinnen und wenn man sich geschickt anstellt, wird man dabei nicht mal erwischt. In Prag geht es nicht darum die bösen Monster der SL zu bekämpfen, in Prag ist man selber ein böses Monster und was die SL am meisten erschreckt, man ist ein Monster mit einem „eigenen“ Willen. Das soll nicht heißen, dass es keine „freundlichen“ Vampire in Prag geben darf, oder dass es nur um das Intrigen Spiel gehen soll. Die unterschiedlichsten Charakterkonzepte treffen in Prag aufeinander und haben hier auch alle ihre Berechtigung.

Es ist nicht nur möglich, auch ohne SL-Anwesenheit zu spielen und zu interagieren, sondern es ist durchaus erwünscht und gewollt. Das man auch ohne SL spielen kann, soll nicht bedeuten, das es keine SL Präsenz gibt, ganz im Gegenteil, die SL ist immer für euch da, betreut eure Foren, ließt eure Spiele, spielt mit euch gerne Treffen mit Nicht Spieler Charakteren (NSC) aus und was am wichtigsten ist, gibt euch Punkte für euere Spiele und kümmert sich um die Steigerungen. Prag ist keine statische Chronik, sondern befindet sich in ständigem Fluss, alte Spieler gehen ab und an, neue Spieler betreten das „Spielfeld“ und die Spielleitung sorgt in Verbindung mit den Aktionen der Spieler dafür, das sich die Stadt Prag ständig weiterentwickelt. Die Spieler und ihre Charaktere sind Prag und hauchen durch ihre Aktionen der Chronik leben ein.  

Wenn euch dieser kurze Abriss, von dem was Prag ausmacht gefallen hat und ihr Lust auf mehr habt, dann könnt ihr hier etwas über Macht und Verantwortung der Spieler und ihrer Charaktere lesen.

Natürlich kommen auch wir nicht völlig ohne Regeln aus und hier geht es nicht um die Regeln zum erstellen der Charaktere, sondern eher um eine Richtlinie, an der ihr euch in euren ersten „Nächten“ in der Chronik durch den Chat hangeln könnt. Sicherlich solltet ihr euch auch noch später an diese Grundlegenden Dinge erinnern und auch halten. Grundsätzliche Richtlinien



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